Autor Thema: Gründung Spartengewerkschaft "IT"  (Read 32540 times)

nichts_tun

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #60 am: 04.03.2019 20:22 »
Ich bin noch immer für eine eigene IT-Gewerkschaft. Dann kann sich ver.di verpissen.

Steht dir doch frei - Koalitionsfreiheit. Ist eben nur die Frage, wie hoch der Organisationsgrad deiner IT-Gewerkschaft ist und wie die Tariffähigkeit zu beurteilen ist.

Anstatt Gewerkschaften zu gründen würde ich eher mit meinem AG verhandeln, ob nicht die Möglichkeiten des § 16 Abs. 5 TV-L einschlägig sind und genutzt werden sollten.

Amiga

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #61 am: 04.03.2019 20:27 »
Sagt mal lest ihr eigentlich auch mal, was andere schreiben?

Für dich: Bei uns gibt es das nicht. Für IT-ler habe ich das noch nicht erlebt und wurde selbst schon zweimal abgebügelt. Nochmal krieche ich denen nicht in den Arsch.

Und ja, da müsste man ausloten welche Chancen das hätte. Ich bin auch eher de Typ in der zweiten Reihe. Würde da aber gern mitmachen.
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

nichts_tun

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #62 am: 04.03.2019 20:36 »
Dann würde ich mich beruflich anders orientieren.

Pseudonym

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #63 am: 04.03.2019 20:37 »
Den Frust, den Du schiebst, kann ich nachvollziehen. Ich kann Dir aber nur einen Rat geben: dran bleiben, dran bleiben und nochmal dran bleiben. Untermauere mit einem externen Stellenangebot.

Bist Du für Deinen AG interessant, wird er sich bewegen. Bist Du entbehrlich, kennst Du Deine künftigen Optionen.

Selbst exakt wie oben beschrieben erlebt.

Aüg

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #64 am: 04.03.2019 20:51 »
Ich würde gern in eine Gewerkschaft eintreten, die meine Interessen auch wirklich vertritt. Gibt es eine Übersicht, wie viele IT-ler im TV-L-Bereich beschäftigt sind? Dann könnte man abschätzen, ob sich das überhaupt lohnt. Nach meinem Bauchgefühl sind allein an der TU Berlin bestimmt 100 IT-ler oder die sich dafür halten.

Wie wärs? Ich bin dabei...

Bei den Informatikern ist es wie auch bei den meisten Ingenieuren. Organisationsgrad minimal und die Bereitschaft zukünftig1 Prozent von brutto abzugeben ist auch nicht sehr ausgeprägt. Zudem wirkt ein Warnstreik der IT nicht so schnell wie bei den Lokführern,Piloten oder Ärzten.

Amiga

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #65 am: 04.03.2019 20:56 »
Bei uns ist der OrgaGrad auch im einstelligen Bereich. Ich bin der einzige IT-Fanboy bei ver.di. Allerdings trete ich da aus, weil ich mich nicht vertreten fühle. Groß rumtönen, dass die Ing und Infs mehr "Anerkennung" brauchen. Und nun? Doch nicht etwa die neue EGO zu 2021?
Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

Doso

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #66 am: 05.03.2019 05:51 »
Zudem wirkt ein Warnstreik der IT nicht so schnell wie bei den Lokführern,Piloten oder Ärzten.

Die Leute unterschätzen das immer total, bis sie es erleben. Wenn zentrale IT Systeme ausfallen fährt heute fast keine Lok mehr, die Flugzeuge bleiben am Boden und auch die Ärzte kriegen Probleme. Und wenn dann keiner da ist der die richtigen Knöpfe drückt könnte das durchaus ein Problem sein.

MoinMoin

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #67 am: 05.03.2019 07:29 »
Im Masterstudium lernen, welche Verwaltungvorschriften im öD gelten?
Nein, aber man hat gelernt sich in solchen Dingen im minutentakt einzuarbeiten.
Zitat
Bin halt ein Nerd. Du bist mit Sicherheit auch nicht in allen Themen der Informatik fit. Jeder muss sich spezialisieren mein guter Moin.
Und damit bist du nur bis zur E12 im Tarifgefüge zu sehen. Super Handwerker, für Dinge die darüber hinausgehen nicht ausgebildet.
Darüber sind Generalisten gefragt, die mehr als nur ein Spezialgebiet bis in die unendlichen Tiefen beherrschen.
Trotzdem verdienen solche Spezialisten ja in der pW durchaus 70-80T€ und hier liegt dein Hase im Pfeffer, du willst nicht die Komfortzone verlassen.
Keine Ahnung warum du dir den Frust antust, mit unfähigen unmotiverten jungen und alten Säcken zusammenzuarbeiten.
Es gibt selbst im öD andere Arbeitsstellen, aber dazu muss man sich natürlich bewegen, die TU Kruste wirst du mit deinen Befähigungen nicht aufbrechen.

