Autor Thema: [Allg] Übernahme des Tarifergebnisses 2019 im Beamtenbereich der Länder  (Read 47027 times)

Dude23

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Dann bin ich gespannt, ob die Beamten in diesen 2 Ländern und auch in den restlichen 14 Ländern gegenüber den Angestellten privilegiert werden, da man nur die Erhöhungen weitergibt, nicht aber die Absenkungen.

Ich hier muss ich dieses Beispiel nochmal bemühen: die 42-Stunden-Woche für Beamte in Bayern wurde doch damals auch nicht im umgekehrten Fall an die Beschäftigten weitergegeben. Oder die A5-Bezahlung von frischen Beamten im mittleren Dienst. Kurzum: Die Länder können die Beamten und die Beschäftigten ungleich behandeln. Mal ist es ein Vorteil für die einen, mal ein Vorteil für die anderen.

ChrBY

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Ich hier muss ich dieses Beispiel nochmal bemühen: die 42-Stunden-Woche für Beamte in Bayern wurde doch damals auch nicht im umgekehrten Fall an die Beschäftigten weitergegeben. Oder die A5-Bezahlung von frischen Beamten im mittleren Dienst.

So ist es. Übrigens betraf dies nicht nur den mittleren Dienst. Sämtliche neu eingestellten Beamten in Bayern wurden zwei Jahre lang (vom Mai 2011 bis zum Mai 2013) mit den Tabellenwerten der jeweils unter ihrem Eingangsamt liegenden Besoldungsgruppe alimentiert, ohne das Eingangsamt als solches anzutasten. Hinzu kam, daß die niedrigere Besoldungsgruppe oft auch eine kleinere Eingangsstufe besaß, was das Grundgehalt weiter verringerte.

In den Bezügemitteilungen erschien dann zum Beispiel bei neu eingestellten Studienräten, die zwei Jahre lang nach A12/3 (anstatt nach A13/4) bezahlt wurden, die Besoldungsgruppe »A13a« mit den Tabellenwerten von A12, was für »A13 abgesenkt« stand.

Neu eingestellte tarifbeschäftigte Lehrer waren von der Absenkung hingegen nicht betroffen und wurden – wie auch heute – nach E13 bezahlt.

Dude23

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Sämtliche neu eingestellten Beamten in Bayern wurden zwei Jahre lang (vom Mai 2011 bis zum Mai 2013) mit den Tabellenwerten der jeweils unter ihrem Eingangsamt liegenden Besoldungsgruppe alimentiert,

Danke für die Ergänzung, das habe ich vermutlich schon verdrängt  ;D

Finanzer

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@ChrBY: Das war mir so nicht bekannt, danke für die Info.
Für uns jüngere hessischen Beamte erscheint Bayern sonst immer als das Land wo Milch und Honig fließen....

Dude23

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Zumindest in den letzten Jahren kann man sich tatsächlich nur noch wenig beschweren. Die 42-Stunden-Woche wurde in zwei Schritten wieder auf 40 reduziert (was ich damals zunächst nicht für möglich gehalten habe!) und diese Bezahlung unter dem Eingangsamt ist ja auch wieder Geschichte.

ChrBY

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@ChrBY: Das war mir so nicht bekannt, danke für die Info.
Für uns jüngere hessischen Beamte erscheint Bayern sonst immer als das Land wo Milch und Honig fließen....

Die abgesenkte Eingangsbesoldung lag an der Einführung des neuen Dienstrechts in Bayern 2011, wo man viel zu großzügige Übergangsregelungen gewährte (teilweise mit neuen Verbeamtungen von Mittvierzigern nach altem Dienstrecht und unmittelbarer Überleitung in Stufe 9 (!) nach neuem Dienstrecht usw.) und plötzlich feststellte, daß das Ganze so nicht finanzierbar ist. Dies wurde dann durch eine abgesenkte Besoldung der danach erfolgten Neueinstellungen wieder kompensiert, was zwar rechnerisch am Ende aufging, aber keine wirklich gleichmäßige Lastenverteilung darstellte.

Inzwischen muß man natürlich konstatieren, daß seit 2013 Bayern tatsächlich das gelobte Land für Beamte darstellt (nicht nur hinsichtlich der Besoldung, sondern auch beispielsweise auch bei den Beihilferegelungen oder auch bezüglich der Tatsache, daß Bayern das einzig verbliebene Land darstellt, in dem bei Lehrkräften nach sieben Dienstjahren noch eine funktionslose Regelbeförderung zum Oberrat automatisch durchgeführt wird, u. v. a. m.).

micha77

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(Hessen ist mit seiner monatlichen Auszahlung ein Sonderfall, kann sich da sowieso kein Einfrieren erlauben und ist zudem noch nicht einmal Mitglied der TDL).

