Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1241553 times)

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3135 am: 12.03.2020 09:17 »

Ich bin auch in der Endstufe, bin aber ganz klar für eine Abschaffung dieses Unfugs. Warum sollte man auch dafür sein, daß Arbeitnehmern Entgelte vorenthalten werden?
Aus AN Sicht: Neid und Mißgunst
Aus AG Sicht: Es wir kurz- und mittelfristig teurer

Philipp

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3136 am: 12.03.2020 09:35 »
@MrRossi

In der freien Wirtschaft steigt man auch nicht direkt mit einem Senior-Gehalt ein wenn man neu in eine Firma kommt.

@BAT
Abschaffung der Stufen?
Sieh es nicht als "vorenthaltenes Gehalt". Eine Abschaffung hätte sicher nicht zur Folge, dass alle automatisch äquivalent nach Stufe 6 bezahlte würden. Der Betrag läge dann sicherlich eher im Mittel.

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3137 am: 12.03.2020 09:41 »
Also wenn ich mich im Personalorder mal umschaue, sind hier die Mehrzahl der Mitarbeiter schon in Stufe 6 und profitieren somit nicht von einer Verkürzung.
Gleichzeitig ist gerade dort der "Unmut" am größten, weil eben bis auf die tarifliche Erhöhung, oder eine langwierige Beantragung einer Höhergruppierung mit ungewissem Ausgang, nichts mehr steigt.

Die Kollegen die sich noch innerhalb der Stufen befinden, sehen zumindest noch die Sprünge die da kommen.

Am Ende zum Großteil Psychologie, aber sie wirkt. In dem Zusammenhang könnte es durchaus Sinn machen, die Intervalle etwas einzukürzen, und dafür die Anzahl der Stufen zu erhöhen.
Meine Wette: Wenn man jetzt 15 Stufen einführt die jedes Jahr aktualisiert werden, mit Stufe 15 aber am Ende das gleiche Geld steht wie jetzt bei Stufe 6, würden viele sich besser fühlen  ;)
Aber genau das bringt eben keine weiteren Fachkräfte an den Start, da halt am Anfang für die gleiche Leistung ein zu niedriges Gehalt gezahlt wird.

Das jetzige System demotiviert. Warum soll ich für weniger arbeiten als mir zusteht. Anstrengen lohnt sich auch nicht. Warum also mehr machen als notwendig?

Kat

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3138 am: 12.03.2020 09:48 »
Jemand ohne Berufserfahrung kann gar nicht die gleiche Leistung bringen wie ein "alter Hase".

MrRossi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3139 am: 12.03.2020 09:51 »
Also wenn ich mich im Personalorder mal umschaue, sind hier die Mehrzahl der Mitarbeiter schon in Stufe 6 und profitieren somit nicht von einer Verkürzung.
Gleichzeitig ist gerade dort der "Unmut" am größten, weil eben bis auf die tarifliche Erhöhung, oder eine langwierige Beantragung einer Höhergruppierung mit ungewissem Ausgang, nichts mehr steigt.

Die Kollegen die sich noch innerhalb der Stufen befinden, sehen zumindest noch die Sprünge die da kommen.

Am Ende zum Großteil Psychologie, aber sie wirkt. In dem Zusammenhang könnte es durchaus Sinn machen, die Intervalle etwas einzukürzen, und dafür die Anzahl der Stufen zu erhöhen.
Meine Wette: Wenn man jetzt 15 Stufen einführt die jedes Jahr aktualisiert werden, mit Stufe 15 aber am Ende das gleiche Geld steht wie jetzt bei Stufe 6, würden viele sich besser fühlen  ;)
Aber genau das bringt eben keine weiteren Fachkräfte an den Start, da halt am Anfang für die gleiche Leistung ein zu niedriges Gehalt gezahlt wird.

Das jetzige System demotiviert. Warum soll ich für weniger arbeiten als mir zusteht. Anstrengen lohnt sich auch nicht. Warum also mehr machen als notwendig?
Ich behaupte nichts Gegenteiliges, weshalb ich auch für die Abschaffung bin. Siehe 2 Post auf Seite,
Ich schrieb:
Stufenabschaffung 1,2,4,5 und als Kompensation nur 1,5% für die Endstufe,
Stufenlaufzeit der ersten Stufe 2 Jahre, bei befristeteten Verträgen gleich Endstufe.
Wer aktuell weniger als 2 Jahre für die Endstufe benötigt läuft die Zeit weiter, wer mehr braucht wird die Zeit auf 2 Jahre verkürzt.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3140 am: 12.03.2020 09:52 »
Jemand ohne Berufserfahrung kann gar nicht die gleiche Leistung bringen wie ein "alter Hase".

Berufserfahrung wirkt sich jenseits eines Jahres nicht mehr aus und kann bei einschlägiger Berufserfahrung von mehr als 10-15 Jahren sogar leistungsmindernd wirken.

BAT

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3141 am: 12.03.2020 10:19 »

Abschaffung der Stufen?
Sieh es nicht als "vorenthaltenes Gehalt". Eine Abschaffung hätte sicher nicht zur Folge, dass alle automatisch äquivalent nach Stufe 6 bezahlte würden. Der Betrag läge dann sicherlich eher im Mittel.

