Autor Thema: Nach Absage nachfragen?  (Read 2511 times)

nirvana

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Nach Absage nachfragen?
« am: 20.01.2020 18:13 »
Hallo,

sind o. g. Eurer Meinung nach ok oder eher ein Zeichen von schlechter Selbsteinschätzung?

Hin und wieder gibt es ja Vorstellungsgespräche, bei denen man echt ein super Gefühl hat, man konnte alles subjektiv (gut) beantworten, man konnte vllt auch gemeinsam lachen ... und man erhält trotzdem eine Absage. I. d. R. erhält man ja eine Standardabsage "... für einen andereN BewerberIn entschieden ... alles Gute ..." ohne genaue Gründe zu erhalten (die der Arbeitgeber wohl auch nicht nennen muss, oder!?). Aber in solchen Fällen, wo man echt ein super Gefühl hat und man eine Absage erhalten hat, möchte man vllt ja doch wissen, wieso, weshalb, warum? Was hätte man evtl. besser machen können, was hätte man evtl. besser wissen müssen, was hätte man evtl. fragen sollen, welche Anworten, die man gegeben hat, waren evtl. doch nicht sooo gut ...?!

Was meint Ihr? Absolut unnötig, weil man eh wiederum standardisierte Antworten erhält, oder habt ihr das schonmal selbst gemacht? Falls ja, mit welchem Ergebnis? Wie wird das in Euren Unternehmen gehalten, wenn jemand nachfragt?

Falls eine Nachfrage gar nicht mal sooo unabwegig ist, weil man auch wissen möchte, was man für ein evtl. nächstes Mal besser machen kann, wie sollte man eine solche Nachfrage formulieren?

Bin auf Euer Feedback gespannt.

Danke Euch.

GLG

clarion

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Antw:Nach Absage nachfragen?
« Antwort #1 am: 20.01.2020 18:25 »
Hallo, ich habe mehrfach nach Absagen telefonisch nachgefragt. Ich habe bei der Person angerufen, die das Vorstellungsgespräch federführend geführt hat. Ich habe nur ein einziges Mal ein ehrliches und daher hilfreiches Feedback erhalten. Alle andere haben gesagt, jemand anderes war halt besser.

BStromberg

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Antw:Nach Absage nachfragen?
« Antwort #2 am: 21.01.2020 06:57 »
Gegenüber komplett Externen sind Personaler (aus gutem Grund) oftmals/meist recht verschlossen, was das Nachschieben (wahrer) Absagegründe anbelangt.

Verständlich, denn mit jeder Zusatzinfo macht man sich ggf. ein Stück weit angreifbarer. Aber die Nachfrage als solches halte ich für absolut legitim, wenn die Fragestellung stimmt:

"Was hat gefehlt, um Sie vollends von mir zu überzeugen?"
"Was hat Ihnen gefallen an der Vorstellung?"
"Wo sehen Sie Ausbaupotentiale in Hinblick auf zukünftige Bewerbungen?"


Oftmals ist es wirklich so, dass man selbst vll. zufrieden mit der eigenen Performance gewesen sein mag... aber jmd. anderes halt noch ein Stückchen besser gewesen ist. That's life. Aus diesem Grund gehen größere Behörden in Zeiten des Fachkräftemangels aber ENDLICH hin und schauen sich auch die/den zweiten Sieger einer Auswahl noch mal genauer an, ob es in einem benachbarten Sachgebiet/Amt/Dezernat nicht eine zu besetzende Vakanz gibt, die zum Bewerberprofil passen könnte.
"Ich brauche Informationen.
Meine Meinung bilde ich mir selber."
(Charles Dickens)

Klampfer

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Antw:Nach Absage nachfragen?
« Antwort #3 am: 21.01.2020 07:09 »
Ich empfehle Dir, einfach anzurufen. Zumindest in meiner Behörde wird jedem Bewerber ein Feedbackgespräch angeboten. Alle unsere Personaler, die Auswahlverfahren durchführen, werden entsprechend geschult, sodass die unterlegenen Bewerber auch durch das Feedbackgespräch einen Mehrwert haben.

RsQ

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Antw:Nach Absage nachfragen?
« Antwort #4 am: 21.01.2020 08:57 »
Ich hatte das Thema erst gestern mit einer Bekannten (wir sind beide gerade auf Stellensuche). Sie sagte, dass sie fast immer nochmal nachfragt - und oft auch eine sachliche Rückmeldung bekommt. Also zumindest zu Dingen, die eben nicht rechtlich relevant sind.

Und letztlich sind es manchmal ja auch ganz subtile Dinge, wie etwa die Sitzhaltung ö.ä., die den Eindruck bestimmen. Gerade das macht es (für beide Seiten) so knifflig, aus einem 30- bis 60-minütigen Gespräch Rückschlüsse auf eine (mögliche) lange Zusammenarbeit zu ziehen.

Wie gern würde ich nach Vorstellungsgesprächen in die Bewertungsbögen sehen ...