Also wenn hier der mangelnde Grad der gewerkschaftlichen Organisierung für schlechte Verhandlungsergebnisse ins Feld geführt wird, dann frage ich mich, wie jedesmal vor den Tarifrunden, warum lernt denn verdi nicht dazu? Wo war denn in den letzen 2 Jahren die Gewerkschaft und hat um Mitglieder geworben? Wo sehe ich denn aktuell, dass die Gewerkschaft mit ihren Forderungen zeigt, dass sie für die AN tatsächlich in der Breite verhandeln will? Wie alle zwei Jahre werden wahrscheinlich Forderungen nach dem Gießkannen-Prinzip aufgestellt. Für alle +6 Prozent. Ich will gleich klarstellen, ich gönne auch den unteren Entgeltgruppen die Bezahlung, aber ich sehe nicht mehr hinreichend die oberen Entgeltgruppen „gewürdigt“. Ja, es wird gleich wieder der Spruch kommen: „Augen auf bei der Berufswahl!“ So falsch ist das ja auch nicht. Ich mache meinen Job aber doch weitestgehend gerne, würde aber meine Verantwortung als FK doch auch im Vergleich zu „normalen“ SB monetär mehr honoriert sehen. Und da geben sich, will ich nicht anders behaupten, letztlich Gewerkschaft und AG nicht wirklich was. Gewerkschaft sagt, nicht genug Mitglieder (warum nur?), AG sagt, Gewerkschaft lässt uns nicht... Irgendwer muss da mal den Mut zu einem größeren Schritt aufbringen und ich vermute, es müsste die Gewerkschaft sein, die eben mal die Gleichmacherei aufgeben müsste. Finden nur die Mitglieder nicht toll.... Teufelskreis... Es muss aber was passieren, wenn sich auf bestimmte Stellen kaum noch wer bewirbt, weil die Bezahlung nicht im entsprechenden Verhältnis zur Tätigkeit und Verantwortung steht. Thema war ja bereits etwas weiter oben, wo man durchaus auch sagen könnte: „Man gar nicht so schlecht arbeiten, wie man bezahlt wird.“