Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1238540 times)

Kaiser80

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #5940 am: 25.09.2020 06:30 »
Und u.a. deshalb habe ich schon vor Ewigkeiten geschrieben: Flächendeckend ist der Kampf um die notwendigen und guten IT-Kräfte zumindest für die Kommunen nicht zu gewinnen! Die Leistungen werden am Ende des Tages extern eingekauft werden müssen.

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #5941 am: 25.09.2020 06:59 »
Und u.a. deshalb habe ich schon vor Ewigkeiten geschrieben: Flächendeckend ist der Kampf um die notwendigen und guten IT-Kräfte zumindest für die Kommunen nicht zu gewinnen! Die Leistungen werden am Ende des Tages extern eingekauft werden müssen.

Ja, für 1.600€ pro Tag.

Ein e10/e11er in der IT geht ja mit durchschnittlich 4.700€ nach Hause. Vergleichbare Tätigkeiten werden hier mit 6.500€+ in der Wirtschaft vergütet. Das entspricht in etwa einer e14. Und dann muss man erstmal die Stufe bekommen. Führungskräfte in diesem Bereich im öD mit e14 kommen hier locker mit 8-9k weg. Wenn es ein größeres Unternehmen ist auch mit über 10k. Das ist wie mit den Ärztestellen beim Landkreis/Gesundheitsamt... da kann man e14/e15 bieten wie man will, dass klappt vielleicht in Eisenhüttenstadt und selbst da ist die Bevölkerung so überaltert, dass dort als Landarzt die Kasse deutlich „doller“ klappert.

Pseudonym

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« Antwort #5942 am: 25.09.2020 07:18 »

Das ist das Niveau von Leuten, die sich bei der Berufswahl von dem Gedanken leiten lassen, "etwas mit Menschen" machen zu wollen - und sich nachher wundern, dass die Kohle knapp ist und die Rente nicht reicht.

Auftragskiller machen "etwas mit Menschen" und sind allgemein recht gut bezahlt. Ärzte und Psychotherapeuten auch.

So falsch ist "etwas mit Menschen" also nicht.

Spid

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« Antwort #5943 am: 25.09.2020 07:34 »
Bei Auftragskillern gibt es einige, wenige mit einer guten Bezahlung. Die große Masse eher nicht - und am unteren Ende gibt es welche, die erledigen das für ne Schachtel Kippen. Sind auch meistens eher Freiberufler als abhängig Beschäftigte.

DiVO

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« Antwort #5944 am: 25.09.2020 07:52 »
Gottlob übernimmt der Bund regelmäßig die Ergebnisse des TVöD (fast ganz) und nicht die des Friseurhandwerks.

Dann soll man sich doch lieber am letzten Abschluss der NGG für die Systemgastronomie orientieren  ;D 25% auf 5 Jahre oder so.

Zur Rekrutierung des Nachwuchses wäre es auch sachdienlich wenn man die Stufenlaufzeit zugunsten eines schnelleren Aufstiegs auf jeweils ein Jahr reduziert. Dies, die 100% JSZ und eine strukturelle Erhöhung der Entgelte würde den öD auf einen Schlag finanziell attraktiv machen für den Nachwuchs. Für den Rest sollte es einen Inflationsausgleich geben.

Wieso überhaupt sechs Stufen? Die Entgelttabelle bei IG Metall Holz z.B. umfasst genau drei Stufen, das halte ich für sinnvoller. Hier bin ich tatsächlich schneller bei dem "Endentgelt" der jeweiligen Entgeltgruppe angelangt.

Momentan ist es doch eine absolute Farce. 15 Jahre bis zur Endstufe ist für mich so ein Relikt aus alten Zeiten wie "samstags gehört Papa mir".

WasDennNun

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« Antwort #5945 am: 25.09.2020 07:58 »
Wieso überhaupt sechs Stufen?
Das ist das Ding mit der Möhre und dem Esel.

Spid

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« Antwort #5946 am: 25.09.2020 08:01 »
Das verfängt aber nur bei Menschen mit eher gewöhnlicher Auffassungsgabe, die nicht verstehen, daß ihnen damit 15 Jahre lang Geld vorenthalten wird. Für die Gewerkschaftsklientel also genau richtig, aber darüber hinaus...

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #5947 am: 25.09.2020 08:21 »
Nicht zu vergessen ist auch das verhandelte "Schmanckerl" Verlust der Stufenlaufzeiten bei Höhergruppierungen.
Dies wurde zwar zwischenzeitlich etwas geändert, ist aber immer noch und unterm Strich ein Verlust von Erfahrungszeiten.

In den letzten Jahren, ein toller Weg um Stufenlaufzeiten künstlich zu verlängern.
Dies führte z.B. bei Höhergruppierungen von E12 zu E13 (im Jahresbrutto) zu Gehaltsminderungen.

Verdi setzen.......6!

LeonL

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« Antwort #5948 am: 25.09.2020 08:23 »
Eben. Dass man vielleicht ein paar Jahre Erfahrung braucht, um seine vorgesehene Tätigkeit angemessen und routiniert bewältigen zu können, finde ich unstrittig. Aber bei 15 Jahren habe ich auch das Gefühl, dass mir min. 10 Jahre lang Gehalt vorenthalten wird. Zumal bei uns von jedem MA nach wenigen Jahren das gleiche Pensum, die gleiche Eigenverantwortlichkeit und die gleiche Qualität der Arbeit erwartet wird.

Aber meiner Erfahrung nach merken die meisten jüngeren Kollegen nach wenigen Jahren, dass sie beim Gehalt veralbert werden und dann gehen bei doch so einigen Engagement und Eifer Stück für Stück zurück.

