Autor Thema: Interne Bewerbungsverfahren  (Read 4511 times)

ArmerTB

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Interne Bewerbungsverfahren
« am: 13.11.2019 08:48 »
Guten Morgen!

Ich habe eine Frage zu Vorgaben bei internen Stellenausschreibungen. Auch wenn der TV-L hier nach meiner Kenntniss keine Regelung enthält hoffe ich auf verwertbare Antworten! ;)
Nach "dubiosen Vorkommnissen" bei internen Stellenausschreibungen in der Vergangenheit hat man in einem Landesbetrieb ein einheitliches Berwertungsschema bei Vorstellungsgesprächen eingeführt. Die Bewerbungsgespräche laufen immer gleich ab. Es wird eine Fachaufgabe (Vorbereitung im stillen Kämmerchen) mit anschließender Präsentation gestellt. Anschließend wird eine feste Anzahl von Fachfragen gestellt. In einem weiteren Teil werden Fragen zu Sozialkompetenzen, Teamfähigkeit usw. gestellt.

Die Fachaufgabe und die einzelnen Fragen sind mit feste Punkten bewertet. Nach jedem einzelnen Bewerber wird im Gremium (Fachvorgesetzter, PR; KleiBe; ggf. Schwerbehindertenertretung; PA) der Bewerber bewertet. Dies wird auf standardisierten Bewertungsbögen dokumentiert.

Nun haben wir den Fall das ein Bewerber in einem internen Verfahren mit Abstand die beste Bewertung erhalten hat. Allerdings hat ein anderer Bewerber ganz offensichtlich und allgemein bekannt eine enge persönliche Verbindung zu dem Fachvorgesetzten.  Nun soll dieser Bewerber den Zuschlag erhalten!

Jetzt zu meiner Frage!

Gibt es eine Möglichkeit gegen diese Vetternwirtschaft vorzugehen? Ist der AG an die Ergebnisse der Bewerberbewertung gebunden? (Ansonsten sind die kompletten Verfahren absurd)

Stellt die Nichtvergabe an den "Besten"  eine Diskrimminierung nach AGG dar wenn die Entscheidung für den "Kumpel" nicht ordentlich dokumentiert ist?

Vielen Dank vorab!

Spid

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #1 am: 13.11.2019 08:51 »
Es ist zutreffend, daß der TV-L dazu keine Regelungen trifft. Was meinst Du, wofür es das Unterforum „allgemeine Diskussion“ gibt? Damit man in den themenbezogenen Unterforen allen möglichen themenfremden Mist diskutiert?

Lars73

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #2 am: 13.11.2019 08:53 »
"Gibt es eine Möglichkeit gegen diese Vetternwirtschaft vorzugehen?"

In welcher Rolle?
Personalrat, Schwerbehindertenvertretung, Gleichstellungsbeauftragte, unterlegener Bewerber?

"Ist der AG an die Ergebnisse der Bewerberbewertung gebunden?"
Da kommt es auf die Details an. Grundsätzlich ja. Aber ggf. besteht die Möglichkeit verschiedene Bewertungsbereiche unterschiedlich zu gewichten etc.

"Stellt die Nichtvergabe an den "Besten"  eine Diskrimminierung nach AGG dar wenn die Entscheidung für den "Kumpel" nicht ordentlich dokumentiert ist?"

Dafür muss ein Anknüpfungspunkt an AGG relevante Sachverhalte vorliegen. Alleine die nicht ordentliche Dokumentation reicht nicht aus um AGG Ansprüche zu begründen.

ArmerTB

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #3 am: 13.11.2019 09:17 »
Entschuldigung für die Wahl des falschen Forums! Vielleicht kann der Admin aktiv werden!?  :-[
Ich bin leider noch nicht Sattelfest bei der Nutzung dieses Forums.

@Lars73: Da alle Bewerber männlich und ohne (bescheinigte) Behinderung sind KleiBe und SBV raus.

Der PR ist sehr "harmoniebedürftig" gegenüber dem AG und müsste schon konkret auf einen Ansatzpunkt gestossen werden. Wahrscheinlich muss der unterlegene Bewerber selbst aktiv werden.


Die Punktevergabe und Gewichtung der Bewertungsbereiche ist auf den Bewertungsbögen vorgegeben. Wer hier "unter dem Strich" die meisten Punkte hat, hat die beste Gesamtvorstellung geliefert.


Die Frage zur möglichen Diskriminierung war tatsächlich schlecht gestellt.


Stellt die Nichtbeachtung des besten Bewerbungsergebnisses unter den o.g. Kriterien eine Diskrimminierung nach AGG des betreffenden Bewerbers dar?


Auch wenn ich das falsche Unterforum gewählt habe, hatte ich als eifriger Leser hier auch auf die Antworten von Spid gehofft! ;)

was_guckst_du

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #4 am: 13.11.2019 10:11 »
...rechtlich haltbar ist natürlich nur die Auswahl nach "Bestenauslese"...sollte das Verfahren so abgelaufen sein, wie von dir dargestellt und auch eine entsprechende Dokumentation vorliegen, könnte der PR einer entsprechenden Umsetzung des Begünstigten nicht zustimmen...

...da er dies bei deiner Schilderung wahrscheinlich nicht tun wird, bleibt nur die individuelle Lösung des unterliegenden Bewerbers...dieser muss einen Bewerberverfahrensanspruch geltend machen...dies geschiehtdurch entsprechende Klage (Eilverfahren) beim Arbeitsgericht (mit sehr guten Erfolgsaussichten, wenn die Eegebnisse des Auswahlverfahrens so wie von dir beschrieben auch dokumentiert sind)....
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen

clarion

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #5 am: 13.11.2019 20:35 »
Hallo,

ich denke, ein Vertreter vom PR war beim Auswahlverfahren dabei. Was sagt der oder die denn?

ArmerTB

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #6 am: 06.12.2019 13:56 »
Hallo! Es gibt tatsächlich einen neuen Sachstand in dieser Sache welchen ich gerne hier diskutieren möchte! Allerdings wollte ich nach euren freundlichen Hinweisen diesen Chat erst zu "allgemeine Diskussion" verschieben. Ich bin aber offensichtlich zu unfähig!? Kann mir bitte jemand helfen? VG

WasDennNun

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Antw:Interne Bewerbungsverfahren
« Antwort #7 am: 06.12.2019 14:30 »
Kann mir bitte jemand helfen? VG
Mach dort einen neuen Thread auf und verweise auf diesen.