Autor Thema: [Allg] Besoldungsrunde 2019 - allgemein  (Read 76328 times)

Landsknecht

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #60 am: 04.02.2019 12:45 »
die Organisation gibt es ja schon, Komba - Gewerkschaft für Kommunalbeamte, -angestellte. Bin bei dem Verein dabei, gerade als Kommunalbeamter. Aber für uns gelten eben auch die Landesbeamtengesetze, also wird es wohl bei der Abhängigkeit vom TV-L-Ergebnis bleiben.

was_guckst_du

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #61 am: 04.02.2019 12:56 »
...gute Entscheidung, Kollege ;)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

SchmidtSchnauze

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #62 am: 04.02.2019 19:50 »
Ich habe mir auf dem Heimweg das Interview mit Herrn Kollatz durchgelesen und finde noch einige Stellen, die mich über ihn und seine Partei einfach nur den Kopf schütteln lassen:
"Ich bin seit 40 Jahren Mitglied bei Verdi. Aber ich habe in meinem Berufsleben jede Menge Arbeitgeberfunktionen gehabt. Das ist nun mal so."
Dieser Mann kann also alles. Arbeitnehmer und Arbeitgeber... Wer so etwas noch laut sagt, ist ein wahrer Gewerkschafter.
Auf den von der SZ beschrieben Unterschied zwischen den Gehaltssteigerungen im öD (48 Prozent) und Chemie (62 Prozent) seit 2000 argumentiert er mit dem sicheren Arbeitsplatz. Nur sehe ich ein Problem. Von dem kann ich meine Miete nicht bezahlen...
Immer wieder spricht er von Personalaufbau. Den Abbau seit den 1990er Jahren hat er einfach vergessen. Na, für ihn war das in Arbeitgeberfunktion eh kein Problem.
Wirklich sinnlos wird es, wenn Kollatz glaubt, dass die Kommunen sich beschweren, dass die Länder die Lehrer zu gut bezahlen und man dann nicht bei einer Kommune arbeiten wolle. Das ist schon uferlos... Klingt so: Ich stufe einfach die Lehrer auf A8 zurück, dann werden sie Erzieher?!
Aber Finanzsenatoren in Berlin sind halt echte Künstler. Lehrkräfte sind Tarifbeschäftigte in der letzten Erfahrungsstufe bei Einstellung. Dann sind sie sicher billiger als Beamte. Auch darauf muss man erst einmal kommen.
Ich glaube, mein Namenspatron rotiert bei solchen Äußerungen im Grab. Die SPD kann man nur noch bemitleiden!!!

Buccaneer

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #63 am: 28.02.2019 11:29 »
Fertigmachen zum Bullshit-Bingo: die dritte Verhandlungsrunde läuft...
Sollte es tatsächlich zu einer Einigung kommen (was ich noch nicht unbedingt glaube) wären hier meine Favoriten zum Abhaken:
- schwierige Verhandlungen;  -Ergebnis an der Schmerzgrenze; -gutes Ergebnis für die Beschäftigten;   2,3% dieses Jahr, 1,9% nächstes;   .. to be continued

SchmidtSchnauze

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #64 am: 28.02.2019 21:22 »
Für mich sind die Äußerungen des Herrn Kollatz langsam wirklich unfassbar: Die Länder müssten und hätten Stellen aufgebaut. Jahrzehnte wurden diese abgebaut, die Bundesländer seiner Farben stehen am Ende der Skala der Besoldung. Hätte Bayern Mut, würde es aus der TdL aussteigen, um seine Leute (noch) besser zu bezahlen.  Das würde den Druck auf die TdL, eine ordentliche und realistische Politik zu machen, erhöhen. Vielen Politikern ist es egal, ob und wie der Staat funktioniert, denn für sie tut er es ja.
Wird ein spannendes Wochenende, ich würde einen Streik sehr begrüßen... Vor allem sollte durchgesetzt werden, dass die Laufzeit nur ein Jahr beträgt, damit man gleichzeitig mit dem TvÖD verhandelt.
Deshalb fand ich die folgende Pressemitteilung heute gut:
Wertschätzung und Anerkennung – damit Deutschland funktioniert

Die Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes gehen am heutigen Donnerstag in Potsdam in die entscheidende Runde. Rund 3,3 Millionen Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes werden in diesen Gesprächen von ihren Verbänden und Gewerkschaften vertreten.

„Die Gespräche verlaufen bislang zäh. Bei den Verantwortlichen in der Politik ist offensichtlich noch nicht angekommen, dass ein funktionsfähiger Staat nur mit einem starken Öffentlichen Dienst möglich ist!“ bewertet Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Deutschen Realschullehrerverbands (VDR) die Lage. „Der VDR als Fachgewerkschaft des dbb und tarifunion unterstützt alle vorliegenden Forderungen “, betont Böhm.

