Autor Thema: Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit  (Read 6043 times)

ka93

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Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« am: 19.06.2019 16:12 »
Hallo liebe Leser,

zurzeit arbeite ich bei der Bundesagentur in einem Jobcenter in der Leistungsabteilung. Leider bin ich mehr als unzufrieden mit der ganzen Situation. Der Druck ist inzwischen einfach unerträglich. Jetzt hätte ich bald die Möglichkeit, zur Stadt zu wechseln. Das genaue Amt weiß ich noch nicht. Stehen 4 zur Auswahl (u.a. auch Soziales, aber kein Jobcenter). Mir ist bewusst, dass der Verdienst geringer ist. Dies würde ich allerdings für eine bessere Situation so hinnehmen. Hat schon jemand Erfahrungen diesbezüglich? Bis jetzt habe ich immer wieder von vielen Städtern gehört, dass das Jobcenter für die Städter das aller schlimmste ist.

FGL

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #1 am: 19.06.2019 16:33 »
Ich selbst habe nie in unserem Jobcenter gearbeitet, kenne aber ein halbes Dutzend Kollegen, die dort waren und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder in das Haupthaus gewechselt sind. Die geben fast alle die Behördenkultur der BA inklusive der Überreglementierung jeder Tätigkeit als Grund an. Was ich aus erster Hand aus meiner Zeit im Personalrat bestätigen kann ist, dass unsere Mitarbeiter im Jobcenter und in der Zulassungsstelle sich am eifrigsten auf interne Stellenausschreibungen bewerben.

Fugazi

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #2 am: 19.06.2019 17:29 »
Bis jetzt habe ich immer wieder von vielen Städtern gehört, dass das Jobcenter für die Städter das aller schlimmste ist.

Ist das so? Ich habe mich als Städter freiwillig auf eine Stelle im JC beworben und sitze dort aktuell auch. Warum? Neben dem etwas höheren Verdienst (ist ja stellenabhängig) habe ich wieder richtige Gleitzeit ohne zudem noch händisch eine Arbeitszeitkarte ausfüllen zu müssen. Kann um 6 Uhr anfangen und um 12 gehen, wenn mir danach ist. Es muss nicht wieder der Amtsleiter bspw. bei 35 Grad ein Tag vorher entscheiden ob man statt 7 Uhr um 6:30 Uhr anfangen und/oder schon 14 Uhr Feierabend machen darf. Weiterhin sitze ich wieder in einem modernen Büro, welches auch täglich gereinigt wird und ich nicht bspw. wieder selber den Müll runter bringen muss. Auch habe ich wieder etwas mehr (ja manchmal auch zu viel) zu tun, was mich jedoch nicht stört, da ich auf Arbeit bin um zu arbeiten. Dass alle Städter weg wollen kann ich zumindest bei uns (Großstadt > 600.000 EW) nicht feststellen. Ich vermisse die starren Hierarchien/Dienstwege und veralteten Strukturen überhaupt nicht.

yamato

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #3 am: 20.06.2019 06:41 »
Sehe ich ähnlich wie @Fugazi.
Sicher der Leistungsbereich im Jobcenter ist nicht der tollste Arbeitsplatz der Welt.
Gibt es denn keine Möglichkeit innerhalb des JC zu wechseln.
Unterhaltsstelle, OWI ?
Selbst Vermittlung ist m.E. besser aber natürlich Geschmackssache, weil doch eine ziemliche Unterwerfung unter Statistik und Vorgaben der Zentrale dort stattfindet.

Im Moment liebe ich meinen Job hier im JC (Unterhaltsstelle). Relativ freie Hand bei der Arbeit, weil der BA da m.E. immer noch ausreichende Expertise fehlt. Modernes Arbeiten, ich liebe die eAkte.
Home-Office auch kurzfristig über den eigenen Rechner zu Hause, bei diesem Wetter echt ein Vorteil.
Und die anderen Dinge die Fugazi schon genannt hat.

Kat

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #4 am: 20.06.2019 07:02 »
Also ich habe 10 Jahre im Jobcenter als SBgD gearbeitet und mir hat die Arbeit Spass gemacht. Ja, es ist anstrengend und die Kunden sind auch anstrengend. Ich habe sowohl in der Stadt als auch im Dorf gearbeitet, im Dorf war es wesentlich angenehmer von den Kunden her,weniger aggressiv.

Was "richtige Gleitzeit" angeht, die hatte ich im Jobcenter nicht wegen der Öffnungszeiten, die auch noch länger sind als hier beim Landkreis. Da habe ich hier in der WJH, wo sehr wenig Kundenverkehr ist, wesentlich freiere Hand.

Ich bin nach 10 Jahren wieder zurückgegangen zum Landkreis, weil ich mal wieder was anderes machen wollte.

Kaffeetassensucher

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #5 am: 24.06.2019 08:10 »
Bis jetzt habe ich immer wieder von vielen Städtern gehört, dass das Jobcenter für die Städter das aller schlimmste ist.

