Autor Thema: Jobfahrrad im öD  (Read 42027 times)

MoinMoin

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #30 am: 02.04.2019 11:55 »
...der AG kann natürlich jederzeit auf anderm Wege das Jobrad für seine Beschäftigten fördern...nur macht er das nicht, weil das dann sein Geld kostet...
Wieso darf der AG keine (für den AG) kostenneutrale Entgeltumwandlung mit dem AN vereinbaren?

...weil das nicht tarifkonform ist...
Aber doch nur wenn der AN in der Gewerkschaft ist, oder?

Der Tarifvertrag gilt nur für Gewerkschaftsmitglieder?
Schon mal darüber nachgedacht, wer den Vertrag unterzeichnet und für wen?
Oder meinst du man könnte Verträge zu lasten dritter machen?

MoinMoin

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #31 am: 02.04.2019 11:58 »
Aber wenn man bei der Unterschrift seines eigenen Vertrages dann unterschreibst, dass der Tarifvertrag für deine AV gilt, dann gilt er auch für dich, logischerweise.
Das lässt sich jedoch durch eiinen einvehrnehmlichen Änderungsvertrag anpassen.
Und eine Entgeltumwandlung ist ja keine schlechterstellung.

was_guckst_du

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #32 am: 02.04.2019 12:10 »
...der Tarifvertrag gilt erst einmal nur für die Mitglieder der Tarifparteien...

...allerdings zieht der Arbeitgeber alle seine Beschäftigten unter die Regelungen des Tarifvertrages per Vereinbarung in seinen Arbeitsverträgen...

...darüber hinaus unterwirft sich der Arbeitgeber, wenn er Mitglied der Arbeitgeberverände TV-L oder TVöD ist, den Regelungen der Tarifverträge und muss sich allein schon deshalb Tarifkonform verhalten...

...also keine besonderen Entgeltregelungen für Nichtgewerkschaftsmitglieder... ;)

Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Keeper83

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #33 am: 02.04.2019 12:51 »
...der AG kann natürlich jederzeit auf anderm Wege das Jobrad für seine Beschäftigten fördern...nur macht er das nicht, weil das dann sein Geld kostet...
Wieso darf der AG keine (für den AG) kostenneutrale Entgeltumwandlung mit dem AN vereinbaren?

...weil das nicht tarifkonform ist...
Aber doch nur wenn der AN in der Gewerkschaft ist, oder?

Der Tarifvertrag gilt nur für Gewerkschaftsmitglieder?
Schon mal darüber nachgedacht, wer den Vertrag unterzeichnet und für wen?
Oder meinst du man könnte Verträge zu lasten dritter machen?

Ja das habe ich. Und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass er auch für Nichtgewerkschaftsmitglieder gültigkeit besitzt, sofern seine Anwendung im Arbeitsvertrag vereinbart und dieser von beiden Seiten unterschrieben wurde. Aber das hast du ja bereits auch selbst hergeleitet.

Keeper83

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #34 am: 02.04.2019 13:02 »
Aber wenn man bei der Unterschrift seines eigenen Vertrages dann unterschreibst, dass der Tarifvertrag für deine AV gilt, dann gilt er auch für dich, logischerweise.
Das lässt sich jedoch durch eiinen einvehrnehmlichen Änderungsvertrag anpassen.
Und eine Entgeltumwandlung ist ja keine schlechterstellung.

Also jeden einzelnen Arbeitsvertrag ändern und anpassen, nur weil die Gewerkschaft wieder mal meint einen bevormunden zu müssen. Absolut sinnvoll. Ich werds mal vorschlagen bei der Personalabteilung.

was_guckst_du

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #35 am: 02.04.2019 13:05 »
...dieses "Spielchen" wird keine Arbeitgeber spielen...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Philipp

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #36 am: 02.04.2019 14:01 »
Andersherum könnte man auch den Staat in die Pflicht nehmen, ein Jobrad steuerlich zu begünstigen. Wenn ich sehe was ich an ESt zahle - das haben andere nicht mal als Jahresbrutto. Warum sollte nur der Arbeitgeber für die Finanzierung eines klimafreundlichen Arbeitsweges verantwortlich sein ? Die Anreize kann man aus verschiedenen Richtungen geben..

ich werde mir so oder so zum Sommer ein E-bike holen, um damit die 18km pro Weg zu fahren (wenn das Wetter es zulässt - sonst ÖPNV). Ob ich das günstig über den Arbeitgeber bekomme, oder mir vom Finanzamt was dafür zurückholen kann oder es irgendwie anders gefördert wird - ist mir persönlich Hose wie Jacke..

