Autor Thema: Tarifabschluss 18.04.2018  (Read 12576 times)

schnitzelesser

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Tarifabschluss 18.04.2018
« am: 11.11.2018 11:26 »
Was sollte diese lächerliche Erhöhung mit einer Laufzeit von sechs Monaten zum Ende der Laufzeit?

BAT

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #1 am: 12.11.2018 15:32 »
Ich glaube, nicht die Erhöhung ist das Problem, sondern überhaupt diese lange Laufzeit. Die hätte spätestens Ende 2019 sein sollen.
Wobei es geht noch, bei mir sind es für sechs Monate 1,2 Prozent, auf das Jahr gerechnet 2,4 Prozent.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #2 am: 13.11.2018 07:58 »
Was sollte diese lächerliche Erhöhung mit einer Laufzeit von sechs Monaten zum Ende der Laufzeit?

Ja- es ist schon frech, wenn die Arbeitgeber im ÖD vor, während und auch nach den Tarifverhandlungen das Lied der "schwierigen Kassenlagen und überschuldeten Kommunen" einstimmen und dem Grunde nach gar nichts anbieten wollen. Immerhin haben wir ja einen "sicheren" Arbeitsplatz.

Umso erstaunlicher ist jedes Mal, dass es "die Gewerkschaften" oder soll man besser sagen-. die ca.15% Organisierten - , die Tarifverhandlungen erst möglich machen, es trotzdem noch schaffen, gegen ca. 85 % Nichtorganiserte , die damit indirekt Arbeitgeberpositionen einnehmen, den Arbeitgebern doch noch Lohnerhöhungen abzutrotzen.

Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?

Spid

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #3 am: 13.11.2018 08:32 »
Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse gibt es immer noch Leute, die Rolle und Bedeutung von Gewerkschaften maßlos überschätzen. Woran liegt das?

Keeper83

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #4 am: 13.11.2018 09:58 »
Was sollte diese lächerliche Erhöhung mit einer Laufzeit von sechs Monaten zum Ende der Laufzeit?

Ja- es ist schon frech, wenn die Arbeitgeber im ÖD vor, während und auch nach den Tarifverhandlungen das Lied der "schwierigen Kassenlagen und überschuldeten Kommunen" einstimmen und dem Grunde nach gar nichts anbieten wollen. Immerhin haben wir ja einen "sicheren" Arbeitsplatz.

Umso erstaunlicher ist jedes Mal, dass es "die Gewerkschaften" oder soll man besser sagen-. die ca.15% Organisierten - , die Tarifverhandlungen erst möglich machen, es trotzdem noch schaffen, gegen ca. 85 % Nichtorganiserte , die damit indirekt Arbeitgeberpositionen einnehmen, den Arbeitgebern doch noch Lohnerhöhungen abzutrotzen.

Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?


Ich finde es ziemlich offensichtlich, dass die durchaus überdurchschnittlichen Erhöhungen, welche in der Entgelttabelle zu finden sind, eben nicht auf die Gewerkschaften zurückzuführen sind. Ganz im Gegenteil.   

tomk

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #5 am: 13.11.2018 10:05 »
Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?

Nun ja, das ist doch simpel. Dank höherem Bildungsabschluß erkennen immer mehr Menschen das sie, unabhängig von einer eventuellen Mitgliedschaft, nicht zu der von der Gewerkschaft vertretenen Zielgruppe gehören oder gehören würden.

MrRossi

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #6 am: 13.11.2018 11:25 »
Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?

Nun ja, das ist doch simpel. Dank höherem Bildungsabschluß erkennen immer mehr Menschen das sie, unabhängig von einer eventuellen Mitgliedschaft, nicht zu der von der Gewerkschaft vertretenen Zielgruppe gehören oder gehören würden.

Dann liegen ihre Interessen wohl richtig bei der Arbeitgeberseite. Ich zitiere da gerne den Chef vom Städte und Gemeindebund: "Abschluß deutlich zu hoch!" und sage : "Ja für 85% sicher!"

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #7 am: 13.11.2018 13:32 »

Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?
[/quote]


Ich finde es ziemlich offensichtlich, dass die durchaus überdurchschnittlichen Erhöhungen, welche in der Entgelttabelle zu finden sind, eben nicht auf die Gewerkschaften zurückzuführen sind. Ganz im Gegenteil.   
[/quote]

OK-interessante These- auf wen denn dann ???

tomk

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #8 am: 13.11.2018 13:38 »
Dann liegen ihre Interessen wohl richtig bei der Arbeitgeberseite. Ich zitiere da gerne den Chef vom Städte und Gemeindebund: "Abschluß deutlich zu hoch!" und sage : "Ja für 85% sicher!"
Nein, das ist ein unzulässiger Zirkelschluss. Ich sage lediglich das meine und die Interessen vieler anderer Mitarbeiter im öD nicht von Verdi vertreten werden. Es war (leider?) in der Vergangenheit so das der Arbeitgeber zumindest meine Interessen deutlich besser vertreten hat, als es die Gewerkschaften getan haben.

