Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1241781 times)

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1725 am: 01.02.2020 12:43 »
Hier interessiert sich keiner für Streiks bei den kommunalen Verkehrsunternehmen. Gut die Hälfte des Aufkommens ist an Subunternehmen vergeben. Man merkt so einen Ausstand kaum. Und wenn es die Busfahrer übertreiben, baut man halt Stellen ab und setzt noch mehr auf Subunternehmen. Bis auf das SPD-Weichei in der Nachbarstadt haben das auch alle HVB geblickt.

RsQ

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1726 am: 01.02.2020 12:49 »
Fun fact: Auch Busfahrer sind - auf allen Ebenen - Mangelware, zumindest zu der bei Subunternehmen üblichen Bezahlung. Früher oder später dürfte es die falsche Taktik sein, nur noch auf "billig-billig-billig" zu setzen. Dann haben nämlich auch die Subunternehmen keine Leute mehr.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1727 am: 01.02.2020 12:55 »
Hier nicht - und auch in absehbarer Zukunft nicht. Viele Geringqualifizierte und -talentierte, Anforderungshöhe nur FS und PBS - größte Herausforderung: Alkis und Junkies erkennen und aussortieren.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1728 am: 01.02.2020 13:47 »
Warum werden Bruttogehälter A15 mit E15 oder AT verglichen?
Letztendlich ist der Vruttovergleich völlig irrelevant.
Wenn überhaupt, dann bitte ein Nettovergleich.

Danach reden wir von rd. 500 € netto/ Monat.
Da hat der TVÖD noch deutlichen Nachholbedarf.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1729 am: 01.02.2020 13:49 »
AG zahlen nunmal grundsätzlich Bruttogehälter. Auch der TVÖD sieht Bruttogehälter vor. Was kümmern den AG die persönlichen Lebensumstände? Was hat er mit staatlichen Steuern und Zwangsabgaben zu tun?

wossen

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1730 am: 01.02.2020 13:50 »
Das sind quasi immer weitaus mehr als 500€ netto, fast immer 4stellig, auch Konstellationen mit einer 2 an erster Stelle sind sehr realistisch möglich. (und das natürlich ohne Berücksichtigung von Unterschieden wie Rente/Pension)

@Spid: Nuja, der AG interessiert sich ja sehr für die persönlichen Lebensumstände seiner Beamten - und passt sogar deren Besoldung entsprechend an: Für andere Menschen, welche dieselbe Arbeit machen mit einer identischen fachlichen Qualifikation. sind die dann halt für denselben AG völlig irrelevant...

Ab dem Bereich so circa ab E13/A13 (ledig macht das da bei Berufseinsteigern um die 800€ netto/Monat aus - PKV schon berücksichtigt), wirds halt völlig absurd... vorher ist es natürlich auch schon problematisch (im Lehrerbereich, der ja nicht so klein ist, sind die Beamtenpflichten übrigens quasi 1:1 in den TVL übernommen worden, inklusive einer automatischen Anpassung der Arbeitszeit an Beamtenregelungen)

Die Gewerkschaften sind halt der Garant dafür, dass so etwas erst gar nicht thematisiert wird,,,
« Last Edit: 01.02.2020 14:01 von wossen »

BerlinBerlin1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1731 am: 01.02.2020 14:15 »
Fun fact: Auch Busfahrer sind - auf allen Ebenen - Mangelware, zumindest zu der bei Subunternehmen üblichen Bezahlung. Früher oder später dürfte es die falsche Taktik sein, nur noch auf "billig-billig-billig" zu setzen. Dann haben nämlich auch die Subunternehmen keine Leute mehr.

Nicht nur bei Subunternehmen sind Fahrpersonale Mangelware. Zumindest in den Großstädten mit ihren schnell steigenden Mieten (nicht jeder wohnt zur Miete bei einer städtischen Wohnungsgesellschaft) sind Fahrpersonale in ausreichender Anzahl vorhanden. Ich kann es bei mir seit Jahren an den Haltestellenanzeigen sehen, wenn dort regelmäßig steht: Fahrt fällt aus. Das muss schon irgendeinen Grund haben, das es keiner machen will. Und ein Grund von mehreren ist bestimmt die Bezahlung.

Spid

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« Antwort #1732 am: 01.02.2020 14:32 »
Das sind quasi immer weitaus mehr als 500€ netto, fast immer 4stellig, auch Konstellationen mit einer 2 an erster Stelle sind sehr realistisch möglich. (und das natürlich ohne Berücksichtigung von Unterschieden wie Rente/Pension)

@Spid: Nuja, der AG interessiert sich ja sehr für die persönlichen Lebensumstände seiner Beamten - und passt sogar deren Besoldung entsprechend an: Für andere Menschen, welche dieselbe Arbeit machen mit einer identischen fachlichen Qualifikation. sind die dann halt für denselben AG völlig irrelevant...

