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Zukunft öffentlicher Dienst?

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Zukunft ÖD:
Hallo,
ich bin neu im Forum und habe mich mal grob quer gelesen, aber keine richtige Antwort auf meine Fragen gefunden.

Ich habe in 2 Wochen ein Vorstellungsgespräch beim Finanzamt.
Das freut mich erst mal sehr, da ich aus der Industrie raus möchte (nicht, weil ich, wie viele meinen, im ÖD einen Lenz schieben  möchte, sondern einfach eine Arbeit suche, mit der ich mich mehr identifizieren kann).

Ausgeschrieben ist die Stelle mit 6TV-L , spätere Entwicklung bis 9 TV-L möglich.

"Einstellung zunächst befristet für ein Jahr. Nach erfolgreicher Beendigung der theoretischen und praktischen Einarbeitung ist die anschließende Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis geplant"

Und hier beginnen meine Fragen. Erst hab ich mich über die Einladung sehr gefreut, aber nach Hinweis einer Bekannten habe ich im Net "Horrorgeschichten" gelesen, dass der öffentliche Dienst kaum noch entfristet.
Ich bin 49 Jahre alt... klar, Probezeit ist immer beim Neustart, aber ich möchte nicht "sehenden Auges" in die Arbeitslosigkeit laufen..
Was meint Ihr? Ist es so, wie das Net sagt, oder kann ich solchen "Aussagen" in der Anzeige vertrauen?

Und zum Gehalt: Wenn ich in die Tariftabellen schaue, kommt mir ja das Grausen. Würde ich auf jeden Fall in der Stufe 1 anfangen, oder wird mir meine Berufserfahrung irgendwie angerechnet?

Und alle sprechen ja immer von so vielen Vorteilen, die man im Öffentlichen Dienst hat? Ist das so, und wenn ja, welche?? (Mir kommt es hier in erster Linie um fianzielle Vorteile an, um evtl. Gehaltseinbußen auszugleichen, z.B. besondere Altersvorsorge, irgendwelche Zulagen, die ich in der Tariftabelle nicht sehe, oder so)

Und nach welcher Zeit (oder wovon hängt das ab) käme man in eine höhere Stufe?)

Ach ja, was mich auch noch wundert... ist es normal, dass das Land 100 Personen für den gleichen Aufgabenbereich für zig Finanzämter sucht???

Ihr seht, ich bin absoluter Laie, entschuldige mich schon mal für die doofen Fragen. Ich hoffe auf Eure Antworten!
Vielen Dank im Voraus!





Spid:
Ich beantworte die Fragen in der Reihenfolge, in der sie gestellt wurden:

Nun...
Es gibt im öD hunderte unterschiedliche Arbeitgeber, die - außer daß sie zum öD gehören - wenig gemein haben.

Bei einschlägiger Berufserfahrung von mindestens einem Jahr bzw. drei Jahren besteht Anspruch auf Stufe 2 bzw. 3. Einschlägige Berufserfahrung ist eine solche, bei der die bisherige Tätigkeit nahezu unverändert fortgeführt wird. Förderliche Berufserfahrung kann der Arbeitgeber berücksichtigen. Ansonsten erfolgt die Einstellung in Stufe 1.

Mir ist niemand bekannt, der derlei erzählt.

Der öD hat weder Alleinstellungsmerkmale noch besondere Vorteile, die ihn von AG außerhalb des öD abheben würden.

Die Verweildauer in einer Stufe ist grundsätzlich ihre numerische Bezeichnung in Jahren.

Ja.

Zukunft ÖD:
Hallo,
vielen Dank für Deine Antworten. Das hilft mir schon mal etwas weiter.
Ich meinte mit "Vergünstigungen", dass immer behauptet wird, die Versicherungen (KFZ, etc) und Kredite wären günstiger, Rente hoch und gesichert, und sonstige Klischees, die man hört, sobald man auf den ÖD zu sprechen kommt.
Aber wenn das alles nicht zutrifft, dann muss ich mir da auch keine Gedanken machen.
Allerdings habe ich jetzt im Net einen Nettolohnrechner bemüht und da wurde nach "Zusatzversorgung" gefragt, irgendwas mit VBL und %-Zahlen... sowie monatliche Zulagen (in Euro) und "Korrektur Sonderzahlung Ost".
Was muss ich mir darunter denn vorstellen?
Ich wusste nicht, was ich bei der Zusatzversorgung anklicken soll....

Spid:
Die „Zusatzversorgung“ ist eine wenig attraktive bAV. Die gesetzliche Rente der TB im öD unterscheidet sich in nichts von der außerhalb des öD. Es gibt Versicherungsgesellschaften, die in einigen Versicherungsarten neben Vergünstigungen für andere risikoaverse Gruppen auch günstigere für Beschäftigte im öD anbieten.

Zukunft ÖD:
Ah, danke!
Also klicke ich da am besten "keine" an, es ist also freiwillig?

Kannst Du mir noch Deine Einschätzung geben, in wieweit man der Aussage in der Anzeige trauen kann, dass eine Übernahme geplant ist (also wirklich geplant ist und nicht nur zum "Bewerberfang" dient?
Du scheint Dich ja bestens auszukennen :-)

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