Ich teile zwar den "Kultur-Pessimismus" bzgl. mancher Berufsfelder. Allerdings sehe ich es auch nicht als Aufgabe des Staates, Kulturgut-Erhaltung dadurch zu betreiben, dass nicht tragfähige Geschäftsfelder vom Staat in die Gewinnzone getragen werden.
Natürlich ist es schade um viele traditionelle Berufe. Manche sind ja nicht nur kulturell, sondern auch inhaltlich-technisch noch wichtig. Trotzdem sterben sie aus, weil es keine Nachfolger mehr gibt.
Andererseits profitiert davon eben auch ein kleines Premiumsegment. Wer heute Geigenbauer, Schuster o.ä. ist, dürfte sich über eine erlesene, finanzkräftige Kundschaft freuen, die derlei Handarbeit zu schätzen weiß.
Ich denke auch, dass hier der Markt viel regelt. Und wenn künftig niemand mehr (wirtschaftlich) unattraktive, aber gleichsam wichtige Berufe ergreifen möchte (ich denke da an Altenpfleger oder Müllentsorger), dann wird auch das der Markt regeln. Dann steigen eben die Gehälter, bis sich jemand findet. Schon jetzt kämpfen bspw. Zahnärzte mit höheren Gehälter und Gratis-Kfz um Fachangestellte, weil der Markt leer ist.