Beschäftigte nach TVöD / TV-L / TV-H > TV-L

Tarifrunde 2019 - Diskussion (#2)

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Iunius:

--- Zitat von: daseinsvorsorge am 26.01.2019 16:00 ---
--- Zitat von: Doso am 25.01.2019 23:53 ---Der Infoflyer liest sich eigentlich fast immer gleich, genau wie die 'Forderungen' und Argumente von Verdi. Echt keine neue Ideen die Gewerkschaft, copy/paste.

--- End quote ---

Das stimmt- wie einfältig ist das denn, einfach immer nur Tarifsteigerungen zu fordern. Da sind die Arbeitgeber in Ihren stetigen Ablehnungen ja total creativ, weil sie zumindest abwechselnd entsprechende Totschlagargumente liefern. Vielleicht sollte verdi ja mal mit Forderungen nach Kickertischen und Pizzababenden mit Dienststellenleitern werben.

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Übernahme des Erststudiums - teilw. bezahlte Freistellung für ein Zweitstudium! (Fächer die gebraucht werden, bitte nicht Sozial- oder Gender- oder Ethikforschung)

nichts_tun:

--- Zitat von: Iunius am 26.01.2019 15:59 ---Der TVöD macht uns direkt Konkurenz, die PW macht uns uneinholbare Konkurenz, es bleiben die "zu faul zum weggehen oder anderweitig bewerben" und die '"schlechten", es kommen ... keine. Vielleicht sollten wir eine Beraterfirma gründen, dies wirds bald in Massen brauchen -spid dabei?-

--- End quote ---

Was sollen Beraterfirmen denn beraten, wenn niemand da ist, der den Vorschlag "Arbeitskräfte freisetzen und outsourcen" altbacken findet?

Suntzu:

--- Zitat von: Iunius am 25.01.2019 19:46 ---

Allerdings halte ich es für fatal wenn Tarifbeschäftigte argumentieren sie könnten von ihren Gehältern nicht leben. Das ist keine Diskussionsgrundlage oder ein Verhandlungsargument sondern schlicht Darstellung falscher Tatsachen oder alternativer Fakten.
Die Länder werden allerdings mittelfristig schwierigkeiten haben ihre Aufgaben zu stemmen, weil es zu wenig qualifiziertes Personal gibt. Und HIER kann Argumentiert werden, jammern hilft nicht.

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Na. Das Argument "nicht davon Leben", würde ich jetzt anders gestalten. Dabei lohnt ein Blick Richtung selbständige Unternehmer und dessen Preisgestaltung.

Die AN verkaufen ja auch ihre Arbeitskraft und unterliegen Ausgaben. Diese Ausgaben, sei es Miete, Fahrzeug für den Arbeitsweg, Energiekosten etc., steigen auch eben Jahr für Jahr. Ob die Inflation diese Preissteigerungen und damit verbundene Gehaltsentwicklung von 2,x % abdeckt muss im einzelnen geprüft werden.
Nun kann man sagen der AN wirtschaftet schlecht. Könnte man. Aber nicht jeder ist im gleichen Haushalt unter gleichen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen hineingeboren. Hier muss man viele Lebensumstände mit berücksichtigen werden.

Auch muss man das Lohngefüge in Frage stellen. Wenn der Nachbar, Facharbeiter, Industrie, mittelständiges Unternehmen, sich mehr leisten kann mit "bloßer" Berufsausbildung als wie der AN, studiert, Bachelor in E10.

Da muss der AN sich fragen nach der eigenen wirtschaftlichen sinnigkeit. Das Studium kostet auch Geld, auch wenn  evtl. die Eltern tatkräftig unterstützt haben. Auch ist wohl in der Zeit selten eine Vollbeschäftigte Arbeit nachgegangen worden (kein Geld verdient außer Mini Job evtl ). Wogegen der Facharbeiter schon fleißig verdient hat und in die Rente gezahlt hat.
Zum Schluss hat der Facharbeiter mit 67 mehr verdient und ein höheren Rentenanspruch als der studierte AN in ÖD.

