Autor Thema: Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I  (Read 43741 times)

Garfield

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #180 am: 24.11.2025 18:16 »
Soeben gelesen, dass Werneke gesagt hat, die rote Linie sei der Abschluss aus der Tarifrunde von Bund und Kommunen. "Wir haben nicht vor, unter dem Tarifergebnis für Bund und Kommunen abzuschließen" - 5,8 Prozent Gehaltserhöhung für 27 Monate".
Habs heute morgen auch gelesen. Nun, es war ja ohnehin klar, dass es beim TVL das gleiche Ergebnis geben wird wie beim TVÖD. Nun ist es aber noch klarer... :D
Wofür jetzt eigentlich noch verhandeln? Zwei Monate lang?
Ergebnis kann eigentlich jetzt schon Ende der Woche verkündet werden. Weil wir eh schon alle wissen wie es lauten wird.

Mit der wichtigste Punkt war aber die Erhöhung der JSZ. Und da im TV-L sowohl Struktur als auch Anfangswerte unterschiedlich sind, muss da schon noch ein wenig Rechen und Verhandlungsarbeit erfolgen, selbst wenn man andere Sachen 1:1 übernehmen würde.

Und ich persönlich könnte mit dem Ergebnis des TVÖD sehr gut leben.

Tagelöhner

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #181 am: 24.11.2025 19:01 »
Wenn man sich als Führungskraft gehaltstechnisch auf PW beruft, sollte man auch demzufolge bitte die Verantwortung für seine Fehlentscheidungen tragen müssen.
Das passiert aber nicht! Also: aus welchem Grund müssen Vorgesetzte nicht nur etwas, sondern wesentlich mehr Gehalt bekommen als ihre MA?
Nur wenn der bequeme bis zur Rente angesagte Weg erfolgsabhängig ist - also wir Führungskräfte auch gefeuert werden können - dann würden diese Gehaltsforderungen Sinn machen.

Sehe ich auch so. In der FW rollen schneller mal Köpfe, wird trickreich umstrukturiert um eine betriebsbedingte Kündigung hinzubekommen oder die Zermürbung wird so gelebt, dass die Person auch wirklich irgendwann aus Selbstschutz verschwindet.

Im ÖD bilden sich viel zu viele auf ihre "Führungsrolle" etwas ein, dabei sind es in der Regel nur bessere Verwalter, die die nächst höhere Führungsebene als Schutzschild nach unten installiert. Die Verantwortung tragen letztendlich trotzdem die Instanz(en) darüber, wenn es mal wirklich hart auf hart kommt.

Das wird nicht ohne Grund gerne durch verbeamtetes Personal gelöst. Die sind stärker an den Dienstherr gebunden, und müssen Schlucken was ihnen hingeschmissen wird. Außerdem braucht gerade Personal im Beamtenbereich die ständige Beförderungskarotte, die vor die Nase gespannt wird. Dafür sind "Funktionsstellen" ideal...

Muschebubu

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #182 am: 24.11.2025 20:37 »
Okay, ich hatte was von kurzer Zündschnur geschrieben. Aber ganz ehrlich, wenn ich hier so Beiträge lese, dann geht es gar nicht anders. Helfen uns Neiddebatten hier weiter? Die einen meinen, wir bekommen eh schon genug, andere kennen offenbar nur Führungskräfte, die nicht können, nichts machen und offensichtlich sich jeden Tag die… egal. Wenn das alles so entspannt ist und man so leicht als FK sein Geld verdient, dann frage ich mich, warum da nur kaum Bewerber vor der Tür stehen. Ja, wir FK könnten auch was anderes machen, so wie jeder. Aber was ist das denn für eine Logik, immer zu sagen, wenn es euch nicht gefällt, dann geht. Dann lassen wir es doch wirklich mit den Tarifverhandlungen. Der Arbeitgeber gibt uns einfach, was er für richtig hält und dann schauen wir eben. Und wer als MA hier echt neidisch ist, auf, auf… fortbilden und selber FK werden. Nicht aber dann rum heulen, dass ständig alle was wollen, die politische Leitung, die Bürger mit ihren Beschwerden, vor allem die Mitarbeiter, denen ständig ein Furz quer hängt und man dann noch für Millionenbudgets Verantwortung trägt. Dafür kann man zweifünfzig für zahlen, dann bekommt man aber eben manchmal auch genau das oder man erkennt an, dass auch Verantwortung sich lohnen sollte. Von mir aus auch mit Leistungskomponenten. Und in meiner Wahrnehmung wird hier nichts Unmögliches gefordert… aber gut, der Deutsche braucht halt seine Neiddebatte. Es kann einem nur gut gehen, wenn es anderen eben in der eigenen Wahrnehmung schlechter geht. Richtig, dass FK eben eine deutlich geringere JSZ erhalten (Beispiel). Hat sich mal jemand den Tarifvertrag angeschaut, welche Schmankerl da noch drin stecken? Je nach Funktion leistet man nämlich auch unbezahlte Überstunden… den MA will ich sehen, der da nicht längst krank wäre (nun muss auch mal ein Vorurteil her).