Als Edikt das Königs? Nicht so klein machen als Arbeitnehmer. Daran hapert doch die ganze Systematik!

Philipp

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3142 am: 12.03.2020 10:19 »
Das jetzige System demotiviert. Warum soll ich für weniger arbeiten als mir zusteht. Anstrengen lohnt sich auch nicht. Warum also mehr machen als notwendig?

Dann definiere doch mal monetär, was dir quantitativ zusteht?

Bastel

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3143 am: 12.03.2020 10:23 »
Am Ende zum Großteil Psychologie, aber sie wirkt. In dem Zusammenhang könnte es durchaus Sinn machen, die Intervalle etwas einzukürzen, und dafür die Anzahl der Stufen zu erhöhen.
Meine Wette: Wenn man jetzt 15 Stufen einführt die jedes Jahr aktualisiert werden, mit Stufe 15 aber am Ende das gleiche Geld steht wie jetzt bei Stufe 6, würden viele sich besser fühlen  ;)

Dieses System wäre für den AG allerdings teurer als das jetzige.

ds78

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3144 am: 12.03.2020 10:28 »
Jemand ohne Berufserfahrung kann gar nicht die gleiche Leistung bringen wie ein "alter Hase".

Berufserfahrung wirkt sich jenseits eines Jahres nicht mehr aus und kann bei einschlägiger Berufserfahrung von mehr als 10-15 Jahren sogar leistungsmindernd wirken.

Würde ich pauschal nicht unterschreiben. Für bestimmte Tätigkeiten mag das stimmen, für bestimmte Bereiche in der IT kann die obige Aussage definitiv verneint werden. In der Regel zieht in der IT steigende Berufserfahrung allerdings auch höher dotierte Stellen nach sich. Von daher ist diese Betrachtung zumindest in Teilen von Stufen losgelöst zu betrachten.

Aber selbst ein Softwareentwickler mit einigen Jahren Berufserfahrung macht natürlich (i.d.R.) aufgrund seines Erfahrungsschatzes weniger Fehler als einer mit nur einem Jahr an Erfahrung. Softwarearchitekten mit größerer Erfahrung entsprächen dann noch einigen Jahren Erfahrung mehr.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3145 am: 12.03.2020 10:32 »
Das ist hinreichend arbeitswissenschaftlich untersucht - mit dem von mir geschilderten Ergebnis. Einzige Ausnahme: Führungserfahrung bei Führungspositionen. Es gibt keine Gewähr dafür, daß jemand mit einigen Jahren Berufserfahrung weniger Fehler machte als jemand mit weniger Berufserfahrung.

Schmitti

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3146 am: 12.03.2020 10:40 »
Berufserfahrung wirkt sich jenseits eines Jahres nicht mehr aus und kann bei einschlägiger Berufserfahrung von mehr als 10-15 Jahren sogar leistungsmindernd wirken.
Kommen diese Zahlen aus Studien o.ä.? "10-15 Jahre" braucht es nach meiner Ansicht dafür doch nicht. Mit der klassischen "Das-hab-ich-immer-so-gemacht"-Arbeitshaltung von so manchem Mitarbeiter und der Entwicklung der Möglichkeiten an EDV-Unterstützung, die sich im ÖD zwar langsam, aber immerhin etwas ausbreitet, gewürzt mit der Schnelllebigkeit in einigen Fachgebieten, reichen 1-2 Jahre schon locker aus damit ein Mitarbeiter, der sich seiner Berufserfahrung sicher ist, nicht die Leistung bringt, die er eigentlich bringen könnte.

ds78

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3147 am: 12.03.2020 10:40 »
Das ist hinreichend arbeitswissenschaftlich untersucht - mit dem von mir geschilderten Ergebnis. Einzige Ausnahme: Führungserfahrung bei Führungspositionen. Es gibt keine Gewähr dafür, daß jemand mit einigen Jahren Berufserfahrung weniger Fehler machte als jemand mit weniger Berufserfahrung.

Quelle? Untersuchte Berufe? Darüber hinaus sind Berufe mitnichten vergleichbar. Mag vielleicht für den Bandarbeiter / Sachbearbeiter, der nach Schema-F arbeitet, stimmen. Endet aber spätestens bei stärkerer intellektueller Forderung. Wir sprechen jetzt nicht ernsthaft darüber ob ein Jurist mit 1 Jahr Erfahrung diesselben Aufgaben inkl. begangener Fehler erledigen könnte wie einer mit 15 Jahren Erfahrung.

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3148 am: 12.03.2020 11:07 »
Z.B. Schlick, Bruder, Luczak (2018): Arbeitswissenschaft; und natürlich könnte ein Jurist das

DiVO

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #3149 am: 12.03.2020 11:14 »
@MrRossi

In der freien Wirtschaft steigt man auch nicht direkt mit einem Senior-Gehalt ein wenn man neu in eine Firma kommt.

Doch, kann man. Man muss nur im Vorfeld entsprechend verhandeln, dann geht sogar noch mehr. Meine Frau ist in ihrer jetzigen Firma (IG-Metall) sofort in der Endstufe (gibt nur drei) plus Zulage eingestellt worden. Klare Ansage von ihr im Vorstellungsgespräch: Unter dem gehalt komm ich nicht.