Autor Thema: Warum haben Sie sich bei uns beworben? Warum diese Stelle? Tagesablauf?  (Read 4512 times)

Dana

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Hallo,

da ich noch ganz neu bin, was Jobsuche betrifft, und meine ersten Bewerbungsgespräche waren und wiedee welche anstehen, meine Fragen wegen o. g.

Hatte jetzt in einem Gespräch alle 3 Fragen, die ich in keinem anderen bisher hatte und ich irgendwie für eine Behörde ungewöhnlich finde, besonders die erste und auch zweite.

Sicherlich ist alles individuell, aber was sind so Antworten, die gut ankommen?

Bei der ersten Frage hatte ich wohl voll versagt, da ich gesagt habe, dass ich gehört habe, dass die Behörde ein arbeitnehmerfreundlicher sozialer AG sein soll, was mir wichtig wäre. War aber gelogen, da ich über die Behôrde gar nichts wusste.

Die Stelle hatte mir sehr zugesagt, verspricht viel Abwechslung und Verantwortung, was mir liegt und ich suche. Hörte sich aber nach zu sehr Standard an.

Tagesablauf? Halt immer wiederkehrende Aufgaben, To-Do-Liste, Terkinkalender, Terminaufgaben, Wiedervorlage, reaktive Aufgaben aufgrund von Telefonaten, Mails, Poateingängen.

Keine Ahnung, was die hören wollten. Gesichter sahen aber nicht wirklich überzeugt aus.

Was könnt ihr mir da bitte empfehlen?

Dankeschön.

LG

The Witch

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Was könnt ihr mir da bitte empfehlen?

Dass du dich vor einer Bewerbung besser damit auseinandersetzt, bei welchem Arbeitgeber du dich auf was für eine Stelle bewirbst und wie die Stelle ins Gesamtgefüge eingebettet ist. Auf diese beiden Fragen keine überzeugende Antwort zu haben, ist ein Armutszeugnis.

clarion

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Hallo, wenn im Vorstellungsgespräch herauskommt, dass man sich weder mit der Behörde noch mit den in der Ausschreibung genannten Aufgaben befasst hat, ist man man sofort raus. Das ist wahrscheinlich nicht nur bei meiner Behörde so. Das was im Internet über den AG zu lesen ist, sollte man parat haben. Man sollte sich anhand der Ausschreibung auch eine Vorstellung bilden, was auf den erfolgreichen Bewerber zukommt. Die drei Fragen sind Klassiker, besonders die Erste. Die stellen wir auch immer.

Man kann durchaus erwähnen, dass man gerne im öD arbeiten möchte wegen der flexiblen Arbeitszeiten etc. Man sollte aber auch sagen können, welche Aufgaben einen besonders interessieren und warum sie interessant sind. Allgemein Plätze sind peinlich, die Fragen solltest Du immer mit Bezug auf die ausgeschriebene Stelle beantworten.

RsQ

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da ich gesagt habe, dass ich gehört habe, dass die Behörde ein arbeitnehmerfreundlicher sozialer AG sein soll, was mir wichtig wäre

... was soll das aussagen? Damit sagst Du doch nur, welche Benefits der AG für DICH hat (a la "Wann bekomme ich die erste Weiterbildung?") - aber das interessiert einen AG nicht. Er will wissen, welchen Benefit Du für ihn hast.

Man kann durchaus erwähnen, dass man gerne im öD arbeiten möchte wegen der flexiblen Arbeitszeiten etc.

Kommt das wirklich gut an? Alle Bewerbungsratgeber empfehlen, nie solche (auch tatsächlich vorteilhaften) Dinge nach vorn zu stellen, weil das nach Ich-Orientierung klingt.


Spid

  • Gast
Bewerbungsratgeber - wie putzig... Davon ab, wer als AG nicht hören möchte, daß die Bewerber wegen der vorteilhaften Arbeitsbedingungen bei ihm anfangen möchten, will er entweder belogen werden oder bewußt irgendwelchen traumtänzerischen Ausschuß einstellen. Beides spräche nicht für den AG...

RsQ

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Bewerbungsratgeber - wie putzig...

Natürlich nicht dieses 90er-Jahre-Wissen von Arbeitsagentur & Co. Aber wer sich auf Bewerbungen gründlich vorbereitet der konsultiert natürlich auch ein paar aktuelle Ratgeber-Videos bei YouTube. Auch dort gibt es Gut und Böse, aber manche Anregungen scheinen schlüssig. Ob man die letztlich nutzt, kann jeder für sich selbst entscheiden. Kein Grund für Häme.

