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Tarifrunde 2019 - Diskussion

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Iunius:

--- Zitat von: Faunus am 05.01.2019 12:35 ---Nach 10 Jahren oder mehr im ÖD haben sich wenige "breit & tief" erhalten und wenige sich "breit & tief" angeeignet.

--- End quote ---

Nach 10 Jahren im ÖD sind die meisten AN sehr breit *geworden*...


--- Zitat von: Spid am 05.01.2019 21:49 ---"..." Die Situation wird nicht besser, wenn man Quereinsteiger besserstellt, sondern indem man den Lehrerberuf attraktiver gestaltet und somit dafür sorgt, daß ausreichend qualifizierte Kräfte diesen ergreifen. Prüfungen, die entsprechende Qualifikationen abfragen, gibt es doch bereits, sie finden studienbegleitend in den entsprechenden Studiengängen statt. Die fachlichen bisherigen Studienleistungen lassen sich für diese anrechnen.

--- End quote ---

huic nihil addendum est 

Lasst alle autofahren, auch wenn sie keinen Führerschein haben... werden sich schon von selbst "aussortieren"

*EDIT: sorry waren 2 posts"

Faunus:
Das sog. "lebenslange Lernen" ist zwar irgendwo/irgendwie im Tarifvertrag schwubbelig  eingegangen, aber taugt zu nichts. Hier wäre aber letztlich  für Quereinsteiger ein wichtiges Instrument zu schaffen.
An dem genannte Bsp. für Schulen mit E9 Quereinsteiger und E13 Lehramt kann veranschaulicht werden, wie aus der Not eine Tugend entwickelt werden kann.

Es ist nicht zielführend Quereinsteiger genauso zu bezahlen  wie "Gelernte", weil damit das "Lernen" an sich letztlich als unnötig gekennzeichnet wird (Der Trend hat sich zwar längst ausgebildet, aber das ist eine andere Diskussion). Wenn nun aber zu wenig Lehrer da sind, muss ja irgendwie die Lücke gefüllt werden und da bieten sich dann "Spezialisten" an.
Einen Elektromeister Mess- und Regeltechnik in der Berufsschule als Fach durchführen zu lassen ist genauso möglich, wie einen Dipl.-FH Verfahrenstechniker Physik in der 8 & 9 Kl. Gymnasium/Realschule abhalten zu lassen. Da sind E9/E10 absolut ausreichend, da der Elektromeister nicht mal schnell Stunden von anderen Kollegen aus anderen Bereichen übernehmen kann, der studierte Verfahrenstechniker bei Optik in der Oberstufe wohl eher wenig bieten kann.
Aber warum bietet man diesen Quereinsteigern nicht an, über einen machbaren Zeitraum eine bestimmte Anzahl an Prüfungen für "Dunstkreisfächer" an den Hochschulen nachzuholen - ohne, dass die Hochschulen da teure Privatkurse anbieten, sondern verdammt nochmal Ihrem gesellschaftlichen Auftrag der Lehre endlich wieder vollumfänglich nachkommen müssen.
Das könnte man z.B. auch dem Ausbildungsberuf Fachinformatiker in E9 (ich sehe eigentlich schon diese Ausnahme nicht ein, da alle 3-jährigen Ausbildungsberufe bis E8 kommen) den Stoff von 2-3  relevanten VO an HS reinpfeifen, die Prüfung(en) erfolgreich ablegen und damit in den Entgeltgruppen aufsteigen lassen.

Wenn hier immer wieder geschrieben wird, dass alle so toll und gut sind wie Ihre studierten Kollegen und gleichwertig deren Arbeit machen, dann sollte diesen Quereinsteigern doch die Möglichkeit gegeben werden, durch Teilnahme an den entsprechenden Prüfungen dieses nachzuweisen.
Damit könnte man sich Streitigkeiten mit unwissenden/unfähigen/unwilligen Verwaltungsbeamten/Vorgesetzten ersparen, der sich wie die Pest umgreifenden Frustration von AN im ÖD begegnen und hätte ein vernünftiges & schneller wirkendes Werkzeug für den Arbeitsmarkt.

Das alles wird natürlich nicht funktionieren, wenn einem promovierwilligen FHler/einem prüfungswilligen ÖD-MA per Verwaltungsschreiben schon vorab mitgeteilt wird, dass bei erfolgreich bestanden Promotion/Prüfungen Höhergruppierungen grundsätzlich verweigert werden.