Echt...? Kann sich kein Einfrieren erlauben? Naja mal abwarten, was sich Ende März tut.
Vor 2 Jahren wartete man ja mit dem Jobticket und der Reduzierung auf die 41 Std Woche auf, im Gegenzug gab es statt 2,35 nur 2% und die auch erst ab dem 2.Halbjahr.
Ich denke so wird es dieses Jahr auch werden und schon werden aus knapp 8%, effektiv vielleicht 6% auf 3 Jahre.

Nordlicht

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https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/politik_wirtschaft/beamte_tarif2019_oeffentlicher_dienst100.html

Nun auch eine Reaktion aus dem saarländischen Finanzministerium. Die Übernahme werde geprüft....

Gefühlt fehlt jetzt nur noch eine aktuelle Stellungnahme aus dem MF Niedersachsen.

Buccaneer

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Angeblich gab es heute morgen ein entsprechendes Statement seitens Minister Hilbers im Radio (ich selbst habe es nicht gehört). An anderer Stelle wurde auf eine Anfrage des DBB aus 10/2018 verwiesen, auf die eben jener Minister eine zeit-und inhaltsgleiche Übernahme in Aussicht stellte.
Wirklich belastbares dazu habe ich aber auch noch nicht gefunden - warten wir ab...

Nordlicht

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Ja, in Aussicht gestellt hat er es im Oktober, das steht auf der NBB Internetseite.
Dort steht aber auch (aktueller, von Mitte Februar), dass sein "Chef" Herr Weil wohl dieshezüglich eher vorsichtigere Aussagen gemacht hat.
Ich schätze, eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung wird das wohl nicht werden. Sonst hätte es schon eine schnellere Stellungnahme gegeben, wie von den anderen Bundesländern. Gute Nachrichten verkündet man gerne schnell, weniger gute meist erst später.

druide44

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Ich schätze, eine zeit- und wirkungsgleiche Übertragung wird das wohl nicht werden. Sonst hätte es schon eine schnellere Stellungnahme gegeben, wie von den anderen Bundesländern. Gute Nachrichten verkündet man gerne schnell, weniger gute meist erst später.

sehe ich auch so, ich gehe davon aus das es wenn überhaupt wieder der 01.06.19 sein wird, die letzte Erhöhung war ja auch erst am 01.06.18.  Es muß ja auch noch Geld übrig bleiben, damit sie sich ihre Diäten erhöhen können ;). Wir werden wieder eine hohe Wertschätzung erfahren :)

Buccaneer

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  Wir werden wieder eine hohe Wertschätzung erfahren :)
...falls man warme Sonntagsreden als solches bezeichnen möchte...
Unglücklicherweise ist "Wertschätzung" (wenngleich wichtig) aber dennoch keine saldierbare Handelswährung, da die Preise im Supermarkt nach wie vor in Euro angegeben werden, nicht in Wertschätzung...


allesok

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Die sog. Wertschätzung, die beste Morivation ist eine gerechte Bezahlung. Bei einigen Landesregierungen habe ich das Gefühl: Motivation, Motivation, was ist das, Motivation wird ANGEORDNET und damit basta.

Buccaneer

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Echte Wertschätzung (und damit meine ich nicht nicht die Pflichtfloskeln der Politik!!) kann schon eine intrinsische Motivation darstellen, und diese wirkt (wissenschaftlich bewiesen!!) viel nachhaltiger als extrinsische Motivation (in Form von z.B. Gehaltserhöhung). Leider wird daraus fälschlich abgeleitet, dass das eine ohne das andere ginge...Ab einer gewissen Gehaltsstufe aufwärts geht es nicht mehr um 100 Euro mehr oder weniger, sondern um Macht, Einfluß, Ansehen,...was auch immer. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass deswegen trotzdem eine gewisses monetäres Grundrauschen gegeben sein muss, denn ansonsten gilt Brecht: erst das Fressen, dann die Moral...
Leider macht sich die Politik immer nur einen Teil dessen zu eigen und meint, warme Worte wären ausreichend...

Nordlicht

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Saarland, NRW und Niedersachsen sind momentan, glaube ich, am zurückhaltendsten (wenn man es mal nett formulieren möchte),

https://www.dbb.de/td-ekr-2019/artikel/uebertragung-auf-landes-und-kommunalbeamte-kein-zeitspiel-keine-ausreden.html

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