Controller

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #9 am: 13.11.2018 14:32 »
Ja, genau. Alles, was ich in den letzten 30 Jahren erreicht habe, habe ich mir erkämpfen müssen und zwar meistens mit Unterstützung meiner Vorgesetzten gegen den Willen von Personalrat und Gewerkschaften.

Und ja, der Abschluss ist in Gesamtheit definitiv zu hoch. So viele Mitarbeiter auf diesem hohen Entgeltniveau wird sich die öffentliche Hand in der kommenden Wirtschaftskrise nicht mehr leisten können.

MrRossi

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #10 am: 13.11.2018 15:05 »
Ja, genau. Alles, was ich in den letzten 30 Jahren erreicht habe, habe ich mir erkämpfen müssen und zwar meistens mit Unterstützung meiner Vorgesetzten gegen den Willen von Personalrat und Gewerkschaften.

Sehr interessant das es gegen den Willen des Personalrates und Gewerkschaften geklappt hat. Das schreit ja förmlich nach Verschwendung.... sollte sich das Durchsetzen.
Dann passt der Satz so besser:
....Mitarbeiter auf diesem hohen Entgeltniveau wird sich die öffentliche Hand in der kommenden Wirtschaftskrise nicht mehr leisten können.

MrRossi

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #11 am: 13.11.2018 20:57 »
Dann liegen ihre Interessen wohl richtig bei der Arbeitgeberseite. Ich zitiere da gerne den Chef vom Städte und Gemeindebund: "Abschluß deutlich zu hoch!" und sage : "Ja für 85% sicher!"
Nein, das ist ein unzulässiger Zirkelschluss. Ich sage lediglich das meine und die Interessen vieler anderer Mitarbeiter im öD nicht von Verdi vertreten werden. Es war (leider?) in der Vergangenheit so das der Arbeitgeber zumindest meine Interessen deutlich besser vertreten hat, als es die Gewerkschaften getan haben.
Ohne Rosinenpickerei waren das bitte welche? Und gerne wünsche ich mir jetzt richtig Gute, die auch auf die 85% zutreffend sind. Hoffe es kommt mehr wie "Mehr Geld für die Elite"

Nyanko

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #12 am: 14.11.2018 08:18 »
Sehr interessant das es gegen den Willen des Personalrates und Gewerkschaften geklappt hat. Das schreit ja förmlich nach Verschwendung....

Nein das schreit eher nach gewerkschaftlicher Vereinheitlichung und das Stemmen gegen diversifikation im Gehaltsgefüge. Sieht man ja den merkwürdigen Forderungen (min 200 Euro ::)) der Vergangenheit und der immer weiter zusammenrückenden Entgelttabelle.

Keeper83

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #13 am: 15.11.2018 14:19 »

Trotz immer höherer Bildungsabschlüsse können sich diese Positionen gesamtgesellschaftlich immer noch halten. Woran liegt es ?


Ich finde es ziemlich offensichtlich, dass die durchaus überdurchschnittlichen Erhöhungen, welche in der Entgelttabelle zu finden sind, eben nicht auf die Gewerkschaften zurückzuführen sind. Ganz im Gegenteil.   
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OK-interessante These- auf wen denn dann ???
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Auf das Interess der Arbeitgeber qulifiziertes Personal in den entsprechnden EG´s binden, bzw. gewinnen zu können, insbesondere mit Blick auf die angespannte Lage am Arbeitsmarkt und der Konkurrenz durch, zur Zeit, gut/besser bezahlende Unternehmen der freien Wirtschaft.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifabschluss 18.04.2018
« Antwort #14 am: 17.11.2018 11:40 »
Auf das Interess der Arbeitgeber qulifiziertes Personal in den entsprechnden EG´s binden, bzw. gewinnen zu können, insbesondere mit Blick auf die angespannte Lage am Arbeitsmarkt und der Konkurrenz durch, zur Zeit, gut/besser bezahlende Unternehmen der freien Wirtschaft.
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Dann dürfen z.B, die ErzieherInnen in den nächsten SuE-Verhandlungen 2020 ja ein Tarifeuerwerk erwarten, wenn die Arbeitgeber entsprechend dem offensichtlichen "Mangel"- derzeitige Schätzungen gehen von ca. 150.000 Vollzeitkräften (für alle Träger)und Tendenz steigend aus- ohne Wenn und Aber die Tarife so erhöhen, dass wieder mehr Personen diesen 5jährigen Ausbildungang absolvieren.