Autor Thema: Tarifrunde 2019 - Diskussion  (Read 369799 times)

Zuvielverdiener

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #405 am: 13.12.2018 18:00 »
Die Erlangung eines Bachelors ist heute auch einfacher als noch vor 10 Jahren. Zudem studiert auch ein immer größer werdender Teil der Jahrgänge. In meinem Bekanntenkreis mit entsprechenden Alter kenne ich niemanden der noch eine klassische Ausbildung anstrebt. Insofern taugt das Merkmal "Bachelorabschluss" immer weniger.

Also liebe öffentliche Arbeitgeber, hört die Signale. Spart Euch die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten und mittleren Beamten und steckt das Geld in mehr Studienplätze für den Bachelor Public Management!

Max

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #406 am: 13.12.2018 18:31 »
Das wäre geradezu grandios. Prinzipiell gibt es diese Instrumente mit LOB / Zulagen und beschleunigtem / verlangsamten Stufenaufstieg bereits heute.

Beschleunigten Stufenlaufzeiten?  Träum mal weiter!! Jede Personalabteilung die ich kennengelernt habe, blockt das konsequent ab. Laut TV L $16 ist dies eine kann aber keine MUSS Bestimmung.

Ich sitze hier mit 52 Jahren mit Erfahrungsstufe 2, noch Fragen? Nach einer Höhergruppierung die Stufe verloren usw. Welche Möglichkeiten gibt es sonst noch um Stufen zu überspringen, bzw den Weg zu verkürzen? Es ist zum kotzen, dass die Berufserfahrung in der Privatwirtschaft nicht anerkennt wird! Grrrrrrrrr....
Warum nimmst du den Job an, wenn dich das ärgert?  Der ÖD ist doch nahezu vorbildlich wenn es um die Informationen zu den Verdienstmöglichkeiten geht.
« Last Edit: 13.12.2018 18:42 von Max »

Iunius

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #407 am: 13.12.2018 18:52 »
Wie ich bereits sagte, waren die Inhalte bei uns über das gesamte Studium identisch inkl. des Umfangs der Abschlussarbeit+Kolloqium. Das lässt sich anhand der Vorlesungsstruktur, Klausurenstruktur, durchgeführte Übungen und Praktika, Projekte und Hausarbeiten wunderbar belegen.
Und auch bei uns nannte sich das Grundstudium, nach welchem man sich für eine Vertiefungsrichtung entscheiden konnte.
Ich rede übrigens auch von einem FH-Studium.
Solange mir niemand Fakten für die Behauptung liefert, der Bachelor sei mit geringerem Aufwand zu erreichen als das frühere Diplom gilt für mich eindeutig: B.Eng. = Diplom-Ing.. Master kommt on Top.

Dann vergleichen Sie mal die Vorraussetzungen welche eine Diplomarbeit 1999 erfüllen musste um angenommen zu werden mit denen einer Bachelorarbeit von Heute. Da gibt es gravierende Unterschiede, und nur weil die Studieninhalte in den verschulten Bachelorstudiengängen auf dem Blatt mit den früheren identisch sind bedeutet das nicht, dass die Inhalte auch außreichend vermittelt / verstanden wurden.

Zwei Beispiele: 
Im Studienfach Psychologie (Uni Heidelberg) sind die Inhaltlichen Vorlesungen seit 2008 um etwa 40 Unterrichtsstunden im ersten Semester verringert worden. Während die Anforderungen in Statistik im ersten und zweiten Semester fast identisch geblieben sind, wurden die Kernmodule Entwicklungspsychologie und Neurologie fast um ein drittel reduziert und zwar ohne Ersatz im späteren Verlauf, hier wurden sogar zugunsten von Gender- und Feministischer Psychologie weitere wissenschaftliche Inhalte gestrichen. Entsprechend wurden die Ansprüche an die Bachelorarbeit so angepasst, dass alle Studierenden welche Statistik überleben (nur 56%) auch ordentlich abschneiden (können) wenn sie nur genug im Internet abschreiben. Weniger Seiten, weniger wissenschaftlicher Inhalt, mehr eigene Forschung ohne validierte Daten sind Heute zulässig. Aber der neue Bachelorabschluss soll dem alten Diplom entsprechen? Auf keinen Fall, gut Sozialgedöns - selber schuld und keine Wissenschaft :)

