Autor Thema: Freistellung zu Untersuchungen bei Schwangerschaft (Gleitzeit)  (Read 23523 times)

Poggeliese

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Die Möglichkeiten des Nacharbeitens sind bei Schwangeren aber auch eingeschränkt, da sie vom Gesetzgeber her nicht mehr als 8,5 Stunden am Tag arbeiten dürfen.
Wenn dazu dann häufigere Arzttermine kommen, dann verstehe ich schon dass das schwierig werden kann. Insbesondere, wenn man dann noch ab und zu unter Übelkeit leidet und deshalb später zur Arbeit kommt. Hier hat allerdings der Arbeitnehmer den Spielraum zu entscheiden, wann er sich krank meldet und wann er einfach später zur Arbeit kommt und das übers Gleitzeitkonto regelt. Und wenn das Gleitzeitkonto durch Arzttermine geplündert ist, dann schwindet hier der Spielraum. Insofern kann es durchaus sein, dass der Arbeitgeber sogar davon profitieren würde, wenn er sich kulant zeigt.

Endlich jemand, der das Problem nachvollziehen kann!

Keeper83

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 747
Die Möglichkeiten des Nacharbeitens sind bei Schwangeren aber auch eingeschränkt, da sie vom Gesetzgeber her nicht mehr als 8,5 Stunden am Tag arbeiten dürfen.
Wenn dazu dann häufigere Arzttermine kommen, dann verstehe ich schon dass das schwierig werden kann. Insbesondere, wenn man dann noch ab und zu unter Übelkeit leidet und deshalb später zur Arbeit kommt. Hier hat allerdings der Arbeitnehmer den Spielraum zu entscheiden, wann er sich krank meldet und wann er einfach später zur Arbeit kommt und das übers Gleitzeitkonto regelt. Und wenn das Gleitzeitkonto durch Arzttermine geplündert ist, dann schwindet hier der Spielraum. Insofern kann es durchaus sein, dass der Arbeitgeber sogar davon profitieren würde, wenn er sich kulant zeigt.

Endlich jemand, der das Problem nachvollziehen kann!

Niemand fordert, dass mehr als 8,5 Stunden am Tag gearbeitet werden sollen. Anstatt von 7:30-15:45, kann die Arbeitsleistung auch bspw. von 8:45-17:00 erbracht werden.
Ansonsten vermischt der Beitrag einfach Krankheit mit Planmäßiger Vorsorge. Da hier auch niemand gefordert hat, dass jemand Krank zur Arbeit gehen soll, läuft der Beitrag leider ins leere.
 

Wastelandwarrior

  • Gast
Das ist ein Paradebeispiel für fehlgeleitete Kommunikation. Die meisten Antworten zielen auf Lösung des Problems, die Threaderstellerin will aber "nur" Empathie. Das ist kein "entweder/oder", sondern ein "sowohl als auch" und "nur" Empathie löst das Problem kein bisschen.  ;)

Poggeliese

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51


Niemand fordert, dass mehr als 8,5 Stunden am Tag gearbeitet werden sollen.

Mein AG fordert 8.45h AZ. Festgelegt durch eine Dienstvereinbarung.

Aber falls es wirklich jemanden interessiert: es wurde eine Lösung gefunden.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,138
Mein AG fordert 8.45h AZ. Festgelegt durch eine Dienstvereinbarung.
Wie ihr habt eine >42h Woche? Oder hast du jetzt deine gesetzlichen Pausen zur Arbeitszeit hinzugezählt?
Zitat
Aber falls es wirklich jemanden interessiert: es wurde eine Lösung gefunden.
Das freut mich.

Poggeliese

  • Jr. Member
  • **
  • Beiträge: 51
Mein AG fordert 8.45h AZ. Festgelegt durch eine Dienstvereinbarung.
Wie ihr habt eine >42h Woche? Oder hast du jetzt deine gesetzlichen Pausen zur Arbeitszeit hinzugezählt?
Zitat
Aber falls es wirklich jemanden interessiert: es wurde eine Lösung gefunden.
Das freut mich.

