Autor Thema: ITler: Was muss sich an der EGO Ändern aka Was ist Mist am aktuellen Abschluß?  (Read 51363 times)

nichts_tun

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Eingruppierungsfragen sind doch meist bei den Orgaämtern angesiedelt. Lasst mir die armen Personaler in Ruhe.  :o

Nicht ganz: wenn die Tätigkeiten nach EG 10 im Abschnitt II.2 (IT) der EGO bewertet sind und man niemanden einstellen kann, der nicht die entsprechende Qualifikation hat, ist das schon traurig. Wenn man es dann doch schafft, kann der "unterqualifizierte" Bewerber höchstens die EG 9b bekommen, weil in diesem Abschnitt der EGO ja keine EG 9c vereinbart wurde.
Es hin und wieder traurig, wie wenig Sachverstand in Personalverwaltungen waltet.

Texter

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Mein Beitrag war nicht ganz ernst gemeint.

Gemeindefuzzi

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Antw:ITler: Was muss sich an der EGO Ändern ......
« Antwort #17 am: 14.03.2019 08:43 »
Nein, individuelle Zulagen und gut ist. Es gibt Regionen, da ist eine ITler mit E10/E11 sehr zufrieden, weil er zuhause bleiben kann und andere Ballungszentren .....
 da hilft die EGO nicht wirklich.

Ich sehe das völlig anders!
WENN man den AG eine Option lässt (freiwillige Zulagen u.ä.) wird diese bei vielen AG niemals bezahlt/gewährt!

Siehe z.B. vorzeitigen Stufenaufstieg...

Mit Zulagen kann man nur etwas erreichen, wenn sie  verbindlich (also einklagbar) zwischen den Tarifparteien vereinbart wurden!

Im zweiten Teil hast Du recht!
Ich z.B. bin nach 20 Jahren aus der PW in den öD gewechselt und war mir bewusst, dass ich (viel) weniger Geld bekomme und habe dies auch in Kauf genommen.
Ich habe jetzt keine 50-60 Stunden Woche, oder nächtliche Anrufe mehr und wenn alles läuft und keine größeren Systemänderungen- oder Wechsel anstehen, sogar einen "lockeren Job", der in 39,5 Wochenstunden durchaus zu bewältigen ist.

Spid

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Eingruppierungsfragen sind doch meist bei den Orgaämtern angesiedelt. Lasst mir die armen Personaler in Ruhe.  :o

Nicht ganz: wenn die Tätigkeiten nach EG 10 im Abschnitt II.2 (IT) der EGO bewertet sind und man niemanden einstellen kann, der nicht die entsprechende Qualifikation hat, ist das schon traurig. Wenn man es dann doch schafft, kann der "unterqualifizierte" Bewerber höchstens die EG 9b bekommen, weil in diesem Abschnitt der EGO ja keine EG 9c vereinbart wurde.
Es hin und wieder traurig, wie wenig Sachverstand in Personalverwaltungen waltet.

Unfug. Die nächstniedrigere Entgeltgruppe ist die nächstniedrigere Entgeltgruppe, ganz gleich, ob dafür Tätigkeitsmerkmale hinterlegt sind.

MoinMoin

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Antw:ITler: Was muss sich an der EGO Ändern ......
« Antwort #19 am: 14.03.2019 09:09 »
Nein, individuelle Zulagen und gut ist. Es gibt Regionen, da ist eine ITler mit E10/E11 sehr zufrieden, weil er zuhause bleiben kann und andere Ballungszentren .....
 da hilft die EGO nicht wirklich.

Ich sehe das völlig anders!
WENN man den AG eine Option lässt (freiwillige Zulagen u.ä.) wird diese bei vielen AG niemals bezahlt/gewährt!
Dann ist sie auch nicht notwendig, weil sich ja Personal findet!

