Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L
Tarifrunde 2019 - Diskussion
Garfield:
Die vorgeschlagenen Forderungen finde ich ziemlich defensiv.
Die üblichen 6% auf 12 Monate werden ohnehin zu zweimal 2,xx % heruntergerechnet.
Der Rest ist eher Beiwerk. Da fehlt es mir an Mut und Fantasie, was aber zugegebenermaßen bei TV-L Verhandlungen auch eher ungewöhnlich wäre.
micha77:
--- Zitat von: Garfield am 14.11.2018 09:50 ---Die vorgeschlagenen Forderungen finde ich ziemlich defensiv.
Die üblichen 6% auf 12 Monate werden ohnehin zu zweimal 2,xx % heruntergerechnet.
Der Rest ist eher Beiwerk. Da fehlt es mir an Mut und Fantasie, was aber zugegebenermaßen bei TV-L Verhandlungen auch eher ungewöhnlich wäre.
--- End quote ---
Naja, sagen wir mal so die Bundesbeamten bekommen 2.99, 3.09 und glaub 1.06% über die nächsten Jahre. Die Verbraucherpreise turnen jenseits der 2%, eher Richtung 3% herum. Warum sollte man kein vernüftiges Angebot aushandeln können? Relastisch halte ich 2.6%*2 Jahre für machbar. Eigentlich müsste es mehr sein... Was ich eher befürchte ist, dass außer Bayern und Hamburg die anderen Länder wieder daher kommen und sagen, ab Juni/Juli 2019 übernehmen wir das für die Beamten...das wäre schon ein Schlag ins Gesicht.
Zur Erinnerung RP packt auf den Tarifausgang noch 2% obendrauf. Aber ich glaube auch erst ab Sommer 2019.
wap:
Ich finde auch die 6% auf 12 Monate sind wieder viel zu niedrig angesetzt. Da weiß schon jeder was dabei heraus kommt. Rund 24 Monate Laufzeit und 2,xx pro Jahr. Das ist einfach nur Inflationsausgleich und fertig. Dafür braucht man nicht verhandeln und könnte ja gleich die Steigerungen an die jährliche Inflation koppeln. Ein Lohnplus muss schon weit über 3% pro Jahr liegen.
Die Steigerung muss auch endlich mal erheblich höher ausfallen um zumindest auf die Löhne des TVÖD aufzuholen. Oder machen etwa die Beschäftigten von Bund und Komune bessere Arbeit als die Landesbeschäftigten??? In der letzten Tarifrunde wurde immer wieder von "Anschluss halten an die allgemeine Lohnentwicklung" geredet. Der TV-L hängt mittlerweile soweit hinterher dass ja schon zu den anderen Tarifverträgen des ÖD wie z.B. TVÖD ein großer Abstand erkennbar ist. Von der freien Wirtschaft wollen wir erst gar nicht reden.
Eine reduzierung der Arbeitszeit würde ich nur unter der Bedingung unterstützen dass die reduzierte Zeit mit zusätzlichen Stellen ausgeglichen wird. Und das wird glaube ich nicht passieren. Ohne Stellenmehrung wird die Reduzierung ja nur wieder durch eine Arbeitsverdichtung der Beschäftigten aufgefangen und quasi durch uns selbst erwirtschaftet. Und ich denke wir schieben doch fast alle schon genügend Überstundenberge vor uns her um den Laden einigermaßen am Laufen zu halten.
John-Boy:
Mir ist eine Erhöhung der Entgelte relativ egal. Es muss eine deutliche Reduzierung sowie eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit her. Produktivitätssteigerung durch Digitalisierung ist hier das Zauberwort.
In Deutschland haben in 2013 Wissenschaftler in einem offenen Brief Gewerkschaften, Parteien und soziale
Organisationen aufgefordert, für eine kollektive Arbeitszeitverkürzung und eine 30-Stunden Woche einzutreten, um u.a. Arbeitslosigkeit zu reduzieren und die Lebensqualität zu erhöhen.
Als Manuela Schwesig noch Familienministerin war machte sie den Vorschlag einer „Familienarbeitszeit“ und damit einer Verkürzung der Arbeitszeit für Eltern. Für Beschäftigte mit Kindern solle eine 32-Stunden-Woche als Regelarbeitszeit gelten, Einkommensverluste sollten von staatlicher Seite teilweise kompensiert werden.
Die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit könnte außerdem dazu beitragen, das Ungleichgewicht zwischen Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigten, welches sich insbesondere zwischen den Geschlechtern auftut, zu reduzieren. Weiterhin finde ich, dass durch die Bemühungen, das tatsächliche Pensionsantrittsalter anzuheben, die Frage noch deutlich aktueller geworden ist, wie Arbeitskräfte länger gesund bleiben können.
Das wäre mein Thema für die Verhandlungen, nicht ein paar Prozente mehr oder weniger!
edv123:
Mir wäre persönlich eine Steigerung in Richtung TVöD ein großes Anliegen. Unter Einbeziehung der (Mehr-)Arbeitszeit, der niedrigeren Sonderzahlung und des Vorsprungs liege ich mindestens 6% hinter meinen Kollegen des TVöD in Bayern.
Evtl. wäre etwas in Richtung Zuschuss zum Jobticket, welches ja ab 2019 ein steuerfreier Zuschuss sein wird, verhandelbar. Hilft aber ehrlicherweise auch nur den Kollegen die den ÖPNV nutzen. Lieber hier 50€ steuer- (und sozialversicherungsfrei?) als 80€ brutto Mehrverdienst.
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