Autor Thema: Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?  (Read 6608 times)

Jennsi

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Hallo,

jetzt ist wiederholt das sechsmonatige Angestelltenverhältnis bei meinem vorletzten Arbeitgeber in Bewerbungsgesprächen thematisiert worden. Ich habe jeweils gesagt, dass es zwischen dem Vorgesetzten und mir menschlich leider nicht gepasst hat, weil es auch die Wahrheit ist und er letztlich auf meine Probezeitkündigung hingewirkt hat. Man kann sich ja nicht mit allen verstehen und ich denke, dass das nur menschlich ist, aber irgendwie kam das immer nicht so gut an. Zumindest hab ich das anhand von gegenübersitzenden Mimiken so verstanden.

Soll ich ne Story erfinden oder was wollen potentielle neue Arbeitgeber im ÖD hören?

Je nach Gespräch habe ich auch mein Einverständnis zur Einsicht in die PA des Arbeitgebers erwähnt, das ich entsprechend erteilen würde, wenn es gefordert wird. In der PA gibt es nämlich keine entsprechenden Ermahnungen, Abmahnungen, Notizen ...

Was meint ihr aus der Sicht eines Bewerbers und auch aus Arbeitgebersicht?

Danke.

Gruß

Spid

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #1 am: 15.12.2019 14:46 »
Naja, bei mir wäre jemand mit so einer Begründung direkt raus, weil er offenkundig nicht in der Lage ist, seine persönlichen Befindlichkeiten daheim zu lassen. Wir stellen nur Profis ein.

Sag doch einfach, der AG hätte die Probezeit nicht bestanden - und es ist nicht Deine Art, über ehemalige AG in Vorstellungsgesprächen herzuziehen.

WasDennNun

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #2 am: 15.12.2019 14:52 »
Die Arbeitsstellen hat nicht meinen Vorstellungen entsprochen, daher haben wir uns einvernehmlich getrennt.

Jennsi

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #3 am: 15.12.2019 22:31 »
Ist es sozusagen typisch für den ÖD eine solche Probezeitkündigung zu thematisieren? In der Privatwirtschaft war das nie ein Thema!

Ich hatte erst ein Bewerbungsgespräch in einer Behörde, wo ich dachte, was hier abgeht. Ging um eine normale SB-Stelle. Gesprächspartner stellten sich kurz vor. Ob ich noch Fragen oder Anmerkungen hätte, bevor es mit deren Fragen losgeht. Ich musste mich also nicht vorstellen. Also nicht so das typische "Vielen Dank für die Einladung ..." und dann das Vorstellen passender Stellen aus dem beruflichen Werdegang zur besetzenden Stelle. Ich fühlte mich bei den Fragen zwar nicht überfordert, konnte immer was sagen, dachte aber, dass hier was nicht stimmen könnte, weil es doch nur ne EG6-Stelle ist. Wollte schon fragen, ob die die 6 mit ner 9 verwechselt haben. Son Aufriss auf gut Deutsch, war mir irgendwie too much. Na ja, vllt hatte ich auch andere (falsche) Vorstellungen!? Aber ich dachte echt, dass dieses Assessment eher ab ner 9er-Stelle passend wäre. Aber nun gut, im ÖD werden wohl oft doch sehr verantwortungsvolle Jobs mit einem breiten Aufgabenspektrum schlecht bezahlt!?

clarion

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #4 am: 15.12.2019 23:34 »
Ich hoffe für Dich, dass Du nicht raushängen lassen hast, dass Du es “Too much“ fandest. Ein kleiner Tip, im Vorstellungsgespräch weniger Umgangssprache an den Tag legen. Es sollte nicht gestelzt klingen, aber Straßenslang kommt im ÖD nicht so gut.

Jennsi

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #5 am: 16.12.2019 08:30 »
Natürlich achte ich auf meine Wortwahl.

Wobei ja selbst kleinste "Witze" nicht gut ankommen? :-/ Nicht, dass ich ein Pausenclown bin, aber schon ein lockerer Typ.

