Autor Thema: Tarifrunde 2019 - Diskussion  (Read 365983 times)

JC83

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #285 am: 07.12.2018 06:38 »
Es ging um die Behauptung, 60 k als  Einstiegsgehalt. Da nicht geschrieben wurde für wen, habe ich das eben hervorgehoben.

Du meinst wohl eher den Einstiegsgehalt von 60 k nach einem erfolgreich absolvierten 2-jährigen Trainee (im Anschluss eines erfolgreich absolvierten Studiums) und diesen dotierten Job erhält dann einer von 5 Anwerbern. Die restlichen 4 dürfen sich dann über den 1/2 Jahresgehalt "freuen" oder gleich gehen.

Ich kann dir nicht sagen, was gemeint war, da die 60 k nicht von mir in den Raum geworfen wurden.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #286 am: 07.12.2018 06:49 »
Unabhängig vom Einstiegsgehalt oder Endgehalt nach 15 Jahren.
Für gewissen Bereiche ist es monetär absolut  unattraktiv beim öD anzufangen.
Da würde die Möglichkeit und der Einsatz von berufsspezifischen Zulagen helfen.
Und z.B. im IT Bereich die Erkenntnis, dass da einige Stellen, die ausgeschrieben werden, nicht EG11 sind, sondern EG13. Hier sehe ich öfters einen Eingruppierungsirrtum, der nicht bekämpft wird.
Das könnte man allerdings mit einer Änderung der EGO korrigieren.

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #287 am: 07.12.2018 06:53 »
Hier sehe ich öfters einen Eingruppierungsirrtum, der nicht bekämpft wird.
Das könnte man allerdings mit einer Änderung der EGO korrigieren.

...da es sich hier um Individualrecht handelt, kann nur der Stelleninhaber selbst diesen "Kampf" aufnehmen, in dem er klagt (Eingruppierungsfeststellungsklage)...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #288 am: 07.12.2018 07:03 »
...und mal nur so angemerkt...wer meint, eine in der PW so sehr gesuchte und entsprechend bezahlte Fachkraft zu sein, für den dürfte es doch ein Leichtes sein, eben dorthin zu wechseln....

...aber bei 60 Wochenstunden und einer "Rundumdieuhrverfügbarkeit" ist es natürlich einfacher, im warmen Büro zu sitzen, auf die 80k zu schielen und rumzujammern... ::)
Gruß aus "Tief im Westen"

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Spid

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #289 am: 07.12.2018 07:05 »
Der ständige Ruf nach Zulagen, Zulagen, Zulagen führt doch nur dazu, daß wir bald wieder einen solchen Wildwuchs im Zulagenbereich haben, daß wir eine Zulage für Personaler brauchen, damit man welche bekommt, die durch den Zulagendschungel durchsehen. Die EGO bietet doch die Möglichkeit, unterschiedliche Berufsgruppen unterschiedlich zu bezahlen. Es fehlen ITler? Also alles, was mehr als „Haben Sie den Rechner schon neu gestartet?“ ist, ein, zwei, Entgeltgruppen rauf oder/und besondere Stufenregelung (beginnt in Stufe 3, Stufenlaufzeiten 1 Jahr in Stufe 3, 4 und 5). Dafür gibt es die unterschiedlichen Tätigkeitsmerkmale - und nicht dafür, über Zulagen eine Parallel-EGO aufzubauen.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #290 am: 07.12.2018 07:49 »
...und mal nur so angemerkt...wer meint, eine in der PW so sehr gesuchte und entsprechend bezahlte Fachkraft zu sein, für den dürfte es doch ein Leichtes sein, eben dorthin zu wechseln....

...aber bei 60 Wochenstunden und einer "Rundumdieuhrverfügbarkeit" ist es natürlich einfacher, im warmen Büro zu sitzen, auf die 80k zu schielen und rumzujammern... ::)
Ich persönlich bin mit meiner EG13 zufrieden (auch nach meiner PW Karriere).
Und wer meint, dass alle in der PW 60 WE haben der irrt sich ebenfalls.
Und natürlich jeder der, ob seiner persönlichen Situation rumjammert, ist dumm, wenn er nichts ändert.

Mir geht es darum, dass im öD gerade im IT Bereich es scheisse läuft, weil zu viele nicht kompetente (aber durchaus engagierte) Menschen auf Entscheidungsposten sitzen, die zwar Verwaltung können, aber nicht IT.
Und das liegt
a) daran, das sie aus den eigenen Reihen genommen werden,
weil
b) sie keine nennenswerte Anzahl an Menschen finden, die für das weniger an Geld, den Mehrwert im öD erkennen. Oder Idealisten sind, die den Staat dienen wollen.
und c) Die entsprechenden IT Stellen, von den Juristen die darüber entscheiden, nicht als "höherer" Dienst angesehen werden, ergo nicht EG13 sein können.

