@Otto1:
Vielen Dank für die Bestätigung. Ich habe die Hoffnung schon aufgegeben, dass trotz mehrfacher Post meinen Ansatz noch jemand versteht.
Es wird oft nur ein Teil gelesen und munter gepostet.
Schritt für Schritt:
1: Marktgerechte Vergütung (deutliche Erhöhung + 100% JSZ)
2: Arbeitszeitreduzierung
3: Benefits wie garantierte Kinderbetreuung in städtische Einrichtungen, Ermässigungen z.B. Freibad, Hallenbad, städtische Musikschulen, usw. Wie halt in der freien Wirtschaft schon lange üblich.
Dann besteht auch eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt und Stellen werden wieder besetzt.
Danach spricht doch absolut nichts gegen Arbeirszeitreduzierungen.
Übrigens, die magische Grenze kann aufgehoben werden, wenn der Wille vorhanden ist.
Daher mein erneuter Wunsch nach Anpassung der TVÖD Tabelle an den TV-V. Hier sind es bei E13 rd 1.400€/Monat
Die meisten Menschen sollen durchaus in der Lage sein, die Lebenszeit, die ihnen durch Erwerbsarbeit verloren geht, in ein Verhältnis zur Entschädigung dafür zu setzen - und 4500€ bei 40h sind nunmal schlechter als 4500€ bei 35h. Das begreift sogar ein ziemlicher Simpel. Bei 5000€ bei 40h und 4500€ bei 35h wird es schon schwieriger und die Entscheidung wird von der persönlichen Präferenzordnung abhängen.
Wieso sollte man eine ebenso defekte Tabelle wie die des TV-V zum Vorbild nehmen? Weil die Zahlen besser aussehen? Man gerät immer noch in Erklärungsnöte, warum das 15 Jahre dauern soll, bis man das Entgelt erzielt, das die Arbeit wert ist. Zudem können die TVP in jeder Entgelttabelle nach Belieben die Entgelte festlegen, die sie wollen. Der TV-V ist strukturell nun wirklich kein Vorbild.
[...]
Richtig bei 4.500 € zu 5.000 € reden wir von 10%, da kann man sich das mit der 35 Stundenwoche gut überlegen. Bei 5.400 € liegt die Differenz bei 900 €. Da reden wir schon von einem Gehaltseinbußen, dass wahrscheinlich die Lebensqualität verringert.
Hinzu kommt, ich zitiere jetzt einfach mal eine HR-Seite die ich durch ad-hoc googlen gefunden habe:
"Welche (freiwilligen) Sozialleistungen und Mitarbeiter-Benefits bieten Sie Ihrem Personal an?
Unsere Mitarbeiter erhalten neben einen überdurchschnittlichen Gehaltspaket (Fixgehalt plus Bonusregelung) zahlreiche Benefits:
Firmenwagen ab Senior-Level (frei konfigurierbar: Golf GTD, MB A-Klasse, BMW 1er, Skoda Octavia RS,…), PKW Stellplätze in der Tiefgarage, VVS-Jobticket mit Maximalzuschuss durch Arbeitgeber, Essenszulagen (Sodexo Essensgutscheine), regelmäßige intensive Coachings und Trainings, Gesundheitsmanagement (Sportkurse, Impfungen, Rückenschule), Mitarbeiter Events (Städtetrips in Deutschland, Wasen), Unfallversicherung, freie Getränke (Kaffeegetränke, Säfte, Mineralwasser), regelmäßig frisches Obst im Büro, Internetnutzung, sehr gute Verkehrsanbindung im Zentrum[..]."
Im öffentlichen Dienst gibts nen Schuhkarton als Büro und Möbel made in West Germany sowie "schicke" PVC-Bodenbeläge. Dazu viel Bürokratie, starre Hierachien und es fällt nicht auf wenn man jede E-Mail feinsäuberlich ausdruckt und abheftet. Von den Arbeitsmitteln selbst will ich schon gar nicht reden.
Welche Vorteile hat der öD also? Die Sicherheit gibt es ja laut deiner Aussage nicht für die Tarifbeschäftigten.
Wo du natürlich recht hast: Wenn man eine Stelle mit konkreten Aufgaben ausschreibt, macht es keinen Sinn eine solche "Stufenlandschaft" zu konstruieren. Ggf. kann man im ersten Jahr etwas weniger im Rahmen der Einarbeitung bezahlen, aber danach sollte es eine Basisstufe geben, die den zu erfüllenden Aufgaben gerecht wird. Im Anschluss sollte es nach vielleicht 3 Jahren noch eine Erfahrungsstufe geben, denn spätestens jetzt beherrscht man alles so, dass man sich das volle Endgelt verdient hat. 15 Jahre sind natürlich ein Witz, denn auch das sehen die Bewerber. Ggf. sollte man noch eine Leistungsstufe ermöglichen, die eine entsprechende Langzeitmotivation bietet.
In 15 Jahren ist man in der Privatwirtschaft vom Uniabsolventen zum Abteilungsleiter aufgestiegen. Im öD hat sitzt man immernoch auf dem gleichen Stuhl im gleichen Schuhkarton mit den gleichen Möbeln. Nur das in 15 Jahren der Sitznachbar in Rente ist und sein alter Stuhl leer bleibt!