Zitat
Siehe z.B. vorzeitigen Stufenaufstieg...
Stufenverkürzung wird bei uns nicht gemacht, weil wir keine Leistungsbewertung haben, Stufenzulage wird gewährt, wenn jemand sich als Wechselwillig erweist, bzw. wenn jemand mehr als die einschlägige Berufserfahrung anerkannt haben möchte und sonst nicht kommen würde.
Zitat
Mit Zulagen kann man nur etwas erreichen, wenn sie  verbindlich (also einklagbar) zwischen den Tarifparteien vereinbart wurden!
Das Problem ist und bleibt für mich, dass das es oftmals ein lokales und teilweise ein temporäres Problem ist, gute Leute zu finden und das läßt sich einfach nicht mit einklagbaren Zulagen lösen.
Ich wüßte nicht wie man das zwischen den Tarifparteien vereinbaren könnte. Darum Vorschläge bitte!
ver.di ist ne sozalismus-gleichmacher Bude und der AG wird nicht allen pauschal ein Zulage geben wollen.
Dass es da unwillige PA etc. gibt stimmt natürlich.
Aber das kann man nur mit entsprechenden Druck und vereinfachten Verfahren erreichen.
Es ist ja albern und weltfremd, dass Einladungen zum Vorstellungsgespräch vom PA gefordert wird, damit die was zum abheften haben und erst dann die §16.5 anwenden "dürfen".
Hier wäre ein sicherlich eine "Vereinfachung" in den Durchführungsrichtlinien der TdL schon ausreichend.
Vielleicht wären Schulungen für die Leitungseben bzgl. tarifliche Mitarbeiterführung mal was  8)
Zitat
Im zweiten Teil hast Du recht!
Ich z.B. bin nach 20 Jahren aus der PW in den öD gewechselt und war mir bewusst, dass ich (viel) weniger Geld bekomme und habe dies auch in Kauf genommen.
Ich habe jetzt keine 50-60 Stunden Woche, oder nächtliche Anrufe mehr und wenn alles läuft und keine größeren Systemänderungen- oder Wechsel anstehen, sogar einen "lockeren Job", der in 39,5 Wochenstunden durchaus zu bewältigen ist.
DA haben wir wohl eine ähnliche Vita:
Bin zwischen öD, halb öD (Forschungsinstituten) und pW hin und her gewechselt, 20 Jahre nur Zeitverträge (nie Angst um Folgeverträge), bin jetzt Festangestellter im öD, mit entsprehenden Gehaltseinbußen. Allerdings in einem Bereich, wo motivierte TB/Beamten Kollegen sitzen, die auch wirklich was reißen. Wo man was bewirken kann und wo die Leute auch mal Stunden verfallen lassen und Bock auf die Arbeit haben.

lowsounder

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Ich wüsste nicht, was man an der EGO für ITler speziell ändern sollte aber es gibt dennoch allgemeine Teile der EGO die aus meiner Sicht unmöglich sind.

Nr 1. die Sache mit den Sonstigen Mitarbeiter. Wenn man auf einer entsprechenden Stelle sitzt und auch die Tätigkeiten ausführt sollte es schlichtweg egal sein ob der Abschluß mit dem geforderten der EGO übereinstimmt. Gleiches Geld für gleiche Tätigkeiten.

Nr 2. die Anerkennung der Erfahrung. Was soll das, dass nur 3 Jahre Berufserfahrung anerkannt werden? Wenn jemand der 15 Jahre eine Tätigkeit gemacht hat und diese nun im ÖD weiter führt, werden trotzdem nur 3 Jahre anerkannt? Klar kann man verhandeln... aber warum?

Reset

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Im Sinne des Gehaltsgefüges würde ich lediglich die Übernahme der EGO VKA/Bund fordern. Eine Sonderbehandlung einzelner Gruppen halte ich für wenig zielführend. Sinnvoller wäre in meinen Augen, Zulagenzahlung und frühzeitige Stufenaufstiege auszugestalten und dafür sowohl Personalabteilung als auch Personalrat zu sensibilisieren. Das hätte - entsprechend kommuniziert - auch einen motivierenden Charakter.

