Autor Thema: Tarifrunde 2018 - Rückblick  (Read 39307 times)

Spid

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #30 am: 07.02.2019 09:28 »
Voraussetzung für eine „Riesenshow“ ist aber, daß eine Gewerkschaft dazu aufruft - ansonsten ist es unrechtmäßig.

Keeper83

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #31 am: 07.02.2019 09:29 »
Aber Hauptsache Verdi holt für die Flugsicherheitsleute fast 20 € Stundenlohn für angelernte raus. !!

Nicht verdi hat den Stundenlohn rausgeholt - sondern die Beschäftigten. Da der überwiegende Anzahl der TBs im ÖD dies für nicht notwendig ansehen, gibts eben nur den Inflationsausgleich.

Stimmt nicht. Für mich gabs 2 mal über 4 %.

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #32 am: 07.02.2019 09:30 »

Tatsächlich ist nämlich der Bruttostrompreis zwischen 2007 und 2017 laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft um fast 50% gestiegen.


Ich habe meinen Stromberbrauch durch neue Technik stetig an die Steigerungen anpassen können.
Auto verbraucht auch deutlich weniger (trotz mehr Technik und Sicherheit).
 
Insofern kann ich sagen : Juckt mich das nicht.

Einzig die Lebensmittel machen mir sorgen. Möchte gerne mehr Qualität kaufen können, die natürlich
teurer ist.

Wie schon gesagt, natürlich kann ich in fast allen Bereichen den Preissteigerungen durch geändertes Konsumverhalten entgegen wirken, aber hier ist auch irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht.

Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten wäre es Heute fast schon fahrlässig nicht auf die Energieeffizienz zu achten, aber ich kaufe natürlich keinen neuen Kühlschrank nur weil der Strompreis mal wieder gestiegen ist und der alte noch super funktioniert.

Wenn man schon an dem Punkt ist, dass man sehr effiziente Elektrogeräte nutzt, Lampen auf LED sind und man auch beim Verhalten einspart, z.B. Waschmaschine wirklich voll machen und nicht mehrmals pro Woche kleine Ladungen waschen, dann kann man durch das "Konsumverhalten" die Erhöhungen eben nicht mehr ausgleichen. Wie gesagt irgendwann ist man am Ende der Fahnenstange.
Beim Auto sehe ich bei Dir noch viel Potenzial. Der Durchschnitt für den Autowechsel liegt bei 6-7 Jahren. Das Konsumverhalten ist bei jedem unterschiedlich, wenn alle optimieren gibt es insgesamt noch sehr viel Potenzial ;)

Kryne

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #33 am: 07.02.2019 10:47 »

Tatsächlich ist nämlich der Bruttostrompreis zwischen 2007 und 2017 laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft um fast 50% gestiegen.


Ich habe meinen Stromberbrauch durch neue Technik stetig an die Steigerungen anpassen können.
Auto verbraucht auch deutlich weniger (trotz mehr Technik und Sicherheit).
 
Insofern kann ich sagen : Juckt mich das nicht.

Einzig die Lebensmittel machen mir sorgen. Möchte gerne mehr Qualität kaufen können, die natürlich
teurer ist.

Wie schon gesagt, natürlich kann ich in fast allen Bereichen den Preissteigerungen durch geändertes Konsumverhalten entgegen wirken, aber hier ist auch irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht.

Bei Neuanschaffungen von Elektrogeräten wäre es Heute fast schon fahrlässig nicht auf die Energieeffizienz zu achten, aber ich kaufe natürlich keinen neuen Kühlschrank nur weil der Strompreis mal wieder gestiegen ist und der alte noch super funktioniert.

Wenn man schon an dem Punkt ist, dass man sehr effiziente Elektrogeräte nutzt, Lampen auf LED sind und man auch beim Verhalten einspart, z.B. Waschmaschine wirklich voll machen und nicht mehrmals pro Woche kleine Ladungen waschen, dann kann man durch das "Konsumverhalten" die Erhöhungen eben nicht mehr ausgleichen. Wie gesagt irgendwann ist man am Ende der Fahnenstange.
Beim Auto sehe ich bei Dir noch viel Potenzial. Der Durchschnitt für den Autowechsel liegt bei 6-7 Jahren. Das Konsumverhalten ist bei jedem unterschiedlich, wenn alle optimieren gibt es insgesamt noch sehr viel Potenzial ;)

Wo jeder Einzelne Potential hat ist doch völlig irrelevant wenn es einfach um Tariferhöhungen geht. Ob ich mit dem Geld einen Porsche kaufe und dafür in einem 1 Zimmer Wohnklo sitze und mich nur noch von Wasser und Brot ernähre ist doch völlig egal.