1. Ah! Nein, sory missverstanden. 8h AZ 45 Pause
2. Danke!

Garfield

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 215
Dann liegt da dass Problem darin, dass ihr unterschiedliche Kernarbeitszeiten habt. Ansonsten wäre die Auswirkung ja gleich.
richtig, das habe ich auch verstanden. ich verstehe auch die argumentation in diesem thread, ändert aber nichts an der tatsache, dass ich mich dadurch schlechter gestellt fühle und mein AG da eine lösung finden könnte... (ich sage bewusst könnte...)

Du bist auch schlechter gestellt. Das ist jeder mit flexiblen Arbeitszeiten, weil der AG immer sagen kann: Mach das doch in deiner Gleitzeit. Und er hat damit Recht.

Aber dafür kannst du z.B. in den Wintermonaten Überstunden aufbauen und deiner ach so bevorteilten Kollegin um 3 Uhr Mittags Selfies vom Badesee schicken.

Übrigens entnehme ich deinem Ausgangspost, dass ihr von 9 bis 15 Uhr Kernarbeitszeit habt. Das ist doch sehr lange und kannst deinen Arzt ja schlicht darauf hinweisen, die Termine bitte in diesen Zeitraum zu legen, wenn es dir wichtig ist die Arbeitszeit zu "schinden". Da gibt es noch viel "schlechter gestellte" die keine oder nur 1-2 Stunden Kernarbeitszeit haben und nie eine Ausrede finden sich Arztbesuche anrechnen lassen zu können.

Aber ich für meinen Teil nehm das gerne mit, mach die Arztbesuche in meiner Freizeit und lieg dafür im Sommer an den schönen Tagen schon längst am Badesee während so manch Kollege oder Privatwirtschaftler noch am Schwitzen im Büro ist.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,138
Tja, jede Medaille hat zwei Seiten.

Keeper83

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 747
Dann liegt da dass Problem darin, dass ihr unterschiedliche Kernarbeitszeiten habt. Ansonsten wäre die Auswirkung ja gleich.
richtig, das habe ich auch verstanden. ich verstehe auch die argumentation in diesem thread, ändert aber nichts an der tatsache, dass ich mich dadurch schlechter gestellt fühle und mein AG da eine lösung finden könnte... (ich sage bewusst könnte...)

Übrigens entnehme ich deinem Ausgangspost, dass ihr von 9 bis 15 Uhr Kernarbeitszeit habt. Das ist doch sehr lange und kannst deinen Arzt ja schlicht darauf hinweisen, die Termine bitte in diesen Zeitraum zu legen, wenn es dir wichtig ist die Arbeitszeit zu "schinden". Da gibt es noch viel "schlechter gestellte" die keine oder nur 1-2 Stunden Kernarbeitszeit haben und nie eine Ausrede finden sich Arztbesuche anrechnen lassen zu können.


Ob es lobenswert ist, wenn man sich bewusst private Termine in die Arbeitszeit legt, obwohl es Alternativen gäbe, sei mal dahingestellt. Sagt aber natürlich einiges über einen AN aus.

MoinMoin

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 5,138
Dann liegt da dass Problem darin, dass ihr unterschiedliche Kernarbeitszeiten habt. Ansonsten wäre die Auswirkung ja gleich.
richtig, das habe ich auch verstanden. ich verstehe auch die argumentation in diesem thread, ändert aber nichts an der tatsache, dass ich mich dadurch schlechter gestellt fühle und mein AG da eine lösung finden könnte... (ich sage bewusst könnte...)

Übrigens entnehme ich deinem Ausgangspost, dass ihr von 9 bis 15 Uhr Kernarbeitszeit habt. Das ist doch sehr lange und kannst deinen Arzt ja schlicht darauf hinweisen, die Termine bitte in diesen Zeitraum zu legen, wenn es dir wichtig ist die Arbeitszeit zu "schinden". Da gibt es noch viel "schlechter gestellte" die keine oder nur 1-2 Stunden Kernarbeitszeit haben und nie eine Ausrede finden sich Arztbesuche anrechnen lassen zu können.


Ob es lobenswert ist, wenn man sich bewusst private Termine in die Arbeitszeit legt, obwohl es Alternativen gäbe, sei mal dahingestellt. Sagt aber natürlich einiges über einen AN aus.
Alternative eine schwangere AN, die trotz Übelkeit und Arzttermin zur Arbeit geht, anstellen sich krank zu melden.
Sagt aber natürlich auch einiges über einen AN aus.

