Hallo
ich überlege momentan ob ich einen berufsbegleitenden Master an der Fernuni Hagen machen soll oder nicht. Über Sinn- und Unsinn der Sache, bin ich mir noch nicht so recht im Klaren.
Kurz zur Übersicht mein Werdegang, ich bin mit 22 im Jahr 2013 mit meinem dualen Studium an der FHoeV (typische Beamtenlaufbahn) fertig geworden und habe dann bis Januar 2018 in einer Stadtverwaltung (Jobcenter) gearbeitet.
Mit Ablauf der Probezeit + 1 Jahr wurde ich dann im September 2017 auf A10 befördert. Ich war nicht so recht glücklich mit dem Job, aber er war OK. Innerlich hatte ich mir aber immer gesagt, dass ich nicht in der öffentlichen Verwaltung bleiben möchte. Anfang 2018 habe ich dann die Möglichkeit bekommen in eine Landesbehörde (Bezirksregierung) zu wechseln. Hier bin ich in einen neuen Bereich (sehr juristisch) eingesetzt worden, der mir bis heute, knapp 11 Monate später, immer noch enorm gefällt und mir gezeigt hat, dass das juristische irgendwie mein Ding ist. Ich habe sehr viele Schnittstellen zu anderen Behörden und komme sogar mal aus dem Büro raus. Ich denke, dass man immer bessere Karten hat, wenn man seinen Job mag und so habe ich nach nur 10 Monaten in der Behörde zum 01.12.2018 meine Beförderung auf A11 bekommen. Ich weiß nicht ob das besonders schnell ist, aber stolz bin ich schon etwas
Nun bin ich 27 und habe A11. Mein Vorgesetzter meinte, dass ich wohl das Zeug hätte aber A12 wird wohl schwer (in der Behörde) weil die Luft sehr dünn wird. Jetzt habe ich noch 40 Berufsjahre vor mir und habe die Aussicht, wohl irgendwann A12 zu bekommen (damit rechne ich schon). A13 ist wohl nur mit absolutem Glück drin und darauf möchte ich mich nicht verlassen. Um das zusammenzufassen: Ich bin jetzt seit 5 Jahren im öffentlichen Dienst (exklusive Ausbildung/duales Studium) und habe bereits die vorletzte realistische Besoldungsstufe erreicht. Kurz: Da kommt nicht mehr viel und ich hab noch 40 Jahre vor mir.
Der Wechsel hat mir vor allem gezeigt, dass die Verwaltung WIRKLICH vielfältig ist. Von einer für mich irgendwann nur noch ätzenden Tätigkeit kam ich in eine sehr spannende Tätigkeit, in der ich sogar etwas aufgehe. Weg von der Verwaltung will ich also nicht mehr unbedingt.
Ich habe mir überlegt, vielleicht den Master of Laws in Rechtswissenschaften an der Fernuni Hagen zu machen (falls die mich akzeptieren). Vorteile hier:
- Teilzeit im Fernstudium für ~20 Wochenstunden, also kein reduzieren der Stunden notwendig
- Günstig (in Regelstudienzeit angeblich nur ~1000€, andere verlangen das pro Monat...)
- Kein Verwaltungsmaster, sollte ich also doch wechseln wollen habe ich eventuell bei einer Kanzlei/Staatsanwaltschaft o.ä. Chancen (realistisch?)
Nachteil:
- Das wird hart...jeden Abend und am Wochenende büffeln, sonst wohl nicht zu schaffen
- Mein Vorgesetzter sagte mir schon, dass der Master wohl sinnfrei ist WENN ich in der momentanen Behörde bleiben möchte weil einfach keine Stellen im höheren Dienst da seien.
Meine Ziele: Ich bin mit meiner jetzigen Stelle sehr zufrieden, werde die aber bestimmt nicht noch 40 Jahre machen. Ich habe in einer Stadtverwaltung angefangen und landete nun in einer Bezirksregierung. Mein absolutes Ziel wäre das Bundesamt für wirtschaftliche Zusammenarbeit (weil mich der Kontext sehr interessiert). Ich denke ich werde in 4-5 Jahren versuchen den Sprung in ein Landesministerium zu schaffen, da sollte dann auch A12 machbar sein. Von da dann eventuell in ein Bundesamt/Ministerium? Das wäre so meine Karriereplanung, ob das klappt bleibt abzuwarten, ich denke mit 27 bin ich da noch ganz gut dabei.
Was meint ihr? Würde sich so ein Master lohnen? Ich erhoffe mir damit jetzt keinen Direkteinstieg in den höheren Dienst, ich glaube nur, dass ich es irgendwann bereuen würde wenn ich A12 bin und noch 30 Jahre weitermache ohne realistische Chance weiterzukommen. Irgendwie frustrierend. Ich würde den Master halt machen, damit ich nicht so schnell an der Endhaltestelle ankomme, weil 40 Dienstjahre (wenn's bei Pension mit 67 bleibt) sind noch verdammt lang und da kann noch einiges passieren! Um das Geld geht es mir vordergründig nicht, ich denke nur, dass die ganze Angelegenheit sehr demotivierend wird, selbst wenn ich es mit sagen wir 40 auf A13 schaffe. Selbst dann hab ich noch über 15 Jahre ohne Chance auf den Aufstieg. Die Endhaltestelle kam nur plötzlich sehr viel schneller als ich mir das am Anfang erhofft hatte und mit 27 Jahren bin ich für einen Master noch echt gut dabei.