Hallo,
die Stellen als wissenschaftliche MA sind i.d.R. sachgrundbefristet (wegen Projektgelder z.T. auch wegen Schwangerschafts- bzw. Elternzeitvertretung). Wenn im Ausschreibungstext nichts Gegenteiliges erwähnt ist und die Stellenausschreibung auch zu Deiner Qualifikation passt und wenn Du diese Arbeit auch machen willst, würde ich mich bewerben. In einigen Bundesländern gibt oder gab es auch die Regel, dass man man maximal sechs Jahre vor und sechs Jahre nach einer Promotion eingestellt sein kann. Bis dahin muss man entfristet sein, sonst war es das mit der universitäten Laufbahn. Deine zwei Jahre könnten hier schon zur Vorpromotionszeit zählen.
Ich habe selbst einige Jahre im Elfenbeinturm wiss. MA verbracht. An mir selbst und den anderen wissensch. MA bei uns am Institut bzw. benachbarten und befreundeten Instituten haben ich Folgendes gemerkt: Man muss schon aufpassen, dass man für den nicht akademischen Arbeitsmarkt zu unattraktiv wird (da zu alt und zu akademisiert). Wie ich erfahren haben, haben meine zwei Buchstaben mir es anfangs schwerer gemacht, einen Anfang im nicht akademischen, "normalen" öD. zu finden. Das Thema meiner Dissertation wurde als zu abgehoben und nicht praxisrelevant betrachtet. Zudem hatte man das Vorurteil, ich wäre durch die wissenschaftliche Alltag für die Praxis verdorben. Feine Ironie: Heute kommen mir die zwei Buchstaben doch wieder zu gute, nach dem Motto: Das Innovative was wir machen ist sogar wissenschaftlich abgesegnet.
Daher mein Rat, wenn Du promovieren willst, such Dir eine passende Stelle, baue aber Kontakt zur Verwaltung und/oder freien Wirtschaft auf. Netzwerken ist hier noch wichtiger als sonstwo. Promovieren erfordert viel Fleiß, Disziplin und Selbstorganisation. Wenn Du nicht promovieren willst, dann würde ich den Weg als wissensch. MA gar nicht erst einschlagen.
Viel Glück bei der Arbeitssuche