Autor Thema: Unterforum zum Transformationsprozess zur IGA und Fernstraßenbundesamt  (Read 98545 times)

HerrRossi70

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Also bisher habe ich insgeheim noch mit denn Gedanken gespielt, bei entsprechende Ausgestaltung des Tarifvertrages doch noch zu wechseln.
Vielen Dank an Verdi und den DBB. Dieser Gedanke hat sich mehr als komplett in Rauch aufgelöst.
Dieses angebliche Tarifgewerk ist eine Frechheit und Zumutung.
Ich bin dann vollends raus erst einmal.

Anonym

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Also ich finde nicht, dass die Beamten beim Umstieg von Land zu Bund  einen "großen" Wurf machen. Je nach Bundesland haben Beamten eine geringere Ausgangssituation als in den besser bezahlenden Bundesländern. Das war ja bis jetzt etwas an die Struktur angepasst. Und die Versbesserungen der Situationen ist je nach Bundesland gar nicht so einfach vergleichbar, da ja auch die Beihilfe eine Rolle fürs Nettogehalt spielt.

Bonuszahlung, und 13. Monatsgehalt wird es beim Bund für Beamte auch nicht geben.

Pan Tau

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Ich habe mir das als TVLer mal durchgerechnet- alle Vorteile mitgerechnet (Höherer Tabellenlohn,Prämie, Weihnachtsgeld, 1h weniger pro Woche Arbeitszeit) komme ich auf einen Vorteil von 8,5 Prozent brutto zu meinem heutigen Gehalt- selbst wenn am Ende nicht die 800 Euro Prämie ausgeschüttet werden, sondern nur der Garantiebetrag von 400 Euro gezahlt wird, komme ich auf ein Plus von 7,8 Prozent. Die zwei Prozent Erhöhung sind zwar faktisch eine Mogelpackung- aber sei´s drum- am Ende zählt das, was hinten herauskommt! Interessant wäre vielleicht im Überleitungs-TV eine Klausel, dass das Tabellenentgelt bei der GmbH niemals unter das Niveau des jeweils geltenden TVL sinken kann.

Die Weiterzahlung von LBV wurde in Tarifvertrag auch festgelegt. Vor diesem Hintergrund halte ich es nicht mehr für unwahrscheinlich, dass ich wechsle. Mal die Empfehlung der Gewerkschaften abwarten- ob dort noch ein paar Fallstricke lauern!


HerrRossi70

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Das mag vielleicht zutreffen. Aber bitte lies den Passus bezüglich Versetzung in dem Tarifvertrag. Und solltest Du mehr als 15 Jahre dabei sein, ist die faktische Unkündbarkeit auch erst einmal dahin.

Pan Tau

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Diese Dinge werden noch im Überleitungs-TV geregelt (Besitzstände). Der Haupt-Tarifvertrag gilt ja erst einmal für Leute, die sich neu bei der GmbH bewerben. Warten wir es mal ab. Außerdem werden gleich sicher die Mitglieder Spid und MoinMoin hier erscheinen, und Dir sagen, dass die sog. Unkündbarkeit im Öffentlichen Dienst ein Mythos ist. Im Tarifvertrag für die GmbH, der mir in der Rohfassung vorliegt, ist übrigens meines Erachtens der selbe Passus enthalten wie im TVL- älter als 40 Jahre und 15 Jahre dabei...Kündigung nur aus wichtigem Grund!

HerrRossi70

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Richtig. Aber die 15 Jahre dabei im Tarifvertrag könnten schwer werden. Abgesehen von einer Besitzstandsregelung.


Sanye

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Also ich bin noch echt skeptisch was einen Wechsel zur Autobahn-GmbH betrifft. Was das insbesondere langfristig für Folgen hat und ob die Bedingungen, nicht nur finanziell, wirklich besser sind.

@ Pantau: Es gibt noch keine Entgelttabellen, oder doch? Wie konntest Du dann einen höheren Tabellenlohn für deine Berechnung zu Grunde legen. Weihnachtsgeld gibt's bei uns bisher auch schon und ich müsste nur 0,5h weniger arbeiten. Dann wäre der Zugewinn definitiv niedriger als 8,5%.
Wo finde ich das mit dem Garantiebetrag von 400€??


Bastel

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In der vorläufigen Fassung stehen Tabellenentgelte drinnen. Die 2% Garantierte Erhöhung von E10+ wurde auch schon berücksichtigt.

Für nen E13er in S3 macht das volle 13 Monatsgehalt mal lockere 2k Brutto aus.


Pan Tau

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@Sayne


Die Bonuszahlung ergibt sich aus §19 des Tarifvertrages:

"Der Arbeitgeber legt die Dotierung für den Bonus fest.Dabei berechnet sich eine Mindestdotierung aus 10 % des am 1. Januar des jeweiligen Jahres gültigen Tabellenentgelts der Entgeltgruppe EG 10 Stufe 3"


EG10 Stufe III sind nach derzeitiger Tabelle 4044 Euro- man darf sich also über mindestens 404,40 Euro freuen ;-)

Im ersten Jahr gibt es allerdings keine Bonuszahlung:

"Die Auszahlung des Bonus erfolgt nach Feststellung der Zielerreichung jeweils bis spätestens 30. Juni des Folgejahres. 2Das Bonusprogramm wird erstmals für das Jahr 2022 mit Auszahlung im Jahr 2023 durchgeführt."

