Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1242411 times)

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3120 am: 11.03.2020 14:36 »
Ich machs mal kurz.
Ja auch eine soziale Komponente trägt zur Entgeltnivellierung bei, ist aber ein gutes Mittel um die völlig überzogene Entgeltspreizung im ÖD endlich gerecht zu werden, dazu auch noch geeignet ist den Abstand das Nettoentgelts in ausreichendem Maße zum Existensminimum aufrecht zu erhalten, insbesondere für die niedrigen Entgeltgruppen.
:)

Philipp

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3121 am: 11.03.2020 15:05 »
@Spid

Dass ein Sockelbetrag auch so eine Sozialismuskomponente ist hätte ich näher darstellen sollen.

Hab es als Alternative schon so gedacht, weil am Ende die Gewerkschaft ja wieder eine Nivellierung anstrebt - weshalb ich auch kein Mitglied in dem Verein bin.

@MrRossi
"völlig überzogene Entgeltspreizung"? Halte ich für ein Gerücht und für unwahr.
Durch die Steuerprogression wird höheres Gehalt stärker besteuert - wenn man den Arbeitnehmern mehr netto schenken möchte, dann muss das auf Bundesebene über die Steuern passieren - nicht in einem Tarifvertrag.

Meinetwegen soll man die unteren EG's als Maßstab nehmen und denen soviel Erhöhung draufschlagen, dass sie sich deutlich besser fühlen. Dann aber bitte wieder mit meinem ersten Vorschlag: Gleiche Erhöhung in % für alle.

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3122 am: 11.03.2020 15:38 »

Durch die Steuerprogression wird höheres Gehalt stärker besteuert - wenn man den Arbeitnehmern mehr netto schenken möchte, dann muss das auf Bundesebene über die Steuern passieren - nicht in einem Tarifvertrag.


Da die "oberen EGs" schon bereits den Spitzensteuersatz zahlen wirkte sich die Erhöhung Netto überdurschschnittlich aus. Trotz niedrigerer Brutto%

EG 15 brutto 450.77 (+6.66%)        EG6 brutto 225.66 (+7.07%)
EG 15 netto 230.39 (+6.11%)          EG6 netto  107.99 (+5.55%)

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3123 am: 11.03.2020 15:51 »
Komm vielleicht mal jemand auf die Idee, dass die Entlohnung sich auch ein wenig nach dem Arbeitsmarkt richten sollte? Es gibt massiven Bedarf zur Nachsteuerung im Bereich der mittleren Führungsebene d.h. im Bereich von E 9 bis E15. Hier werden in den kommenden Jahren besonders viele in Rente gehen und man kann jetzt schon die offenen Stellen nicht besetzen. insbesondere im technischen Bereich. Werden Stellen im Bereich bis E8 ausgeschrieben, so bekommt man zum Teil mehrere Körbe mit Bewerbungen.  :(

Brownyy

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3124 am: 11.03.2020 17:18 »
solange sich User nicht die nötige Mühe machen, sich über den Aufbau und die Verteilung der Mitarbeiter im ÖD zu machen, ist es sinnlos hier Diskussionen zu führen. Wer hier über die unnötige Spreizung der Entgeltgruppen schwadroniert ist entweder ein Troll oder ein Kommunist der reinsten Sorte.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3125 am: 11.03.2020 17:27 »

Durch die Steuerprogression wird höheres Gehalt stärker besteuert - wenn man den Arbeitnehmern mehr netto schenken möchte, dann muss das auf Bundesebene über die Steuern passieren - nicht in einem Tarifvertrag.


Da die "oberen EGs" schon bereits den Spitzensteuersatz zahlen wirkte sich die Erhöhung Netto überdurschschnittlich aus. Trotz niedrigerer Brutto%

EG 15 brutto 450.77 (+6.66%)        EG6 brutto 225.66 (+7.07%)
EG 15 netto 230.39 (+6.11%)          EG6 netto  107.99 (+5.55%)

Da es sich beim Spitzensteuersatz um einen Grenzsteuersatz handelt, der jeden weiteren verdienten Euro mit eben diesem Grenzsteuersatz belastet, ist das natürlich Blödsinn und zeugt von einer ungenügenden Durchdringung des Themas. Maßgeblich für die günstigere Nettoentwicklung ist natürlich der Umstand, daß sozialversicherungsrechtliche Bemessungsgrenzen überschritten sind.

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3126 am: 11.03.2020 20:19 »

Durch die Steuerprogression wird höheres Gehalt stärker besteuert - wenn man den Arbeitnehmern mehr netto schenken möchte, dann muss das auf Bundesebene über die Steuern passieren - nicht in einem Tarifvertrag.


Da die "oberen EGs" schon bereits den Spitzensteuersatz zahlen wirkte sich die Erhöhung Netto überdurschschnittlich aus. Trotz niedrigerer Brutto%

EG 15 brutto 450.77 (+6.66%)        EG6 brutto 225.66 (+7.07%)
EG 15 netto 230.39 (+6.11%)          EG6 netto  107.99 (+5.55%)

Da es sich beim Spitzensteuersatz um einen Grenzsteuersatz handelt, der jeden weiteren verdienten Euro mit eben diesem Grenzsteuersatz belastet, ist das natürlich Blödsinn und zeugt von einer ungenügenden Durchdringung des Themas. Maßgeblich für die günstigere Nettoentwicklung ist natürlich der Umstand, daß sozialversicherungsrechtliche Bemessungsgrenzen überschritten sind.