MoinMoin

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #68 am: 05.03.2019 07:36 »
Naja so richtig Anklang findet mein Vorschlag bisher nicht. Leider ist die IT immer das fünfte Rad am Wagen im öD und das möchte ich gern ändern.
IT ist Dienstleistung, das müssen ITler verstehen.
Den Frust, den Du schiebst, kann ich nachvollziehen. Ich kann Dir aber nur einen Rat geben: dran bleiben, dran bleiben und nochmal dran bleiben. Untermauere mit einem externen Stellenangebot.

Bist Du für Deinen AG interessant, wird er sich bewegen. Bist Du entbehrlich, kennst Du Deine künftigen Optionen.

Selbst exakt wie oben beschrieben erlebt.
Jipp, bei uns gibt es die 16.5 idR nur mit Nachweis, dass man woanders eingeladen wurde. Verwaltung halt, die brauchen Belege.
Zudem wirkt ein Warnstreik der IT nicht so schnell wie bei den Lokführern,Piloten oder Ärzten.

Die Leute unterschätzen das immer total, bis sie es erleben. Wenn zentrale IT Systeme ausfallen fährt heute fast keine Lok mehr, die Flugzeuge bleiben am Boden und auch die Ärzte kriegen Probleme. Und wenn dann keiner da ist der die richtigen Knöpfe drückt könnte das durchaus ein Problem sein.
Allerdings fände ich es bedenklich, wenn die IT System nach 4 Tage ohne Betreuung ausfallen.
(manchmal denke ich bei uns, dass sie besser funktionieren würden wenn so einige Graupen von pesudo-IT Sysadm nicht da wären)
Und bewusst die Server runter fahren, um dann in den Streik zugehen ist (leider) illegal, dass müsste man geschickter einfädeln.

MaxMustermann90

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #69 am: 05.03.2019 07:44 »
Ich lese das hier immer wieder und bin hier auch lange unterwegs. Aber ich kenne keine solche Fälle, um ehrlich zu sein. E13 heißt hier UniDiplom oder M.Sc. Ich habe aber keine Lust mehr auf ein Studium, weil ich da eh nichts gelernt habe, was ich vorher nicht auch schon wusste und ich mich gelangweilt habe.

Nimms nicht persönlich, aber wenn du so ein Überflieger bist, dann frage ich mich, warum es nur für den öD langt. Im IT-Bereich sind doch finanziell in der PW nach oben kaum Grenzen. Insbesondere, wenn man ein solcher Überflieger sein sollte. Jedem ist doch klar, dass man im öD nicht reich wird. Die Sicherheit, dass man nach der Entfristung direkt bis zur Rente planen kann, geregelte Arbeitszeiten, das Wissen, dass man nicht mehr machen muss als nötig, regelmäßige Gehaltssteigerungen ohne selber lästig verhandeln zu müssen (gut, Ver.Di bekleckert sich seit Jahren nicht mit Ruhm) ... All das und noch viel mehr schlägt sich dann im Gehalt nieder. Eines ist auch Fakt: schmollend vorm PC sitzen bringt einem nicht 1 Cent mehr. Geh deinen Vorgesetzten zwecks der Eingruppierung auf den Sack, bewirb dich auf besser bezahlte Stellen, egal was formal erstmal die Anforderungen sind. Wenn du dann ein besser bezahltes Angebot in der Tasche hast, wirst du ja sehen was du deinem AG Wert bist. Entweder er zieht mit, weil er von dir als Überflieger überzeugt ist oder er lässt dich gehen weil du ebend auch nur einer von vielen bist.

Als Chef würden mir Sätze wie "Master brauch ich nicht, kann ich eh alles schon" zu dem ziemlich sauer aufstoßen.

Kurzum: wenn du so maßlos begabt bist und der ganze öD dich einfach nur ankotzt, dann such dir einen Job in der PW (sollte ja problemlosmmöglich sein) und hör auf zu jammern.

Keeper83

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #70 am: 05.03.2019 09:28 »

Kurzum: wenn du so maßlos begabt bist und der ganze öD dich einfach nur ankotzt, dann such dir einen Job in der PW (sollte ja problemlosmmöglich sein) und hör auf zu jammern.

Oder mach dich selbstständig! Das wäre mein Rat. Da geht dir keiner auf den Sack, du bestimmst dein Stundensatz ganz alleine und weißt relativ schnell ob der Markt deine Selbsteinschätzung deines Könnens teilt. Nachdem ich mir die 5 Seiten Frust und Selbstlobhudelei durchgelesen habe, denke ich, solch ein Feedback wäre mal ganz angebracht.
Sollte doch ein Klacks sein für dich. 

