Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1243381 times)

Schreinersepp

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4845 am: 08.06.2020 10:55 »
Wie sollte eine solche Wahlmöglichkeit aussehen? Individuell bei jedem Beschäftigten, oder bei jeder Dienststelle einheitlich? Wie oft darf man auswählen, einmalig oder auch wechselhaft im Abstand von Zeitraum X?
Ich glaube kaum, dass man so etwas in den TV aufnehmen wird. Aber wünschenswert, je nach Ausgestaltung, wäre das schon.

Ich weiß, dass das nicht gaaanz einfach ist. Aber ich denke es gibt für alles eine Lösung!  ;)
Hat nicht die Deutsche Bahn vor ca. 2 Jahren ein ähnliches Modell als Ergebnis im Tarifvertrag gehabt?!

Dienstbeflissen

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4846 am: 08.06.2020 11:11 »
Wie sollte eine solche Wahlmöglichkeit aussehen? Individuell bei jedem Beschäftigten, oder bei jeder Dienststelle einheitlich? Wie oft darf man auswählen, einmalig oder auch wechselhaft im Abstand von Zeitraum X?
Ich glaube kaum, dass man so etwas in den TV aufnehmen wird. Aber wünschenswert, je nach Ausgestaltung, wäre das schon.

Ich weiß, dass das nicht gaaanz einfach ist. Aber ich denke es gibt für alles eine Lösung!  ;)
Hat nicht die Deutsche Bahn vor ca. 2 Jahren ein ähnliches Modell als Ergebnis im Tarifvertrag gehabt?!

Die Post ebenfalls.

Falke007

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4847 am: 08.06.2020 11:33 »
Das heißt ich muss meine Arbeit dann in weniger Arbeitszeit bzw. unter Ansammeln von Gleitzeitguthaben schaffen.

Musst du nicht. Du machst ganz normal deine 39h Woche, der Rest ist das Problem des AGs.
Ich hatte mich auf eine Reduzierung der Arbeitszeit bzgl. eines Tarifabschlusses bezogen. Ich arbeite im Sozialamt, sind wir mal ehrlich, da ist es mir Dienst von 39 Stunden nicht getan.

Wenn du einen 39 Stunden/Woche Vertrag hast, ist die Arbeit nach 39 Stunden/Woche auch getan?

Bastel

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4848 am: 08.06.2020 11:49 »
Ich hatte mich auf eine Reduzierung der Arbeitszeit bzgl. eines Tarifabschlusses bezogen. Ich arbeite im Sozialamt, sind wir mal ehrlich, da ist es mir Dienst von 39 Stunden nicht getan.

Warum? Der Steuerzahler wird dir dankbar sein und das Geld gibt es halt etwas später. Wenn es dem Empfänger nicht passt, kann dieser die verantwortlichen politischen Gremien abwählen.

DiVO

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4849 am: 08.06.2020 11:54 »
Das heißt ich muss meine Arbeit dann in weniger Arbeitszeit bzw. unter Ansammeln von Gleitzeitguthaben schaffen.

Musst du nicht. Du machst ganz normal deine 39h Woche, der Rest ist das Problem des AGs.
Ich hatte mich auf eine Reduzierung der Arbeitszeit bzgl. eines Tarifabschlusses bezogen. Ich arbeite im Sozialamt, sind wir mal ehrlich, da ist es mir Dienst von 39 Stunden nicht getan.

Wenn du einen 39 Stunden/Woche Vertrag hast, ist die Arbeit nach 39 Stunden/Woche auch getan?

Das ist dann ein AG-Problem wie er seinen Betrieb organisiert.

Alfi

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4850 am: 08.06.2020 12:10 »
Das mit der Arbeitszeitreduzierung finde ich echt nicht verkehrt. Hätte nichts dagegen 35 h zu arbeiten, beim gleichen Gehalt oder ggf. noch mehr :)
Die Frage ist aber, wer macht dann die Arbeit die bei jedem übrig bleibt? Ich glaube das hatte schon die Schenja hier gefragt.

Ich finde die Stufenaufstiege und auch der Gruppenaufstieg müsste sich auch mehr lohnen. Zumindest in einigen Bereichen (ich habe jetzt nur ab E10 geschaut)
Z.B. der Aufstieg von E10 Stf. 5 auf 6 sind zur Zeit grad mal 122 €, also 60 € netto und darauf soll man sich 5 Jahre lang freuen? (Noch schlimmer ist es in der E15Ü, von 5 auf 6, sind es dort 95 € Brutto)
Gleiches gilt von der E12 stf 6 auf E13 stf. 6. 109 €.


Schmitti

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4851 am: 08.06.2020 12:24 »
Die Frage ist aber, wer macht dann die Arbeit die bei jedem übrig bleibt?
Theoretisch müsste der AG dafür weiteres Personal rekrutieren.
Praktisch wird, aus verschiedenen Gründen, nicht bei jedem Mitarbeiter Arbeit übrig bleiben, und AG-Seite/Politik werden akzeptieren, dass was liegen bleibt.
Also so wie heute auch.

Kühlschrank

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4852 am: 08.06.2020 12:32 »
Die Frage ist aber, wer macht dann die Arbeit die bei jedem übrig bleibt?
Theoretisch müsste der AG dafür weiteres Personal rekrutieren.
Praktisch wird, aus verschiedenen Gründen, nicht bei jedem Mitarbeiter Arbeit übrig bleiben, und AG-Seite/Politik werden akzeptieren, dass was liegen bleibt.
Also so wie heute auch.

