Autor Thema: Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?  (Read 42630 times)

Keeper83

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #75 am: 09.10.2019 09:08 »
Gewerkschaften werden völlig überschätzt. Die großen Verbesserungen für AN haben nicht Gewerkschaften errungen, sondern Unternehmer geschaffen. Sie sind das Vehikel der Unterdurchschnittlichen, um mittelmäßige Erhöhungen zu erstreiten. Wer was anderes behauptet, gehört zu den Unterdurchschnittlichen oder hat irrationale Affekte für diese.
Bezogen auf die Igm....
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall
30 Arbeitstage Urlaub
35 Stundenwoche

Mitarbeiter mit Tarifvertrag duerfen sichnach den Lohnspiegel-Daten im Durchschnitt über 3.279 Euro im Monat freuen. Damit landen bei ihnen etwa 660 Euro mehr im Portmonee als bei ihren Kollegen ohne Tarifbindung.

Offensichtlich gab es in Unternehmen ohne Gewerkschaften noch weniger fortschritte.

Und das wäre jetzt inwiefern geeignet, meinen Ausführungen etwas entgegenzusetzen?

Leider fehlt mir deine definition von grossen Verbesserungen . Es gibt es einen Beleg fuer deine Behauptung dass Unternehmer erwas grosses fuer Arbeitnehmer geschaffen haetten. Dir wird es nicht an konkreten historischebn Beispielen fehlen 😉

Fangen wir doch mal ganz banal an: Sie haben den Arbeitsplatz geschaffen.
Unternehmer kämpfen Tag für Tag darum möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Mitgliedern einer Gerwerkschaft geht es vornehmlich um den Erhalt und die Verbesserung des eigenen Arbeitsplatzes. 

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #76 am: 09.10.2019 10:12 »
Fangen wir doch mal ganz banal an: Sie haben den Arbeitsplatz geschaffen.
Unternehmer kämpfen Tag für Tag darum möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Mitgliedern einer Gerwerkschaft geht es vornehmlich um den Erhalt und die Verbesserung des eigenen Arbeitsplatzes.

Unternehmer haben aber auch das Interesse, für die Arbeitsplätze möglichst wenig zu bezahlen. Ohne organisierte Beschäftigte wären die von Aüg genannten Errungenschaften nicht möglich.

LeKai

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #77 am: 09.10.2019 10:13 »
Fangen wir doch mal ganz banal an: Sie haben den Arbeitsplatz geschaffen.
Unternehmer kämpfen Tag für Tag darum möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Mitgliedern einer Gerwerkschaft geht es vornehmlich um den Erhalt und die Verbesserung des eigenen Arbeitsplatzes.

Unternehmer haben aber auch das Interesse, für die Arbeitsplätze möglichst wenig zu bezahlen. Ohne organisierte Beschäftigte wären die von Aüg genannten Errungenschaften nicht möglich.

Warum sollte das nicht möglich sein?

Spid

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #78 am: 09.10.2019 10:20 »
Fangen wir doch mal ganz banal an: Sie haben den Arbeitsplatz geschaffen.
Unternehmer kämpfen Tag für Tag darum möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Mitgliedern einer Gerwerkschaft geht es vornehmlich um den Erhalt und die Verbesserung des eigenen Arbeitsplatzes.

Unternehmer haben aber auch das Interesse, für die Arbeitsplätze möglichst wenig zu bezahlen. Ohne organisierte Beschäftigte wären die von Aüg genannten Errungenschaften nicht möglich.

Ist das so? Wie erklären sich Henry Ford, Friedrich Harkort, Carl Heine, die Stufe 6 im TVÖD Bund für die oberen Entgeltgruppen...?

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #79 am: 09.10.2019 10:49 »
Warum sollte das nicht möglich sein?

Weil der einzelne Beschäftigte häufig zu schwach ist, um seine Interessen durchzusetzen. Dies gilt insbesondere in Bereichen, wo er ohne weiteres zu ersetzen ist (z.B. geringe Qualifikation, kurze Einarbeitungszeit).

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« Antwort #80 am: 09.10.2019 10:52 »
Ist das so? Wie erklären sich Henry Ford, Friedrich Harkort, Carl Heine, die Stufe 6 im TVÖD Bund für die oberen Entgeltgruppen...?

Den guten Henry werden wir nicht mehr fragen können... Allerdings ist die von ihm erfundene Fließbandarbeit zusammen mit einen in der damaligen Zeit eher als Nachwächterstaat ausgeprägten USA ein gutes Beispiel, wie Unternehmer gegen schwache Mitarbeiter ihre Interessen durchsetzen können.

Spid

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #81 am: 09.10.2019 11:26 »
Ja, Fords Reduzierung der Arbeitszeit auf 8 Stunden, die Verdoppelung der Gehälter, die Einführung bezahlten Urlaubs und eine betriebliche Altersversorgung ganz ohne staatlichen Zwang wäre Etatisten sicherlich ein Dorn im Auge gewesen. Die hätten das in einem überregulierten Staatsgebilde schon zu verhindern gewußt. Echt schlimm, wie Henry Ford da rücksichtslos seine Interessen durchgesetzt hat, ohne staatlicherseits daran gehindert worden zu sein. Und dann führte die Konkurrenz um gute Arbeitskräfte tatsächlich auch noch dazu, daß seine Konkurrenten nach einiger Zeit nachziehen mußten. Echt schlimm, wie der Markt das geregelt hat - ach, hätte doch nur ein starker Staat das mit Regulierung, einer neunstündigen Mindestarbeitszeit und einem gesetzlichen Höchstlohn verhindert...

