Autor Thema: Tarifrunde - Zukunft  (Read 59239 times)

MrRossi

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #165 am: 03.12.2018 16:31 »
Nicht jede Stelle wo ein Ingenieur gesucht wird muss auch Ingenieurstätigkeit >50% ausgeübt werden.
Das die Eingruppierung dann meist unter den Vorstellungen liegt sollte klar sein.


Das ist ein Kernproblem des öffentlichen Dienstes und des TVÖD ansich. Selbst wenn ich nur für 10% der nötigen Tätigkeiten einen Ingenieur brauche, dann muss ich eben auch einen Ingenieur bezahlen oder ich muss eben die Stelle aufdröseln und einen Ingenieur finden der sich dafür hergibt eine 10% Teilzeitstelle wahrzunehmen.

Für die Bezahlung benötigt es halt >50% Ing.-Tätigkeiten, sei denn man zahlt abweichend der Entgeldordnung, was wenige bereit sind zu tun.
Und statt aufzudröseln nimmt man halt den "Sonstigen" oder sucht verzweifelt den Ing., der sich hergibt. Und weil man den nicht findet, behauptet man es gibt nicht ausreichend (dumme) Ingenieure.
 



nichts_tun

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #166 am: 03.12.2018 20:25 »
Entgeltordnung.

Im Übrigen hat der sonstige Beschäftigte nichts damit zu tun, dass man nur "10% Ingenieur-Tätigkeiten" festgestellt hat. Vielmehr hat es damit zu tun, dass es einen Beschäftigten gibt, der die gleichwertigen Fähigkeiten und Kenntnisse wie ein entsprechend ausgebildeter Ingenieur nachweisen kann.

Außerdem sollte es im Sinne des Arbeitgebers sein, die Aufgaben so zu verteilen, dass die auszuübenden Tätigkeiten der Beschäftigten sachgerecht sind. Bei 10% Ingenieur-Tätigkeit stellt sich die Frage, ob nicht eher ein privatwirtschaftlicher Ingenieur mit der Wahrnehmung der Tätigkeit beauftragt werden kann.

Max

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nichts_tun

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #168 am: 04.12.2018 08:39 »
Man kann ja von Herrn Merz halten was man will, aber in dem Punkt hat er durchaus recht.

Es heißt ja nicht, dass man sein gesamtes Vermögen in ein Aktienpaket bzw. in die Aktie eines bestimmten Unternehmens investieren sollte, aber auf lange Sicht sind Aktien gewinnbringend.

Ich selbst habe ca. 35-40% meines Vermögens in Aktien angelegt.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #169 am: 04.12.2018 08:43 »
https://m.focus.de/finanzen/boerse/aktien/rente-altersvorsorge-durch-aktien-das-sind-die-vorzuege-des-merz-plans_id_10011330.html

Endlich ein Politiker mit common sense
Du meinst endlich ein Politiker der unverblümt für das Geschäftsmodell seines Arbeitgebers eine steuerliche Subvention einfordert.

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #170 am: 04.12.2018 09:02 »
Man kann ja von Herrn Merz halten was man will, aber in dem Punkt hat er durchaus recht.

Es heißt ja nicht, dass man sein gesamtes Vermögen in ein Aktienpaket bzw. in die Aktie eines bestimmten Unternehmens investieren sollte, aber auf lange Sicht sind Aktien gewinnbringend.

Ich selbst habe ca. 35-40% meines Vermögens in Aktien angelegt.

Hui, 35-40% ist mal ne Quote...
Ich persönlich habe rd 5.000€ meines Kapitals nur bei der Aktie der IKB verbrannt.
Ich meine man kann einfach nicht erwarten, dass ein Gros der Bevölkerung Deutschlands
a) Über notwendiges Kapital dazu verfügt
b) Das notwendige Verständnis vom Kapitalmarkt hat