 


Suntzu:

--- Zitat von: Spid am 06.01.2019 11:54 ---
--- Zitat von: tomk am 06.01.2019 11:39 ---
--- Zitat von: marco.berlin am 06.01.2019 11:24 ---Als Quereinsteiger muss/müsste man in dem Fall akzeptieren, das man sich zunächst quasi in einer „Ausbildung“ befindet und dann entsprechend geringer entlohnt wird.

--- End quote ---

Unter dieser Prämisse wirst du aber die guten Quereinsteiger, also die auf dem Niveau einer ausgebildeten Lehrkraft, nicht bekommen da du dehnen zu wenig Gehalt bietest.
--- End quote ---

Unter der Prämisse, daß es so etwas grundsätzlich nicht gibt, wäre die Zahlung eines höheren Gehaltes wenig zielführend, nur um die wenigen Ausnahmen anzulocken.

--- End quote ---

Sie fahren sich fest. Sie gehen davon aus das die Schulbildung und Ausbildung / Studium das ultimum Ist. Das mag im letzten Jahrtausend so gewesen sein als es keine Alternativen gab an Bildung heranzukommen.

Auch besteht die Gefahr bei solchen Denken das hier ein Bewerber mit dem nach Ihrer Absicht nötigen Abschlüsse anderen bevorzugt wird, aber seine Weiterentwicklung stagniert und die Kompetenzen veraltet oder unzureichend sind.
Dem gegenüber können z.b. in Berufsschulen oder Berufsfachschulen Quereinsteiger mit nötiger Berufserfahrung aus dem Bereich durchaus die bessere Wahl sein.

Wie auch immer an einer Qualifikation herankommt. Diese sollte mit Einstellungstests abgefragt werden. Dies erspart auch die Diskussion der Eingruppierung nach Abschlüssen und damit das "angebliche" können. Denn Abschluss von irgendwas heißt nicht zwangsläufig das der jenige das Fach auch beherrscht.
Zudem lassen Einstellungstests eine breitere Bewerberanzahl zu und der AG kann gut die ungeeigneten herausfiltern.

Eben so wie es auch in der freien Wirtschaft gemacht wird. Kompetenzen fischen.

Spid:
Ich fahre mich nicht fest. Ein abgeschlossenes Studium bietet zweifelsfrei die höhere Gewißheit, die damit verbundenen Kompetenzen zu haben, als kein Studium. Dazu braucht es keine aufwändigen Einstellungstests, denn die Prüfung hat beim qualifizierten Bewerber ja bereits stattgefunden. Mir erschließt sich auch der Verweis auf das letzte Jahrtausend nicht. Was soll sich geändert haben? YouTube-Tutorials?

Max:
Es kann doch nicht jeder Sonderfall abgebildet werden. Das ist einfach nicht wirtschaftlich. Einstellungstests (Mischung aus IQ-, Fach-, Fremdsprachen-, und Persönlichkeitstest) stehe ich eigentlich positiv gegenüber,  vor allem um einen weiteren Indikator für die Personalauswahl zu haben (mit den ganzen Wald und Wiesen FHs kann ja kein Mensch mehr den Wert von Noten und dem Erlernten abschätzen).
Das funktioniert aber nur wenn man gleich mit gleich vergleicht. Ein Ersatz für fehlende Ausbildung und einen Bildungsweg der kontinuierlich Leistung demonstriert kann das nicht sein.


--- Zitat ---Sie gehen davon aus das die Schulbildung und Ausbildung / Studium das ultimum Ist. Das mag im letzten Jahrtausend so gewesen sein als es keine Alternativen gab an Bildung heranzukommen.
--- End quote ---
Es war noch nie so einfach wie heute sich formal zu bilden. Unglaublich viele Alternativwege führen zum Studium mit unzähligen Fördermöglichkeiten. Ein Studium ist der neue Standard.
Die Diskussion erinnert mich fast ein wenig an die Techniker und Fachwirte, die plötzlich glaubten nur wegen ein paar Kursen Äquivalent zu Akademikern zu sein.
Dabei wird vergessen,  dass man sich erstmal der Selektion beim Gymnasialübertritt stellen muss,  dann hat man Jahre an höherer Schulleistung, Selektion bei einem ordentlichen Studium etc. Es ist nicht nur so,  dass die Absolventen mehr gelernt haben,  sondern auch im Schnitt intelligenter sind.  Das kann man nicht eben in 10 Minuten auf YouTube ausgleichen.

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