Autor Thema: Welche Daten in den Lebenslauf? Bewerbungsfoto, Telefonnummer ...?!  (Read 3743 times)

culluc

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Hallo,

i. R. d. AGGs ist man ja nicht verpflichtet, z. B. seinen Familienstand anzugeben oder ob man Kinder hat, welcher Religion man angehört, ob man verheiratet ist ...

Man muss wohl auch kein Bewerbungsfoto beifügen!?

Jetzt hört man ja immer wieder, dass man in der Bewerberauswahl oft schon aussortiert wird, weil dem Personaler das Gesicht des Bewerbers nicht gefällt ... ob das jetzt wirklich so ist, sei dahingestellt, aber was empfehlt ihr?

Man kann sich ja noch so gut in Szene setzen, beim besten Bewerbungsfoto-Fotograf gewesen sein und das Bild kommt beim Empfänger nicht gut an.

Ist es quasi schon ein absolutes Ausschlusskriterium, wenn der Bewerbung kein Foto beigefügt wurde oder kann man sich eben mit einem noch so guten Foto selbst ins Aus scheißen?

Was meint ihr?

Wie handhabt ihr das?

Wenn hier Personaler sein sollten, wie empfindet ihr Bewerbungen mit oder ohne Fotos, besonders die ohne?

Vielen Dank und viele Grüße

Sjuda

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Ein Personalverantwortlicher, der Bewerbungen aussortiert, weil das Gesicht nicht passt, könnte das bei einer Bewerbung ohne Foto ebenso nach einem Vorstellungsgespräch tun.

Üblicherweise enthalten Bewerbungsunterlagen ein Foto des Bewerbers. Lässt man dieses weg und verzichtet vielleicht noch zusätzlich auf Angaben zu den persönlichen Verhältnissen oder treibt es gar auf die Spitze, indem man sich anonym bewirbt, dann sticht man aus dem Bewerberkreis hervor - und das nicht aus fachlicher Sicht. Man sollte sich die Frage stellen, ob man das möchte.

Kaffeetassensucher

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Ein Personalverantwortlicher, der Bewerbungen aussortiert, weil das Gesicht nicht passt, könnte das bei einer Bewerbung ohne Foto ebenso nach einem Vorstellungsgespräch tun.

Üblicherweise enthalten Bewerbungsunterlagen ein Foto des Bewerbers. Lässt man dieses weg und verzichtet vielleicht noch zusätzlich auf Angaben zu den persönlichen Verhältnissen oder treibt es gar auf die Spitze, indem man sich anonym bewirbt, dann sticht man aus dem Bewerberkreis hervor - und das nicht aus fachlicher Sicht. Man sollte sich die Frage stellen, ob man das möchte.

Ja, das ist schon schade.

Ein anonymisiertes Bewerbunsgverfahren, wie es in anderen Ländern bereits verbreitet ist, wäre mir auch lieber (die persönlichen Verhältnisse z. B. haben nichts mit dem Arbeitsplatz zu tun, man hat nur die Verpflichtung, nötigenfalls auch trotz dieser pflichtgemäß dort zu erscheinen). Das ist nun natürlich nur meine subjektive Meinung, ansonsten bin ich aber auch realistisch genug um zu wissen, dass sich das in Deutschland so schnell nicht ändern wird. Wer seine Chancen erhalten möchte, muss halt leider immer noch ein Foto mitschicken. Dass Eltern, Geschwister, Hund, Katze, Maus etc. pp. im Lebenslauf mit angegeben werden, hat sich zum Glück bereits erledigt (mir wurde das in der Schule noch so beigebracht und auch damals fand ich das schon Quatsch).

Die Telefonnummer sollte allerdings alleine schon wegen Rückfragen oder allgemein Kontaktaufnahme mit angegeben werden, und natürlich die E-Mail-Adresse, damit es noch schneller geht.

