Autor Thema: Unterforum zum Transformationsprozess zur IGA und Fernstraßenbundesamt  (Read 98576 times)

alterschlingel

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Ich harre jetzt erstmal der Dinge. die da kommen. Am 18. März sitzen die Gewerkschaften wieder zusammen mit dem Bund. Mal schauen, ob wir dann mehr wissen.

Fristenfuchs

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In der Stellenbeschreibung steht auch noch:

""Es wird darauf hingewiesen, dass „Die Autobahn GmbH des Bundes" ab dem 01.01.2021 das Aufgabengebiet in ihren Verantwortungsbereich übernehmen wird. Bewerber (m/w/d) werden gebeten, mit der Abgabe der Bewerbung ihre Wechselbereitschaft zu dieser neuen Gesellschaft zu erklären.""

Also kann man davon ausgehen, dass das die neue Linie bei noch bis 2021 vorgenommenen Neueinstellungen sein wird. In unserem Hause gibt es derzeit offenbar im Hinblick auf die AGB ein Verbot von Verbeamtungen für Mitarbeiter.

Das ist ne klare Ansage.
So deutlich hab ich es noch nirgendwo gehört.

Lady Wilmore

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Was mich so ein bisschen beunruhigt ist, dass dieser gesamte Prozess viel zu lange dauert.
Die sind mit dem Versprechen gestartet:
- neue Verwaltung
- neue Verwaltungsstrukturen
- effizientere Prozesse und Projekte
- schnellere Abwicklung

Und jetzt willkommen in der Realität:
Momentan sind Kontinentalverschiebungen schneller unterwegs als AGB und IGA.
Und was mich wirklich überrascht:
Anscheinend werden AGB und IGA auch von den SBVen der Länder locker links überholt.
Das gibt zu denken.
Deren Neuterminierungen der Meilensteine erinnern bereits jetzt an fehlgelaufene Infrastrukturgroßprojekte.

alterschlingel

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Danke. Nichts anderes habe ich ein paar Zeilen weiter vorne mit meinen Aussagen gemeint. Das finde ich alles viel zu langwierig.

Pan Tau

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Ich habe einen interessanten Artikel gefunden, in dem die Katze aus dem Sack gelassen wird- dort wird eine konkrete Summe genannt, wie viel ein A13-Beamter bei einem Wechsel von Bund zum Land mehr verdienen soll....es sind ganze 250 Euro! Beim Bund liegt die Besoldung für A13 in der Endstufe derzeit bei 5501,33 Euro. Beim Land beträgt die Besoldung in der Endstufe 4916,18 Euro. Die tatsächliche Differenz bei A13 TVÖD/TV-L beträgt also rd. 600 Euro- der Beamte, der zum Bund wechselt, soll aber lediglich 250 Euro mehr erhalten....hä? Die Beamten sollen zum Fernstraßenbundesamt wechseln- dort aber allen Ernstes eine geringere Besoldung bekommen, als ihre TVÖD-Kollegen? Korrigiert mich, wenn ich da was falsch verstanden habe- kenne mich mit Beamtenbesoldungen nicht so gut aus!


Oder hat man hier mal wieder Beamte und Tarifbeschäftigte verwechselt? EG 13 TVÖD beträgt derzeit 5683 Euro in der Endstufe. EG13 TV-L macht 5622 Euro. Differenz zu Gunsten des TVÖD 61 Euro. Würden nun 250 Euro mehr als TV-L gezahlt, bekäme man also 189 Euro brutto mehr, als ein TVÖD-ler- dafür, dass man den Status des öffentlichen Dienstes aufgibt....WOW- das lohnt sich ja mal richtig. Bei niedrigeren Entgeltgruppen dürfte es noch wesentlich weniger sein...in der Größenordnung Netto 2 Kisten Bier pro Monat...nach einem großen Wurf klingt das für mich nicht....

Land wirbt Ingenieure des Regierungspräsidiums für neue AUTOBAHN GMBH ab

Der sechsspurige Aus bau der A5 zwischen Offenburg und Freiburg, der Bau des Freiburger Stadttunnels oder die Hochrheinautobahn A98:All diese für die Region so wichtigen Vorhaben wird bald nicht mehr das Regierungspräsidium Freiburg verantworten, sondern die bundeseigene Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen (IGA), kurz Autobahn GmbH. Sie wurde Mitte September 2018 gegründet und soll ab 1.Januar 2021 sämtliche Aufgaben übernehmen, die die insgesamt 13000 Kilometer langen Autobahnen in den 16 Bundesländern betreffen – von Planung, Bau und Verwaltung über Instandhaltung und Sanierung bis zum Schneeräumen im Winter.

