Autor Thema: Betriebswirt Anerkennung  (Read 19261 times)

Dienstbeflissen

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #15 am: 31.01.2020 09:36 »
Er schafft Transparenz zwischen den durch verschiedenartige Ausbildungswege vermittelten Kompetenzen. Nicht mehr und nicht weniger. Und wenn ein Bachelor u. a. für den Zugang zum gehobenen Dienst, sowie in der Regel zu den Entgeltgruppen >9 genügt, dann sollte ein Abschluss Betriebswirt VWA, Fachwirt, etc. ebenfalls genügen. Die erfolgreiche Absolvierung eines Bachelorstudiums ist nun wirklich keine Kunst und im Vergleich der erworbenen Kompetenzen schlicht gleichwertig aber natürlich nicht gleichartig zu den bekannten und genannten Weiterbildungen, deren Akzentsetzung und Spezialisierungen woanders liegen.

Spid

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #16 am: 31.01.2020 10:16 »
Er stellt lediglich eine völlig unverbindliche und tatsächlich unbeachtliche Meinung zu Kompetenzstufen dar. Mithin stellt der DQR nicht nur keine Transparenz her, er ist irreführend, weil die maßgeblichen Entscheidungsträger offenkundig eine ganz andere Meinung dazu haben, die tatsächliche Wirkung entfaltet - eben im Zugang zu Laufbahnen und der Erfüllung von Voraussetzungen in der Person.

Dienstbeflissen

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #17 am: 31.01.2020 11:02 »
Die jetzt maßgeblichen Entscheidungsträger haben es über Jahrzehnte nicht anders gelernt; Es zählen nur akademische Abschlüsse und alles andere ist irgendwelcher Popanz. Aber aus den Entscheidungsträgern von heute werden bald die Rentner von morgen. Und das Laufbahnrecht und die Tarifverträge sind keine Naturgesetze, mithin auch änderbar. Ich würde glatt um ne gute Flache Single-Malt wetten, dass sich in den nächsten 10 Jahren einiges tun wird. Es wird ja auch schon daran gearbeitet, beispielhaft:
https://www.hamburg.de/contentblob/9955880/ba83120f49a67c4ddc45ab3b77eaba10/data/d-pp-oeffentlicherdienst-elsner.pdf

Der DQR spiegelt nur die Realität in Hinblick auf erworbene Kompetenzen wider, die aber - noch - nicht überall angenommen/ akzeptiert wird.

Spid

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #18 am: 31.01.2020 11:18 »
Der DQR spiegelt in keinster Weise die Realität wider. Er ist bestenfalls eine Interpretation derselben durch Personen und Institutionen, deren diesbezügliche Meinung keinerlei Relevanz entfaltet, weil sie Entscheidungsträgern schlicht völlig egal ist.

Wastelandwarrior

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #19 am: 31.01.2020 11:24 »
Bleiben wir praktisch:

Abiturient (19) macht Ausbildung zum VwFA. Oh Wunder mit guten Noten. Im DIREKTEN Anschluss (mit 22) macht er neben den ersten Berufserfahrungen mit Tätigkeiten der Entgeltgruppe 5  zwei Jahre lang einen "Betriebswirt VWA" dienstags, donnerstags und samstags Abends, auf seine Kosten. Respekt.

Aber: welche Kompetenzen hat er in Bezug auf Tätigkeiten EG 9b aufwärts erworben ? Dann ist er mit 24 "fertiger Betriebswirt (VWA)" und hat -bei gutmütigen Hochschulen- endlich eine Hochschulzugangsberechtigung und kann den Bachelor in Public Management machen.... ach, hätte er ja mit 19 gleich machen können (Abitur !)... eben... 5 Jahre verschenkt...

und ganz persönlich -aus Erfahrung- : ja, es gibt den oder die eine oder andere, die tatsächlich auf diesem Weg die nötigen Kompetenzen erwerben kann und hat. Das führt aber nicht dazu, dass man strukturell davon ausgehen sollte, dass das so ist. Beim Bachelor ist es andersherum. Strukturell passt das, aber es gibt einzelne Loser.