6 % mehr Einkommen, mindestens aber 200 Euro Unterstützung für Auszubildende und klare Perspektiven seien angesichts der Bedeutung und der umfassenden Aufgaben gerade angemessen. Die öffentlichen Arbeitgeber brauchen händeringend mehr und vor allem gut ausgebildetes Personal in der Bildung, in der Pflege und im Bereich der Sicherheit. Vor allem im Bildungsbereich herrschten in einigen Bundesländern bereits jetzt schon unhaltbare Zustände. „Wir haben jetzt schon einen eklatanten Lehrkräftemangel. Die Schülerinnen und Schüler werden mancherorts von Leuten unterrichtet, die weder eine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation vorweisen können. Eine zukunftsorientierte Nachwuchsgewinnung kann nur funktionieren, wenn der Staat die Arbeit seiner Mitarbeiter entsprechend wertschätzt und anerkennt. Stattdessen werden die Beschäftigten und Beamten zunehmend mit mehr Aufgaben konfrontiert und von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt“, erbost sich der Bundesvorsitzende.

Zusammen mit Ulrich Gräler, dem Tarifverantwortlichen im VDR ist Böhm in seiner Funktion als stellvertretender Bundesvorsitzender des dbb in Potsdam vor Ort. „Eine starke öffentliche Bildung, die zur Stabilität unserer Demokratie und wirtschaftlichen Stärke unseres Landes notwendig ist, funktioniert schließlich nur mit einem starken öffentlichen Dienst!“ schließt Jürgen Böhm.

Die Kernforderungen des Deutschen Beamtenbunds (dbb und tarifunion):

Der öffentliche Dienst fordert 6 Prozent mehr Einkommen, mindestens 200 Euro (Laufzeit: 12 Monate). Eine angemessene und zukunftsfähige Entgeltordnung für den TV-L. Die Erhöhung der Pflegetabelle um 300 Euro. Ein Fahrplan für die Einführung der Paralleltabelle im Bereich der Lehrkräfte. Stufengleich Höhergruppierung. 100 Euro mehr für Auszubildende und unbefristete Übernahme.

Karsten

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #65 am: 01.03.2019 11:56 »
Fertigmachen zum Bullshit-Bingo: die dritte Verhandlungsrunde läuft...
Sollte es tatsächlich zu einer Einigung kommen (was ich noch nicht unbedingt glaube) wären hier meine Favoriten zum Abhaken:
- schwierige Verhandlungen;  -Ergebnis an der Schmerzgrenze; -gutes Ergebnis für die Beschäftigten;   2,3% dieses Jahr, 1,9% nächstes;   .. to be continued

Bei den Verhandlungen der Länder muss man immer bedenken, dass  Ihnen nicht die Kosten der Erhöhung bei den Angestellten Sorge bereiten, sondern die inhaltsgleiche und somit sehr teure Anpassung der Beamten und Pensionäre.

Ich tippe daher dieses mal auf geringe Anpassungen auf 1,9% und 2,2%, was zwar optisch niedrig aussieht, aber dieser Abschluss wird gut zu verkaufen sein, wenn die Jahressonderzahlungen der Angestellten wieder in Richtung 100% erhöht werden von E1-E8 und alle weiteren wieder auf 50 - 75% oder ein schnellerer Stufenaufstieg bei den Angestellten möglich gemacht wird. Insgesamt wäre der Abschluss bei den Angestellten dann deutlich über 5%.

Der Vorteil für die Länder, die Erhöhung der Sonderzahlungen oder schnellerer Vergütungsentwicklungen kann/muss man nicht inhaltsgleich auf die Beamten übertragen.

Die Beamten/Pensionäre würden in jedem Bundesland positiv wahrnehmbar, die Erhöhung 1 zu 1 ebenfalls erhalten. Besoldung +1,7% (-0,2% Versorgungsrücklage) und +2,2% und insgesamt würden die Länder damit  gut weg kommen.

Die Beamten

lumer

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #66 am: 01.03.2019 12:25 »
Die Länder sollten sich lieber Gedanken dazu machen, ob sie es wirklich so weit treiben wollen, dass die Bezüge der Beamten vom Volumen her nicht so stark erhöht werden wie die der Tarifangestellten. Je weiter die Schere auseinander geht, desto näher kommt die Grenze der verfassungswidrigen Alimentation. In meinem Bundesland sind schon zwei der fünf Kriterien gerissen, die das BVerfG für eine zu niedrige Alimentation aufgestellt hat. Bei einer zu niedrigen Übertragung der Tarifergebnisse kommt vielleicht bald das dritte hinzu. ;)

TZSteinbock

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #67 am: 02.03.2019 12:57 »
Die Länder sollten sich lieber Gedanken dazu machen, ob sie es wirklich so weit treiben wollen, dass die Bezüge der Beamten vom Volumen her nicht so stark erhöht werden wie die der Tarifangestellten. Je weiter die Schere auseinander geht, desto näher kommt die Grenze der verfassungswidrigen Alimentation. In meinem Bundesland sind schon zwei der fünf Kriterien gerissen, die das BVerfG für eine zu niedrige Alimentation aufgestellt hat. Bei einer zu niedrigen Übertragung der Tarifergebnisse kommt vielleicht bald das dritte hinzu. ;)

Dank Sachsen gibt es diese eindeutigen Kriterien jetzt. Der Freistaat hat 2 Urteile des Bundesverfassungsgerichtes bekommen, die zu Nachzahlungen von 5 bis 12 TEuro je Beamtgen fuerten. Das ueben die nicht noch einmal....