Verkürzt: Wir haten mal ne Spekulationsfrist (6 Monate später 1 Jahr). Dan kam das unsägliche Halbeinkünfteverfahren, jetzt haben wir die Abgeltungssteuer und man hat den Gewinn aus Aktienverkäufen (für Privatpersonen) den Einkünften aus Kapitalvermögen zugeordnet. Aufgrund der absehbaren Probleme der "Rente" hätten man m.E. bereits vor 2009 gesetzgeberisch weitsichtiger handeln sollen, wenn nicht gar müssen.
Alles in allem: GRUNDSÄTZLICHE Steuerentlastung (Grundfreibeträge, Progressionskurve). Mit dem mehr an zur Verfügung stehendem Kapital soll jeder machen was er will, ohne das über Freibeträge bei Aktien An-/Verkauf wiedermal in den Markt eingegriffen wird. Wie "gut" staatliche Förderung zur Altervorsorge funktioniert, hat uns die Riesterindustrie ja bewiesen. Auch hier war ein Gros der Bürger doch schlicht überfordert!

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #171 am: 04.12.2018 09:48 »
Na da fragt man sich andererseits, warum a) in anderen Länder die Menschen über das notwendige Kapital verfügen und b) das notwendige Verständnis vom Kapitalmarkt haben.

Keiner braucht ein Verständnis über den Kapitalmarkt um daran zu partizipieren.
Dazu gibt es ja entsprechende Fonds, .....

Kaufen unters Kissen legen und nach 30 Jahren in sicherere Papiere umlagern.
35-40% ist natürlich nicht mehr so klug, wenn man 65 ist. Aber mit 40 absolut ok.


Finanzer

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #172 am: 04.12.2018 10:21 »
@MoinMoin: Genau. Am besten einen passiven Fonds mit Monatssparplan, dann fire and forget.
Wäre hilfreich wenn man zumindest ein grundsätzliches Verständnis für das funktionieren des Kapitalmarktes während der Schulzeit bekommen würde.... aber dazu müsste die Schule auf das Leben vorbereiten :-)

Ein höherer Sparerpauschbetrag wäre weiterhin hilfreich.

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #173 am: 04.12.2018 11:01 »
Na da fragt man sich andererseits, warum a) in anderen Länder die Menschen über das notwendige Kapital verfügen und b) das notwendige Verständnis vom Kapitalmarkt haben.

Keiner braucht ein Verständnis über den Kapitalmarkt um daran zu partizipieren.
Dazu gibt es ja entsprechende Fonds, .....

Kaufen unters Kissen legen und nach 30 Jahren in sicherere Papiere umlagern.
35-40% ist natürlich nicht mehr so klug, wenn man 65 ist. Aber mit 40 absolut ok.

Deine Fragen sind ja durchaus berechtigt. a) würde ich mit "unterschiedlicher Besteuerung" und b) mit "Mündigkeit" beantworten wollen. Bei uns schreit doch jeder 2. direkt nach "Staat", wenn er selbst nichts auf die Kette bringt.
Nochmal: Ich bin klar für und habe auch selbst ein Wertpapier basiertes Standbein, investiere in Immobilien ! Aber es gibt nun mal Menschen für die ist ein Fonds was von Maggi oder Johann Lafer! Die bringen ihr Geld auf ein Sparbuch weil sie es "verstehen" oder "machen" in Immobilien. Die können mit Index, ETF, Call und Put Optionen nix anfangen. M.E. sollte der Staat eine Grundsicherung gewährleisten und den Rest machen wir als Bürger dann schon selbst!

Als positives, staatliches Beispiel fällt mir lediglich der Norwegische Staatliche Pensionfonds ein.

 

JC83

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #174 am: 04.12.2018 13:16 »
https://m.focus.de/finanzen/boerse/aktien/rente-altersvorsorge-durch-aktien-das-sind-die-vorzuege-des-merz-plans_id_10011330.html

Endlich ein Politiker mit common sense

Das Faszinierende ist ja, dass bei diesem Thema ("Börse") immer die gleichen Jammerlappen in nahezu allen Forumsspalten hierzu eine undezidierte Finanzbildung offenbaren ("das nützt nur den Reichen", "was ist mit denen, die ja sowieso nichts sparen können" etc. pp.).