Dienstbeflissen

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #20 am: 31.01.2020 11:36 »
Der DQR spiegelt in keinster Weise die Realität wider. Er ist bestenfalls eine Interpretation derselben durch Personen und Institutionen, deren diesbezügliche Meinung keinerlei Relevanz entfaltet, weil sie Entscheidungsträgern schlicht völlig egal ist.

Ich sagte ja bereits, dass die aktuell maßgeblichen Entscheidungsträger bald abtreten. Und ich wette, dass die dann folgenden Entscheidungsträger andere, man könnte auch sagen zeitgemäße Ansichten vertreten. Bei Privatunternehmen wird dies schneller geschehen, als in dem durch überwiegend innovationsarmen Juristen gesteuerten Mikrokosmos des öffentlichen Dienstes

Dienstbeflissen

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #21 am: 31.01.2020 11:44 »
Bleiben wir praktisch:

Abiturient (19) macht Ausbildung zum VwFA. Oh Wunder mit guten Noten. Im DIREKTEN Anschluss (mit 22) macht er neben den ersten Berufserfahrungen mit Tätigkeiten der Entgeltgruppe 5  zwei Jahre lang einen "Betriebswirt VWA" dienstags, donnerstags und samstags Abends, auf seine Kosten. Respekt.

Aber: welche Kompetenzen hat er in Bezug auf Tätigkeiten EG 9b aufwärts erworben ? Dann ist er mit 24 "fertiger Betriebswirt (VWA)" und hat -bei gutmütigen Hochschulen- endlich eine Hochschulzugangsberechtigung und kann den Bachelor in Public Management machen.... ach, hätte er ja mit 19 gleich machen können (Abitur !)... eben... 5 Jahre verschenkt...

und ganz persönlich -aus Erfahrung- : ja, es gibt den oder die eine oder andere, die tatsächlich auf diesem Weg die nötigen Kompetenzen erwerben kann und hat. Das führt aber nicht dazu, dass man strukturell davon ausgehen sollte, dass das so ist. Beim Bachelor ist es andersherum. Strukturell passt das, aber es gibt einzelne Loser.

Es gibt nicht eine deutsche Hochschule die, die benannten Weiterbildung, nicht als Hochschulzugangsberechtigung akzeptiert. Oftmals rechnen sowohl staatlich als auch private Hochschulen div. Vorleistungen aus außer hochschulisch erbrachten Leistungen an. Beispielhaft bekommt ein staatlich geprüfter Betriebswirt oftmals bis zu 90CP angerechnet, weil die jeweilige Prüfungsordnung der Hochschule sogar von einer Gleichartigkeit (nicht nur Gleichwertigkeit) der erbrachten Leistungen in Fächern der Weiterbildung in Bezug auf ein bestimmtes Modul des Hochschulstudiums ausgeht. Es werden nicht alle Fächer der Weiterbildung angerechnet, weil diese dann nicht gleichartig sind, aber eben immer noch gleichwertig. Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass ein Weiterbildungsabschluss gleichwertig zu einem Bachelorstudium ist. Die Entscheidungsträger von heute haben meist selber einen universitären Hintergrund und tun sich mit der Akzeptanz naturgemäß noch schwer.

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #22 am: 31.01.2020 11:52 »
Die Studienanfängerquote liegt heute bei über 60% und die Absolventenquote bei etwa 40%. OECD-weit liegen die Quoten sogar nochmal 10% höher. So gut wie jeder kann heute ein Studium beginnen und abschließen. Sich etwas auf seinen akademischen Abschluss einzubilden und gar zu behaupten, dass andere Bildungswege nicht in Entgeltgruppen >9 oder den gehobenen Dient führen sollen u.a. wegen vorgeworfener fehlender Verwendungsbreite, ist mal sowas von gestern.

Spid

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« Antwort #23 am: 31.01.2020 11:56 »
Wenn jeder ein Studium anfangen und abschließen könnte, warum sollte man dann überhaupt etwas in jeder Hinsicht minderwertigeres als ebenbürtig akzeptieren?