Ab dem Bereich so circa ab E13/A13 (ledig macht das da bei Berufseinsteigern um die 800€ netto/Monat aus - PKV schon berücksichtigt), wirds halt völlig absurd... vorher ist es natürlich auch schon problematisch (im Lehrerbereich, der ja nicht so klein ist, sind die Beamtenpflichten übrigens quasi 1:1 in den TVL übernommen worden, inklusive einer automatischen Anpassung der Arbeitszeit an Beamtenregelungen)

Die Gewerkschaften sind halt der Garant dafür, dass so etwas erst gar nicht thematisiert wird,,,

Was haben A13 und E13 miteinander zu tun?

Beamte sind AN. Sie dienen ihrem Herrn. Wer das möchte, kann ja Beamter werden - oder es in der SM-Szene versuchen.

Spid

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« Antwort #1733 am: 01.02.2020 14:49 »
Fun fact: Auch Busfahrer sind - auf allen Ebenen - Mangelware, zumindest zu der bei Subunternehmen üblichen Bezahlung. Früher oder später dürfte es die falsche Taktik sein, nur noch auf "billig-billig-billig" zu setzen. Dann haben nämlich auch die Subunternehmen keine Leute mehr.

Nicht nur bei Subunternehmen sind Fahrpersonale Mangelware. Zumindest in den Großstädten mit ihren schnell steigenden Mieten (nicht jeder wohnt zur Miete bei einer städtischen Wohnungsgesellschaft) sind Fahrpersonale in ausreichender Anzahl vorhanden. Ich kann es bei mir seit Jahren an den Haltestellenanzeigen sehen, wenn dort regelmäßig steht: Fahrt fällt aus. Das muss schon irgendeinen Grund haben, das es keiner machen will. Und ein Grund von mehreren ist bestimmt die Bezahlung.

Hier sind Großstädte mit stagnierenden oder gar sinkenden Mieten, neben solchen, in denen die Mieten stetig steigen und einem Speckgürtel. Erstere erfreuen sich zudem eines stetigen geringqualifizierten Zuzugs ohne Ansprüche, so daß dort ein hinreichendes Reservoir besteht, mit denen Busfahrer und andere Dienstleistungen ohne Qualifikationsanforderung in letzteren bestückt werden können.

BerlinBerlin1

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« Antwort #1734 am: 01.02.2020 16:33 »
Fun fact: Auch Busfahrer sind - auf allen Ebenen - Mangelware, zumindest zu der bei Subunternehmen üblichen Bezahlung. Früher oder später dürfte es die falsche Taktik sein, nur noch auf "billig-billig-billig" zu setzen. Dann haben nämlich auch die Subunternehmen keine Leute mehr.

Nicht nur bei Subunternehmen sind Fahrpersonale Mangelware. Zumindest in den Großstädten mit ihren schnell steigenden Mieten (nicht jeder wohnt zur Miete bei einer städtischen Wohnungsgesellschaft) sind Fahrpersonale in ausreichender Anzahl vorhanden. Ich kann es bei mir seit Jahren an den Haltestellenanzeigen sehen, wenn dort regelmäßig steht: Fahrt fällt aus. Das muss schon irgendeinen Grund haben, das es keiner machen will. Und ein Grund von mehreren ist bestimmt die Bezahlung.

Hier sind Großstädte mit stagnierenden oder gar sinkenden Mieten, neben solchen, in denen die Mieten stetig steigen und einem Speckgürtel. Erstere erfreuen sich zudem eines stetigen geringqualifizierten Zuzugs ohne Ansprüche, so daß dort ein hinreichendes Reservoir besteht, mit denen Busfahrer und andere Dienstleistungen ohne Qualifikationsanforderung in letzteren bestückt werden können.

Andere Region, andere Voraussetzungen.

Otto1

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« Antwort #1735 am: 01.02.2020 17:18 »
Das sind quasi immer weitaus mehr als 500€ netto, fast immer 4stellig, auch Konstellationen mit einer 2 an erster Stelle sind sehr realistisch möglich. (und das natürlich ohne Berücksichtigung von Unterschieden wie Rente/Pension)

@Spid: Nuja, der AG interessiert sich ja sehr für die persönlichen Lebensumstände seiner Beamten - und passt sogar deren Besoldung entsprechend an: Für andere Menschen, welche dieselbe Arbeit machen mit einer identischen fachlichen Qualifikation. sind die dann halt für denselben AG völlig irrelevant...

