Hallo.
Wie sind eure Erfahrungen mit Personalgewinnung im öffentlichen Dienst, speziell im technischen Bereich und unter Anwendung des TVÖD?
Meine Erfahrungen sind absolut als negativ zu bezeichnen.
- Kaum Bewerber auf ausgeschrieben Stellen
- mehrmalige Ausschreibungsrunden erforderlich (zu Lasten der noch vorhandenen Mitarbeiter)
- die Qualität der Bewerber lässt erschreckend nach :-(
- wenn mal welche da sind, haben sie spätestens nach der Gehaltsfrage kein Interesse mehr
Ich finde der TVÖD konkurriert, gerade im technischen Bereich, ganz stark mit dem TV-V und die Gehaltsunterschiede sind eklatant. Je nach Eingruppierung zwischen 400€ und 1300 €/Monat.
Speziell in den höheren Eingruppierungen ( Ingenieure) sind diese Unterschiede m.E. nicht mehr akzeptabel und führen letztendlich dazu das dringend benötigte Stellen nicht mehr besetzt werden.
Wäre es nicht angebracht dass, speziell im technischen Bereich, eine Angleichung angestrebt wird?
Auch die Reduzierung der Jahreszahlung führt in den höheren Stufen zu einer weiteren Verschlechterung.
Im TV-V gibt es für alle Stufen 100%.
Die letzten Tarifverhandlungen haben nicht wirklich zu einer Besserung beigetragen.
Letztendlich braucht der öffentliche Dienst gutes Personal.
Es wird erwartet dass, auf Augenhöhe, mit den Ingenieurbüros und den Baufirmen agiert wird. Die Planungen, Ausschreibungen und die bauliche Umsetzung sollen überprüft und fachlich bewertet und begleitet werden.
Wie soll dies funktionieren, wenn kein gutes Personal mehr da ist?
Und warum sollte gutes Personal kommen, wenn die Gehaltsunterschiede so extrem sind?
Die Einsparungen an Steuergelder welche ein guter Ingenieur,durch fachliche Planung und Können erzielt, sind um ein vielfaches höher als die möglichen und sinnvollen Gehaltserhöhungen um marktgerechte Gehälter (TV-V und/oder freie Wirtschaft) zu erhalten.
Dies wird bzw. wurde in den letzten Jahren leider nicht so gesehen und das Jahrhundertwerk TVÖD führte gerade in den angesprochenen Bereichen zu extremen Gehaltsunterschiede.