Und eben jene Jammerlappen heulen dann mit Alter rum, dass sie "nichts" sparen konnten...

nichts_tun

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #175 am: 04.12.2018 15:15 »
@JC83: Word. Wie gesagt, es kann nicht schaden und jeder kann ja für sich überlegen, wie viel Geld er investieren möchte.

Schlagwort Abgeltungssteuer: Da ich nicht unter den Spitzensteuersatz falle, sondern einen Steuersatz von unter 25% habe (sagt jedenfalls mein Elster), finde ich die 25% Abgeltungssteuer sogar recht happig. Da fände ich eine Besteuerung entsprechend des tatsächlichen Steuersatzes gerechter.

Controller

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #176 am: 04.12.2018 15:22 »
Ich selbst habe mich auf eine einzelne Aktie eingeschossen, die ich im Jahr 5-6 Mal kaufe und verkaufe und so auf ca. 10% Gewinn komme, den ich versteuern muss, alles für die Altersvorsorge.
Und Leute: Ich habe es im Leben dreimal mit Fonds versucht und jedes Mal war das Ergebnis der Finanzprofis erbärmlich. Ich habe mir gerade so einige typische Vermögensbildungsfonds (Ethna ...) angesehen. Deren Rendite liegt im Augenblick auf 3 Jahre bezogen immer so bei Minus 6%. Wie soll man damit irgendjemanden überzeugen, sein Geld vom Sparbuch wegzunehmen?

Dieser Merz-Vorschlag geht doch eher in die Richtung, das Geld statt aufs Sparbuch in einen Sparplan zu investieren und dann an die gekauften Papiere nicht mehr dran zu dürfen, weil die ja für die Rente sind. Das ist Denken aus der Zeit vor der Finanzkrise. Wenn man sieht, dass sich namenhafte Dax-Titel in den letzten Jahren halbiert und teilweise sogar 95% an Wert verloren haben und wie sich einzelne Fonds in deren Dunstkreis ähnlich entwickelt haben, dann ist das Sparbuch für Unkundige sicher die bessere Alternative.

JC83

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #177 am: 04.12.2018 15:40 »
Ich selbst habe mich auf eine einzelne Aktie eingeschossen, die ich im Jahr 5-6 Mal kaufe und verkaufe und so auf ca. 10% Gewinn komme, den ich versteuern muss, alles für die Altersvorsorge.
Und Leute: Ich habe es im Leben dreimal mit Fonds versucht und jedes Mal war das Ergebnis der Finanzprofis erbärmlich. Ich habe mir gerade so einige typische Vermögensbildungsfonds (Ethna ...) angesehen. Deren Rendite liegt im Augenblick auf 3 Jahre bezogen immer so bei Minus 6%. Wie soll man damit irgendjemanden überzeugen, sein Geld vom Sparbuch wegzunehmen?

Dieser Merz-Vorschlag geht doch eher in die Richtung, das Geld statt aufs Sparbuch in einen Sparplan zu investieren und dann an die gekauften Papiere nicht mehr dran zu dürfen, weil die ja für die Rente sind. Das ist Denken aus der Zeit vor der Finanzkrise. Wenn man sieht, dass sich namenhafte Dax-Titel in den letzten Jahren halbiert und teilweise sogar 95% an Wert verloren haben und wie sich einzelne Fonds in deren Dunstkreis ähnlich entwickelt haben, dann ist das Sparbuch für Unkundige sicher die bessere Alternative.

Nestle?!^^

Es gibt ja auch passive Fonds... Und Merz Vorschlag ist an sich nicht schlecht, mit dem absoluten Nachteil, dass ich bis zur Regelaltersrente warten muss; Altersvorsorge kann ja auch heißen, ich danke ob meines 500k-Depots bereits mit 60 ab...

Max

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #178 am: 04.12.2018 19:21 »
@JC83: Word. Wie gesagt, es kann nicht schaden und jeder kann ja für sich überlegen, wie viel Geld er investieren möchte.