Lohnerhöhungen betreffen immer das Brutto-Entgelt, daher ist der Rest egal und Privatvergnügen...  8)

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3127 am: 11.03.2020 20:29 »
Na immerhin wird deutlich gefordert, aber ob etwas geschieht steht auf wieder auf einem anderen Blatt...

https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/digitalisierung-dbb-fordert-mehr-investitionen-in-den-oeffentlichen-dienst.html




MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3128 am: 12.03.2020 07:22 »
solange sich User nicht die nötige Mühe machen, sich über den Aufbau und die Verteilung der Mitarbeiter im ÖD zu machen, ist es sinnlos hier Diskussionen zu führen. Wer hier über die unnötige Spreizung der Entgeltgruppen schwadroniert ist entweder ein Troll oder ein Kommunist der reinsten Sorte.
weitere Schlüsse kannst Du nicht ziehen? In einem Forum wo jeder, ob beteiligt oder nicht, rumschwafeln kann?

venue

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3129 am: 12.03.2020 08:32 »
Hier wurde ja bereits von vielen Seiten der Wunsch / Vorschlag angeführt, Stufen teilweise abzuschaffen und / oder Stufenlaufzeiten zu verkürzen.

Dass dies in den kommenden Tarifverhandlungen nicht geschehen wird, ist ja sehr wahrscheinlich, da diese Wünsche öffentlich kaum diskutiert wurden.

Wie realistisch ist es denn perspektivisch gedacht?

Erstens: die finanzielle Belastung für die AG würde sprunghaft und drastisch steigen
Zweitens: es gibt auf AN Seite einige, die nicht davon profitieren würden und es dementsprechend den anderen nicht gönnen, z.B. bereits nach 3-5 Jahren die letzte Stufe erreicht zu haben.

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3130 am: 12.03.2020 08:48 »
Ich persönlich komme 2022 in die Stufe 6, würde also de facto auch nicht "profitieren". Dennoch befürworte auch ich eine überarbeitung des Stufensystems.

Realistische Perspektive?... sehe ich bei 0%.

Philipp

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3131 am: 12.03.2020 08:52 »
Also wenn ich mich im Personalorder mal umschaue, sind hier die Mehrzahl der Mitarbeiter schon in Stufe 6 und profitieren somit nicht von einer Verkürzung.
Gleichzeitig ist gerade dort der "Unmut" am größten, weil eben bis auf die tarifliche Erhöhung, oder eine langwierige Beantragung einer Höhergruppierung mit ungewissem Ausgang, nichts mehr steigt.

Die Kollegen die sich noch innerhalb der Stufen befinden, sehen zumindest noch die Sprünge die da kommen.

Am Ende zum Großteil Psychologie, aber sie wirkt. In dem Zusammenhang könnte es durchaus Sinn machen, die Intervalle etwas einzukürzen, und dafür die Anzahl der Stufen zu erhöhen.
Meine Wette: Wenn man jetzt 15 Stufen einführt die jedes Jahr aktualisiert werden, mit Stufe 15 aber am Ende das gleiche Geld steht wie jetzt bei Stufe 6, würden viele sich besser fühlen  ;)

Kat

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3132 am: 12.03.2020 08:55 »
Gab es früher ja. Da gab es alle zwei Jahre Sprünge in die nächste Stufe und es waren mehr. Aber mit TVÖD wurde ja so einiges verschlimmbessert.

BAT

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3133 am: 12.03.2020 09:09 »
Gab es früher ja. Da gab es alle zwei Jahre Sprünge in die nächste Stufe und es waren mehr. Aber mit TVÖD wurde ja so einiges verschlimmbessert.

Nach meiner Erinnerung waren das Sprünge nach zwei Jahren, dann noch drei Jahren und irgendwann nach vier Jahren.

Ich bin auch in der Endstufe, bin aber ganz klar für eine Abschaffung dieses Unfugs. Warum sollte man auch dafür sein, daß Arbeitnehmern Entgelte vorenthalten werden?

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3134 am: 12.03.2020 09:10 »
Also wenn ich mich im Personalorder mal umschaue, sind hier die Mehrzahl der Mitarbeiter schon in Stufe 6 und profitieren somit nicht von einer Verkürzung.
Gleichzeitig ist gerade dort der "Unmut" am größten, weil eben bis auf die tarifliche Erhöhung, oder eine langwierige Beantragung einer Höhergruppierung mit ungewissem Ausgang, nichts mehr steigt.

Die Kollegen die sich noch innerhalb der Stufen befinden, sehen zumindest noch die Sprünge die da kommen.

Am Ende zum Großteil Psychologie, aber sie wirkt. In dem Zusammenhang könnte es durchaus Sinn machen, die Intervalle etwas einzukürzen, und dafür die Anzahl der Stufen zu erhöhen.
Meine Wette: Wenn man jetzt 15 Stufen einführt die jedes Jahr aktualisiert werden, mit Stufe 15 aber am Ende das gleiche Geld steht wie jetzt bei Stufe 6, würden viele sich besser fühlen  ;)
Aber genau das bringt eben keine weiteren Fachkräfte an den Start, da halt am Anfang für die gleiche Leistung ein zu niedriges Gehalt gezahlt wird.