Die Komplexität frührer Magisterstudiengänge mit 1. und 2. Staatsexamen und nachfolgender Promotion erreicht in den Geisteswissenschaften Heute kein Studiengang mehr. Das ist schon aufgrund der Verschulung und Umstellung auf die Module unmöglich geworden.
Fachidioten produzieren wir in Unmengen, da gehören auch die Fachinformatiker und Techniker hin, aber Spezialisten mit hohem Fachwissen welche komplexe Informationszusammenhänge unterschiedlichster Disziplinen vereinen können, das ist Mangelware.

Und von denen (es gibt sie ja kaum noch) findet sicher keiner seinen Weg in den ÖD, dazu wird hier zu schlecht bezahlt :)

Max

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #408 am: 13.12.2018 18:56 »
Für bestimmte Mangelberufe muss es dann natürlich Ausnahmen geben, aber dies wären dann tatsächlich Ausnahmen.

Mit wiss. Hochschulabschluss, meinetwegen auch nach Jahren der Mühe, in die E13 und dann Jahrzehnte lang ausruhen hilft jedenfalls niemanden außer den Faulen und schürt die Frustration der Leistungsträger unterhalb der E13 die täglich untertänigst, durch besonderen Einsatz, versuchen die Verwendungsbreite eines Sonstigen zu erreichen, um in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.
1. Für ein Gehalt unter E13 wird sich kein durchschnittlich ehrgeiziger,  echter Akademiker hergeben. Die Ausnahme würde also nicht ein paar Mangelberufe treffen,  sondern nahe 100%
2. Im ersten Moment überrascht es mich immer wieder wie viel Kompetenz die unteren EG zu haben glauben,  wenn es um die Beurteilung der Leistung und Kompetenz der oberen EG geht. Aber dann fällt mir die zuvor gepostete Grafik von Dunning Kruger ein und alles macht wieder Sinn:

Iunius

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #409 am: 13.12.2018 18:56 »
Also liebe öffentliche Arbeitgeber, hört die Signale. Spart Euch die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten und mittleren Beamten und steckt das Geld in mehr Studienplätze für den Bachelor Public Management!

Diese Studiengänge gibt es schon, BWL-Bachelors sind doch die neuen Verwaltungsangestellten und Sekretäre, also an der Schule meiner Kinder sind sie das :)

CK7985

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #410 am: 13.12.2018 20:18 »
Für bestimmte Mangelberufe muss es dann natürlich Ausnahmen geben, aber dies wären dann tatsächlich Ausnahmen.

Mit wiss. Hochschulabschluss, meinetwegen auch nach Jahren der Mühe, in die E13 und dann Jahrzehnte lang ausruhen hilft jedenfalls niemanden außer den Faulen und schürt die Frustration der Leistungsträger unterhalb der E13 die täglich untertänigst, durch besonderen Einsatz, versuchen die Verwendungsbreite eines Sonstigen zu erreichen, um in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.
1. Für ein Gehalt unter E13 wird sich kein durchschnittlich ehrgeiziger,  echter Akademiker hergeben. Die Ausnahme würde also nicht ein paar Mangelberufe treffen,  sondern nahe 100%
2. Im ersten Moment überrascht es mich immer wieder wie viel Kompetenz die unteren EG zu haben glauben,  wenn es um die Beurteilung der Leistung und Kompetenz der oberen EG geht. Aber dann fällt mir die zuvor gepostete Grafik von Dunning Kruger ein und alles macht wieder Sinn:


Da muss ich dir beipflichten.