Versuch

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #68 am: 02.03.2019 23:37 »
Zitat von: Raute1
Wenn Verdi weniger als 6 % (für 2 Jahre) rausholt, ist das in meinen Augen nicht akzeptabel.
Und selbst das wäre eine Unverschämtheit, da man 50% weniger rausgeholt hätte als das Ziel war.
Und das bei so einer Kassenlage.

Leider war es so ähnlich in den letzten Jahren immer

Und verkauft wurde es von Verdi als Erfolg...die halten uns für dumm.


Versuch

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #69 am: 02.03.2019 23:42 »
Und es kommt noch schlechter:
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/tarifeinigung-oeffentlicher-dienst-105.html
Das sind 8%/33 Monate*12 Monate= 2,9%
Das ist einfach ein schlechtes Verhandlungsergebnis bei dem vorgegebenen Ziel und eine verarsche für alle im ÖD

Solitair

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #70 am: 02.03.2019 23:42 »
Zitat von: Raute1

Und selbst das wäre eine Unverschämtheit, da man 50% weniger rausgeholt hätte als das Ziel war.
Und das bei so einer Kassenlage.

Leider war es so ähnlich in den letzten Jahren immer

Und verkauft wurde es von Verdi als Erfolg...die halten uns für dumm.

01.01.2019: +3,01% linear
01.01.2020: +3,12% linear
01.01.2021: +1,29% linear

Bsirske: Bestes Ergebnis auf Länderebene seit Jahren.
Mir wird gerade ganz schlecht.

Versuch

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #71 am: 02.03.2019 23:44 »
Sind ja nicht einmal 8% in 3 Jahren. :(

Solche Verräter.
Wer braucht eigentlich Gewerkschaften?

Edit:
Sie rechnen mit Zinseszins...ist trotzdem frech
« Last Edit: 02.03.2019 23:57 von Versuch »

CK7985

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #72 am: 03.03.2019 01:09 »
Und es kommt noch schlechter:
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/tarifeinigung-oeffentlicher-dienst-105.html
Das sind 8%/33 Monate*12 Monate= 2,9%
Das ist einfach ein schlechtes Verhandlungsergebnis bei dem vorgegebenen Ziel und eine verarsche für alle im ÖD

Das (3,01/3,12/1,29) entspricht hochgerechnet auf exakt 3 Jahre ca 2,62% p.a. (ohne Zinseszinseffekte)

Dir ist sicher bewusst, dass eine Forderung von 6% bei einer Laufzeit von 12 Monaten das Papier nicht wert ist, auf dem sie geschrieben steht. Das ist Utopie und nur hoch angesetzt, da man von Haus aus weiß, welches Entgegenkommen und welche Kompromisse im Rahmen der Verhandlungen notwendig sind.

Wer glaubt, dass solche Forderungen auch nur im Ansatz erreicht werden, glaubt auch an den Weihnachtsmann und Osterhasen. Wie naiv muss man denn sein ? Da hält man auf Seiten der Gewerkschaften den ein oder anderen zurecht für dumm ;-)

Manche Beamte und Tarifbeschäftigte glauben noch immer, man könnte mit dem IG Metall Schritt halten.

Wer dauerhaft eine 3 vor dem Komma erwartet, Jahre für Jahr, sollte mal in die Realität zurückkehren.
Vor allem als Beamter, wenn man sich den Allerwertesten wund sitzt und nichts zu den Streiks und der Verhandlungsposition der Gewerkschaft beiträgt.

Oder wie viel Urlaub wurde eingereicht, um an den Streiks teilzunehmen ?
Keiner ? Sag bloß...

Versuch

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #73 am: 03.03.2019 08:48 »
Das die 6% leider nicht kommen ist klar


Aber es sollte annähernd dran kommen gerade bei der derzeitigen Kassenlage.
Und natürlich muss man irgendwann mit IG Metall usw. mithalten, da die Schere immer weiter auseinanderginge.
Dann fände man gar keine einigermaßen qualifizierte Leute mehr.

urs

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Antw:[Allg] Besoldungsrunde 2019
« Antwort #74 am: 03.03.2019 09:03 »
Dass es keine 6% würden war ja klar. Der Abschluss so wie er ist war ja zu erwarten. Was mich ärgert, dass wir für dumm verkauft werden indem man einen Abschluss von 8% bekannt gibt. Glauben die allen Ernstes, die Beamten könnten nicht rechnen und würden die Verarsche nicht merken?