Auch die Argumentation mit schlechtere Wirtschaftslage ist der Job in Gefahr. Erfahrungsgemäß werden die schlechten und weniger brauchbaren, so weit wie möglich, als erstes abgestoßen. Die finden dann den Weg als erstes in den ÖD?!?
In Zukunft werden auch weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte gesucht. Das liegt aber wiederum am einzelnen sein Marktwert zu steigern und so sein Risiko der Arbeitslosigkeit zu mindern.

MoinMoin:

--- Zitat von: Iunius am 26.01.2019 15:59 ---Der TVöD macht uns direkt Konkurenz, die PW macht uns uneinholbare Konkurenz, es bleiben die "zu faul zum weggehen oder anderweitig bewerben" und die '"schlechten", es kommen ... keine. Vielleicht sollten wir eine Beraterfirma gründen, dies wirds bald in Massen brauchen -spid dabei?-

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Auch das hört man seit Jahren und passieren tut sich da auch fast nichts. Und Beraterfirmen sind doch gerade in die Schusslinie gekommen.

Iunius:

--- Zitat von: Suntzu am 27.01.2019 08:06 ---
Auch muss man das Lohngefüge in Frage stellen. Wenn der Nachbar, Facharbeiter, Industrie, mittelständiges Unternehmen, sich mehr leisten kann mit "bloßer" Berufsausbildung als wie der AN, studiert, Bachelor in E10.

Da muss der AN sich fragen nach der eigenen wirtschaftlichen sinnigkeit. Das Studium kostet auch Geld, auch wenn  evtl. die Eltern tatkräftig unterstützt haben. Auch ist wohl in der Zeit selten eine Vollbeschäftigte Arbeit nachgegangen worden (kein Geld verdient außer Mini Job evtl ). Wogegen der Facharbeiter schon fleißig verdient hat und in die Rente gezahlt hat.
Zum Schluss hat der Facharbeiter mit 67 mehr verdient und ein höheren Rentenanspruch als der studierte AN in ÖD.

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Der Bachelor ist in seiner Struktur, der vorgesehenen Wissensvermittlung und in seiner "Gesamtheit als Abschluss" auch weit weniger "wert" als ein Handwerksmeisterbrief. Der Bachelor liegt in seinem Anforderungsprofil unter dem ehem. Diplom. Jede fundierte Meisterausbildung beinhaltet mehr Unterricht, verlangt mehr Lerninhalte und führt durch schwierigere Prüfungsprozedere. Er kann und darf nicht mit Ausbildungsberufen verglichen werden.
Ein Meister wird auch die Meisterschule bezahlt haben, der Facharbeiter ebenso; in der Metallindustrie mag mehr verdienen ja. Mit der herstellenden Industrie wird sich der ÖD aber nie messen können.

Die Eingruppierung richtet sich nach Tätigkeitsfeld / Beschreibung, nicht nach erlangtem Abschluss. Nur weil jemand einen Bachelor hat mus er höher als E8 eingestuft werden? Doch wohl eher nur dann wenn seine Arbeitsbeschreibung diese hergibt. Und E10 ist ein durchaus angemessenes Gehalt wie ich finde. Ich habe 15 Jahre meines Lebens mit weit weniger als E10 gelebt und nie gedarbt. Auto, Urlaub, Wohnung, alles vorhanden (in einer der teuersten Städte Deutschlands)

Zudem sind "Bachelors" nicht grundsätzlich die besseren TB ... woher dieser Neid auf die "nicht studierten"? Die freie Wirtschaft wird in ihren Lohnentwicklungen zuweilen weit über, oder weit unter dem ÖD liegen. Wenn der ÖD gute Leute haben will muss er sich dahingehend entwickeln mit dem TVöD gleich zu ziehen. Für solche Arbeiten wo keine Bewerber mehr gefunden werden muss die Eingruppierung entsprechend angepasst werden.

Entfernt werden sollten unbestimmte Begriffe wie: besonders herausfordernd oder besondere Verantwortung. Das ist Misst. Abteilungsleiter sind als solche zu bezahlen und fertig. (Egal ob Bachelor oder nicht) Wer seine Arbeit gut macht sollte Aufstiegsmöglichkeiten bekommen -bezahlt und unterstützt werden, und darüber sollten nicht Beamte entscheiden sondern TB. Damit wäre schon viel gewonnen.

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