Ab dem Bereich so circa ab E13/A13 (ledig macht das da bei Berufseinsteigern um die 800€ netto/Monat aus - PKV schon berücksichtigt), wirds halt völlig absurd... vorher ist es natürlich auch schon problematisch (im Lehrerbereich, der ja nicht so klein ist, sind die Beamtenpflichten übrigens quasi 1:1 in den TVL übernommen worden, inklusive einer automatischen Anpassung der Arbeitszeit an Beamtenregelungen)

Die Gewerkschaften sind halt der Garant dafür, dass so etwas erst gar nicht thematisiert wird,,,

Was haben A13 und E13 miteinander zu tun?

Beamte sind AN. Sie dienen ihrem Herrn. Wer das möchte, kann ja Beamter werden - oder es in der SM-Szene versuchen.

Naja, wenn man ne E13 hat und verbeamtet wird geschieht das i. d. R. in die A13 und da bekommt man dann einfach nen Haufen Kohle obendrauf durch den Tausch des Arbeitsvertrages gegen eine Urkunde. Als Ausgleich bekommt man zusätzlich noch eine bessere Altersversorgung und lebenslänglich.^^

Besonders „nett“ ist es wenn an einer Schule Lehrer mit identischer Ausbildung E13 und A13 verdienen. Da freut man sich doch sehr wenn die Kollegen mit 500-800 Euro mehr im Monat nach Hause gehen.

Es geht aber auch umgekehrt. Hier werden zum Teil IT Stellen mit einer E12 ausgeschrieben und es ist eine Verbeamtung in die A9/A10 vorgesehen. Brillant.^^

Aber das hat prinzipiell nichts mit dem TVöD zu tun. Außerdem finde ich das Konzept mit den Beamten so in Ordnung. Nur müsste insbesondere im hD darauf geachtet werden, dass das Netto nicht zu weit auseinander geht, da es nicht gerade zur Attraktivität beiträgt.


Spid

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« Antwort #1736 am: 01.02.2020 17:33 »
Eben. Entgelt- und Besoldungsgruppen stehen in keiner Beziehung zueinander. Bei der gleichen auszuübenden Tätigkeit können zwischen Ex und Ay leicht x-y bis zu 3 oder -3 sein. Deshalb macht es auch keinen Sinn, Ex und Ax zu vergleichen - weder im Brutto noch im Netto. Mich hat das Beamtentum nie gereizt, offenkundig gibt es aber Leute, die das ansprechend finden. Wer so empfindet und es geschafft hat, soll gefälligst das Rumgeheule über das Laufbahnprinzip und die längere Arbeitszeit lassen. Wer so empfindet und es nicht geschafft hat, war halt nicht gut genug - oder hat es nicht versucht. Derjenige soll das Rumgeheule lassen, daß Beamte aus seiner Sicht wünschenswerte Vorteile ihm gegenüber hätten, denn das ist sein Versagen oder seine Lebensentscheidung.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #1737 am: 01.02.2020 18:43 »
Frau ist auch kein Mann.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verbietet eine unterschiedliche Bezahlung bei gleicher Tätigkeit.
Warum soll es nicht legitim sein, auch Beamte mit Angestellte zu vergleichen, bei gleicher auszuübender Tätigkeit, gleicher Ausbildung und gleichem Arbeitgeber?
Das hat doch nichts damit zu tun, ob man selbst Beamter werden möchte, oder nicht.

Es ist lediglich ein weiterer Punkt um aufzuzeigen dass der TVÖD völlig den Bezug zu einer marktgerechten Bezahlung verloren hat. Sowohl im externen Vergleich, wie auch im internen.

Letztendlich und unterm Strich reden wir ab E13 von über 1.000€/Monat damit annähernd ein Ausgleich stattfindet.
Dieses eklatante Missverhältnis hat Verdi verschuldet und dies spätestens mit Einführung des Jahrhundertwerks TVÖD und mit den ständigen Kürzungen.
Da braucht sich keiner wundern dass angeblich hoch dotierte Stellen nicht mehr besetzt werden.
Hauptsache im Verwaltungsbeteich bewerben sich noch genügend "Halbtagsverwaltungsmitarbeiterinnen" auf E6.
Das die Verwaltung und die Büros  Nachmittags halb leer sind,  interessiert ja keinen. Ob die Arbeit liegen bleibt, wohl auch keinen.

Spid

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« Antwort #1738 am: 01.02.2020 18:51 »
Du vergleichst aber nicht gleiche auszuübende Tätigkeit, gleiche Ausbildung und gleichen AG - Du vergleichst Ex mit Ax.

armerknecht

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« Antwort #1739 am: 01.02.2020 18:55 »
Die gefüllten Kassen machen jetzt schon Schlagzeilen:

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/neuer-scholz-plan-teilabschaffung-des-soli-schon-im-sommer-68535050.bild.html

Hoffentlich wirkt sich das auch auf die Tarifrunde aus......