Erlebe es hautnah am Beispiel meiner Frau (Bachelor, Wirtschaftsingenieurin, 27). Bei Wacker Chemie dual studiert, dann zu nem Startup, anschließend in den industriellen Mittelstand und heute bei einem TecDax Konzern.

Wenn ich auf das Grundgehalt und vor allem die Prämien blicke und das mit einer E10/E11 vergleiche, die sie im ö. D. vermutlich bekäme, kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Social Benefits sind im Übrigen auch besser als im ö.D. WIE also will der ö. D. attraktiv für solche Leute werden, wenn man bei jedem einzelnen Vergleichsmerkmal unterliegt.

Allein dieses Jahr bekam die trotz Elternzeit und ohne verhandeln zu müssen eine Gehaltsverhandlung von 5% und wir freuen uns über 2-2,5%.

Die finanzielle Lücke zur Wirtschaft wird nicht kleiner sondern steigt weiter dynamisch an.

Insofern wird der ö. D. immer Dienjenigen bekommen, die extrem sicherheitsbewusst sind bzw. "übrig bleiben" am Arbeitsmarkt. Bei Juristen kann man da vllt. noch eine Ausnahme machen.

Von den fehlenden Aufstiegs- bzw. Beförderungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Ich z. B. generiere über passiven Cash Flow meines Aktiendepots mittlerweile mehr monatliches Einkommen als mir eine Beförderung an MEHR bringen würde. Das sind Almosen über die man nur noch lachen kann...

Der ö. D. hat offenbar gar kein Interesse daran, die Besten zu gewinnen.
Warum auch, hier geht ja auch auch nicht um Umsatz- und Gewinnmaximierung, Gewinnung von Marktanteilen, Wettbewerb sondern man erfüllt "nur" den gesetzlichen Auftrag.
« Last Edit: 13.12.2018 20:40 von CK7985 »

nichts_tun

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #411 am: 13.12.2018 21:46 »
Der ö. D. hat offenbar gar kein Interesse daran, die Besten zu gewinnen.
Warum auch, hier geht ja auch auch nicht um Umsatz- und Gewinnmaximierung, Gewinnung von Marktanteilen, Wettbewerb sondern man erfüllt "nur" den gesetzlichen Auftrag.

Das glaube ich nicht. Aber im Gegensatz zum Unternehmen, welches seine Angestellten weitaus besser nach der wirtschaftlichen Lage entlohnen kann, muss der ö. D. mit Steuermitteln haushalten.
Diese sind zwar in den letzten Jahren gestiegen, aber wohl auch die Begehrlichkeiten der Politik und der Bevölkerung, diese einzusetzen um zu investieren oder die "schwarze Null" zu halten. Da kommen die Beschäftigten des ö. D. eher zuletzt dran.


mpai

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #412 am: 13.12.2018 22:01 »

Da muss ich dir beipflichten.

Erlebe es hautnah am Beispiel meiner Frau (Bachelor, Wirtschaftsingenieurin, 27). Bei Wacker Chemie dual studiert, dann zu nem Startup, anschließend in den industriellen Mittelstand und heute bei einem TecDax Konzern.

Wenn ich auf das Grundgehalt und vor allem die Prämien blicke und das mit einer E10/E11 vergleiche, die sie im ö. D. vermutlich bekäme, kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Social Benefits sind im Übrigen auch besser als im ö.D. WIE also will der ö. D. attraktiv für solche Leute werden, wenn man bei jedem einzelnen Vergleichsmerkmal unterliegt.

Allein dieses Jahr bekam die trotz Elternzeit und ohne verhandeln zu müssen eine Gehaltsverhandlung von 5% und wir freuen uns über 2-2,5%.

Die finanzielle Lücke zur Wirtschaft wird nicht kleiner sondern steigt weiter dynamisch an.

Insofern wird der ö. D. immer Dienjenigen bekommen, die extrem sicherheitsbewusst sind bzw. "übrig bleiben" am Arbeitsmarkt. Bei Juristen kann man da vllt. noch eine Ausnahme machen.