Dabei hofft der Bund, die besten Ingenieure, Techniker, Bauzeichner und Verwaltungsjuristen aus den Regionen für sich zu gewinnen. Auch am Regierungspräsidium Freiburg läuft daher seit Herbst 2018 ein Interessenbekundungsverfahren. „Es geht um 55 Vollzeitarbeitsplätze, betroffen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit technischer Ausbildung und Verwaltungsausbildung, die bislang Aufgaben für die Bundesautobahnen wahrgenommen haben“, erklärt Matthias Henrich, Sprecher des Regierungspräsidiums. Wie viele von ihnen tatsächlich wechseln wollen und werden, sei noch unklar, da die organisatorischen und tariflichen Rahmenbedingungen derzeit erst verhandelt werden:

„Es ist aber davon auszugehen, dass der Bund zum Beispiel einem Beamten der Besoldungsgruppe A13 rund 250Euro im Monat mehr zahlen wird als das Land“
,

meint Henrich zum Anreiz. Die Autobahn GmbH mit dann 15000 Beschäftigten wird ihren Hauptsitz in Berlin haben und insgesamt zehn Niederlassungen sowie 41 regionale Außenstellen unterhalten – darunter eine in Freiburg. „Wir setzen auf die bewährte Expertise der Mitarbeiter vor Ort und geben ihnen umfassende Sicherheit, was ihren Arbeitsplatz angeht“, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Wechselwilligen versprochen. RP-Sprecher Henrich gibt mit Blick auf den Einsatzort zu bedenken, dass es für Beschäftigte des Bundes anders als für Landesbeamte auch irgendwann einmal heißen könne: „Buxtehude statt Freiburg.“

Dass dem RP wegen der Abwerbung bald Leute fehlen, sei allerdings nicht zu befürchten: „Es ist nur der Wechsel des Personals vorgesehen, das bislang für Aufgaben im Bereich der Autobahnen eingesetzt war – daher wird sich der Weggang von Aufgaben und Personal die Waage halten“, so Henrich. Dennoch sieht man im Regierungspräsidium der infrastrukturpolitischen Reform, die eine der größten der vergangenen Jahrzehnte sein wird, mit etwas Wehmut entgegen, schließlich habe man die Autobahnprojekte mit Herzblut und in engem Kontakt zu Bürgermeistern und Landräten verfolgt. „Wie bei allen Zentralisierungsprozessen wird man erst am Ende sehen, ob damit alles besser wird“, meint Henrich.

Das aber erhofft sich der Bund mit der Autobahn GmbH: Hatten die Länder bisher im Auftrag und mit dem Geld des Bundes die Autobahnen geplant, ausgebaut und betrieben, so soll die neue zentrale Gesellschaft nun unabhängig von Ländergrenzen und daher schneller, effizienter und billiger arbeiten, wie das Bundesverkehrsministerium erklärt. Bei den Bundesstraßen bleibt es derweil wie gehabt: Sie werden weiterhin von den Ländern im Auftrag des Bundes verwaltet. Es sei denn, ein Land beantragt ihre Übernahme durch die Autobahn GmbH.

[http://img.der-sonntag.de/dso-epaper/pdf/DS_fbr_17.02.2019.pdf] aus"Der Sonntag in Freiburg", Ausgabe vom 17. Februar 2019

alterschlingel

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Mich würde interessieren, woher beim Verfasser des Artikels diese Info stammt (die er noch mit dem Zusatz versieht: "es ist davon auszugehen"). Wäre zum jetzigen Zeitpunkt eine gewagte Aussage des Bundes. Keine Bundesbesoldung = kein Einsatz im gesamten Bundesgebiet, weil man ja kein Bundesbeamter ist.

So würde ich das sehen, wäre ich Beamter !!