Ist das so? Ich habe mich als Städter freiwillig auf eine Stelle im JC beworben und sitze dort aktuell auch. Warum? Neben dem etwas höheren Verdienst (ist ja stellenabhängig) habe ich wieder richtige Gleitzeit ohne zudem noch händisch eine Arbeitszeitkarte ausfüllen zu müssen. Kann um 6 Uhr anfangen und um 12 gehen, wenn mir danach ist. Es muss nicht wieder der Amtsleiter bspw. bei 35 Grad ein Tag vorher entscheiden ob man statt 7 Uhr um 6:30 Uhr anfangen und/oder schon 14 Uhr Feierabend machen darf. Weiterhin sitze ich wieder in einem modernen Büro, welches auch täglich gereinigt wird und ich nicht bspw. wieder selber den Müll runter bringen muss.

Händische Arbeitszeitkarte, Uralt-Büro, Müll selber runterbringen ... Meine Güte, in was für einer Waldbutze hast du denn früher gearbeitet? O.o

was_guckst_du

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #6 am: 24.06.2019 09:20 »

Händische Arbeitszeitkarte, Uralt-Büro, Müll selber runterbringen ... Meine Güte, in was für einer Waldbutze hast du denn früher gearbeitet? O.o

...die kommunale Welt ist vielfältig und oft auch ziemlich rückständig... ;)
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

Kaffeetassensucher

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #7 am: 25.06.2019 08:24 »

Händische Arbeitszeitkarte, Uralt-Büro, Müll selber runterbringen ... Meine Güte, in was für einer Waldbutze hast du denn früher gearbeitet? O.o

...die kommunale Welt ist vielfältig und oft auch ziemlich rückständig... ;)

Ja, überraschen sollte mich das eigentlich nicht ... eigentlich sollte mich dahingehend gar nichts mehr überraschen  ;D

TV-Ler

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #8 am: 25.06.2019 08:55 »

Händische Arbeitszeitkarte, Uralt-Büro, Müll selber runterbringen ... Meine Güte, in was für einer Waldbutze hast du denn früher gearbeitet? O.o

...die kommunale Welt ist vielfältig und oft auch ziemlich rückständig... ;)
Wieso rückständig?
Das ist die Zukunft ...  8)

BStromberg

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #9 am: 02.07.2019 07:54 »
Bis jetzt habe ich immer wieder von vielen Städtern gehört, dass das Jobcenter für die Städter das aller schlimmste ist.

Ist das so? Ich habe mich als Städter freiwillig auf eine Stelle im JC beworben und sitze dort aktuell auch. Warum? Neben dem etwas höheren Verdienst (ist ja stellenabhängig) habe ich wieder richtige Gleitzeit ohne zudem noch händisch eine Arbeitszeitkarte ausfüllen zu müssen. Kann um 6 Uhr anfangen und um 12 gehen, wenn mir danach ist. Es muss nicht wieder der Amtsleiter bspw. bei 35 Grad ein Tag vorher entscheiden ob man statt 7 Uhr um 6:30 Uhr anfangen und/oder schon 14 Uhr Feierabend machen darf. Weiterhin sitze ich wieder in einem modernen Büro, welches auch täglich gereinigt wird und ich nicht bspw. wieder selber den Müll runter bringen muss.

Händische Arbeitszeitkarte, Uralt-Büro, Müll selber runterbringen ... Meine Güte, in was für einer Waldbutze hast du denn früher gearbeitet? O.o

Das waren noch Zeiten, als man mit den guten alten "Lügenbüchern" seinen Fleiß dokumentiert und sich im vertrauensvollen 4-Augen-Prinzip (d.h. alle Augen geschlossen) gegenseitig die Freizeichnungen erteilt hat  :)

Damit laufen heutzutage doch maximal noch die Laufbahn-Azubis rum...und die sind fast durch die Bank so unentspannt und verängstigt, dass so manch einer am liebsten noch die Sekundenwerte eintragen würde.  :o

"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

Tyler-Durden

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #10 am: 06.08.2019 21:00 »
Hallo ihr BA-ler,

könnt ihr mir sagen, ob die BA vor einem Vorstellungsgespräch die Daten des Bewerbers in
der eigenen Datenbank prüft und reinspitzt, was der Bewerber schon mal mit der Arbeitsagentur
zu tun hatte..?

Danke.
TYLER

maxtante

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Antw:Stadt vs. Bundesagentur für Arbeit
« Antwort #11 am: 07.08.2019 16:00 »
Der Personaler der BA hat (technisch) keinen Zugriff auf die Daten. Je nach Stelle die zuständige Fachabteilung sehr wohl, die das jedoch aus Datenschutzgründen nicht darf.
Ich würde aber keinem an der Auswahl Beteiligtem glauben, der behauptet, er habe nicht geguckt oder gucken lassen oder mit dem zuständigen Bewerberbetreuer/Sachbearbeiter zumindest telefoniert (der natürlich seinem Bereichsleiter oder wem auch immer aus der Führungsriege nicht die Auskunft unter Hinweis auf die Datenschutzbestimmungen verweigert).