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Tarifrunde - Zukunft
Pham Nuwen:
--- Zitat von: MoinMoin am 28.11.2018 15:02 ---Mit dem kleinen (aber in der Regel unbeachtlichen) Unterschied, dass hier und da die Kinder für diese Grundsicherung mit Ihrem Einkommen belangt werden und nicht die größtmögliche Umlagebasis.
--- End quote ---
Es ist in der Tat unbeachtlich, da wir hier von Kindern reden, die erst ab einem Haushaltseinkommen von 100.000 Euro/Jahr einspringen müssen.
Zur gesamten Rentendiskussion sei gesagt: Alles eine Frage der Priorität.
Deutschland ist in der EU das einzige Land ohne Mindestrente. In den Niederlanden erhält jeder Bürger, der 45 Jahre im Land gelebt hat, die Mindestrente. In der Schweiz existiert ebenfalls eine staatliche Mindestrente, wobei die gesetzliche Rente bei circa 2000 Franken gedeckelt ist - d.h. Millionäre finanzieren für alle kräftig mit. Und Österreich hat um das Jahr 2000 beschlossen, die deutschen Reformen nicht mehr mitzumachen – im Ergebnis kriegt der durchschnittliche AT-Renter bereits heute ein sattes Drittel mehr auf sein Konto.
Während sich also in Deutschland bedürftige Rentner blank machen müssen (Offenlegung/Angabe jeglicher Vermögenswerte, drohender Wohnungsverlust etc) um überhaupt über die Runden kommen zu können, kriegen es sowohl unsere direkten Nachbarn, als auch die anderen Europäer würdevoll hin. Schon komisch, dass man hierzulande einfach was von Demographie fabulieren kann und die Leute schlucken es weitgehend unwidersprochen.
Wen das Thema ernsthaft interessiert, der sollte mal einem unabhängigen Experten für Altersarmut wie Prof. Dr. Sell zuhören – da schlackern einem danach die Ohren, wie unsere Politik bislang mit dem Thema umgeht.
Max:
--- Zitat von: MoinMoin am 28.11.2018 12:58 ---Ein Vorteil hat und hatte die Rente:
Die Menschen hatten auch nach einer Vernichtung von Kapitalmarktwerten eine Rente, da sie ja als Umlagesystem gegen jeder Krise geschützt ist.
Die einzige Krise die es nicht bewältigt ist, dass mehr Rentner von weniger Einzahlern bezahlt werden müssen. Klappt, solange die Produktivität der wenigen Einzahler gleichermassen steigt.
Ach ja und das rentenfremde Dinge vom Staat dem Umlageverfahren aufgedrückt werden.....
Mein Fazit: hervorragend als Basis fürs Alter, da sicher. Nicht rentabel gegenüber unsicheren anderen Anlageformen (aber das ist ja immer so: More Risk More Fun)
--- End quote ---
Über die langen Ansparzeiträume ist das Risiko nur noch theoretischer Natur und eine jährliche Rendite von 6% entspricht eher dem worst-case. Du musst auch bedenken, dass die Einzahlungen in die Rentenkasse ebenso vom Markt abhängig sind, da dort auch die entsprechend sozialversicherungspflichtigen Einkommen generiert werden.
Rechne doch mal durch was bei staatlicher Rente + VBL (inklusive Steuern und schon fast dreifachen Sozialabgaben) am Ende auf dem Konto landet.
Wenn du dies vergleichst mit der monatlichen, langfristigen Anlage der AG und AN Beiträgen auf dem Kapitalmarkt wird es dir Tränen in die Augen treiben.
--- Zitat von: Pham Nuwen am 28.11.2018 15:30 ---Wen das Thema ernsthaft interessiert, der sollte mal einem unabhängigen Experten für Altersarmut wie Prof. Dr. Sell zuhören – da schlackern einem danach die Ohren, wie unsere Politik bislang mit dem Thema umgeht.
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Ein Lehrbuchsozialist, aber wahrlich kein Rentenexperte. Anstatt zu analysieren warum die Rente so gering ist (an mangelnder 'Investition' kann es ja anhand der aberwitzigen Summen die das System verschlingt nicht liegen) , ruft er einfach nach noch mehr Umverteilung als Lösung. Da kann ich auch jemanden auf der Straße fragen mit gleichem Ergebnis...
MoinMoin:
--- Zitat von: Max am 28.11.2018 20:59 ---Über die langen Ansparzeiträume ist das Risiko nur noch theoretischer Natur und eine jährliche Rendite von 6% entspricht eher dem worst-case.