Vollender

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #183 am: 26.11.2025 08:10 »
....Im ÖD bilden sich viel zu viele auf ihre "Führungsrolle" etwas ein, dabei sind es in der Regel nur bessere Verwalter, die die nächst höhere Führungsebene als Schutzschild nach unten installiert. Die Verantwortung tragen letztendlich trotzdem die Instanz(en) darüber, wenn es mal wirklich hart auf hart kommt.

Das wird nicht ohne Grund gerne durch verbeamtetes Personal gelöst. ...

Es gibt Bereiche wie bei uns wo keine Verbeamtung von Führungskräften erfolgt. In einem Jahr geht unser Teamleiter in Rente. Niemand hier reißt sich um diese Stelle, er arbeitet defakto für drei. Und wir haben alle wirklich sehr gut zu tun. Etliche Stellen sind unbesetzt trotz mehrfacher Ausschreibung und EG12 statt üblicher EG11. Das kann zu denken geben...

Faunus

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #184 am: 26.11.2025 08:23 »
Etliche Stellen sind unbesetzt trotz mehrfacher Ausschreibung und EG12 statt üblicher EG11. Das kann zu denken geben...

Also bringt nicht mal mehr Geld etwas...

alray

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #185 am: 26.11.2025 08:26 »
Neiddebatten helfen natürlich nicht, denoch ist es so das nicht nur in Bayern sondern generell im Öffentlichen Dienst es zwei Welten gibt und das zu extrem großen Problemen führt. Gerade jetzt Diskussion Renten usw. ist es für die Angestellten wichtig gute Tarifabschlüsse zu haben. Auch wenn es immer keiner sagen möchte, das Problem liegt in einer Verbeamtung, diese machen Sinn in einigen Bereichen aber in einer Verwaltung ist dies schlichtweg Geldverschwendung. Und natürlich ist da Neid dabei zu Recht, ein E3 Pförtner (Schichtdienst) 44 Jahre gearbeitet Rente 1087 Euro, sein Kollege im Wechselschicht A6 Beamter beide zur gleichen Zeit das Berufsleben beendet: 2011 Euro tja das sind mal unterschiede...könnten dies mal weiter spielen welche Gehaltstufe im öffentlichen Dienst in der E- Klasse solch eine Rente bekommt.
In einem Tarifvertrag in dem beide Klassen verhandelt werden ist hier wenig zielführend. Wir müssen weg davon in Verwaltungen teure Beamtenstellen zu schaffen, zumal diese dann auch noch des öfteren Krank sind und ihre Tätigkeit nicht nachkommen. Bevor dieser Satz falsch ankommt es gibt natürlich auch einige die ihren Job nachkommen, aber da ich Statistiken für alle Bereiche erstelle fällt das stark auf, Langzeitkranke Führungskräfte sind ein großes Problem vorallem im Universitären Bereich.
Fazit Neid bringt uns nicht weiter ist aber absolut berechtigt.
Fazit Tarifverhandlungen das wird auch diese Runde nicht ändern wie auch, in in den oberen E Klassen haben dann dewutlich mehr Abzüge in unserem Steuersystem, Hebesätze der Sozialversicherung werden angepasst Fazit sogut wie keine Wirkung in den Gehältern. Die unteren Klassen E profitieren zwar etwas mehr aber um im Leben damit weiterzukommen reicht das auch nicht.
Und bevor das Argument kommt hätten sie mal etwas anderes gelernt, denen sage ich deutlich wir brauchen alle in einem Sozialstaat, das Problem der Menschen ist täglich zu sehen wie groß die Schere auseinander geht.

troubleshooting

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #186 am: 26.11.2025 08:38 »
Etliche Stellen sind unbesetzt trotz mehrfacher Ausschreibung und EG12 statt üblicher EG11. Das kann zu denken geben...

