Warum sollten die Gewerkschaften etwas für die "oberen Entgeltgruppen" tun? Das sind nicht deren Mitglieder. Untere Lohngruppen sind in der Regeln in der Gewerkschaft. Ich war fast 20 Jahre Verdi Mitglied. Mein Lohnplus nach dem Austritt war ja fast höher als das Tariflohnplus.
Jetzt bin ich in der Komba, nicht, dass die besser sind, aber günstiger. Ich stehe halt auf Solidarität.
Ich müsste nicht zwingend dieses Jahr ein Lohnplus haben, mir würde weniger Arbeitszeit reichen. Lebenszeit kann mir kein Geld der Welt ersetzen.
Aber mal bzgl. Arbeitgeber. Corona bedingt wurden etliche Mitarbeiter, gerne aus den Bürgerbüros, abgezogen und ins Gesundheitsamt zur Nachverfolgung gesteckt. Die Arbeitszeit im Gesundheitsamt war eine 7 Tage Woche mit einem 10 Stundentag. Also mussten die Mitarbeiter mindestens 6 Tage die Woche mit 10 Stunden am Tag arbeiten. Da das ganze auf gezwungener freiwilliger Basis war, also man musste sich freiwillig melden, sollte es auch entsprechend keine Zuschläge für Wochenendarbeit etc. geben. Widerwillig gibt es das jetzt schon. Die Stunden werden aber nicht ausgezahlt sondern auf dem Gleitzeitkonto angespart.
Das bedeutet jetzt, dass die Kollegen in den Ämtern, die die Arbeit der abgezogenen Kollegen mitgemacht haben, jetzt weiterhin die Arbeit mitmachen müssen weil die abgezogenen Kollegen die Stunden abbummeln sollen.
Als Dankeschön z. B. für die Mitarbeiter in den Bürgerämtern, die spärlich besetzt waren und da jetzt da ne Menge Arbeit liegen geblieben ist, wurde für die jetzt Samstagsarbeit angeordnet, damit der Bürger samstags seine Belange regeln kann.
Sicherlich könnte man sich als Mitarbeiter irgendwie wehren, aber sind wir doch mal ehrlich. Der Arbeitgeber im öD ist nachtragend wie bolle. Da beguckt man sich nichts mehr wenn mal sich aufgelehnt hat. Da kann man nur noch kündigen. Das ist doch die Realität.
Ich bin seit der Ausbildung im öD, was genau sollte ich in der Privatwirtschaft schon machen? Die nehmen mich doch nirgendwo. Ich bin reine Verwaltungskraft.