RsQ

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Solange Fotos in Bewerbungen in Deutschland noch sehr verbreitet sind (und das sind sie), sollte man m.E. auch eines drin haben. Letztlich "schützt" eine Bewerbung ohne Foto ja nicht vor den vielen weiteren subjektiven K.o.-Kriterien auf Personaler-Seite. Eine Bewerbung ist aus Bewerbersicht ja ohnehin (leider) immer eine große Black Box.

Ich habe mir allerdings vor einiger Zeit abgewöhnt, Familienstand und Geburtsort anzugeben. Beides spielt für meine berufliche Qualifikation keine Rolle. Und ich wurde bei Vorstellungsgesprächen auch nie danach gefragt.

Doraymefayzo

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Ich packe schon seit vielen Jahren kein Foto mehr in meine Bewerbungsmappe. Wenn es nicht ausdrücklich in der Stellenausschreibung verlangt wird, lasse ich es weg.
Wenn ein potentieller AG mich nach meinem Aussehen beurteilt, kann an mich mal gepflegt am A....
Wenn man keinen Kundenkontakt hat, ist das Aussehen auch ziemlich egal.
Es gibt Leute die laufen jeden Tag perfekt gestylt im Anzug rum und kriegen nix auf die Reihe und andere die aussehen zwei Pfund gehacktes leisten gute bis sehr gute Arbeit.

Letztendlich musst man selbst entscheiden ob man ein Foto dazulegt. Wenn Du in deinem Aufgabengebiet keinen Kundenkontakt hast, würde ich es weglassen. Außerdem ist so ein Foto nur eine Momentaufnahme.
Wenn man auf dem Foto z.B. frisch rasiert ist, kann man trotzdem nach ner Woche aussehen wir ein Waldschrat. Ebenso ändert sich ggf. die Frisur, Brille etc.


DiVO

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Ich packe schon seit vielen Jahren kein Foto mehr in meine Bewerbungsmappe. Wenn es nicht ausdrücklich in der Stellenausschreibung verlangt wird, lasse ich es weg.

Und genau an der Stelle wäre der potenzielle Arbeitgeber schon raus: Bewerbungsmappe? Irgendwas zusammenpacken? In welchen Jahrzehnt leben wir?

Für mich läuft eine Bewerbung heutzutage workflowgestützt online ab, d.h. ich lade im Rahmen des digitalen Recruiting-Prozesses einfach mein Xing-Profil hoch. Dort findet der potenzielle neue Arbeitgeber alle relevanten Daten  und kann diese mit entsprechender Software mit seinem Anforderungsprofil matchen und spart so Zeit bei der Auswahl und es wird Papiermüll per Post verschickt.

RsQ

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Für mich läuft eine Bewerbung heutzutage workflowgestützt online ab, d.h. ich lade im Rahmen des digitalen Recruiting-Prozesses einfach mein Xing-Profil hoch. Dort findet der potenzielle neue Arbeitgeber alle relevanten Daten  und kann diese mit entsprechender Software mit seinem Anforderungsprofil matchen und spart so Zeit bei der Auswahl und es wird Papiermüll per Post verschickt.

Soweit richtig. ABER: Gerade im öD-Kontext sind Online-Workflows bislang noch sehr selten. Eine PDF per Mail ist da aktuell das gängige Mittel der Wahl (was zunächst mal Mappe und Papierversand spart, aber vermutlich beim Empfänger doch gedruckt wird).

Ich denke auch, dass der typische öD-Personaler sich vor allem an die eingehenden Unterlagen hält. Xing-Profile werden da bestenfalls von sehr interessanten Kandidaten gecheckt. Zumal ich (als Bewerber) finde, dass man in eigenen Unterlagen noch stellenspezifische Schwerpunkte/Referenzen platzieren kann. Das ist durchaus ein Vorteil. In meinem Xing-Profil ist nunmal nicht alles in vollem Umfang öffentlich. (Und seitdem ich mal als 1b-Kandidat einer Bewerberin unterlegen war, die sogar eine eigene Profil-Website hatte, biete ich auch noch eine eigene Vita-Website an, auf der ich passwortgeschützt auch Details meiner Referenzen zeige.  8))

Bewerbungen bleiben letztlich zum Großteil ein Glücksspiel. Man weiß ja nie, wer da bei der Bearbeitung auf der anderen Seite sitzt und wie er/sie es gern am liebsten hätte ...

