Autor Thema: Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?  (Read 53738 times)

Fingernagel

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Antw:Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?
« Antwort #15 am: 01.03.2019 14:56 »
und was ist daran jetzt so besonders?

ganz einfach,
Tarifbeschäftigter:
Werden mir Aufgaben übertragen die eine höhere Wertigkeit haben (ob bewusst oder unbewusst) gehe ich im Idealfall zu meinem Personaler und lass mich neu eingruppieren (Stelle bewerten) im nicht ganz so idealen Fall gehe ich zum Anwalt und klage mir die Entgeltstufe ein.
Dafür muss ich nirgends Speichellecken oder Arsch kriechen.

Als Beamter:
Wird mir eine neue Aufgabe übertragen bleibt meine Besoldungsgruppe gleich. Wenn ich nicht der Arschkriecher vor dem (Dienst)herren bin zeigt der mir den dicken Daumen.

Davon abgesehen ist es nicht nur die Arschkriecherei, die Beurteilung muss auch ein gewisse Güte haben und ich stehe in Konkurrenz zu allen anderen Beamten meiner Beurteilung und Besoldungsgruppe.

Das führte bei uns so, ganz nebenbei, zu 2 Jahren Verzögerung auf Grund von Konkurrentenklagen

und der Personal entscheidet das dann so einfach ohne Rücksicherung der ganzen Vorgesetzten?  ;D
Mal davon abgesehen müssen einem erst einmal weitere Aufgaben übertragen werden. Sonst dümpelt man eh und je in seiner Klasse rum und wird gar nicht hochgezogen. Und das hängt genau wie bei der Beförderung des Beamten an den Vorgesetzten selbst. Da gibt es doch auch ohne Ende Mauschelei, Aufgaben können so verteilt werden, dass die minimum 50% Zeitanteil nicht erreicht werden, Aufgaben werden querverteilt usw. Entgeltstufe einklagen machen auch die wenigsten und das zieht sich dann auch ewig. aber klar, die pw steht ja dann jedem offen ;D

Es ist in beiden Fällen komplett abhängig von Leistung + Kompabilität zum direkten Vorgesetzten. Ob ich jetzt nach E oder A bezahlt werde ist total latte.

clarion

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Antw:Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?
« Antwort #16 am: 03.03.2019 19:02 »
Hallo,

ich habe den Schritt der Verbeamtung mit 40+ gewagt, obwohl ich die Öffnungaktion der PKV wegen gesundheitlicher Vorbelastungen in Anspruch nehmen musste. Ich ärgere mich zwar sehr über die Ungerechtigkeiten der PKV betreffend. Unter dem Strich war die Verbeamtung für mich finanziell lohnender als wenn ich TB geblieben wäre. Ich habe mich vor der Verbeamtung sehr genau erkundigt, was das für mich bedeutet.

In meinem Amt, in dem Tarifbeschäftigte und Beamte nebeneinander arbeiten und z.T. die gleichen Arbeiten erledigen, kommen Beamte eingruppierungsmäßig schneller voran als TB, wobei es auch für dei TB immer wieder die Möglichkeit gibt, sich auf höher dotierte Stellen zu bewerben. Eine gewisse Kompatiblität zu den Vorgesetzen und auch da Erfüllung von gewissen Leistungskriterien muss sowohl für TB wie Beamte gegeben sein. Das ist in der Privatwirtschaft aber nicht anders! Da ist das Undurchsichtigkeit warum wer wieviel Geld bekommt noch viel größer als im öD.

Gruß
Clarion

Nüchtern

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Antw:Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?
« Antwort #17 am: 05.03.2019 22:30 »
Bei nüchternen Betrachtungung gibt es für den Beamten (viele mitt A7 A8 A9 A10) wenig zu feiern. In die PKV regelrecht hineingezwungen ist man in Zukunft deren Spielball. Wer kann für 7 oder 14 Jahre noch Grenzen nach oben in der Beitragsfestsetzung erkennen? Der Beamtenstatus sichert die PKV ab. Überhaupt hat sich die Besoldung völlig von den Lebenshaltungskosten abgekoppelt, Stichwort Mietsteigerungen. Der Beamte muss sich also seinen Vorgesetzten anbiedern weil er ohne Aufstieg zunehmend in Schieflage gerät.  :o

Fingernagel

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Antw:Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?
« Antwort #18 am: 06.03.2019 08:03 »
kann man auch nicht so pauschalisieren. kommt immer auf das Gesamtpaket an. Kinder, verheiratet, PKV oder pauschale Beihilfe in der GKV? ich hab selbst im eingangsamt (A10) ohne jegliche Beförderung von Anfang an mehr Geld als aktuell in E11.

clarion

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Antw:Verbeamtung mit 40+ noch lohnenswert?
« Antwort #19 am: 10.03.2019 23:37 »
Hallo, bei mir wars ähnlich.

Ich bin in Niedersachsen von E13 Stufe 2 nach A13 Stufe 8 gekommen, und wurde sobald es ging nach A14 gehoben. Kurz vor der Beförderung nach A14 kam zufälligerweise dann auch die Stufe 9. In den letzten zwei Jahren ist die Besoldung für mich steil nach oben gegangen. Das macht pro Monat eine Menge Kohle mehr aus, so dass ich den beihilfekonformen Basistarif in der PKV verschmerzen kann.

Es war erstaunlich, dass man mir als Angestellter die berufliche Vorerfahrung nicht anerkannt hat und Beamter schon. :o

Wie man vielleicht erkennt, hat mich das Leben erst um auf Umwegen in eine Behördenstube geführt.

Mir ist klar, dass es im mittleren und gehobenen Dienst nicht soviel mehr Geld gibt wie bei mir. Daher kann ich nur empfehlen, dass man sich unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensumstände gut informiert, bevor man sich die Ernennungsurkunde in die Hand drücken lässt.