Mein Vater, selbst nicht der Steifeste, hat sein ganzes Leben als Beamter "gearbeitet". Glückliche Fügung, Kohle stimmte und vor allem seine Arbeit, die ihm Spaß machte, sonst hätte der das auch nicht gemacht. Der meinte schon zu mir: "Junge (dabei in ich selbst Mitte 40), warum tust Du Dir das an? Schau mich an, willst Du dass Du genauso endest?" xD Ich müsste schon sehr viel Glück haben, um im ÖD eine Behörde zu finden, in der es nicht so piefig abläuft. Frage mich, warum das noch immer so ist - in der heutigen Zeit. Klar, man muss sich an Gesetze halten, diese anwenden ... Aber das geht auch lockerer! Als wenn im ÖD nur Leute arbeiten würden, die keinen Spaß am Leben haben.

Chrille1507

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #6 am: 16.12.2019 09:38 »
Wobei ja selbst kleinste "Witze" nicht gut ankommen? :-/ Nicht, dass ich ein Pausenclown bin, aber schon ein lockerer Typ.

Vielleicht waren die Witze auch einfach schlecht.

Ich kann deine Beobachtungen nicht teilen, wobei ich mir anhand deiner Ausführungen auch nicht sicher bin, ob es nicht am nötigen Ernst fehlt.

Jennsi

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #7 am: 16.12.2019 09:49 »
Who knows!

Ernst bin und meine ich es.

Laemat

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #8 am: 16.12.2019 10:40 »
So ein Foreneintrag ist auch immer ein Blick in das Seelenleben des Erstellers.
Ggf. solltest du dich beim Mediateam der Berliner Verkehrsbetriebe melden, die suchen immer hippe Leute mit dem Slang von der Straße.

But Who knows...

Jennsi

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #9 am: 16.12.2019 11:09 »
*lach*

Seelenleben!?

Ich dachte, hier geht es um den ÖD und nicht um Psychologisches! ;-)


Amiga

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #10 am: 16.12.2019 20:24 »
Spids Antwort war doch genau richtig. Der Arbeitgeber hat die Probezeit einfach nicht bestanden. Über den alten AG herziehen sollte man natürlich unterlassen. Wenn die dennoch penetrant nachfragen, war das Aufgabenfeld einfach nicht das, was man im Vorhinein versprochen hatte.

Es heißt übrigens bald nicht mehr "Deutscher", sondern "maximal besteuerte und geduldete Altlast ohne Migrationshintergrund".

WasDennNun

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #11 am: 16.12.2019 22:21 »
Oder man sagt, das Gesamtpaket welches der AG mir angeboten hat, hat nicht gestimmt.

connyziege

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #12 am: 17.12.2019 07:53 »
Ich persönlich finde auch nichts Verwerfliches daran, wenn man sagt, dass es menschlich nicht gepasst hat. Woran soll es nämlich sonst gelegen haben? ;-)

Man kann, soll und muss sich (glücklicherweise) nicht mit allen anderen Menschen auf der Welt verstehen. Oder etwa diejenigen hier, die meinten, eine solche Aussage wäre ein Minuspunkt? o_O

Kaiser80

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #13 am: 17.12.2019 08:01 »
Ich persönlich finde auch nichts Verwerfliches daran, wenn man sagt, dass es menschlich nicht gepasst hat. Woran soll es nämlich sonst gelegen haben? ;-)


Aus Sicht des AG: Mangelhafte Qualität, Mangelhafte Quantität, Umstrukturierungen blabla
Aus Sicht des AN: Nichteinhaltung von Zusagen, Mangelhafte Qualität, Änderung des Tätigkeitsbereich, Veränderungen im Privaten Umfeld blabla


Doraymefayzo

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Antw:Wie Kündigung zum Probezeitende "verkaufen"?
« Antwort #14 am: 17.12.2019 08:33 »
Der potentielle AG kann alles möglich hineininterpretieren was er will. Es kann sowohl positiv als auch negativ ausgelegt werden. Wichtig ist m.E. Ehrlichkeit. Wenn man damit beim potentiellen neuen AG nicht punkten kann, ist es halt Pech. Ich habe früher bei meinen Gesprächen die Wahrheit etwas zu meinen Gunsten "angepasst".
Dann bin ich dazu übergegangen die Wahrheit zu sagen. Selbst die beiden Male wo ich gehen musste, habe ich gesagt wieso, weshalb warum. Mit dieser Ehrlichkeit konnte ich gut punkten.
Die Leute die regelmäßig Vorstellungsgespräche führen, wissen, dass sie oft angelogen werden.

Wenn dien Lebenslauf Jennsi sonst ohne "flecken" ist, dann sollte es kein Problem sein, so etwas ehrlich rüberzubringen.