Autor Thema: Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung  (Read 1243094 times)

Jake1865

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2070 am: 14.02.2020 10:39 »
Hallo,
ich habe die 100 Seiten nicht durchgelesen, aber falls noch nicht vorgeschlagen:
Die Gewerkschaft soll bitte fordern das, wie damals im BAT, der Oster- und Pfingstsonntag wie gesetzliche Feiertage behandelt werden.

Das ist damals bei der Umstellung wohl vergessen worden und die AG lachen sich bis heute ins Fäustchen, das sie am höchsten Feiertag der Christen (für die Ungläubigen: An Ostern wurde der Mensch Jesus durch das Wunder der Wiederauferstehung zu Christus) nur die Sonntagszuschläge und nicht die Feiertagszuschläge zahlen müssen.

Na das ist doch mal eine ganz moderne Forderung. Arbeitnehmer sollen wegen Glauben an Wunder besser gestellt werden.

An dieses Wunder glauben die AG ebenso, denn Ostermontag und Pfingstmontag zahlen die Arbeitgeber die entsprechenden Feiertagszuschläge.
An den Sonntagen jedoch nicht. Das macht aber keinen Sinn.
Wer Ostersonntag arbeitet sollte den gleichen Zuschlag wie Ostermontag bekommen.


Gruß Jake

Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2071 am: 14.02.2020 11:12 »
Nein, die AG halten sich an die tariflichen Regelungen und die landesgesetzlichen Regelungen zu den gesetzlichen Feiertagen.

WasDennNun

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2072 am: 14.02.2020 11:54 »
Gerade um eben die Gießkanne ein bisschen gezielter "gießen" zu lassen, sollte man die EGO anpacken und alle ITler, Techniker, Ingenieure und Architekten mal 1-2 Gruppen nach oben katapultieren.
Bei den ITler wurde das doch gemacht, dachte ich.
Nur reicht das immer noch nicht.

WasDennNun

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2073 am: 14.02.2020 11:58 »
Nein, eine Ballungsraumzulage ist in der Sache keine Verhandlung über das eigene Entgelt, sondern eine indirekte Förderung von Vermietern und Banken.
Ich sehe es eher so, dass eine "Ballungsraumzulage" ein verzweifelter (und stumpfsinniger) Versuch ist, mit einer kleineren Gießkanne, ein woanders gelagertes Problem zu lösen. Also die geringe monetäre Attraktivität des öDs, da wo am regionalen Markt andere Mitbewerber sind, insbesondere in einigen Berufszweigen.

Kaffeetassensucher

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2074 am: 14.02.2020 12:12 »
Beim Thema Ballungsraumzulage frage ich mich ja auch, wie das in so Fällen wäre wie meinen. Ich wohne 20 km von der Großstadt entfernt, in der ich arbeite, hab die Bahn vor der Tür und bin innerhalb von 20 Minuten im dortigen Stadtzentrum. Diese ist zwar keine "Hochpreismieten"-Stadt, aber die Mietpreise sind deutlich höher als an meinem Wohnort, wo die Mieten recht günstig sind. An Fahrtkosten habe ich nur das Jobticket, das ich aber sowieso hätte, würde ich in Stadt wohnen, in der ich arbeite, weil man dort mit dem ÖPNV wesentlich besser durchkommt als mit dem Auto. Noch weiter draußen, auf dem Land, sind die Mieten noch günstiger, dann ist man aber aufs Auto angewiesen und hat entsprechende Mehrkosten.

Ich liege also wohnortmäßig am günstigsten von beiden Optionen. Wozu würde ich da eine Ballungsraumzulage brauchen, wäre besagte Großstadt als Ballungsraum deklariert? Nur weil mein Arbeitsplatz sich dort befindet? Das Geld würde ich natürlich nehmen, bezweifle aber den Sinn hinter solch einer Art Ballungsraumzulage.
Stellt man andersrum auf den Wohnort ab, dort wo die Mieten tatsächlich bezahlt und Immobilien gekauft/abbezahlt werden, würden diejenigen, die in einem Ballungsraum arbeiten, aber draußen auf dem Land wohnen und wegen des Kfz Mehrausgaben haben, während die Miete ggf. deutlich niedriger ist, leer ausgehen.

Ich bin mir da also nicht so sicher, ob eine Ballungsraumzulage in jedem Fall wirklich bedarfsgerecht wäre.


Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2075 am: 14.02.2020 12:22 »
Ich würde stets einer Kaufkraftindizierung der Entgelttabelle gegenüber einer „Zulage“ den Vorzug geben - und zwar bezogen auf den Arbeitsort. Der ist der Erfüllungsort, was der AN anhand seiner persönlichen Präferenzen macht, ist seine Sache.

WasDennNun

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2076 am: 14.02.2020 12:38 »
Ich bin mir da also nicht so sicher, ob eine Ballungsraumzulage in jedem Fall wirklich bedarfsgerecht wäre.
Ich bin mir sehr sicher, dass sie nur in einzelnen Ausnahmen bedarfsgerecht wäre.
Und zum größten Teil (>95%) rausgeschmissenes Geld.

Lars73

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2077 am: 14.02.2020 12:40 »
@Spid
Spannende Idee.
Weil du in Starnberg arbeitest? ;-)
EU macht sowas ein Stück.

Problem wäre ein solches Modell für Bundesbehörden die ihr Fachpersonal Bundesweit suchen. Da wären dann manche Standorte nur eingeschränkt konkurrenzfähig. Aber der Bund war ja schon immer schlau genug tarifliche Kann-Regelungen und notfalls halt übertarifliche Möglichkeiten zu schaffen.

WasDennNun

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2078 am: 14.02.2020 12:42 »
Ich würde stets einer Kaufkraftindizierung der Entgelttabelle gegenüber einer „Zulage“ den Vorzug geben - und zwar bezogen auf den Arbeitsort. Der ist der Erfüllungsort, was der AN anhand seiner persönlichen Präferenzen macht, ist seine Sache.
Aber nur als Basisentgelt.
Es wird jedoch das Problem der regionalen und temporär unterschiedliche Konkurenzsituation bzgl. einiger Berufsgruppen nicht beheben.

Otto1

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2079 am: 14.02.2020 13:15 »
Gerade um eben die Gießkanne ein bisschen gezielter "gießen" zu lassen, sollte man die EGO anpacken und alle ITler, Techniker, Ingenieure und Architekten mal 1-2 Gruppen nach oben katapultieren.
Bei den ITler wurde das doch gemacht, dachte ich.
Nur reicht das immer noch nicht.

Mit dem Effekt, dass der Chef E13 bekommt und der Indianer E12. Macht dann für die Führungskräfte ca. 100€ brutto und für den Normalo ca. 400€ brutto mehr. Je nach Stufe etc.

Vorher war der Abstand zur Führungskraft 400€, jetzt 100€. Da kommen sicher gleich haufenweise gute Leute...


Spid

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2080 am: 14.02.2020 13:23 »
Ich würde stets einer Kaufkraftindizierung der Entgelttabelle gegenüber einer „Zulage“ den Vorzug geben - und zwar bezogen auf den Arbeitsort. Der ist der Erfüllungsort, was der AN anhand seiner persönlichen Präferenzen macht, ist seine Sache.
Aber nur als Basisentgelt.
Es wird jedoch das Problem der regionalen und temporär unterschiedliche Konkurenzsituation bzgl. einiger Berufsgruppen nicht beheben.

Nein, das soll die Regelung auch nicht leisten.

Speech

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« Antwort #2081 am: 14.02.2020 15:47 »
Jeden noch so kleinen regionalen und persönlichen Krümel zu berücksichtigen wäre optimal. Das schafft neue Ministerien und Ämter die sich darum kümmern und das wiederum schafft mehr Beschäftigungsplätze. Das dafür benötigte Kapital wird mit dem ab 2021 wegfallenden Soli kompensiert, indem er einfach umbenannt wird (in zBsp.:Standort-Deutschland-Umlage) und alles ist tutti. Nur Not das Ganze jählich nach Bedarf aufstocken oder die 5,5% auf jegliche Art von Steuern zusätzlich erheben. Optimalerweise sitzen selbstverständlich die Ämter und Ministerien in besonders gefragten Regionen.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2082 am: 14.02.2020 17:18 »
Wie erfolgt die vorgeschlagene Höhergruppierung um 1 bis Stufen für Ingenieure, wenn man bereits in der E 14 oder E15 ist?

Spid

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« Antwort #2083 am: 14.02.2020 17:23 »
Höhergruppierungen erfolgen nicht um Stufen.

JahrhundertwerkTVÖD

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Antw:Tarifrunde 2020 - Wunschvorstellung
« Antwort #2084 am: 14.02.2020 18:04 »
Wie habe ich Herrn Oberlehrer Spid vermisst.
Entschuldige bitte meinen Fehler.