Dienstlich nutzen werde ich es aber keinesfalls. Das würde ich im Gegensatz dazu mit einem Jobrad vom Arbeitgeber tatsächlich häufig machen.

MoinMoin

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #37 am: 03.04.2019 08:01 »
...dieses "Spielchen" wird keine Arbeitgeber spielen...
Natürlich nicht, sondern nur bei denen denen er was gönnen will und die nicht in der Gewerkschaft sind.

FAZIT: Wer ist Schuld: Ver.di/der AG/Der AN/die Fehlende Öffnungsklausel im TV-L

Also VIER alle. :-*

BAT

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #38 am: 03.04.2019 08:57 »
Andersherum könnte man auch den Staat in die Pflicht nehmen, ein Jobrad steuerlich zu begünstigen. Wenn ich sehe was ich an ESt zahle - das haben andere nicht mal als Jahresbrutto.


Also Einkommen bis zum Anschlag, aber die Finanzierung des Rades ist ein Problem? Was ist das für Unfug. Der Staat fördert die Mobilität unabhängig vom Verkehrsmittel durch die Pendlerpauschale. Hier wird das Fahrrad sogar begünstig, da es weniger Kosten hat als ein PKW.

Keeper83

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #39 am: 03.04.2019 09:18 »
...dieses "Spielchen" wird keine Arbeitgeber spielen...
Natürlich nicht, sondern nur bei denen denen er was gönnen will und die nicht in der Gewerkschaft sind.

FAZIT: Wer ist Schuld: Ver.di/der AG/Der AN/die Fehlende Öffnungsklausel im TV-L

Also VIER alle. :-*

Die Fehlende Öffnungsklausel hängt an der Blockadehaltung der Gewerkschaften. AG und AN sind sich einig. Zumindest in meinem Fall.

fragmalnach

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #40 am: 03.04.2019 09:58 »
In der Tat....diese scheiss ver.di...

Was will der durchschnittliche Beschäftigte im ÖD denn mit mehr Geld und dem tariflich garantierten Schnick-Schnack wie Zusatzversorgung, Urlaub über gesetzlichem Anspruch, Krankengeldzuschuss, usw.?

Kann man ja gepflegt drauf verzichten und seine Miete mit der Entgeltumwandlung fürs völlig überteuerte E-Bike finanzieren...

Manche Leute sollten wirklich mal überlegen, was sie wegen dieser (und anderer Gewerkschaften) jeden Monat in ihren Hintern gepustet bekommen...

Die Bereitschaft, insbesondere der kommunalen Arbeitgeber, in jährlichen Abständen mehr zu leisten hält sich bei völliger Freiwilligkeit aufgrund einzelverträglicher Verhandlungen mit jedem Beschäftigten mit Sicherheit in Grenzen.

Und wer doch so unzufrieden in einem Arbeitsverhältnis mit TVöD ist, ist ja auch nicht gehindert sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen...was tut man nicht alles für ein E-Bike...

Keeper83

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #41 am: 03.04.2019 10:42 »
In der Tat....diese scheiss ver.di...

Was will der durchschnittliche Beschäftigte im ÖD denn mit mehr Geld und dem tariflich garantierten Schnick-Schnack wie Zusatzversorgung, Urlaub über gesetzlichem Anspruch, Krankengeldzuschuss, usw.?

Kann man ja gepflegt drauf verzichten und seine Miete mit der Entgeltumwandlung fürs völlig überteuerte E-Bike finanzieren...

Manche Leute sollten wirklich mal überlegen, was sie wegen dieser (und anderer Gewerkschaften) jeden Monat in ihren Hintern gepustet bekommen...