Spid

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Wenn „man“ das „natürlich“ tut, erklärt das womöglich, warum der Dünnpfiff zahlreicher Bewerber in Bewerbungsgesprächen so große Gemeinsamkeiten aufweist.

RsQ

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Ich kann hier nicht für andere und deren Motivation sprechen.  8)

Spid

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Warum tust Du es dann?
Aber wer sich auf Bewerbungen gründlich vorbereitet der konsultiert natürlich auch ein paar aktuelle Ratgeber-Videos bei YouTube.

Mond6

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Bewerbungsratgeber können nur allgemeingültige Verhaltensregeln darstellen. Das kann für jemanden der noch nie "live" dabei war hilfreich sein.
Es ist aber immer notwendig sich mit dem jeweiligen AG vertraut zu machen und die Anforderungen der Stelle zu kennen. Dabei kann einem kein online Ratgeber helfen.

RsQ

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Das eine schließt das andere nicht aus. Im Kern habe ich schon eine eigene Linie, finde es aber (gerade nach ~10 Jahren "Bewerbungspause") auch nicht verwerflich, sich ein wenig externen Input zu holen.

Dass es für Bewerbungsgespräche ohnehin kein pauschales "richtig" oder "falsch" gibt (blendet man mal ein paar Basics aus, die man als angemessenes Verhalten einordnen kann), liegt ja wohl auf der Hand.

Mitunter würde es ja als K.o.-Kriterium reichen, wenn Spid die Nase eines Bewerbers nicht passt.  ;) 8)

Mond6

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So meine ich das.
Im Grunde spielt es keine Rolle wer einem gegenüber sitzt. Wenn die Nase nicht passt, passt sie nicht. Das gilt für beide Seiten.

Kaffeetassensucher

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Bisher kamen diese Fragen so oder so ähnlich in jedem Bewerbungsgespräch vor, das ich hatte.

Besonders lustig finde ich ja immer die erste. Da kann ich gar nicht ehrlich drauf antworten.

"Weil Sie am Tag XYZ mit in der Liste mit den drölfzig Stellenangeboten, auf die ich mich beworben habe, standen" oder "Von irgendwas muss ich die Miete zahlen und Lebensmittel kaufen" wären zwar die ehrliche Antwort, kämen aber sicher nicht ganz so gut.

Jede Firma, jeder Betrieb, jede Behörde will natürlich hören, dass sie die einzige, die TOP-Position, die Traum-Institution ist und es garantiert und unter gar keinen Umständen nicht irgendwelche Götter neben ihr gäbe. Da habe ich dann halt regelmäßig die Aspekte rausgekramt, die mich noch am ehesten angesprochen haben (Zielsetzung, Zweck, Arbeit etc. der Behörde/Institution).

Sich im Vorhinein über den AG informieren sollte man sowieso (gilt für pW und öD gleichermaßen), auch sich im Klaren sein, warum man einen bestimmten Job und keinen anderen machen will. Ebenso ist es gut, bereits eine Vorstellung davon zu haben, wie so ein Tagesablauf in diesem Beruf aussieht, was einen dort also erwartet.


Speech

  • Gast
Bei diesen recht leicht zu beantwortenden Fragen können sie glücklich sein. Die Personalabteilung meines Arbeitgebers ist völlig begeistert von elendig langen Schachtel- und Fangfragen.
Letzte Woche wurde ein Hochbauingenieur gefragt was ihm bei seinem jetzigen Arbeitgeber nicht gefällt, was er seinem zukünftigen Ex-Arbeitgeber gerne mal sagen würde und ob er dort mehr oder weniger Gehalt bekommt wie bei uns. Seine Antwort war: Er ist mit seinem jetzigen Arbeitgeber zufrieden und es gibt weniger Gehalt. Darauf folge eine Schlussfolgerung des Personaler: Ach so, also haben sie sich nur beworben weil sie auf Geld fixiert sind. Darauf verabschiedete sich spontan der Bewerber. Zu meinen fachlichen Fragen kam es dadurch nicht mehr. So kann es gehen wenn der Personaler seinen Fetisch auslebt.

clarion

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 :o. Ohne Worte

Kann man denn nicht auch mal solche unsäglichen Personaler einnorden?