Dafür kenne ich in meinem Umfeld genug Kollegen um diese Gründe zumindest teilweise erörtern zu können.
Die Meisten haben in der Freien Wirtschaft bei deutlich größerem Stress und höheren Abstrichen bzgl. ihres Privatlebens lange Zeit gutes Geld verdient und dadurch mittlerweile weitgehend "ihre Schäfchen im Trockenen".
Sie wollen einen Gang (oder eher zwei) runterschalten, und im "sicheren Hafen" Öffentlicher Dienst bis zum Ruhestand noch eine ruhige Kugel schieben. Damit gehen sie auch der Gefahr aus dem Weg, z. B. 5-10 Jahre vor dem Ruhestand noch arbeitslos zu werden, was einen erneuten Einstieg in die Arbeitswelt sehr erschweren würde.
Bezogen auf eine lebenslange Erwerbsbiographie ist das keine schlechte Strategie, ganz im Gegenteil. Passende Arbeitsbedingungen und altersgerechtes Jobrisiko in den jeweiligen Lebensabschnitten.
Wieso sollte man im ÖD 1-2 Gänge runterschalten. Ich komme auch aus der PW und bin einfach von den wesentlich besseren Arbeitsbedingungen im ÖD in meinem Bereich überzeugt. Von diesen Freiheiten insbesondere bei der Arbeitszeit könnte ich in einem Ing.-Büro oder einem Bauunternehmen nur träumen. Warum ich deswegen schlechtere Leistungen erbringen sollte erschließt sich mir nicht. Eigentlich sollten diese unter diesen Bedingungen sogar besser sein meine ich!
Man bekommt ja auf unterschiedlichste Arten (inkl. Anrufe am Arbeitsplatz) das ein oder andere Jobangebot. Im Moment wüsste ich echt nicht wie hoch die Summe sein müsste, damit ich die Freiheiten, die ich im Moment genieße aufgeben würde. Bei bald 3 Kindern und einer Frau, die sich ebenfalls im Beruf verwirklichen will, gibts nichts besseres.
Der PKW mit 1% Regelung ist überigens auch nicht umsonst, wie so mancher zu glauben scheint.
Und so langsam werden die ersten Firmen von den immensen Lohnsteigerungen der letzten Jahre auch schon wieder eingeholt. Siehe aktuell Automobilzulieferer.