So ich mach mich jetzt bei Schnuffi mal unbeliebt indem ich einen Vergleich zu unserer Sekretärin (E6) herstelle, die sich auch sonstwas auf ihre Funktion und Tätigkeit einbildet.
Die werte Frau Sekretärin hat sich erst kürzlich darüber echauffiert, dass sie jetzt schon so und so lange da wäre, zusätzliche Aufgaben übernommen habe (wegen fehlender Auslastung, Zeitanteil keine 5%, Wertigkeit eher E2) und dafür an einer 2-tägigen Schulung teilnehmen musste. Sie wäre schon X Jahre da und wäre noch nie "gestiegen". Den Kaffee für Besprechungen kochen ist ja eigentlich nicht ihre Aufgabe als Sekretärin (ja von wem dann? Vielleicht dem Amtsleiter?).
Jeder im Haus weiß, dass sie maximal den halben Tag Arbeit hat, sogar der Chef schaut da sehenden Auges zu und lässt ihr die Freiräume (ich denke eher er hat auch längst erkannt, dass der Fall hoffnungslos ist und möchte weiterhin ein halbwegs harmonisches miteinander). Sie telefoniert jeden Tag sicherlich 30-60 min privat und wenn man sie da (mit Absicht) stört, wird mit der Bekanntschaft/dem Verwandten plötzlich auf persie umgestellt, damit dieser auch gewarnt ist und das Gespräch zügig abgewürgt werden kann. Beim allgemeinen Haustratsch ist sie natürlich auch kräftig mit von der Partie und legt da gerne auch mal Indiskretion vom Feinsten an den Tag. Jeder der wegen einer Angelegenheit in ihr Büro muss, die normalerweise in etwa einer Minute erledigt ist, wird erstmal gut und gerne 10-15 Minuten in belanglose Gespräche wie Hausgerüchte usw. verwickelt. Betriebsausflüge mit organisieren und am Aufbau der Weihnachtsfeier mitwirken, ist ja auch nicht ihre Aufgabe, aber es würde ja sonst keiner machen. 3-4 Wochen Krankheit pro Jahr gehören natürlich auch zum guten Ton. Die Erzählung könnte noch ewig so weitergehen....
Und die Moral von der Geschicht'? Vielleicht war sie auch mal eine motivierte Fachkraft wie Schnuffi und hat wegen anhaltender fehlender monetärer und sonstiger Wertschätzung die Handbremse angezogen.
Ich halte es für deutlich wahrscheinlicher, dass sie schon immer eine drittklassige Arbeitskraft war und sich eigentlich glücklich schätzen kann, dass der ÖD sie aufgefangen hat und mit E6 bis zur Rente mitschleppt.
Wäre im ÖD so etwas wie "leistungsgerechte Bezahlung" und Wirtschaftlichkeitsdruck vorhanden, wäre in dem Fall eine Herabgruppierung Richtung E5 oder tiefer, eine Abmahnung oder sogar Kündigung angemessen.