Ich hatte ja darauf gehofft, dass der Tarifabschluss die stufengleiche Höhergruppierung mit sich bringt.
Mein Fall ist, dass ich in EG 14/4 eingruppiert/eingestuft bin, aber nach einer Kündigung mittels Zulage nach EG 14/5 bezahlt werde.
Am 01.01.2020 würde ich regulär in die EG 14/5 kommen. Wie es sich dann mit der Zulage verhält, weiß ich nicht.

Gleichzeitig möchte man, dass ich umgehend meine bisherige Chefin beerbe.
Das hieße, ich solle von einer Bezahlung nach de facto EG 14/5 auf EG 15/3 fallen (Zulagen sind nicht anrechnungsfähig!).
Und jetzt gucken mich alle Beteiligten mit Rehaugen an.
Die Behördenleitung hat signalisiert, dass ein Gehaltsverlust bei Beförderung Quatsch sei.
Laut PA sind aber keine Zulagen möglich, weil dieser Fall ja keine Personalgewinnung oder -haltung sei. Eine Stufenlaufzeitverkürzung dürfe man aufgrund mangelnder Rechtssicherheit nicht anwenden.
Laut PR würde man eine Zulage aus den gleichen Gründen und Gründen der Gleichbehandlung ablehnen ("warum die aber ich nicht?").

Von daher plädiere ich für die o.g. Ausgestaltung/Fleixibilisierung von Zulagenzahlungen und Stufenlaufzeitverkürzungen. Und für die Anrechenbarkeit von Zulagen bei Höhergruppierungen.

Spid

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Ich wüsste nicht, was man an der EGO für ITler speziell ändern sollte aber es gibt dennoch allgemeine Teile der EGO die aus meiner Sicht unmöglich sind.

Nr 1. die Sache mit den Sonstigen Mitarbeiter. Wenn man auf einer entsprechenden Stelle sitzt und auch die Tätigkeiten ausführt sollte es schlichtweg egal sein ob der Abschluß mit dem geforderten der EGO übereinstimmt. Gleiches Geld für gleiche Tätigkeiten.

Nr 2. die Anerkennung der Erfahrung. Was soll das, dass nur 3 Jahre Berufserfahrung anerkannt werden? Wenn jemand der 15 Jahre eine Tätigkeit gemacht hat und diese nun im ÖD weiter führt, werden trotzdem nur 3 Jahre anerkannt? Klar kann man verhandeln... aber warum?

Da das Direktionsrecht des AG es diesem erlaubt, dem TB innerhalb seiner Entgeltgruppe andere Tätigkeiten zuzuweisen, ist ein TB mit geringerer Verwendungsbreite nunmal weniger wert. Die Stufen der Entgelttabelle bilden keine Erfahrung oder Berufserfahrung ab.

lowsounder

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Da ist doch das Problem. Man wird prophylaktisch schlechter bezahlt weil eventell, vielleicht, unter gewissen Umständen, irgendwann mal andere Tätigkeiten hinzukommen könnten.

Und wenn die Stufen nichts mit Erfahrung zu tun haben, warum wird dann überhaupt Erfahrung anerkannt und man kann gleich mit einer höheren Stufe einsteigen?

Spid

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Der geringere Wert ist nunmal da - da ist nichts "prophylaktisch".

Die Stufen der Entgelttabelle bilden schlicht keine Erfharung/Berufserfahrung ab. Weder gibt es eine solche Regelung oder einen tariflich formulierten Anspruch, daß sie dies täten, noch täten sie derlei in der Realität.

MoinMoin

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Und wenn die Stufen nichts mit Erfahrung zu tun haben, warum wird dann überhaupt Erfahrung anerkannt und man kann gleich mit einer höheren Stufe einsteigen?
Man wird mittels einschlägiger Berufserfahrung in einer höheren Stufe bei der Einstellung eingestuft.
Die Stufen selber haben nicht mit Erfahrung zu tun, sondern bilden einerseits die Verweilzeit in eine Entgeltgruppe ab,
 und andereseits ab Stufe 3 steigt man in Abhhängigkeit seiner Leistung in die nächste Stufe auf.
Allerdings wird selten diese Leistungsabhängigkeit zur Verlängerung oder Verkürzung der Stufenlaufzeit genutzt.
Nr 2. die Anerkennung der Erfahrung. Was soll das, dass nur 3 Jahre Berufserfahrung anerkannt werden? Wenn jemand der 15 Jahre eine Tätigkeit gemacht hat und diese nun im ÖD weiter führt, werden trotzdem nur 3 Jahre anerkannt? Klar kann man verhandeln... aber warum?
Daher werden wahrscheinlich nur 3 Jahre eB anerkannt, da der AG ja nicht deine Leistung bewerten kann.