Die Bereitschaft, insbesondere der kommunalen Arbeitgeber, in jährlichen Abständen mehr zu leisten hält sich bei völliger Freiwilligkeit aufgrund einzelverträglicher Verhandlungen mit jedem Beschäftigten mit Sicherheit in Grenzen.

Und wer doch so unzufrieden in einem Arbeitsverhältnis mit TVöD ist, ist ja auch nicht gehindert sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen...was tut man nicht alles für ein E-Bike...

Also für meine Entlohnung bringe ich auch eine entsprechende Leistung für meine AG. So lange dieses Verhätnis und die weiteren Arbeitsbedingungen passen, bin ich durchaus zufrieden im ÖD. Ich wüsste nicht das mir die Gewerkschaft schon mal Geld in den Hintern gepustet hat. Bin aber auch erst seit 2 Jahren im ÖD. Mit dem ersten Tarifergebnis in dieser Zeit bin ich sehr zufrieden. 2 mal über 4 %. Und das ganz sicher nicht dank sondern trotz Verdi. Ich kann daher, Stand heute, keinen Grund für eine etwaige Dankbarkeit gegenüber einer Gewerkschaft erkennen. Und beim Thema Jobrad kritisiere ich das Verhalten der Gewerkschaft nun mal. Warum ich wegen eines Ebikes den ÖD verlassen sollte, erschließt sich mir allerdings nicht.
 

Kaffeetassensucher

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #42 am: 03.04.2019 10:48 »
In der Tat....diese scheiss ver.di...

Was will der durchschnittliche Beschäftigte im ÖD denn mit mehr Geld und dem tariflich garantierten Schnick-Schnack wie Zusatzversorgung, Urlaub über gesetzlichem Anspruch, Krankengeldzuschuss, usw.?


Wieso?
Das stand doch gar nicht in Abrede (bzw. überhaupt zur Diskussion).

Man kann durchaus das Gesamtpaket würdigen (wovon das meiste übrigens irgendwann in der Vergangenheit erstritten wurde), einzelne Aspekte jedoch diskussionswürdig finden. Und wenn man meint, dass sich die Gewerkschaften in diesen Punkten nicht gerade mit Ruhm bekleckern, dann ist das eben so.
Auch Gewerkschaften sind keine heiligen Kühe.

Philipp

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #43 am: 03.04.2019 13:35 »
Alle meine Bekannten sind nicht im ÖD sondern in der freien Wirtschaft.
Die bekommen mehr Gehalt als der ÖD, haben auch mindestens 30 Urlaubstage, haben flexible Arbeitszeiten. Darüber hinaus haben sie aber weitere Benefits wie Firmenwagen, Jobräder (Ebikes werden zB als geldwerter Vorteil nur mit 0,5% besteuert was zu einer lächerlichen Steuerlast führt)...

Den einzigen Vorteil den der ÖD hier nur hat, ist die theoretische "Unkündbarkeit" (die es ja bei jungen Dienstkräften auf dem Papier nicht mal gibt). Daran hat Verdi aber keine Lorbeeren verdient.

Die Gehaltssteigerung die Verdi aushandelt liegt in Summe vll. im Bereich der Inflationsrate - aber durch die Unterscheidung von Ost/West und unteren zu oberen EG wird es zunehmen verwässert. Warum sollen die unteren EG immer deutlich mehr erhalten als die oberen EG?

tl;dr: Der ÖD kann mit dem Gehalt nicht mehr punkten. Selbst die freie Wirtschaft hat schon längst erkannt, dass Arbeitnehmer nicht nur auf das Gehalt gucken sondern auf Lebensqualität.
Solange sich verdi hier nur aufs Gehalt beschränkt, erfüllen sie dem ÖD einen Bärendienst.

was_guckst_du

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Antw:Jobfahrrad im öD
« Antwort #44 am: 03.04.2019 13:43 »
..na dann nicht länger auf den grüneren rasen des Nachbarn schielen, sondern ebenfalls in die PW wechseln...dann klappts auch mit dem Jobrad (da lässt man den zur Verfügung gestellten Dienstwagen auch mal gerne stehen)...
Gruß aus "Tief im Westen"

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