Beamte und Soldaten > Beamte der Länder

[NW] Pro-forma-/Scheinausschreibung für W2-Professur

<< < (6/7) > >>

lbt73:

--- Zitat von: MoinMoin am 09.05.2019 10:53 ---
--- Zitat von: lbt73 am 09.05.2019 09:24 ---
--- Zitat von: MoinMoin am 09.05.2019 07:14 ---In den Berufungsverfahren, in denen ich involviert war, gab es natürlich "unter der Hand" kommunizierte Wunschkandidaten, auf die zugeschnitten wird.

--- End quote ---

Danke!

--- End quote ---
Wofür, dafür, dass ich ein solches Vorgehen in der Regel nicht verwerflich finde?

--- End quote ---

Dafür, dass Sie diese Praktiken aus erster Hand bestätigen!

Dass Sie, und viele andere hier anscheinend auch, das dann auch noch als legitim und nicht verwerflich erachten, das nehme ich zur Kenntnis.

Im Juraforum habe ich ja bereits geschrieben, dass mich persönlich das sehr erstaunt und dass ich das sehr kritisch und bedenklich sehe.
Ich bin zwar juristischer Laie, aber ich kann mir leider irgendwie nicht vorstellen, dass diese Praktiken mit Chancengleichheit, Gleichbehandlungsgrundsatz etc. konform gehen, sondern dass hier Recht in einer Form ausgelegt und umgesetzt wird, die zumindest aus meiner Sicht sehr viele Fragen aufwirft.

In jedem Fall habe ich im Zuge dieser Diskussion sehr viel gelernt, insbesondere im Hinblick auf mein zukünftiges Verhalten. Und das war das Ziel  :)

MoinMoin:
Sie finden also Falsch, dass sich eine Uni ein Forschungsprofil zulegen will, damit Synergien entstehen und es soll lieber grundsätzlich unspezifisch ausgeschrieben werden, damit die Kommission sich dann den Besten raussuchen kann (der dann natürlich eben doch jemand ist, der zu dem - nicht kommunizierten - Profil passt)
Danach wird dann möglicherweise Nummer 2-5 Klagen, weil sie sich für die besten halten und ein Gericht und die Kommission muss dann Monate Begründungen schreiben, warum Kandidat 1 am besten geeignet ist. Jetzt wird dieses Profil vorher erstellt und die Bewerber haben mehr Klarheit darüber ob sie da hineinpassen.

 Chancengleichheit, Gleichbehandlungsgrundsatz sind Rahmenbedingungen, die eingehalten werden, in einem vorgegebenen Rahmen. Und wenn ich von Wunschkandidaten rede, dann heißt das nicht das er auch automatisch auf 1 gesetzt ist (das wäre in der Tat illegal). Das habe ich auch erlebt, dass dann ein unerwarteter besserer Bewerber daher gekommen ist.

Und bei ihnen klingt das so, als ob nur Vetterwirtschaft das handeln der Kommission antreibt.
Und zur Info: Ich kenne es so, dass die Kommission nicht nur aus Professoren der eigenen Uni besteht, insofern kann von Überstrahlen... nicht wirklich die Rede sein.

edeserver:
Willkommen in der Amtsrealität lbt73!

Ich finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn ein Kandidant das Profil einer FH mit gestalten kann und hierzu "Wunschkandidaten" identifziert werden bzw. wurden. Eine FH vergibt als Anstalt des öffentlichen Rechtes die Professuren nach Grundsätzen des Berufsbeamtentum und somit spielt hier die Ernennung auf Lebenszeit eine nicht unwesentliche Rolle. Eine Professur wieder frei zu bekommen ist damit nur sehr schwierig. Die Größe einer FH trägt hierzu ebenfalls bei. Das Lehrstuhlprinzip gibt es nicht. Also lieber einen Wunschkandidaten "intern" berufen und damit allen Beteiligten (außer den unterlegenen Bewerbern) etwas Gutes tun, anstatt die Katze im Sack zu berufen. Übrigens muss jedes Berufungsverfahren erst durch hochschulinterne Gremien und das vorgesetzte Bildungsministerium gehen, bevor der Ruf erteilt wird.
Meine Erfahrungen in Berufungskommissionen waren auch, dass es durchaus Wunschkandidaten gibt, wo dann pinibel auf die Einhaltung oder rechtssichere Auslegung der Berufungsvoraussetzungen geachtet wurde, man sich aber bei noch besseren Bewerbern auch schon mal umentschied. Ferner fiel mir auf, dass Professoren immer einen aus der Mitte berufen, also selten einen potentiellen Nobelpreisträger der wie schon von Ihnen beschrieben, den Glanz auf sich zieht. An einer Uni habe ich es durchaus anders erlebt. Da konnte sich der Lehrstuhlinhaber "erlauben" einen seiner W2 Professuren sehr hochkarätig zu besetzen. Das Schlimmste sind allerdings die von MoinMoin genannten Rufe die nur Bleibeverhandlungen dienen. Selbst auf die konkrete Frage zur Absicht von Bleibeverhandlungen wurde verneint und dann zufällig der Ruf nicht angenommen und man hörte über Umwege dann doch von Bleibeverhandlungen. Nicht selten dauert ein Berufungsverfahren 1 Jahr und darf dann wiederholt werden.
Der "Klüngel" ist auch bei der Vergabe von Stellen als wiss. MA, akad. Räten und beim Kampf um Dauerstellen zu erkennen. Die begehrte Stelle bekommt dann der vermeindliche Liebling des Professors, aber der Prof sieht den Studenten/Doktoranden/Habilitanten einfach nur als den Fähigsten an und kann diese Fähigkeit bei Anderen Bewerbern im kurzen Bewerbungsverfahren nicht erkennen.
Also ich sehe da schon eine Bestenauslese, nur sind nicht alle Kriterien und abgeleitete Entscheidungen für Außenstehende gleich nachvollziehbar.