Pan Tau

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Was mich auch wundert, ist das Interessenbekundungsverfahren. Meines Wissens hat es ein derartiges Verfahren in anderen Bundesländern noch nicht gegeben- in BaWü scheint es aber bereits im Gange zu sein.

alterschlingel

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Ich warte aus derzeit sicherer Anstellung ab, wie sich das Ganze entwickeln wird. Mal schauen, welche Blüten das Spiel noch so treibt....

alterschlingel

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Auf der Seite vom BMVI sind Fragen und Antworten zur GmbH abgebildet. Die Antworten kommen von Herrn Scheuer. Jetzt ist es offiziell:
"Derzeit wird eine Überleitung zum Bund vorbereitet, die sicherstellt, dass die Beschäftigten sämtliche ihrer erworbenen Rechte behalten und sie auf keinen Fall schlechter gestellt werden als bislang. Die Beschäftigten erhalten dann Gelegenheit, sich für einen Wechsel zum Bund zu entscheiden oder in ihren bisherigen Beschäftigungsverhältnissen bei den Ländern zu verbleiben. Denkbar ist auch, dass sie weiter beim Land beschäftigt, aber für den Bund tätig sind (zum Beispiel im Wege der Abordnung)."

Das war es auch schon, von mehr ist nicht mehr die Rede. Irgendwie habe ich es geahnt …  ;D


Lady Wilmore

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Auf der Seite vom BMVI sind Fragen und Antworten zur GmbH abgebildet. Die Antworten kommen von Herrn Scheuer. Jetzt ist es offiziell:
"Derzeit wird eine Überleitung zum Bund vorbereitet, die sicherstellt, dass die Beschäftigten sämtliche ihrer erworbenen Rechte behalten und sie auf keinen Fall schlechter gestellt werden als bislang. Die Beschäftigten erhalten dann Gelegenheit, sich für einen Wechsel zum Bund zu entscheiden oder in ihren bisherigen Beschäftigungsverhältnissen bei den Ländern zu verbleiben. Denkbar ist auch, dass sie weiter beim Land beschäftigt, aber für den Bund tätig sind (zum Beispiel im Wege der Abordnung)."

Das war es auch schon, von mehr ist nicht mehr die Rede. Irgendwie habe ich es geahnt …  ;D

Dann hat man also die Wahl, ob man für die gleiche Entlohnung wie bisher, Radwege plant und Decken saniert, mehr macht das Land ja nicht oder aber BABs etc erneuert.
 :-X

Ganz großes Kino würde ich sagen.
Die Bewerber werden der AGB die Bude stürmen.

alterschlingel

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wieder einmal wird damit argumentiert werden, dass man sich ja glücklich schätzen könne, für das Große und Ganze arbeiten zu dürfen, spannende Projekte bewältigen zu können und auserwählt zu sein, für den BUND eingesetzt zu werden (auch wenn es dann kein ö.D. mehr ist).

Wer wird denn da auch noch mehr verdienen wollen ??? Als ob das nicht schon eine Menge Ehre wäre, die einem da zu Teil würde. Dumm nur, dass das weder das Kreditinstitut interessiert, dem ich (wir alle) mtl. Raten für das Haus überweisen muss. Und auch meine (unser alle) Kinder würden nicht verstehen, dass Papa quasi zum Teil ehrenamtlich arbeitet, wenn die Geburtstagsfeiern nicht üppig ausfallen können oder dass Papa auch nach 12 jähriger Laufzeit und 220.000 km des Autos sich einfach kein anderes Auto leisten kann (Nachbar fährt inzwischen das Nach-Nach-folger-Modell) und schon sowieso nichts Neues. Habe schon angekündigt, dass unser Passat (wir nennen ihn liebevoll Passerati) mit mir in Rente gehen wird  :P

Langsam begreife ich Herrn Scheuers Taktik  ;D    ….wie war das ? Wir müssen die GmbH gründen, da wir deutlichen Spielraum für höhere Gehälter als im ö.D. brauchen. Das stimmt schonmal nicht, aber wozu dann die GmbH ??? Ein Schelm, der jetzt Böses denkt.....