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Ja. Aber wenn dann ein dämlicher alter Mann mit 60 sein Geld in eien Postbankaktie steckt, dann ist es schon wieder real.....
Und ja, natürlich ist die Rendite besser, sie ist aber niemals 100% sicher. Und die Gier des Menschen ist halt eher unendlich. Darum finde ich auch bei der Diversität bei dem zum einsatz kommenden Rentensystem genauso wichtig, wie die bei der Anlage meines Geldes zwecks Mehrung meiner "Renten"lücke.
Das einzige Risiko (egal welche Marktsituation wir haben) bei einem Umlageverfahren ist, dass man sich aus dem Umlageverfahren (den sogenannten Gereationenvertrag) verabschiedet. Es ist also "nur" noch ein gesellschaftliches Risiko, und nicht ein Risiko, welches vom Markt (oder von so einem Quatsch wie: die Überalterung läßt den Generationenvertrag scheitern) beinflusst wird.
Pham Nuwen:
--- Zitat von: Max am 28.11.2018 20:59 ---
--- Zitat von: Pham Nuwen am 28.11.2018 15:30 ---Wen das Thema ernsthaft interessiert, der sollte mal einem unabhängigen Experten für Altersarmut wie Prof. Dr. Sell zuhören – da schlackern einem danach die Ohren, wie unsere Politik bislang mit dem Thema umgeht.
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Ein Lehrbuchsozialist, aber wahrlich kein Rentenexperte. Anstatt zu analysieren warum die Rente so gering ist (an mangelnder 'Investition' kann es ja anhand der aberwitzigen Summen die das System verschlingt nicht liegen) , ruft er einfach nach noch mehr Umverteilung als Lösung. Da kann ich auch jemanden auf der Straße fragen mit gleichem Ergebnis...
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Eher ein Professor für Volkwirtschaftslehre, der von der echten sozialen Marktwirtschaft (nach Ludwig Erhard) überzeugt ist.
Und wie in den Beispielen gezeigt: Sind die Schweizer, Niederländer oder Österreicher etwa des Sozialismus verdächtig?
Fireball84:
Zum Thema G8-Katastrophe:https://www.cicero.de/innenpolitik/thueringen-und-sachsen-koennen-es-doch-auch/42683
--- Zitat von: Max am 27.11.2018 21:43 ---Wenn man Rente und VBL, AG und AN Anteil, einfach auf dem Kapitalmarkt anlegt, kommen schlimmstenfalls 6% Rendite im Jahr rum. Vergleiche diese Endsumme (verfügbar, vererbbar) mit den bisschen häppchenweise Rente und VBL später (natürlich wieder schön Abgabenbelastet, gerne AG+AN Anteil GKV+Steuer).
Riester? Ja bitte! Auch schön dahingehend reguliert, dass man keine Rendite einfahren kann.
GKV? Nichts besseres! Zugang zu innovativen Produkten und Spezialisten gerne beschränkt trotz überhöhten Beitragskosten Dank ineffizientem System.
Wenigstens ist der Staat so nett und verschenkt Kindergeld, Elterngeld, Baukindergeld etc. Dieser Wohltätiger! Oder bekomme ich nur einen kleinen Happen zurück, von dem vorher einsacken Geld?
Lasst den Leuten die Früchte ihrer Arbeit. Die wissen sie am effizientesten einzusetzen. Entsprechende Angebote werden sich am Markt finden.
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Und was passiert mit denjenigen, die am freien Markt nicht glücklich werden? Die nicht mit (angespartem) Geld umgehen können? Die über's Ohr gehauen werden? Die sich einfach unzureichend informiert haben bzw. falsch informiert wurden? Die einfach Pech gehabt haben, weil sich Lebensumstände (Krankheit, Trennung, Jobverlust) für sie negativ geändert haben? Die zum falschen Zeitpunkt (gerne auch: in den falschen Jahren/Jahrzehnten) investiert haben? Die folglich alle an ihre angesparte Altersversorge heran mussten bzw. deren angesparte Altersvorsorge sich reduziert hat (< Beitragssumme) bzw. kaum gestiegen ist (kein Inflationsausgleich). Was machen diejenigen?Insofern finde ich ein zweigleisiges (1. Beitragsgarantie+Garantieverzisung, 2.freie Anlage) System nicht schlecht, sondern begrüßenswert. Das gilt auch für einen Mix aus Umlagefinanzierung und Kapitalmarktfinanzierung. Das es in Deutschland optimierungsbedürftig ist, sehe ich ein. Ist es allerdings in vielen Ländern auch, da es dort meiner Meinung nach zu frei und kapitalmarktorientiert ist.
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