Ich könnte auch aufhören Fleisch zu essen, da spart man auch Geld. Ich könnte auch dickere Klamotten kaufen und im Winter halt eingepackt mit zwei Decken auf der Couch liegen um Heizkosten zu sparen.

Wie schon so oft gesagt, wenn man hier irgendwelche Vergleiche zwischen der allgemeinen Verteuerung und Tariferhöhungen ziehen will, muss man immer das gleiche Konsumverhalten zugrunde legen.

Ich kann auch nicht hergehen und sagen:"Hey also ich weiß nicht was ihr alle mit den Benzinpreisen habt, ich lasse das Auto jetzt eine Woche im Monat stehen und spare sogar noch Spritgeld"...

Es geht hier darum das Verdi bei den einen ne riesen Show abzieht und 20€/Std für angelernte Kräfte rausholen will, während sie beim ÖD nicht in der Lage sind mal was gescheites rauszuholen.

Das ein ungelernter Sicherheitsmann mehr verdienen soll als ein ausgebildeter Pfleger oder Erzieher (sogar 5 Jahre Ausbildung die man sich selbst finanzieren muss) kann man eigentlich keinem mehr verkaufen.

Noch mal; die Riesenshow haben die Beschäftigten abgezogen - nicht Verdi. Und wenn die Beschäftigten im ÖD bereit wären, mal alles dicht zu machen- gäb´s auch ne Riesenshow. OK- im finanziellen Volumen sicherlich nicht in der Größenordnung, weil im ÖD kaum wirtschaftlicher Druck aufgebaut werden kann. Aber das Prinzip bleibt das gleiche.


Wie Spid gesagt hat, müsste Verdi erstmal dazu aufrufen. Haben sie nicht getan. Ich glaube es gab in 1-2 Regionen mal kleine stundenweise Warnstreiks, mehr nicht. Damit man halt mal ein paar Pressefotos machen kann und sich kämpferisch zeigen kann.
« Last Edit: 07.02.2019 10:50 von Kryne »

Finanzer

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #34 am: 07.02.2019 11:50 »
Lohnerhöhungen? Als Hesse muss man ja schon dankbar sein um nicht mit Nullrunden bedacht zu werden....

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #35 am: 07.02.2019 12:06 »
Wie Spid gesagt hat, müsste Verdi erstmal dazu aufrufen. Haben sie nicht getan. Ich glaube es gab in 1-2 Regionen mal kleine stundenweise Warnstreiks, mehr nicht. Damit man halt mal ein paar Pressefotos machen kann und sich kämpferisch zeigen kann.

Tja - wieder das gleiche Henne-Ei-Problem. Zu einem Warnstreik aufzurufen macht ja wohl nur dann Sinn, wenn auch davon auszugehen ist, dass sich entsprechend viele Menschen daran beteiligen. Da diese Rückmeldungen in den einzelnen verdibezirken wohl eher mau ausfällt, gibt´s auch also auch wenige Warnstreiks.

Na ja- wenn aber alle so heiß sind und nur auf die Aufrufe warten; ab morgen wird´s los gehen. Dann ist ja davon auszugehen, dass sich Zehntausende bundesweit daran beteiligen dürften. Wenn nicht, wird´s natürlich eine peinliche Lachnummer und der Abschluss unter 2% rückt immer näher.

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #36 am: 07.02.2019 12:20 »
Voraussetzung für eine „Riesenshow“ ist aber, daß eine Gewerkschaft dazu aufruft - ansonsten ist es unrechtmäßig.

...die "Riesenshow" gibt es allein deshalb nicht, weil der Organisationsrad im öD weit unter 50 % liegt und ein "Aufruf" der Gewerkschaft mangels mitmachender Masse ins Lächerliche laufen würde...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

daseinsvorsorge

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #37 am: 07.02.2019 12:38 »
… dem ist nichts mehr hinzuzufügen ...

Spid

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #38 am: 07.02.2019 12:40 »
Voraussetzung für eine „Riesenshow“ ist aber, daß eine Gewerkschaft dazu aufruft - ansonsten ist es unrechtmäßig.

...die "Riesenshow" gibt es allein deshalb nicht, weil der Organisationsrad im öD weit unter 50 % liegt und ein "Aufruf" der Gewerkschaft mangels mitmachender Masse ins Lächerliche laufen würde...