Pan Tau

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In einem offiziellen Schreiben von Herrn Krüger, das an die obersten Straßenbaubehörden der Länder gerichtet ist, und das uns im Zuge des Newsletters zur Verfügung gestellt wurde, ist nun plötzlich zu lesen, dass die übertarifliche Vergütung nur für die Niederlassungs- und Außenstellenleitungen vorgesehenen ist. GANZ GROßES KINO!!  Warum erweckt Herr Krüger dann in der "Info-Veranstaltung" gennannten Dauerwerbesendung erst den Anschein, dass Alle ein Stück vom Kuchen abhaben sollen, wenn es jetzt offenbar doch nur die Hochkaräter mit einer übertariflichen Bezahlung gesegnet werden sollen? 

alterschlingel

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Mir würde es ja schon reichen, tariflich bezahlt zu werden - wenn der (noch nicht fertige) Tarif stimmt !! Wenn man aber nur die TVöD Tabelle nimmt und sonst nichts, behalte ich was ich habe. Das ist nämlich annähernd gleich. Sehe dann keinen Grund, aus dem öD auszutreten !

Das war psychologisch ein sehr ungeschicktes Spiel seitens des Bundes. Wenn man durch vollmundige Ankündigungen ("wir brauchen mehr Spielraum für deutlich höhere Gehälter", etc....) Erwartungshaltungen weckt, dann kann man beim "Zurückrudern" nur für enttäuschte und unmotivierte Gesichter sorgen. Sehr unklug sowas !

Ich weiß noch, wie mir mal vor ein paar Jahren in einem vertraulichen Gespräch von einem Chef angekündigt wurde, er würde deutlich was für mich tun jetzt. Und dann kam nichts. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, in welches Loch man da fällt, eben weil Erwartungen geweckt wurden. Wahrscheinlich wäre ich nicht so abgesackt innerlich, wenn er mir nichts angekündigt hätte.

Ich weiß nicht, was jetzt bei den Tarifierungen in den nächsten Monaten rauskommt. Aber ich hoffe schon noch, dass man erkennt, mit reinen ö.D. Verhältnissen das Personal nicht für sich gewinnen zu können. Und auch 50,- Euro mehr muten eher wie Bauernfängerei an als ein echtes Interesse und eine Wertschätzung für die Bereitschaft, in eine GmbH einzutreten. 250,- € zum Besitzstand dazu (inkl. VBL) sollten es m.E.n. mindestens sein. Mal schauen, was wir vorgesetzt bekommen. Ich weiß nur, dass jeder Mitarbeiter -egal ob Stuttgart, Hamburg oder Köln- ganz schnell erkennt, ob es ihm etwas bringt oder nicht. Mitarbeiter in den SBV´en sind i.d.R. recht rational denkende Menschen und die kann man nicht locken mit Träumereien von der großen Ehre, für den Bund arbeiten zu dürfen.

Lady Wilmore

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Nun, wenn denn besagte Info seitens Herrn Krüger stimmt, grob zusammen gefasst:
Wir bezahlen, mimimi, aber nur die Führungskräfte, mimimi, übertariflich.
Alle anderen bekommen das was sie jetzt haben und sollen gefälligst zufrieden sein.

Und sich dann die vorher kommunizierten Grundsätze nochmal anguckt.... Verdi hat von Anfang an nur von Besitzstandswahrung gesprochen. Könnte man zu dem Schluss kommen, dass das den Entscheidungsträgern und Gewerkschaften bereits vorher bekannt war.

Dann könnte man ja auch als Tätiger für das Land zu dem Schluss kommen: Schauen wir mal, wer am längeren Hebel sitzt.

Man könnte mal eine Runde Beamtenmikado ausrufen.
Bin gespannt, wie der Bund reagieren täte. Zumal in Bayern ganze 50 Wechselwillige (Beitrag irgendwo vorher) gefunden wurden.

alterschlingel

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Ich bin auch langsam müde - man ist ja nur noch am spekulieren und am deuten, wer was wie gemeint hat.

Ich bin der Meinung, durch die aktuellen Abschlüsse im TV-L hat der TVöD deutlich an Attraktivität verloren und der Bund kann sich schlecht weiter hinter die Aussage stellen, der TVöD sei ja schon mal ein Gehaltssprung und verbessere die Situation für jeden Übergeleiteten. Das habe ich mal irgendwo gelesen vor ein paar Wochen.

Also..... am 18.3. gehen m.W.n. de Gespräche weiter zum TV IGA. Vielleicht wissen wir dann mehr.

Im Übrigen finde ich es auch auffällig, wie oft auch auf Seiten der Gewerkschaften das Wort "Besitzstandswahrung" fällt. Hoffentlich wissen die nicht schon mehr als wir..... wieder Spekulation  :-[