Schlagwort Abgeltungssteuer: Da ich nicht unter den Spitzensteuersatz falle, sondern einen Steuersatz von unter 25% habe (sagt jedenfalls mein Elster), finde ich die 25% Abgeltungssteuer sogar recht happig. Da fände ich eine Besteuerung entsprechend des tatsächlichen Steuersatzes gerechter.
Die 25% Abgeltungssteuer sind bereits recht hoch,  wenn man bedenkt,  dass schon auf Unternehmerseite besteuert wurde. Bei Dividenden sackt der Staat also eher mehr als den Spitzensteuersatz ein.
Ich hielte es für ein gute Idee, jedem Bürger je ein steuerfreies "Mantel-Konto" zuzugestehen, in welchem je nach Geschmack verschiedene "Finanzprodukte" enthalten sein können (Tagesgeld, Aktien, ETF, Versicherungen) und es nur über eine maximal mögliche monatliche Einzahlungssumme gedeckelt wird (z.B. 1000/Monat indexiert) ansonsten aber frei innerhalb des "Mantel-Kontos" umgeschichtet werden kann oder auch nach Belieben entnommen werden kann.
 

 
Ich selbst habe mich auf eine einzelne Aktie eingeschossen, die ich im Jahr 5-6 Mal kaufe und verkaufe und so auf ca. 10% Gewinn komme, den ich versteuern muss, alles für die Altersvorsorge.
Und Leute: Ich habe es im Leben dreimal mit Fonds versucht und jedes Mal war das Ergebnis der Finanzprofis erbärmlich. Ich habe mir gerade so einige typische Vermögensbildungsfonds (Ethna ...) angesehen. Deren Rendite liegt im Augenblick auf 3 Jahre bezogen immer so bei Minus 6%. Wie soll man damit irgendjemanden überzeugen, sein Geld vom Sparbuch wegzunehmen?

Dieser Merz-Vorschlag geht doch eher in die Richtung, das Geld statt aufs Sparbuch in einen Sparplan zu investieren und dann an die gekauften Papiere nicht mehr dran zu dürfen, weil die ja für die Rente sind. Das ist Denken aus der Zeit vor der Finanzkrise. Wenn man sieht, dass sich namenhafte Dax-Titel in den letzten Jahren halbiert und teilweise sogar 95% an Wert verloren haben und wie sich einzelne Fonds in deren Dunstkreis ähnlich entwickelt haben, dann ist das Sparbuch für Unkundige sicher die bessere Alternative.

Auf 3 Jahre bezogen? Teure Fonds (kurz gehalten, gerne mit hohen AA und Gebühren)? Mit rentenrelevanten Summen  (6-stellig?) mehrmals jährlich mit einer Einzelaktie gezockt?
 
Wir sprechen über einen sehr langfristigen Anlagehorizont,
Stichwort rolling index return. So ein bisschen Finanzkrise stört da nicht auf längere Sicht, v.a. in Kombination mit Cost Averaging durch monatliches "sparen" in breit gestreute Anlagen, z.B. günstige Index ETFs.



ChrBY

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Antw:Tarifrunde - Zukunft
« Antwort #179 am: 04.12.2018 20:26 »
Schlagwort Abgeltungssteuer: Da ich nicht unter den Spitzensteuersatz falle, sondern einen Steuersatz von unter 25% habe (sagt jedenfalls mein Elster), finde ich die 25% Abgeltungssteuer sogar recht happig. Da fände ich eine Besteuerung entsprechend des tatsächlichen Steuersatzes gerechter.
Warum geben Sie Ihre Kapitalerträge dann nicht in Ihrer Steuererklärung an? Das Finanzamt führt dann eine Günstigerprüfung durch und versteuert – sofern niedriger – die Kapitalerträge mit dem individuellen Steuersatz.

Aber: Bitte denken Sie dabei an den Unterschied zwischen Grenz- und Durchschnittssteuersatz. Ich vermute, Sie meinten mit 25 % Ihren Durchschnittssteuersatz. Versteuert wird jeder zusätzlich verdiente Euro (egal, ob Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit oder veranlagte Kapitaleinkünfte) selbstverständlich mit dem individuellen Grenzsteuersatz, der, wie ich annehme, bei Ihnen wesentlich höher liegen dürfte.