Korrekt. Bevor man Personal einstellt, gibt man sich erstmal damit zufrieden, dass es länger dauert.

DiVO

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4853 am: 08.06.2020 12:55 »
Die Frage ist aber, wer macht dann die Arbeit die bei jedem übrig bleibt?
Theoretisch müsste der AG dafür weiteres Personal rekrutieren.
Praktisch wird, aus verschiedenen Gründen, nicht bei jedem Mitarbeiter Arbeit übrig bleiben, und AG-Seite/Politik werden akzeptieren, dass was liegen bleibt.
Also so wie heute auch.

Korrekt. Bevor man Personal einstellt, gibt man sich erstmal damit zufrieden, dass es länger dauert.

Wer sagt denn, dass bei einer Arbeitszeitreduzierung automatisch was liegen bleibt oder die Bearbeitung länger dauert? Die AN im ÖD werden ja nicht nach Ergebnissen, sondern nach Zeit bezahlt und es gibt genügend, die jeden Tag eine gewisse Zeit einfach mit arbeitsfremden Tätigkeiten rumbringen, z.B. mehrfach Kaffee holen, Tasse mit der Hand spülen, Zeugin Internetforen posten, Ratschen am Kopierer, Ratschen vor der Kaffeemaschine, Ratschen am Flur, Privattelefonate, mal schnell paar Whatsapps verschicken, private Mails checken, ... Die liste lässt sich beliebig fortführen.

Ich gehe davon aus, dass selbst bei einer Reduzierung der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit auf 34 Stunden keine nennenswerte Veränderung bei der Arbeitsbelastung des Einzelnen zu verzeichnen ist.

Kühlschrank

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4854 am: 08.06.2020 13:08 »


Wer sagt denn, dass bei einer Arbeitszeitreduzierung automatisch was liegen bleibt oder die Bearbeitung länger dauert?

[/quote]

Nicht an jeder Stelle, das stimmt. Aber dort, wo es jetzt schon stockt, wird es durch eine Stundenreduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit sicherlich nicht besser bzw. wird die Bearbeitungszeit nicht gleich bleiben, oder?!

armerknecht

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4855 am: 08.06.2020 13:25 »
Artikel ist paar Monate alt, aber dennoch die Frage ob der öffentliche Dienst schon Fachkräfte abgreifen konnte, oder muss bald wieder die Schreibmaschine rausgeholt werden. In welcher Entgeltgruppe werden denn solche "Fachkräfte" eingestellt?

https://www.wr.de/wirtschaft/rekordmangel-in-deutschland-fehlen-124-000-it-fachkraefte-id227771269.html

öfföff

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4856 am: 08.06.2020 13:38 »
Angenommen es gäbe eine Wahlmöglichkeit zw. Lohnerhöhung und Wochenarbeitszeitreduktion.
Wäre dann die Reduktion der Zeit automatisch für immer? Bis zur Rente?

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4857 am: 08.06.2020 13:41 »
Das hängt maßgeblich davon ab, was die TVP dazu vereinbaren.

shenja

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4858 am: 08.06.2020 13:43 »
Wir sind doch alle lang genug dabei um zu wissen, dass es kein neues Personal geben wird. Auch denke ich, dass sich jeder vorstellen kann wo sich ein Sozialamtskunde beschweren wird, sicherlich nicht  beim Rat.

Klar gäbe Einsparungspotenzial, das gäbe es auch sicherlich in der PW, aber trinken wird ja wohl noch erlaubt sein und auch die Pipipause muss sein (im übrigen bin ich gerade nicht im Dienst, daher keine Verteilzeit  ;D).
Aber wenn ich mir nur manche Kollegen bei uns angucke. Die eine rechnet alles von Excel noch mal mit der Rechenmaschine nach weil Excel sich ja vertun kann. (Das ist übrigens aus die, die Rückstände aus 1999 hatte).

Vieles ist Arbeitgeber gemacht aber ich kann es nicht ändern. Da haben wir ein Auszahlungsprogramm welches keine Berechnungsbögen ausspuckt. Also muss ich die per Hand in Excel machen - doppelte Arbeit. Ich weiß, dass es besser geht aber meine Verwaltung ist so verwoben mit diesem Anbieter, dass es kein Entrinnen gibt und was ich für ne Meinung habe juckt niemanden. Da kann ich reden oder es auch lassen. Ich reibe mich daran nicht mehr hoch. Das habe ich seit 2016 lang genug gemacht. Ich nehme es wie es kommt.

Also wer macht die Arbeit bei einer Stundenreduzierung - ich, im gleichem Umfang wie jetzt auch.

Trotzdem hätte ich die Reduzierung sehr gerne. Das wäre wirklich mal eine Errungenschaft. Da das tatsächlich ein großer Fortschritt wäre glaube ich nicht dran, dass es durchgesetzt wird.

Arno-Nühm

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #4859 am: 08.06.2020 13:48 »
Ich gehe davon aus, dass selbst bei einer Reduzierung der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit auf 34 Stunden keine nennenswerte Veränderung bei der Arbeitsbelastung des Einzelnen zu verzeichnen ist.

Dem ist absolut nichts hinzuzufügen! Jeder, der etwas anderes behauptet, LÜGT!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diejenigen, die am lautesten von "überlastet sein" und "meine Arbeit nicht schaffen" faseln, am wenigsten tun :)