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« Antwort #82 am: 09.10.2019 11:43 »
Zwiespältig.
Einerseits verbessert Henry die Lage seiner Mitarbeiter, andererseits bedroht er diejenigen, die sich organisieren wollen. Etwas nach Gutsherrenart, der Chef entscheidet was für die Mitarbeiter gut ist. Wie kann der Pöbel auch wissen, was gut für ihn ist.

Allerdings dürfte er auch zu damaliger Zeit einer der wenigen Arbeitgeber gewesen sein, der aus freien Stücken seine Arbeitskosten verteuert.

Spid

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« Antwort #83 am: 09.10.2019 11:47 »
Die AN hatten ja die Wahl, zu einem AG zu wechseln, der mit einer Gewerkschaft Arbeitsbedingungen ausgehandelt hat. Das waren zwar schlechtere Arbeitsbedingungen, weil Gewerkschaften nunmal lediglich das Vehikel der Unterdurchschnittlichen für durchschnittliche Verbesserungen sind, aber wenn man halt lieber mit denen spielt... Ford hat da sicher keinen aufgehalten. Das hat der Markt geregelt.

Keeper83

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« Antwort #84 am: 09.10.2019 11:52 »
Fangen wir doch mal ganz banal an: Sie haben den Arbeitsplatz geschaffen.
Unternehmer kämpfen Tag für Tag darum möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neue zu schaffen. Mitgliedern einer Gerwerkschaft geht es vornehmlich um den Erhalt und die Verbesserung des eigenen Arbeitsplatzes.

Unternehmer haben aber auch das Interesse, für die Arbeitsplätze möglichst wenig zu bezahlen. Ohne organisierte Beschäftigte wären die von Aüg genannten Errungenschaften nicht möglich.

Komisch. Die Unternehmer die ich kenne haben vor allem ein Interesse daran gutes Personal zu finden und zu binden.

Keeper83

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« Antwort #85 am: 09.10.2019 12:03 »
Zwiespältig.
Einerseits verbessert Henry die Lage seiner Mitarbeiter, andererseits bedroht er diejenigen, die sich organisieren wollen. Etwas nach Gutsherrenart, der Chef entscheidet was für die Mitarbeiter gut ist. Wie kann der Pöbel auch wissen, was gut für ihn ist.

Allerdings dürfte er auch zu damaliger Zeit einer der wenigen Arbeitgeber gewesen sein, der aus freien Stücken seine Arbeitskosten verteuert.

Dass Höhere Löhne gleichzeitg Höhere Kosten für den Unternehmer bedeuteten ist sehr kurz gedacht. Ich teile da eher die Auffassung von Robert Bosch.

Im übrigen sind diese pauschalen, unbelegten Vorwürfe an das Unternehmertum doch ziemlich billig.

BAT

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Antw:Verdi jetzt völlig ungeeignet für den öD?
« Antwort #86 am: 09.10.2019 12:23 »
Wird hier jetzt diskutiert, wer von zwei Blinden der Blindere ist?

Weder AG noch Gewerkschaften halten sich an wissenschaftliche Studien, die beiden Seiten zur Prosperität verhelfen würden. 30 Stunden - Woche bei vollem Gehaltsausgleich ist in der Sache der richtige Weg. Die Effizienz wird dadurch massiv gesteigert.

Für die Fliessbandarbeit ist das sicher etwas anderes. Da wurde und musste effizient am Tag gearbeitet werden. Die Ineffizienz setzte aber erst im späteren Arbeitsleben ein, da die Leute nicht so alt wurden. Daher war eine betriebliche Altersversorgung keine Instrument für den AN, sondern nur eines  des AG.

Spid

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« Antwort #87 am: 09.10.2019 12:33 »
Man darf diese Effizienzstudien nicht isoliert betrachten. Bestimmte Industriebetriebe müssen 24/7 durchproduzieren, weil bspw. das Anfeuern von Öfen zu teuer ist oder Menschen auch nachts Strom haben möchten. Dienstleistungs- und Handelsbetriebe müssen ebenfalls den Öffnungszeitenbedarf ihrer Kundschaft erfüllen, die öV ebenso. Reduziert man die Stundenzahl, braucht man in all diesen Bereichen mehr Personal - und solange jetzt keine heftige Krise kommt, gibt es das schlicht nicht.

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« Antwort #88 am: 09.10.2019 12:45 »
Komisch. Die Unternehmer die ich kenne haben vor allem ein Interesse daran gutes Personal zu finden und zu binden.

Und andere haben ein Interesse, möglichst billige Arbeitskräfte zu finden, da diese im Zweifel austauschbar sind.
Ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Ich bin jetzt auch nicht der Gewerkschaftsromantiker, gerade im öD werden da viele falsche Prioritäten gesetzt (z.B. ein Mindestpauschbetrag, der regelmäßig bei Entgeltverhandlungen gefordert wird). Grundsätzlich sehe ich jedoch im Spannungsverhältnis AG / AN den Beschäftigten als die schwächere Seite und es sollte eine Möglichkeit geben, hier einen Ausgleich zu schaffen.

Keeper83

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« Antwort #89 am: 09.10.2019 13:01 »
Komisch. Die Unternehmer die ich kenne haben vor allem ein Interesse daran gutes Personal zu finden und zu binden.

Und andere haben ein Interesse, möglichst billige Arbeitskräfte zu finden, da diese im Zweifel austauschbar sind.
Ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.


Achso. Das habe ich nicht gewusst. Danke für die Aufklärung! Was du alles weißt.
Fiese Unternehmer sind das.  >:(