Wastelandwarrior

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #71 am: 05.03.2019 09:53 »
Bei allen Scheindebatten, bitte nicht vergessen, dass es auch wieder anders kommen wird. IT wird sicher wichtiger werden, aber es kommen auch wieder Zeiten, in denen es mehr deutlich mehr Bewerber als Stellen gibt. Da man im ÖD einmal tariflich vereinbarte Gehälter NIEMALS kürzen kann, verstehe ich die Zurückhaltung der AG. NIemand wird gezwungen im ÖD zu bleiben. :)

Beispiel: SAP. HR-Modul. Da fällt der Kollege aus, der die monatlichen erforderlichen Änderungen für die Zahlbarmachung durchführt. Das ist keine sehr strategische Arbeit, die einen Master erfordern würde, aber man braucht einen Haufen Skills aus SAP. Für die m.E. schon falsche -weil zu hoch- E13 kam keine Bewerbung. Das Ende vom Lied war, wegen der Relevanz, die Freigabe von Mitteln im Umfang von 1.000€ am Tag für eine Freelancer. DAS wird sich im Tarif NIEMALS ereignen. Logisch, oder ?

MoinMoin

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #72 am: 05.03.2019 10:29 »
Bei allen Scheindebatten, bitte nicht vergessen, dass es auch wieder anders kommen wird. IT wird sicher wichtiger werden, aber es kommen auch wieder Zeiten, in denen es mehr deutlich mehr Bewerber als Stellen gibt. Da man im ÖD einmal tariflich vereinbarte Gehälter NIEMALS kürzen kann, verstehe ich die Zurückhaltung der AG. NIemand wird gezwungen im ÖD zu bleiben. :)
Vollkommen Richtig! Das aktuelle Problem, der Besetzung von ITler im öD ist durch eine einseitige AG Aktion zu beheben. (IT Zulage)
Und AG, die diese Möglichkeiten nicht ausschöpfen, sollen halt sehen was für MA sie haben und TB die das mit sich machen lassen, sollen halt sehen was sie für einen AG haben.
Jeder bekommt das was er verdient.

Fingernagel

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #73 am: 05.03.2019 10:49 »
Bei allen Scheindebatten, bitte nicht vergessen, dass es auch wieder anders kommen wird. IT wird sicher wichtiger werden, aber es kommen auch wieder Zeiten, in denen es mehr deutlich mehr Bewerber als Stellen gibt. Da man im ÖD einmal tariflich vereinbarte Gehälter NIEMALS kürzen kann, verstehe ich die Zurückhaltung der AG. NIemand wird gezwungen im ÖD zu bleiben. :)

Beispiel: SAP. HR-Modul. Da fällt der Kollege aus, der die monatlichen erforderlichen Änderungen für die Zahlbarmachung durchführt. Das ist keine sehr strategische Arbeit, die einen Master erfordern würde, aber man braucht einen Haufen Skills aus SAP. Für die m.E. schon falsche -weil zu hoch- E13 kam keine Bewerbung. Das Ende vom Lied war, wegen der Relevanz, die Freigabe von Mitteln im Umfang von 1.000€ am Tag für eine Freelancer. DAS wird sich im Tarif NIEMALS ereignen. Logisch, oder ?

Einen deutlichen Bewerberüberhang wird es erst einmal nicht so schnell geben. Also qualifizierte und passende Bewerber...

Das Durchschnittsalter im öD ist hoch, da fallen ne Menge Leute altersbedingt schon mal weg und hinterlassen Stellen, die neu besetzt werden müssen. Dazu entsteht durch Digitalisierung ein Mehrbedarf an Fachkräften. Die Informationstechnik wird immer komplexer und fachspezifischer. Konsolidierung, Cybersicherheit, Clouds, Ausbau des Internets auf 5g usw. Der Bedarf steigt dadurch noch mal. der öD hängt da gut und gerne immer 8-10 Jahre zurück im Vergleich zur freien Wirtschaft. Wenn man schaut, was sich da alles getan hat in den letzten Jahren kommen da noch einige Mammutaufgaben auf den öd zu. Und die hat ja das Problem, nicht mal die alterbedingten Personen fachgerecht ersetzt zu bekommen.
 

lisa

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Antw:Gründung Spartengewerkschaft "IT"
« Antwort #74 am: 05.03.2019 16:26 »
Eine reine IT-Gewerkschaft wird wenig Sinn machen. Wenn die Programmierer anfangen zu streiken, dann sieht man die ersten Folgen Monate später.

Allerdings bin ich auch enttäuscht. Vor den Tarifverhandlungen war jemand von Verdi hier und hat uns erzählt, dass man beim Bund 100 Euro Zulage bekommt, und dass Verdi will, dass auch die Beschäftigten bei den Ländern eine Zulage bekommen, aber schon in den Forderungen war nichts davon zu lesen.

Eine neue EGO hört sich zwar erst mal gut an, aber ob ich dadurch wirklich eine Stufe aufsteigen werde oder nicht, kann ich überhaupt nicht einschätzen, so kryptisch wie das formuliert ist. Dazu kommt, dass das erst ab 2021 gilt. Und dann macht sich eine Höhergruppierung ja auch erst mal nicht wirklich bemerkbar, da dann ja die Erfahrungsstufe zurückgesetzt wird. Wobei ich bei dieser Art von Höhergruppierung meine Erfahrung ja zu 100% behalte, weil die Stelle ja die gleiche bleibt. Oder gilt in diesem Fall diese Zurückstufung gar nicht?