Du glaubst richtig
Und danke für Deine Beispiele, sehr anschaulich. Mir ging es auch weniger um die Analyse der Marktlage, im Sinne von wer ist mehr gefragt. Es ging eher um die Auswirkungen.
Wenn einem AN gekündigt wird, fällt dass Erwerbseinkommen weg. Dies wäre (ohne staatliche Lohnersatzleistungen) existenzbedrohend.
Wenn ein AN kündigt, reißt es Lücken, jedoch bedroht es nicht die Existenz des AG.
Die meisten AN arbeiten in mittelständischen-, kleinen-, und kleinsten Unternehmen.
Wenn hier auch nur einer wegfällt, kann das tatsächlich existenzbedrohend sein.
Ich kenne hier eine kleine Elektrofirma mit einem Chef und sechs Beschäftigten. Einer ist Krank einer hat gekündigt. Der Chef macht im Moment 70-80 Stunden die Woche, weil er seine Baustellen sonst nicht fertig kriegt. Er müsste mindestens noch drei einstellen, aber er bekommt niemanden. Wenn jetzt eine Konventionalstrafe käme, weil die Termine platzen und er dann dadurch die Löhne nicht pünktlich zahlen kann, ist die Firma ruckzuck pleite, weil die verbliebenen AN möglicherweise auch gehen. Gratis arbeiten will ja (nicht zu Unrecht) auch niemand.
Das ist kein Einzelfall, so ergeht es etlichen Schreinereien, Elektrikern, Klempnern oder Fliesenlegern. Im Moment können (gute) Handwerker fast fordern, was sie wollen (utopische Forderungen mal außen vor) und sie werden es auch bekommen.
Wenn natürlich im VW-Konzern die Putzfrau oder Bandarbeiter Meier bzw Müller kündigt, steht dort morgen der nächste und wenn erst übermorgen oder nächste Woche juckt das auch nicht weiter....