Kaffeetassensucher

  • Sr. Member
  • ****
  • Beiträge: 374
Du bist auch schlechter gestellt. Das ist jeder mit flexiblen Arbeitszeiten, weil der AG immer sagen kann: Mach das doch in deiner Gleitzeit. Und er hat damit Recht.

Ich habe mir mal durch den Kopf gehen lassen, wie so etwas bei uns aussehen würde.
Unser Gleitzeitrahmen ist von 6:30 Uhr bis 20 Uhr, Kernarbeitszeit haben wir überhaupt nicht.
Normalerweise arbeite ich von 7:20 Uhr bis ca. 16 Uhr.

Angenommen, ich wäre eine Frau, schwanger und müsste zu Vorsorgeuntersuchungen.
Und angenommen, ein Termin wäre dann um 17 Uhr. Könnte ich mich trotz Gleitzeit auf die Pflicht zur Freistellung berufen, könnte ich vom AG also verlangen, dass er mir die Zeit, die ich dort war, sagen wir mal eine Stunde, auf mein Gleitzeitkonto anrechnet. Denn es wäre ja innerhalb unseres Gleitzeitrahmens gewesen und ich hätte auch bis 18 Uhr im Büro sein können, wenn ich nicht zu dem Vorsorgetermin gemusst hätte ...
Vielleicht gebe ich sogar zwei Stunden an, die ich dort war, nachkontrollieren kann das schließlich keiner.
Oder morgens ein Termin um 6:30 Uhr - und schon hätte ich eine Stunde Gleitzeit zusätzlich.
Fair meinen Kollegen gegenüber fände ich das allerdings selber nicht, geschweige denn dem AG gegenüber.

Das Anliegen kann ich, wie gesagt, durchaus verstehen, verstehe aber ebenso, warum die gesetzlichen Regelungen so sind, wie sie sind. Um so mehr freut es mich, wenn mit dem AG in der Zwischenzeit eine Lösung gefunden wurde.

Spid

  • Gast
Ich habe in der Vergangenheit in Zweifelsfällen (man kennt seine Pappenheimer) durchaus das Beibringen von Bestätigungen der Arztpraxis, daß kein Termin außerhalb der Arbeitszeit gewährt werden konnte, abverlangt. Ich hatte auch schon mal ein ernstes Gespräch mit einem Arzt über seine mutmaßliche Beihilfe zu einer Straftat nach §263 Abs. 1 StGB, weil seine Bestätigung unglaubwürdig war und der allg. Lebenserfahrung drastisch widersprach.

Keeper83

  • Hero Member
  • *****
  • Beiträge: 747
Dann liegt da dass Problem darin, dass ihr unterschiedliche Kernarbeitszeiten habt. Ansonsten wäre die Auswirkung ja gleich.
richtig, das habe ich auch verstanden. ich verstehe auch die argumentation in diesem thread, ändert aber nichts an der tatsache, dass ich mich dadurch schlechter gestellt fühle und mein AG da eine lösung finden könnte... (ich sage bewusst könnte...)

Übrigens entnehme ich deinem Ausgangspost, dass ihr von 9 bis 15 Uhr Kernarbeitszeit habt. Das ist doch sehr lange und kannst deinen Arzt ja schlicht darauf hinweisen, die Termine bitte in diesen Zeitraum zu legen, wenn es dir wichtig ist die Arbeitszeit zu "schinden". Da gibt es noch viel "schlechter gestellte" die keine oder nur 1-2 Stunden Kernarbeitszeit haben und nie eine Ausrede finden sich Arztbesuche anrechnen lassen zu können.


Ob es lobenswert ist, wenn man sich bewusst private Termine in die Arbeitszeit legt, obwohl es Alternativen gäbe, sei mal dahingestellt. Sagt aber natürlich einiges über einen AN aus.
Alternative eine schwangere AN, die trotz Übelkeit und Arzttermin zur Arbeit geht, anstellen sich krank zu melden.
Sagt aber natürlich auch einiges über einen AN aus.


Ansonsten vermischt der Beitrag einfach Krankheit mit Planmäßiger Vorsorge. Da hier auch niemand gefordert hat, dass jemand Krank zur Arbeit gehen soll, läuft der Beitrag leider ins leere.