Der Organisationsgrad im Sicherheitsgewerbe liegt auch deutlich unter 50%. 2011 lag er bei 5%-15%, das öffentliche Wehklagen von Verdi ob des geringen Organisationsgrads hat seitdem nicht nachgelassen, weshalb ich nicht von einer explosionsartigen Steigerung ausgehe.

was_guckst_du

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #39 am: 07.02.2019 13:12 »
Der Organisationsgrad im Sicherheitsgewerbe liegt auch deutlich unter 50%. 2011 lag er bei 5%-15%, das öffentliche Wehklagen von Verdi ob des geringen Organisationsgrads hat seitdem nicht nachgelassen, weshalb ich nicht von einer explosionsartigen Steigerung ausgehe.

...das mag so sein...

...allerdings ist es ein Unterschied, wenn die Sicherheitskontrolle an Flughäfen schon vor dem Kollaps steht, wenn 100 % der Beschäftigten am Arbeitsplatz sind und dort mindestens 150% leisten...da reicht es, wenn 10 % streiken, um den Laden komplett lahm zulegen...und das dann auch noch äusserst öffentlichkeitswirksam...

...wenn 10 % im normalen öD auf die Straße gehen, ärgert das nur die Autofahrer, die von der Polizei für vielleicht 10 Min. an der Weiterfahrt gehindert werden, bis der bunte Zug durch ist...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Max

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #40 am: 07.02.2019 13:46 »
Aber Hauptsache Verdi holt für die Flugsicherheitsleute fast 20 € Stundenlohn für angelernte raus. !!

Nicht verdi hat den Stundenlohn rausgeholt - sondern die Beschäftigten. Da der überwiegende Anzahl der TBs im ÖD dies für nicht notwendig ansehen, gibts eben nur den Inflationsausgleich.

Stimmt nicht. Für mich gabs 2 mal über 4 %.
Aber 4% brutto sind nach Steuern und Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze kein voller Inflationsausgleich mehr.

Bastel

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #41 am: 07.02.2019 13:59 »
Wenn man über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, bezahlt man den Spitzensteuersatz.

Da gehen von der Erhöhung erstmal 42% Steuern ab. Nicht schlecht.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #42 am: 07.02.2019 14:05 »
Der Organisationsgrad im Sicherheitsgewerbe liegt auch deutlich unter 50%. 2011 lag er bei 5%-15%, das öffentliche Wehklagen von Verdi ob des geringen Organisationsgrads hat seitdem nicht nachgelassen, weshalb ich nicht von einer explosionsartigen Steigerung ausgehe.

...das mag so sein...

...allerdings ist es ein Unterschied, wenn die Sicherheitskontrolle an Flughäfen schon vor dem Kollaps steht, wenn 100 % der Beschäftigten am Arbeitsplatz sind und dort mindestens 150% leisten...da reicht es, wenn 10 % streiken, um den Laden komplett lahm zulegen...und das dann auch noch äusserst öffentlichkeitswirksam...

...wenn 10 % im normalen öD auf die Straße gehen, ärgert das nur die Autofahrer, die von der Polizei für vielleicht 10 Min. an der Weiterfahrt gehindert werden, bis der bunte Zug durch ist...

Dann kann man es aber nicht auf den Organisationsgrad schieben...

Muckel

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #43 am: 07.02.2019 14:30 »
Man sollte "brutto" und "netto" allerdings schon unterscheiden können. Wenn ich die Nettoerhöhung zum bisherigen Brutto ins Verhältnis setze, geht die Rechnung natürlich nicht auf. Wenn ich die Bruttoerhöhung zum bisherigen Brutto oder aber die Nettoerhöhung zum bisherigen Netto ins Verhältnis setze, sieht das Ergebnis schon ganz anders und vor allem korrekt aus ;-)

Aber Hauptsache Verdi holt für die Flugsicherheitsleute fast 20 € Stundenlohn für angelernte raus. !!

Nicht verdi hat den Stundenlohn rausgeholt - sondern die Beschäftigten. Da der überwiegende Anzahl der TBs im ÖD dies für nicht notwendig ansehen, gibts eben nur den Inflationsausgleich.

Stimmt nicht. Für mich gabs 2 mal über 4 %.
Aber 4% brutto sind nach Steuern und Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze kein voller Inflationsausgleich mehr.

MoinMoin

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Antw:Tarifrunde 2018 - Rückblick
« Antwort #44 am: 07.02.2019 14:46 »
Wenn man über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, bezahlt man den Spitzensteuersatz.

Da gehen von der Erhöhung erstmal 42% Steuern ab. Nicht schlecht.
Dafür sinkt der prozentuale anteil der PKV an den Ausgaben, auch nicht schlecht.