Doraymefayzo

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Ich packe schon seit vielen Jahren kein Foto mehr in meine Bewerbungsmappe. Wenn es nicht ausdrücklich in der Stellenausschreibung verlangt wird, lasse ich es weg.

Und genau an der Stelle wäre der potenzielle Arbeitgeber schon raus: Bewerbungsmappe? Irgendwas zusammenpacken? In welchen Jahrzehnt leben wir?

Für mich läuft eine Bewerbung heutzutage workflowgestützt online ab, d.h. ich lade im Rahmen des digitalen Recruiting-Prozesses einfach mein Xing-Profil hoch. Dort findet der potenzielle neue Arbeitgeber alle relevanten Daten  und kann diese mit entsprechender Software mit seinem Anforderungsprofil matchen und spart so Zeit bei der Auswahl und es wird Papiermüll per Post verschickt.

Mit Bewerbungsmappe packen meinte ich in digitaler Form. Ich bewerbe mich seit Jahren nur noch per Mail.
Wobei es auch da merkwürdige Auswüchse gibt.
Per Mail auf eine Stelle im ÖD beworben und die Absage inkl. meiner ausgedruckten Bewerbungsunterlagen bekommen.  ::)
Ich bin zwar auch bei Xing, aber die "Mühe" mache ich mir schon, meine Bewerbung als Anhang zu versenden.
Letztendlich ändert sich ja nur der Lebenslauf etwas und das Anschreiben wird angepasst. Alle anderen Unterlagen wie Zeugnisse, Zertifikate usw. ändern sich ja nicht. Der Aufwand ist also eher minimal. Meist nur eine Sache von 5-10 Minuten.

RsQ

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Der Aufwand ist also eher minimal. Meist nur eine Sache von 5-10 Minuten.

Wow. Also ich passe das Anschreiben (inhaltlich wie optisch) sowie die Gewichtung meiner Referenzen für jede Bewerbung individuell an. Mitsamt "Mal ein paar Tage liegen lassen und dann nochmal draufschauen" kommen da bestimmt 5-10 Stunden pro Bewerbung raus.

Allerdings leiste ich mir (noch) den Luxus, auf Massenbewerbungen zu verzichten. Im Schnitt schicke ich eine pro Monat raus.

Doraymefayzo

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Der Aufwand ist also eher minimal. Meist nur eine Sache von 5-10 Minuten.

Wow. Also ich passe das Anschreiben (inhaltlich wie optisch) sowie die Gewichtung meiner Referenzen für jede Bewerbung individuell an. Mitsamt "Mal ein paar Tage liegen lassen und dann nochmal draufschauen" kommen da bestimmt 5-10 Stunden pro Bewerbung raus.

Allerdings leiste ich mir (noch) den Luxus, auf Massenbewerbungen zu verzichten. Im Schnitt schicke ich eine pro Monat raus.

Massenbewerbungen habe ich auch nur dann geschrieben, wenn ich arbeitslos war. 5-10 Stunden pro Bewerbung finde ich schon heftig. Aber da tickt halt jeder anders ;-)

Feidl

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Ich hab auch schon Bewerbungen ohne Foto gemacht, einfach weil ich kein aktuelles passendes hatte. Wurde trotzdem eingeladen, hab dann mich natürlich ordentlich schick für das Vorgestellungsgespräch gemacht und danch bin ich zum Fotografen und hab auch gleich Foto gemacht für weitere Bewerbungen. So hab ich mir extra zurecht machen nur wegen des Fotos gespart  ;D. (hatte zu der Zeit direkt nach dem Studium keine Beschäftigung und mehrere Vorstellungsgespräche waren wahrscheinlich)

Was ich so mitbekommen hab (und das durchaus schon was), ist es den Personalern im ÖD ziemlich egal, ob mit oder ohne Foto. Eingeladen werden die Leute anhand anderer Kritierien und dann sieht man sie sowieso.