Von den fehlenden Aufstiegs- bzw. Beförderungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Ich z. B. generiere über passiven Cash Flow meines Aktiendepots mittlerweile mehr monatliches Einkommen als mir eine Beförderung an MEHR bringen würde. Das sind Almosen über die man nur noch lachen kann...

Der ö. D. hat offenbar gar kein Interesse daran, die Besten zu gewinnen.
Warum auch, hier geht ja auch auch nicht um Umsatz- und Gewinnmaximierung, Gewinnung von Marktanteilen, Wettbewerb sondern man erfüllt "nur" den gesetzlichen Auftrag.

Was viele vergessen, dass wir seit 2010 einen Wirtschaftsaufschwung haben, in der AG in der pW dann auch in Geberlaune sind. Ich kann mich sehr gut an das Jahr 2009 erinnern, als mein Bruder in Kurzarbeit musste.Das wird auch wieder anders. Im öD wird sehr gut verdient, aber die Gehälter im hD bzw E13-15 sind für die damit verbundene Verantwortung zu gering.

JC83

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« Antwort #413 am: 14.12.2018 07:22 »

Erlebe es hautnah am Beispiel meiner Frau (Bachelor, Wirtschaftsingenieurin, 27). Bei Wacker Chemie dual studiert, dann zu nem Startup, anschließend in den industriellen Mittelstand und heute bei einem TecDax Konzern.

Wenn ich auf das Grundgehalt und vor allem die Prämien blicke und das mit einer E10/E11 vergleiche, die sie im ö. D. vermutlich bekäme, kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Social Benefits sind im Übrigen auch besser als im ö.D. WIE also will der ö. D. attraktiv für solche Leute werden, wenn man bei jedem einzelnen Vergleichsmerkmal unterliegt.

Allein dieses Jahr bekam die trotz Elternzeit und ohne verhandeln zu müssen eine Gehaltsverhandlung von 5% und wir freuen uns über 2-2,5%.

Was sagt uns das? Suche dir eine Frau aus einem Konzern. Habe ich auch :)

P.S.: Verräts du uns, was deine Holde verdient?
« Last Edit: 14.12.2018 07:40 von JC83 »

JC83

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #414 am: 14.12.2018 07:26 »
Was viele vergessen, dass wir seit 2010 einen Wirtschaftsaufschwung haben, in der AG in der pW dann auch in Geberlaune sind. Ich kann mich sehr gut an das Jahr 2009 erinnern, als mein Bruder in Kurzarbeit musste.Das wird auch wieder anders. Im öD wird sehr gut verdient, aber die Gehälter im hD bzw E13-15 sind für die damit verbundene Verantwortung zu gering.

Das weiß ich auch noch. Vor allem die Konsequenzen für Leute in den KMU und Konzernen - Kurzarbeit, Entlassungen, keine Neu-Einstellungen.
Woran ich mich aber noch viel eher erinnern kann: Hätte ich keine Nachrichten gelesen, hätte ich die heftigste Finanzkrise aller Zeiten (!) im öD überhaupt nicht mitbekommen - das finde ich viel prägnanter.

Bastel

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« Antwort #415 am: 14.12.2018 07:44 »

Da muss ich dir beipflichten.

Erlebe es hautnah am Beispiel meiner Frau (Bachelor, Wirtschaftsingenieurin, 27). Bei Wacker Chemie dual studiert, dann zu nem Startup, anschließend in den industriellen Mittelstand und heute bei einem TecDax Konzern.

Wenn ich auf das Grundgehalt und vor allem die Prämien blicke und das mit einer E10/E11 vergleiche, die sie im ö. D. vermutlich bekäme, kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Social Benefits sind im Übrigen auch besser als im ö.D. WIE also will der ö. D. attraktiv für solche Leute werden, wenn man bei jedem einzelnen Vergleichsmerkmal unterliegt.

