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Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?

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Laemat:
Hallo Miteinander,
im alten Forum gab es dazu schon einen Beitrag, ich möchte das Thema einfach mal wieder aufgreifen.

Ich gD E10, Aufgabenübertragung E11 unsicher, habe seit Jahren ein Antrag auf Verbeamtung gehobener technischer Dienst laufen.

Inzwischen sind aber so viele Jahre ohne Entscheidung ins Land gezogen dass in Anbetracht der steigenden PKV Beiträge die Verbeamtung maximal ein Nullsummenspiel wird.

Was spricht für eine Verbeamtung?
- Pension
- Ortszuschlag 2 (verh. 1 Kind)

Was spricht gegen die Verbeamtung?
- 40 bzw 41 Wochenstunden
- keine Jahressonderzahlung
- hohe PKV Beiträge durch späten Einstieg
- besonderes Dienst- und Treueverhältnis (wird bei uns sehr einseitig gelebt)
- Aufstiegschancen A11, A12 sehr schlecht frühestens mit 50+

Ich bin hin und her gerissen, ob ich eine Ernennungsurkunde annehmen würde. Hätte ich die E11 wäre die Entscheidung schon längst gegen die Verbeamtung ausgefallen.
Wie ist denn eure Meinung zu dem Thema?

MoinMoin:
Ich habe so etwas abgelehnt. (A13 vs. E13)
Aber ich wollte halt auch flexibel bei meiner AG Wahl bleiben und mich noch unabhängiger weiterentwickeln.

TheITGuy:
Mal davon abgesehen, dass ich persönlich zu alt bin (PKV-Problem der zu hohen Beiträge), sagen in meinem Umfeld der IT eigentlich alle Beamte, dass sich das damals gelohnt hat, aber Abstand zu den TB aber mittlerweile so groß geworden ist, dass eine Verbeamtung nicht mehr attraktiv ist.

Im Prinzip muss das aber jeder in seinem persönlichen und beruflichen Umfeld individuelle betrachten.

ds78:
Mit einer EG10 lohnt sich eine Verbeamtung in den technischen Dienst, vorausgesetzt man gedenkt "länger" beim AG / Dienstherr zu bleiben, schon aus folgenden Gründen:


pro:
1. Pension > Rente (angenommen Endamt mind. A12)
2. A10 (TOI) > EG 10 (selbst mit PKV wahrscheinlich, kommt auf den Gesundheitszustand an)
3. volle Bezüge bei Kind krank (ohne Kind irrelevant)
4. volle Bezüge nach 6 Wochen Krankheit (mit 25 noch nicht so wichtig, mit 50+ wohl schon eher)
5. Familienzuschläge (Tendenz steigend, s. BesStMG)

dagegen spricht:
1. PKV <-> GKV muss sehr stark gegeneinander abgewogen werden <- kritischster Punkt für mich. Wenn man in die Öffnungsklausel muss, ist das kein Vergnügen finanziell betrachtet
2. Treuepflicht, muss man mit sich selbst abmachen. Aber auch im Beamtenverhältnis ist man nicht an DEN einen Dienstherren dauerhaft gebunden

neutral:
1. Jahressonderzahlung, zu verschmerzen mit mind. einer Beförderung auf A11 wenn vorher EG12, sonst eh irrelevant
2. auch als Beamter kann man um Entlassung bitten, wenn man es garnicht mehr aushält
3. Wochenarbeitszeit mit Kind sind genau 12 Minuten täglich mehr, nicht so gravierend

Kurzum, ich habe mich aus EG12/4 in A10 vor Kurzem verbeamten lassen. In der Erfahrungsstufe bin ich kurzfristig leider "gefallen", aber für mich wichten die langfristigen Effekte stärker.

Grüße

Tagelöhner:
Was man meiner Ansicht nach auch nicht vergessen darf ist die Tatsache, dass das Beamtenverhältnis zumindest so lange, wie man auf Beförderungen und damit das Wohlwollen seines Vorgesetzten noch angewiesen ist, ein ziemliches Unterordnungsverhältnis ist. Damit muss man charakterlich auch erstmal über Jahre klar kommen.

Die größten Speichellecker und Duckmäuser in meiner Dienststelle sind allesamt Beamte, die sich davon bei der nächsten Beurteilung und anstehenden Beförderungsrunden einen Vorteil versprechen. Der tatsächliche Unmut und Kritik wird wenn überhaupt nur hinter vorgehaltener geäußert.

Tarifbeschäftigte leben die freie Meinungsäußerung da wesentlich offensiver.

Ich hatte mittlerweile genug verbeamtete Vorgesetzte, die allesamt überhaupt nicht kritikfähig waren, weil sie es schlichtweg im Berufsleben nie gelernt haben.

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