Also bringt nicht mal mehr Geld etwas...

Falsch, es zeigt nur, wie groß der Rückstand zu anderen Arbeitgebern ist!

Vollender

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #187 am: 26.11.2025 08:43 »
Im Vergleich mit der Jahrestabelle der Kommunen von 2025 bereits 5000 € Rückstand bei der EG12. Immerhin über 400 € Brutto Moant für Monat. Das schreckt bei EG12 und höher ab. Das wurde mir wiederholt auch bei Gesprächen mit Ingenieuren die für uns interessant sind gespiegelt. Kann so nicht weitergehen. Dazu kein Wort zu den JSZ seitens von Gewerkschaften.

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #188 am: 26.11.2025 08:54 »
Dazu sollte man insbesondere bei der EG 12 nicht vergessen, dass es da keinen stufengleichen Aufstieg gibt, wenn man aus der EG 11 kommt.
Da verzichten insbesondere erfahrene Leute mit entsprechenden Erfahrungsstufen regelmäßig auf Bewerbungen mit höherwertigen Tätigkeiten.
Hatte ich seinerzeit immer mal wieder bei den örtlichen Gewerkschaftsvertretern angesprochen. Antwort: Vergiss es, dass steht ganz oben bei den Streichforderungen zur Verhandlung.

Vollender

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #189 am: 26.11.2025 10:40 »
Wir können mittlerweile in Folge auch einige Stellen EG8/9 derzeit nicht besetzen, weil zu dieser Abteilung kein Personal für EG12 gefunden wird. Das ist notwendig um die geplante Abteilung aufzubauen und fachlich zu leiten. Sonst sind keine untergeordneten EG möglich.

So legen sich Gewerkschaften und ihre Mitglieder eigene Steine in den Weg. Ohne attraktive Besetzung höherer EG‑Stellen wie EG12 blockiert sich der Aufbau nachgeordneter EG selbst ???.

Nazair

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #190 am: 26.11.2025 12:24 »
Und natürlich ist da Neid dabei zu Recht, ein E3 Pförtner (Schichtdienst) 44 Jahre gearbeitet Rente 1087 Euro, sein Kollege im Wechselschicht A6 Beamter beide zur gleichen Zeit das Berufsleben beendet: 2011 Euro tja das sind mal unterschiede...könnten dies mal weiter spielen welche Gehaltstufe im öffentlichen Dienst in der E- Klasse solch eine Rente bekommt.


Dem Pförtner seine Betriebsrente die noch drauf kommt wird natürlich unterschlagen genauso wie die Krankenversicherung die beim Beamten abgehen. Am Ende bekommen Beide quasi das Gleiche. Kommst du von der Bildzeitung?

Ornaki

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Antw:Tarifrunde TV-L 2025 - Diskussion I
« Antwort #191 am: 26.11.2025 12:41 »
Und natürlich ist da Neid dabei zu Recht, ein E3 Pförtner (Schichtdienst) 44 Jahre gearbeitet Rente 1087 Euro, sein Kollege im Wechselschicht A6 Beamter beide zur gleichen Zeit das Berufsleben beendet: 2011 Euro tja das sind mal unterschiede...könnten dies mal weiter spielen welche Gehaltstufe im öffentlichen Dienst in der E- Klasse solch eine Rente bekommt.


Dem Pförtner seine Betriebsrente die noch drauf kommt wird natürlich unterschlagen genauso wie die Krankenversicherung die beim Beamten abgehen. Am Ende bekommen Beide quasi das Gleiche. Kommst du von der Bildzeitung?

Die Diskussion hat hier nichts zu suchen... aber trzdm:
Auf die Betriebsrente zahlt man als Sozial bewusster Mensch wieder Sozialabgaben wärend beim Beamten die Beihilfe auf 70% steigt ;) Ganz so schlimm wie es dargestellt wird ist es meistens nicht, aber Unterschiede sind da und sie sind nicht grad wenig.