MoinMoin

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Ich wüsste nicht, was man an der EGO für ITler speziell ändern sollte aber es gibt dennoch allgemeine Teile der EGO die aus meiner Sicht unmöglich sind.
Die EGO TV-L für IT ist Mist (da es Bereiche gibt die sie nicht abdeckt), die der VKA jedoch nachvollziehbarer und breiter aufgestellt.
Was da noch "fehlt" sind die IT Tätigkeiten von wiss. HS MA, die dann wie gehabt im allg. Teil abgefrühstückt werden, aber das ist auch ok so.

MoinMoin

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Nr 1. die Sache mit den Sonstigen Mitarbeiter. Wenn man auf einer entsprechenden Stelle sitzt und auch die Tätigkeiten ausführt sollte es schlichtweg egal sein ob der Abschluß mit dem geforderten der EGO übereinstimmt. Gleiches Geld für gleiche Tätigkeiten.
Nein! Wenn dann plötzlich ein neues Arbeitsgebiet kommt und der Sonstige ist damit überfordert, der mit dem Abschluß aufgrund seines Abschlusses jedoch nicht, ist es doch unfair, dass beide gleich bezahlt werden.

kanute1

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Nr 1. die Sache mit den Sonstigen Mitarbeiter. Wenn man auf einer entsprechenden Stelle sitzt und auch die Tätigkeiten ausführt sollte es schlichtweg egal sein ob der Abschluß mit dem geforderten der EGO übereinstimmt. Gleiches Geld für gleiche Tätigkeiten.
Nein! Wenn dann plötzlich ein neues Arbeitsgebiet kommt und der Sonstige ist damit überfordert, der mit dem Abschluß aufgrund seines Abschlusses jedoch nicht, ist es doch unfair, dass beide gleich bezahlt werden.

Da komme ich ganz kurz mit einem Beispiel aus der Realität: Herr Diplom Informatiker kommt morgens um 8 ins Büro. Schleicht sich rein, zieht die Türe ganz leise hinter sich zu und verbringt dort entspannt den Tag bis zum Mittag. Geht dann zu Hause bei Mutti essen. Nach dem Mittag bekommt er die Aufgabe einen Release zu erstellen und sich ums Deployment zu kümmern. Spontan kommt der Einfall das er doch um 14 Uhr und 21 Minuten einen wichtigen Termin hat und natürlich auch pünktlich verschwindet.
Das ist ein Beispiel für unsere tollen Diplom Informatiker.

Wer hält den Laden am laufen? Junge ausgebildete Fachinformatiker die meist befristet irgendwo zwischen einer E7 und E9k herum dümpeln. 200+ Überstunden haben und nur noch frustriert sind.

Wenn man die aktuelle Situation so weiter fördern möchte, immer weiter so. Aber die scheiße wird irgendwem in den nächsten Jahren um die Ohren fliegen. Und da möchte ich nicht einmal in der Nähe sein.

Kaffeetassensucher

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Und was würde nun Herrn Nicht-Diplom Fachinformatiker davon abhalten, sich um 8 ins Büro zu schleichen, die Türe leise hinter sich zuzuziehen und sich bis zum Mittag nicht mehr blicken zu lassen, um dann bei Mutti Mittag essen zu gehen und sich, kaum dass er irgendeine Aufgabe übertragen bekommt, spontan dran zu erinnern, dass er um 14:21 einen wichtigen Termin hat?

Oder jeden x-beliebigen anderen Kollegen?