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #24 am: 31.01.2020 12:04 »
Ein Weiterbildungsabschluss ist eben nicht in jeder Hinsicht minderwertiger als ein Bachelorabschluss. Man könnte sämtliche Weiterbildungsabschlüsse oder Berufe auch einfach akademisieren (Beispiel Hebammen), wie es in vielen anderen Ländern schon längst Usus ist. Dies würde jedoch an den erworbenen Kompetenzen nichts ändern, an den Zugangsberechtigungen zu Laubahnen etc. jedoch, unverständlicherweise, schon. Und genau das zeigt der DQR, auch wenn dies einige schockieren und andere empören mag.

Spid

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #25 am: 31.01.2020 12:11 »
Nur wenn man die Auffassung verträte, die erworbenen Kompetenzen wären die gleichen oder auch nur gleichwertig. Diese Auffassung hat der DQR aber ziemlich exklusiv.

Wastelandwarrior

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #26 am: 31.01.2020 12:52 »
Die Studienanfängerquote liegt heute bei über 60% und die Absolventenquote bei etwa 40%. OECD-weit liegen die Quoten sogar nochmal 10% höher. So gut wie jeder kann heute ein Studium beginnen und abschließen. Sich etwas auf seinen akademischen Abschluss einzubilden und gar zu behaupten, dass andere Bildungswege nicht in Entgeltgruppen >9 oder den gehobenen Dient führen sollen u.a. wegen vorgeworfener fehlender Verwendungsbreite, ist mal sowas von gestern.
Das wurde bereits als von einem deutschen Bildungssystemverweigerer (Herr Schleicher) via OECD gegangener Irrweg erkannt. Die duale Ausbildung hat Deutschland (mit Österreich) dahin gebracht, wo es steht. Niemand, aber auch wirklich niemand profitiert wirklich davon, wenn mehr als 30% in die Hochschulen drängen. Es senkt das Niveau akademischer Bildung (nicht vermeidbar, weil eben nicht die 30% Besten, sondern die 60% Besten Studieren gehen und die durchschnittlich weniger gut sind: Normalverteilung) und es hebt die Hürden für Berufe, bei denen die Ausbildung super ist, auf Abiturniveau (wozu genau ?). Die einzige Lobby, die das neben dem erwähnten Walldorfschüler bei der OECD befördert sind die Bildungsinstitute, weil deren Hauptamtler dann endlich auch Professoren sind. Lächerlich. Allein der Fachkräftepool der dort unterrichtet, ist bis auf wenige Ausnahmen eher unterdurchschnittlich begabt und hat selbst nie eine formale Ausbildung als Lehrkraft absolviert. Auch hier spreche ich aus Erfahrung (Berlin/Brandenburg). 

Wastelandwarrior

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #27 am: 31.01.2020 12:54 »
die Akademisierung in den anderen Ländern ist dort Usus, weil sie eben keine duale Ausbildung haben, sondern Training on the Job oder ähnliche mittelalterliche Katastrophen. Wir exportieren gerade das Duale System nach Südamerika und hier machen wir es den anderen, schlechteren nach.

Dienstbeflissen

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #28 am: 31.01.2020 13:37 »
Wenn ich in UK oder den USA, beides sicher keine Entwicklungsländer, beispielsweise Buchhalter werden möchte studiere ich Accounting. Andere Wege gibt es nicht und habe einen akademischen Abschluss der auch den Zugang zum gehoben Dienst in Deutschland ermöglicht, resp. sind im Tarifbereich die Vorrausetzungen in der Person dann erfüllt.

In Deutschland haben die meisten Buchhalter eine kaufmännische Ausbildung und ggf. eine entsprechende Weiterbildung. Wie sollen diese Leute in UK oder USA behandelt werden, wenn sie dort tätig werden wollen? Das ist schwierig und dafür gibt es den DQR u. a.

Spid

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Antw:Betriebswirt Anerkennung
« Antwort #29 am: 31.01.2020 13:57 »
Der die Realität nicht abbildet und der bereits in DEU niemanden interessiert...