Es gibt Ausnahmen, ich lebe in einer solchen Blase, aber erleben Bundesweit eben das andere.

Und das nicht dagegen per Individualrecht gekämpft wird, liegt daran, das diejenigen, die auf den (eigentlichen) EG13 Stellen sitzen, die persönlichen Voraussetzung nicht erfüllen und für den Sprung von EG11 zu EG12 nicht kämpfen wollen, weil sie
a) Angst haben versetzt zu werden
b) Trotz EG12 abwandern würden/werden
c) Angst haben, dann andere Aufgaben zu bekommen, womit dann wieder alles bei Null ist.
oder
d) mit den EG11 auch zufrieden sind.

Immerhin habe ich Stufenzulagen schon mal durch bekommen, und die Erkenntnis bei einigen Referatsleitern / Fachvorgesetzen, dass eine höhere Wertigkeit vorliegt. Aber das sind dann wieder Juristen, die sich damit schwer tun für den "mittleren bis gehobenen" Dienst sich den Arsch aufzureissen und mit der eigenen Verwaltung anzulegen.
« Last Edit: 07.12.2018 08:08 von MoinMoin »

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #291 am: 07.12.2018 07:55 »
Der ständige Ruf nach Zulagen, Zulagen...
Unabhängig das wir dann wieder eine Höhergruppierung der Personaler brauchen, weil die vermeintliche, innere Systematik der EGO (EG13 nur mit Msc, ..) durchbrochen wird, und das ja alles so kompliziert ist,  :o ;D gebe ich dir Recht.

Zulage scheint mir jedoch einfacher wieder rückabwickelbar, wenn wir zukünftig eben nicht mehr die Not in den spezifischen Berufen haben.
Und Zulagen können da verstärkt eingesetzt werden, wo die Not größer ist, weil die pW Konkurenz stärker vor Ort wirkt.

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #292 am: 07.12.2018 07:58 »

...aber bei 60 Wochenstunden und einer "Rundumdieuhrverfügbarkeit" ist es natürlich einfacher, im warmen Büro zu sitzen, auf die 80k zu schielen und rumzujammern... ::)

... und verderben mit solchen Behauptungen einigen Fach-und Führungsgranaten in diesem Forum so richtig die Wochenendlaune. Und wenn diese Selbsterkenntnis zu weh tun dürfte, kann man ja immer noch andere für das eigene "Unglück" verantwortlich machen und nach unten treten. Und schon ist die mentale Schieflage wieder ausgeglichen.

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #293 am: 07.12.2018 08:03 »
Dann handeln AN und AG das Arbeitsverhältnis aus und gut ist's

... und so rein praktisch verhandeln dann Millionen von TBs ihre Arbeistverträge einzeln- oder kann man sich auch in Gruppen zusammenschließen ?

Nein, es wären dann ja keine Tarifbeschäftigten mehr. Im übrigen gibt es Millionen von AN, die genau das tun. Wo ist das Problem?
Das wird mit dem ÖD vermutlich nicht funktionieren.... Thema Vetternwirtschaft.

Also sind die Mitarbeiter im öD korrupter als jene in der Wirtschaft?
Das interessiert den Bürger weniger, ist ja nicht ihr Geld. Daher halte ich das Ausschalten der Kontrollmöglichkeit durch den einen TV/ÉGO eben für unrealistisch, weil keiner sich die Finger verbrennen will.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #294 am: 07.12.2018 08:08 »

...aber bei 60 Wochenstunden und einer "Rundumdieuhrverfügbarkeit" ist es natürlich einfacher, im warmen Büro zu sitzen, auf die 80k zu schielen und rumzujammern... ::)

... und verderben mit solchen Behauptungen einigen Fach-und Führungsgranaten in diesem Forum so richtig die Wochenendlaune. Und wenn diese Selbsterkenntnis zu weh tun dürfte, kann man ja immer noch andere für das eigene "Unglück" verantwortlich machen und nach unten treten. Und schon ist die mentale Schieflage wieder ausgeglichen.

Es ist halt nicht mehr als eine Behauptung. Ich würde für 80k nicht mal 40h/Wo arbeiten und das letzte Mal, als mich jemand nach 17:00 zu stören wagte, war es sowas wie 9/11 für die Branche. Meine WE-Laune dauert ansonsten immer die ganze Woche an, weil meine Arbeit mir Freude bereitet.