Allein dieses Jahr bekam die trotz Elternzeit und ohne verhandeln zu müssen eine Gehaltsverhandlung von 5% und wir freuen uns über 2-2,5%.

Die finanzielle Lücke zur Wirtschaft wird nicht kleiner sondern steigt weiter dynamisch an.

Insofern wird der ö. D. immer Dienjenigen bekommen, die extrem sicherheitsbewusst sind bzw. "übrig bleiben" am Arbeitsmarkt. Bei Juristen kann man da vllt. noch eine Ausnahme machen.

Von den fehlenden Aufstiegs- bzw. Beförderungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Ich z. B. generiere über passiven Cash Flow meines Aktiendepots mittlerweile mehr monatliches Einkommen als mir eine Beförderung an MEHR bringen würde. Das sind Almosen über die man nur noch lachen kann...

Der ö. D. hat offenbar gar kein Interesse daran, die Besten zu gewinnen.
Warum auch, hier geht ja auch auch nicht um Umsatz- und Gewinnmaximierung, Gewinnung von Marktanteilen, Wettbewerb sondern man erfüllt "nur" den gesetzlichen Auftrag.

Was viele vergessen, dass wir seit 2010 einen Wirtschaftsaufschwung haben, in der AG in der pW dann auch in Geberlaune sind. Ich kann mich sehr gut an das Jahr 2009 erinnern, als mein Bruder in Kurzarbeit musste.Das wird auch wieder anders. Im öD wird sehr gut verdient, aber die Gehälter im hD bzw E13-15 sind für die damit verbundene Verantwortung zu gering.

Wahrscheinlich verdient ein VW Bandarbeiter in Kurzarbeit mehr als ein E10/E11er in Stufe 2/3... ;D
Ich kann mich auch nicht an Massenentlassungen oder irgendwelche größeren Werksschließungen erinnern. Da empfand ich die frühen 00er Jahre schlimmer.

Und die Arbeitslosenstatistik sagt ähnliches...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/

lowsounder

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« Antwort #416 am: 14.12.2018 07:58 »
Ich fände ja ein System ähnlich wie bei der Bundeswehr interessant. Wenn man die Dienstgrade umrechnet in Entgeltgruppen. (Was ja eigentlich auch so ähnlich ist). Und dort gibt es viele Stellen die für eine besstimmte Dienstgradgruppe ist und nicht für einen einzigen Dienstgrad (obwohl es diese Stellen auch gibt). So ergibt es sicht, dass eine Stelle vom Feldwebelb bis zum Stabsfeldwebel dotiert ist. Was die Besoldungsgruppen A7 bis A9 sind.
So hätte man die Chance aufzusteigen und trotzdem auf seiner Stelle zu bleiben. Alle 2 Jahre gibt es eine Beurteilung und die bessten steigen auf. die einzelnen Stufen in den EGs bleiben davon unberührt.

JC83

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« Antwort #417 am: 14.12.2018 08:48 »

Da muss ich dir beipflichten.

Erlebe es hautnah am Beispiel meiner Frau (Bachelor, Wirtschaftsingenieurin, 27). Bei Wacker Chemie dual studiert, dann zu nem Startup, anschließend in den industriellen Mittelstand und heute bei einem TecDax Konzern.

Wenn ich auf das Grundgehalt und vor allem die Prämien blicke und das mit einer E10/E11 vergleiche, die sie im ö. D. vermutlich bekäme, kommt sie aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Social Benefits sind im Übrigen auch besser als im ö.D. WIE also will der ö. D. attraktiv für solche Leute werden, wenn man bei jedem einzelnen Vergleichsmerkmal unterliegt.

Allein dieses Jahr bekam die trotz Elternzeit und ohne verhandeln zu müssen eine Gehaltsverhandlung von 5% und wir freuen uns über 2-2,5%.

Die finanzielle Lücke zur Wirtschaft wird nicht kleiner sondern steigt weiter dynamisch an.