Masterofdesaster

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #5949 am: 25.09.2020 08:37 »
Gottlob übernimmt der Bund regelmäßig die Ergebnisse des TVöD (fast ganz) und nicht die des Friseurhandwerks.

Dann soll man sich doch lieber am letzten Abschluss der NGG für die Systemgastronomie orientieren  ;D 25% auf 5 Jahre oder so.

15 Jahre? Das wäre ja noch schön! Bei uns haben sie noch eine Stufe 5A zwischen 5 und 6 gepackt, so brauchen "wir" 20 Jahre! Das ist echt ein Witz...
Zur Rekrutierung des Nachwuchses wäre es auch sachdienlich wenn man die Stufenlaufzeit zugunsten eines schnelleren Aufstiegs auf jeweils ein Jahr reduziert. Dies, die 100% JSZ und eine strukturelle Erhöhung der Entgelte würde den öD auf einen Schlag finanziell attraktiv machen für den Nachwuchs. Für den Rest sollte es einen Inflationsausgleich geben.

Wieso überhaupt sechs Stufen? Die Entgelttabelle bei IG Metall Holz z.B. umfasst genau drei Stufen, das halte ich für sinnvoller. Hier bin ich tatsächlich schneller bei dem "Endentgelt" der jeweiligen Entgeltgruppe angelangt.

Momentan ist es doch eine absolute Farce. 15 Jahre bis zur Endstufe ist für mich so ein Relikt aus alten Zeiten wie "samstags gehört Papa mir".

Spid

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« Antwort #5950 am: 25.09.2020 08:39 »
Alles über 1 Jahr ist strittig.

Masterofdesaster

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #5951 am: 25.09.2020 08:42 »
15 Jahre? Bei uns haben sie noch eine Stufe 5A zwischen der 5 und der 6 platziert. Das heißt wir benötigen 20 Jahre, um die Stufe 6 zu erhalten. Kein Kommentar... ;;--((
PS: Kenne nicht die Hintergründe, aber ist schon viele Jahre so, ggf. separater Haustarifvertrag? Oder mal wieder Sonderregelung für Berlin? I don´t know...

Britta2

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« Antwort #5952 am: 25.09.2020 08:57 »
Das heißt wir benötigen 20 Jahre, um die Stufe 6

Soll vielleicht sowas wie eine Motivation sein. 20 Perspektive auf etwas mehr.
Danach gehts nicht weiter. Stell Dir den Frust vor, bereits nach nur 10 Jahren die letzte Stufe der Leiter erreicht zu haben und dort 30 Jahre zu verbleiben ...

LeonL

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« Antwort #5953 am: 25.09.2020 08:58 »
Alles über 1 Jahr ist strittig.

Finanziell gesehen nehme ich das gerne so an! Aber wenn jemand frisch von der Uni kommt und die Projektleitung für schwierigere Bau-/Verwaltungsprojekte übernimmt, braucht es in der Regel mehr als ein Jahr bis eine eingearbeitete und eloquente Persönlichkeit entsteht, die ihre Aufgabe in allen Facetten eigenständig wahrnehmen kann. Aber es dauert eben nicht 15 Jahre. Ich halte daher auch eine Stufenlaufzeit von je einem Jahr für die o.g. Tätigkeiten für angemessen.

Sozialarbeiter

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #5954 am: 25.09.2020 09:06 »
Alles über 1 Jahr ist strittig.

Finanziell gesehen nehme ich das gerne so an! Aber wenn jemand frisch von der Uni kommt und die Projektleitung für schwierigere Bau-/Verwaltungsprojekte übernimmt, braucht es in der Regel mehr als ein Jahr bis eine eingearbeitete und eloquente Persönlichkeit entsteht, die ihre Aufgabe in allen Facetten eigenständig wahrnehmen kann. Aber es dauert eben nicht 15 Jahre. Ich halte daher auch eine Stufenlaufzeit von je einem Jahr für die o.g. Tätigkeiten für angemessen.

Dem muss ich so auch zustimmen. Bei meiner Tätigkeit darf man die ersten 6 Monate quasi nichts von Gewicht entscheiden. Die Einarbeitung dauert offiziell 1,5 Jahre in dessen Rahmen auch relativ viele Fortbildungen (~25 Tage oder so...) vorgeschrieben sind. Nach 3 Jahren ist man dann insoweit erfahrene Fachkraft mit allen Befugnissen.
Aber ja, eine Stufenlaufzeit von 15 (oder 17 Jahren im SuE Bereich) macht dennoch keinen Sinn. Dass ich nach 3-4 Jahren noch in Stufe 2/3 hänge frustet eher, als dass es motiviert.

Angemessen fände ich:
Stufe 1 - 1 Jahr (Einarbeitungszeit ohne Befugnisse)
Stufe 2 - 1 Jahr (Einarbeitungszeit  wird abgeschlossen, Befugnisse steigen)
Stufe 3 - 2-3 Jahre (Man wird insoweit erfahrene Fachkrat und erreicht alle Befugnisse und komplettes Arbeitspensum)
Endstufe nach insagesamt 4-5 Jahren erreicht.
Mail-Aktion zur TV-L Tarifrunde:
Solidarisch zeigen und die Verantwortlichen in Hamburg via Mail auffordern auf eine bessere Bezahlung hinzuwirken: https://wastunfuerhamburg.de/

Ich empfehle den Thread zur Hamburg Zulage unter der Rubik Allgemeines, den ich seit 1-2 Jahren stetig füttere.