Spid

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« Antwort #295 am: 07.12.2018 08:13 »
Der ständige Ruf nach Zulagen, Zulagen...
Unabhängig das wir dann wieder eine Höhergruppierung der Personaler brauchen, weil die vermeintliche, innere Systematik der EGO (EG13 nur mit Msc, ..) durchbrochen wird, und das ja alles so kompliziert ist,  :o ;D gebe ich dir Recht.

Zulage scheint mir jedoch einfacher wieder rückabwickelbar, wenn wir zukünftig eben nicht mehr die Not in den spezifischen Berufen haben.
Und Zulagen können da verstärkt eingesetzt werden, wo die Not größer ist, weil die pW Konkurenz stärker vor Ort wirkt.

Erstens sollte man nicht auf jedes Hoch oder Tief in einem Bereich direkt reagieren, sondern absehbar länger andauernde und möglicherweise strukturelle Probleme adressieren. Zweitens funktionieren Kann-Regelungen bei den Ländern eher unterdurchschnittlich - das wird dann doch eh wieder so ausgestaltet, daß über die 20€-Zulage von Techniker Müller Innenminister, Finanzminister und Fachminister persönlich und einstimmig unter Einbeziehung der Landesgleichstellungsbeauftragten entscheiden müssen.

Keeper83

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #296 am: 07.12.2018 09:23 »
Ich weiß sehr gut, dass die 60 K als Einstiegsgehalt natürlich nicht die Regel sind in der PW. Komme selbst daher und hatte auch meinen Einstieg dort. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass 60 K in der Endstufe (erreicht nach 15-jähriger Tätigkeit!) einer EG im ÖD für einen guten, engagierten, fähigen Ingenieur/ITler nicht unbedingt ein Anreiz sind, dort seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, zumal es ohne Übernahme von Führungsverantwortung schwer wird dies in den letzten ca. 20 Jahren des Arbeitslebens noch zu steigern. (Tariferhöhungen ausgenommen)
Übernimmt besagter Ingenieur/ITler dann Führungsverantwortung und z.B. auch die Präsenz in politischen Gremien, bleibt wenig bis gar keine Zeit seine eigentlichen beruflichen Stärken einzubringen. 

MoinMoin

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« Antwort #297 am: 07.12.2018 10:11 »
Erstens sollte man nicht auf jedes Hoch oder Tief in einem Bereich direkt reagieren, sondern absehbar länger andauernde und möglicherweise strukturelle Probleme adressieren. Zweitens funktionieren Kann-Regelungen bei den Ländern eher unterdurchschnittlich - das wird dann doch eh wieder so ausgestaltet, daß über die 20€-Zulage von Techniker Müller Innenminister, Finanzminister und Fachminister persönlich und einstimmig unter Einbeziehung der Landesgleichstellungsbeauftragten entscheiden müssen.
Grundsätzlich gebe ich dir weiterhin Recht und ja, sie könnten hier und da jetzt schon reagieren. Einstellung mit Stufe 3 ohne eB, Stufenzulage, wenn jemand abwandern will, ...
Ideal wäre mE beides, eine Anpassung der EGO zur Anpassung der Konkurenzfähigkeit als AG und für die Dienststellen, die wg. geografischer Lage Probleme haben, eine Zulagemöglichkeit.
Letztere sollten  Innenminister, Finanzminister und Fachminister Diesntstellenbezogen pauschal in die Hände der Dienststellen geben.

was_guckst_du

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« Antwort #298 am: 07.12.2018 11:12 »
...bei den sogen. Mangelberufen gibt es die Möglichkeit der Einstellung in höheren Stufen im Bereich TVöD-VKA (zumindest in NRW) schon jetzt...

....dies ist nicht tariflich festgelegt, sondern eine Empfehlung des kommunalen Arbeitgeberverbandes an seine Mitglieder...
Gruß aus "Tief im Westen"

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MoinMoin

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« Antwort #299 am: 07.12.2018 12:03 »
...bei den sogen. Mangelberufen gibt es die Möglichkeit der Einstellung in höheren Stufen im Bereich TVöD-VKA (zumindest in NRW) schon jetzt...

....dies ist nicht tariflich festgelegt, sondern eine Empfehlung des kommunalen Arbeitgeberverbandes an seine Mitglieder...
1.) Wir befinden uns hier im TV-L und dort gibt es die Möglichkeit nach §16 Abs 5  2 Stufen höher einzustellen.
2.) Gibt es tarfilich diese Möglichkeit nach mEn im TVöD-VKA nicht.
3.) Übertariflich oder aussertarifliche Bezahlung ist mEn immer gesetzlich erlaubt.
4.) ja man muss es nur wollen!