Insofern wird der ö. D. immer Dienjenigen bekommen, die extrem sicherheitsbewusst sind bzw. "übrig bleiben" am Arbeitsmarkt. Bei Juristen kann man da vllt. noch eine Ausnahme machen.

Von den fehlenden Aufstiegs- bzw. Beförderungsmöglichkeiten ganz zu schweigen.
Ich z. B. generiere über passiven Cash Flow meines Aktiendepots mittlerweile mehr monatliches Einkommen als mir eine Beförderung an MEHR bringen würde. Das sind Almosen über die man nur noch lachen kann...

Der ö. D. hat offenbar gar kein Interesse daran, die Besten zu gewinnen.
Warum auch, hier geht ja auch auch nicht um Umsatz- und Gewinnmaximierung, Gewinnung von Marktanteilen, Wettbewerb sondern man erfüllt "nur" den gesetzlichen Auftrag.

Was viele vergessen, dass wir seit 2010 einen Wirtschaftsaufschwung haben, in der AG in der pW dann auch in Geberlaune sind. Ich kann mich sehr gut an das Jahr 2009 erinnern, als mein Bruder in Kurzarbeit musste.Das wird auch wieder anders. Im öD wird sehr gut verdient, aber die Gehälter im hD bzw E13-15 sind für die damit verbundene Verantwortung zu gering.

Wahrscheinlich verdient ein VW Bandarbeiter in Kurzarbeit mehr als ein E10/E11er in Stufe 2/3... ;D
Ich kann mich auch nicht an Massenentlassungen oder irgendwelche größeren Werksschließungen erinnern. Da empfand ich die frühen 00er Jahre schlimmer.

Und die Arbeitslosenstatistik sagt ähnliches...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/

Dann stell dich ans Band :-)

Spid

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #418 am: 14.12.2018 08:58 »
Ich fände ja ein System ähnlich wie bei der Bundeswehr interessant. Wenn man die Dienstgrade umrechnet in Entgeltgruppen. (Was ja eigentlich auch so ähnlich ist). Und dort gibt es viele Stellen die für eine besstimmte Dienstgradgruppe ist und nicht für einen einzigen Dienstgrad (obwohl es diese Stellen auch gibt). So ergibt es sicht, dass eine Stelle vom Feldwebelb bis zum Stabsfeldwebel dotiert ist. Was die Besoldungsgruppen A7 bis A9 sind.
So hätte man die Chance aufzusteigen und trotzdem auf seiner Stelle zu bleiben. Alle 2 Jahre gibt es eine Beurteilung und die bessten steigen auf. die einzelnen Stufen in den EGs bleiben davon unberührt.

Also zurück zu Bewährungsaufstiegen, die mit Einführung des TVÖD abgeschafft wurden?

lowsounder

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Antw:Tarifrunde 2019 - Diskussion
« Antwort #419 am: 14.12.2018 09:17 »
Ich fände ja ein System ähnlich wie bei der Bundeswehr interessant. Wenn man die Dienstgrade umrechnet in Entgeltgruppen. (Was ja eigentlich auch so ähnlich ist). Und dort gibt es viele Stellen die für eine besstimmte Dienstgradgruppe ist und nicht für einen einzigen Dienstgrad (obwohl es diese Stellen auch gibt). So ergibt es sicht, dass eine Stelle vom Feldwebelb bis zum Stabsfeldwebel dotiert ist. Was die Besoldungsgruppen A7 bis A9 sind.
So hätte man die Chance aufzusteigen und trotzdem auf seiner Stelle zu bleiben. Alle 2 Jahre gibt es eine Beurteilung und die bessten steigen auf. die einzelnen Stufen in den EGs bleiben davon unberührt.

Also zurück zu Bewährungsaufstiegen, die mit Einführung des TVÖD abgeschafft wurden?

War das mal so? Keine Ahnung. Also bei der BW steigt man auch so auf... dauert aber je nach Beurteilung länger. bzw Die Spitzendienstgrade nur nach entsprechender Beurteilung.