Autor Thema: vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD  (Read 4140 times)

bluemagic19

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Guten Morgen zusammen,

ich bin Teamleitung in einem Jobcenter im Ruhrgebiet (Optionskommune, Personal überwiegend der Stadt zugehörig). Um die Arbeit meiner Mitarbeiter mehr wertschätzen zu können, habe ich unserer Fachbereichsleitung den § 17 Abs. 2 TVöD vorgestellt. Bisher nutzt unser Personalamt diese Möglichkeit nicht und ich weiß, dass es dazu auch keine Verpflichtung gibt. Vielleicht würde sich dies aber ändern, wenn ich ein schlüssiges und anschauliches Konzept unterbreiten kann. Und deshalb würde ich hier gern fragen, ob hier auch Mitarbeiter aus dem Personalbereich mitlesen und den eigenen Mitarbeitern den vorzeitigen Stufenaufstieg bereits ermöglichen. Es wäre super, wenn man sich dazu austauschen und ich vielleicht sogar Unterlagen dazu erhalten könnte.
Liebe Grüße

WasDennNun

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Antw:vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD
« Antwort #1 am: 22.01.2020 07:29 »
Wir lösen es im TV-L mit der §16.5 - ist keine Stufenaufstieg aber eben das mehr an Entgelt was die Leute interessiert.
Der 17.2 wird mEn nicht angewendet, da die Personaler nicht messen können (und wollen), was überdurchschnittliche Leistung ist.
Sie wollen sich nicht darauf einlassen, dass ein Fachvorgesetzter die überdurchschnittliche Leistung einer Einzelperson schriftlich niederlegt und begründet. Das reicht denen nicht.

Also braucht dein Konzept eine Leistungsbewertung über alle Mitarbeiter.

Wenn dass eingeführt wird, werden die Personaler zur Kompensation evtl. mit der Kehrseite des §17 kommen können, der Stufenlaufzeitverlängerung bei Minderleistung, und da kommen dann evtl. rückgratlosen PRs um die Ecke und verhindern das ganze.

Spid

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Antw:vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD
« Antwort #2 am: 22.01.2020 07:35 »
Die Verkürzung der Stufenlaufzeit dient nicht der „Wertschätzung“ von Arbeit, sie ist ein Instrument zur Belohnung weit überdurchschnittlicher Leistungen.

Kryne

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Antw:vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD
« Antwort #3 am: 22.01.2020 07:36 »
In Anbetracht der LOB finde ich das Thema gerade recht interessant.

Unsere LOB läuft über ein Punkte System. Wer über 100 Punkte hat, bringt laut unserer LOB "oft überdurchschnittliche" Leistungen, wer über 110 Punkte hat "in der Regel überdurchschnittliche Leistungen". Wäre mal eine Idee mit der LOB Bewertung zu argumentieren.

bluemagic19

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Antw:vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD
« Antwort #4 am: 22.01.2020 08:54 »
@Spid: Wertschätzung war vielleicht das falsche Wort. Man kann ja auch nicht einfach jedem den vorzeitigen Stufenaufstieg gewähren. Das würde natürlich nur für Mitarbeiter mit überdurchschnittlichen Leistungen in Frage kommen. Und im Gegenzug dann natürlich auch für unterdurchschnittliche Leistungen den längeren Verbleib in der Stufe. Bei uns (so wird es mit Sicherheit auch in vielen anderen Bereichen sein) herrschen ziemliche Ungerechtigkeiten. Der überdurchschnittlich gute Sachbearbeiter macht seine Arbeit, arbeitet in Vertretung noch für andere mit und leistet dabei noch überdurchschnittlich gute Qualität. Der unterdurchschnittliche Mitarbeiter schafft seine eigene Arbeit nicht, gar nicht zu sprechen von Vertretungen und dann lässt teilweise auch die Qualität zu wünschen übrig. Da kann ich dann verstehen, dass der überdurchschnittliche Mitarbeiter sich unfair behandelt fühlt. Und gerade für diese Fälle hätte ich gern eine Lösung.

@Kryne: LOB wird bei uns eher stiefmütterlich behandelt. Vor ein paar Jahren war es sogar noch so, dass wir LOB einfach jedes Jahr bekommen haben, ohne tatsächliche Zielvereinbarungen abzuschließen. Seit 3 oder 4 Jahren ist es jetzt so, dass wir Ziele vereinbaren, aber diese so tief ansetzen, dass ein Erreichen so gut wie nie ausgeschlossen ist.

@WasDennNun: Den § 16 Abs. 5 TV-L können wir leider nicht anwenden (Zumindest meines Wissens nach) und eine vergleichbare Vorschrift wäre mir jetzt nicht bekannt.

Vielen Dank aber erstmal für eure Antworten.

WasDennNun

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Antw:vorzeitiger Stufenaufstieg § 17 Abs. 2 TvöD
« Antwort #5 am: 22.01.2020 09:37 »
@WasDennNun: Den § 16 Abs. 5 TV-L können wir leider nicht anwenden (Zumindest meines Wissens nach) und eine vergleichbare Vorschrift wäre mir jetzt nicht bekannt.
Nein, im VKA gibt es dass nicht. Deswegen ist das ja auch was, was auf die WünschdirWas Liste bei der nächsten TVÖD Verhandlung gehört.