MoinMoin:

--- Zitat von: edeserver am 09.05.2019 18:03 ---Willkommen in der Amtsrealität lbt73!

Ich finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn ein Kandidant das Profil einer FH mit gestalten kann und hierzu "Wunschkandidaten" identifziert werden bzw. wurden. Eine FH vergibt als Anstalt des öffentlichen Rechtes die Professuren nach Grundsätzen des Berufsbeamtentum und somit spielt hier die Ernennung auf Lebenszeit eine nicht unwesentliche Rolle. Eine Professur wieder frei zu bekommen ist damit nur sehr schwierig. Die Größe einer FH trägt hierzu ebenfalls bei. Das Lehrstuhlprinzip gibt es nicht. Also lieber einen Wunschkandidaten "intern" berufen und damit allen Beteiligten (außer den unterlegenen Bewerbern) etwas Gutes tun, anstatt die Katze im Sack zu berufen. Übrigens muss jedes Berufungsverfahren erst durch hochschulinterne Gremien und das vorgesetzte Bildungsministerium gehen, bevor der Ruf erteilt wird.
Meine Erfahrungen in Berufungskommissionen waren auch, dass es durchaus Wunschkandidaten gibt, wo dann pinibel auf die Einhaltung oder rechtssichere Auslegung der Berufungsvoraussetzungen geachtet wurde, man sich aber bei noch besseren Bewerbern auch schon mal umentschied. Ferner fiel mir auf, dass Professoren immer einen aus der Mitte berufen, also selten einen potentiellen Nobelpreisträger der wie schon von Ihnen beschrieben, den Glanz auf sich zieht. An einer Uni habe ich es durchaus anders erlebt. Da konnte sich der Lehrstuhlinhaber "erlauben" einen seiner W2 Professuren sehr hochkarätig zu besetzen. Das Schlimmste sind allerdings die von MoinMoin genannten Rufe die nur Bleibeverhandlungen dienen. Selbst auf die konkrete Frage zur Absicht von Bleibeverhandlungen wurde verneint und dann zufällig der Ruf nicht angenommen und man hörte über Umwege dann doch von Bleibeverhandlungen. Nicht selten dauert ein Berufungsverfahren 1 Jahr und darf dann wiederholt werden.
Der "Klüngel" ist auch bei der Vergabe von Stellen als wiss. MA, akad. Räten und beim Kampf um Dauerstellen zu erkennen. Die begehrte Stelle bekommt dann der vermeindliche Liebling des Professors, aber der Prof sieht den Studenten/Doktoranden/Habilitanten einfach nur als den Fähigsten an und kann diese Fähigkeit bei Anderen Bewerbern im kurzen Bewerbungsverfahren nicht erkennen.
Also ich sehe da schon eine Bestenauslese, nur sind nicht alle Kriterien und abgeleitete Entscheidungen für Außenstehende gleich nachvollziehbar.

--- End quote ---
Danke dafür, dass Sie meine Erfahrungen aus erster Hand bestätigen!

was_guckst_du:
...ihr könnt doch schreiben, was ihr wollt...

...der TE, der sich offensichtlich als Lichtgestalt seines Fachgebietes sieht, und allein schon deshalb - sozusagen naturgemäß - als Einziger für die Kandidatenauswahl hätte infrage gekommen müssen, wird solange wie ein Kleinkind mit den Füssen stampfen, bis ihm hier einer bestätigt, dass er Recht hat....

...um dieses von Narzismus geprägt Getue endlich zu beenden....ja, lieber TE, du hast Recht...die Auswahlkommission hat jämmerlich versagt und die Chance, einen der ganz Großen auf ihren Professorenstuhl zu hiefen, vepasst...wahrscheinlich war es schiere Angst vor dem Genie... ::)

Navigation

[0] Message Index

[#] Next page

[*] Previous page

Go to full version