Dafür erhält man aber 2021 die Wechselprämie von 1500 Euro

Jean Paul Belmondo

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Hier mal ein Link mit der Entgelttabelle als PDF auf Seite 26:  Anlage 1, MTV Autobahn GmbH

https://bund-laender-nrw.verdi.de/land/strassen-nrw/++co++008798ce-a55d-11e9-b24c-001a4a160100

Jean Paul Belmondo

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Man kann es schon als Mogelpackung sehen. Die Entgelttabellen können erst zum 31.12.2025 gekündigt werden. Da hat der TVÖD die Entgelttabelle der Autobahn GmbH längst überholt.  :-X

Pan Tau

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@ J.P. Belmomdo

Misstrauen ist immer angesagt- aber in diesem Falle nicht. Unter §40, (3a), des Tarifvertrages findet sich folgende Formulierung:

"Die einzelnen Zellenwerte der in diesem Tarifvertrag vereinbarten Anlage A zu § 15 gelten anstelle der korrespondierenden Zellenwerte der Anlage A (Bund) zu § 15 TVöD, wenn und solange sie höher sind als die Werte der Anlage A (Bund) zu § 15 TVöD. 2Unterschreitet ein Zellenwert der Anlage A zu § 15 nach einer künftigen Änderung der Anlage A (Bund) zu § 15 TVöD den korrespondierenden Wert, so tritt  für diese Entgeltgruppe und Stufe ab diesem Zeitpunkt der korrespondierende Wert der Anlage A (Bund) zu § 15 TVöD an seine Stelle. 3Solange ein Zellenwert der Anlage A zu § 15 den korrespondierenden Wert der Anlage A (Bund) zu § 15 TVöD überschreitet, bleibt er gültig."



Die nächsten Tarifverhandlungen für den TVÖD sind im August 2021. Das heißt, dass man bis August 2021 3,5, respektive 2,0% mehr bezahlt bekommt, als gemäß TVÖD. Die letzten Tarifabschlüsse für den TVÖD lagen regelmäßig im ersten Jahr bei deutlich über 2 und beinahe bei 3 Prozent. Das heißt, dass sich schon im August 2021 der Vorsprung zum Tabellenentgelt des TVÖD ammortisiert haben wird, und der TV-AGB dem TVÖD(Bund) bis Ende 2025 hinsichtlich des  Tabellenentgeltes entsprechen wird. Das sind für mich Taschenspielertricks, die bei den Mitarbeitern offenbar die Wechselbereitschaft erhöhen sollen- und auf der anderen Seite auch den Gewerkschaften nach den großspurigen Verprechunegn auf den Butterfahrten zur Gesichtswahrung dienen sollen.

Ich kann die Sprüche der Gewerkschaftsfuzzys auf den Personalversammlungen im Herbst schon in meinen Ohren hören..."Hey- schaut mal, was wir für Euch rausgeboxt haben...3,5% mehr- ohne uns läuft nichts- werdet jetzt Mitglied...unterschreibt hier!" 
Aber die glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass ihrer potenziellen neuen Mitarbeiter bzw. Mitglieder so dämlich sind, diesen Bauerntrick nicht zu durchschauen?

Um Missverständnisse zu vermeiden, ich bin mit dem Tarifvertrag in seiner vorliegenden Form zufrieden, und werden wohl wechseln- aber ich hasse es einfach, wenn man mich mit solchen Taschenspielrticks hinter die Fichte führen will!

nichts_tun

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Interessant wäre vielleicht im Überleitungs-TV eine Klausel, dass das Tabellenentgelt bei der GmbH niemals unter das Niveau des jeweils geltenden TVL sinken kann.

So etwas wird es, denke ich, nicht geben. Jeder Tarifvertrag ist eigenständig und unabhängig von anderen.

Insgesamt nettes Vertragswerk - es wäre natürlich zu überlegen gewesen, ob die Einstiegseingruppierung für Ingenieure die EG 11 es hätte sein können. Ansonsten die Einführung der EG 16 ist nicht verkehrt, wenngleich das Tätigkeitsmerkmal stark an die VG I des BAT erinnert.

Das (volle) 13. Monatsgehalt ist gut, die Bonuszahlung, jedenfalls deren Ausgestaltung, womöglich noch nachbesserungsbedürftig.

Apophis

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Bei uns im Hause munkelt man, dass die Strategie hinsichtlich der Freiwilligkeit geändert worden sein soll.

Wenn man den Verwendungsvorschlag Autobahn bekommt, dann muss man demnach nun zwingend zur Autobahn-GmbH wechseln- bzw. sich zur AGB gestellen lassen.

Das könnte nun doch Nachteile in Form weiterer zu tolerierender Anfahrtswege für Kollegen aus Niederlassungen mit sich bringen, die sich nicht im Standortkonzept der AGB wiederfinden.

Bisher hieß es immer, dass niemand gegen seinen Willen versetzt werde. Ein Kollege aus dem Personalrat will das von einem Gewerkschafter erfahren haben.