Autor Thema: Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020  (Read 23342 times)

Wasserkopp

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #30 am: 03.04.2020 05:41 »
Die Logik verstehe ich nicht.
Sollen die Pensionäre weniger bekommen, wenn die Jahrerbeitszeit verlängert würden?

Ich verstehe deinen Satz auch nicht  :-\

Ich meine: Warum können nicht aktive Beamte eine reduzierte Wochenarbeitszeit erhalten und Pensionäre einen finanziellen Ausgleich. Unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Interessen = unterschiedliche Maßnahmen um den Interessen gerecht zu werden.

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #31 am: 03.04.2020 06:12 »

Das sehe ich als Pensionär naturgemäß etwas anders, denn von dieser theoretischen Erhöhung habe ich praktisch nichts. Ich würde dann eher so argumentieren, dass zwei bis drei Stunden weniger in der Woche sich so gut wie gar nicht bemerkbar machen (zweieinhalb Stunden pro Woche wäre gerade mal 'ne halbe Stunde pro Tag), während von zwei bis drei Prozent höheren Bezügen wir alle spürbar etwas hätten.

Am besten wir lassen alle Beamten 2-3 Stunden die Woche länger arbeiten. Macht sich ja kaum bemerkbar!
Die Einsparung sollte dann den Pensionären zu gute kommen.

Feidl

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #32 am: 03.04.2020 08:15 »
Ich meine: Warum können nicht aktive Beamte eine reduzierte Wochenarbeitszeit erhalten und Pensionäre einen finanziellen Ausgleich. Unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Interessen = unterschiedliche Maßnahmen um den Interessen gerecht zu werden.
Die Berechnung der Pensionen ist aber doch einheitlich geregelt anhand der Besoldung im aktiven Dienst und mit max. 71,75% und weiteren Faktoren. Da ran zu gehen und das ganze aufzuschnüren und neu zu regeln, macht es unnötig aufwendig und kompliziert und das nur, weil bei einer Tarifverhandlung weniger Arbeitszeit raus kam.

Einmalzahlung für die Pensionäre könnte man als Kompromiss vereinbaren, wenn nur Arbeitszeitreduzierung raus kommt, aber nicht grundlegend die Ruhestandsgehälter erhöhen unabhängig der Besoldung der aktiven Beamten. Würde sich auch nicht gut in der Presse machen: Beamte bekommen trotz Krise nun noch höhere Pensionen

Sowieso ist die Arbeitszeit schon unterschiedlich. Würde die Reduzierung dann als Differenz gelten (z.B. 2h weniger pro Woche) oder generell alle auf eine Abreitszeit (z.B. 38h)? Bei letzter hätte dann manche mehr und manche weniger Vorteil davon, würde aber immerhin bundesweite Einheitlichkeit bringen, und ist deswegen eher unrealistisch  ;D

sr4711

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #33 am: 03.04.2020 08:17 »
Was soll das, ehemalige Beamte, die vor 2005 oder wann das genau war in Pension gegangen sind, haben doch auch keine 41 h gearbeitet ...

WasDennNun

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #34 am: 03.04.2020 08:43 »
Was soll das, ehemalige Beamte, die vor 2005 oder wann das genau war in Pension gegangen sind, haben doch auch keine 41 h gearbeitet ...
Genau darauf wollte ich hinaus!
Ich verstehe, dass Pensionäre mehr Geld wollen, aber ich sehe keinen zwingenden Grund das sie mehr Geld bekommen, obwohl die angemessen Alimentation gewährleistet ist, was sich ja in der fehlenden Erhöhung bei den aktiven ablesen lassen würde.
Oder wirkt sich irgendwie die Änderungen der Arbeitsbelastung bei den Pensionären in eine Änderung der Pension aus?
Nicht, also denke ich das es ok ist, wenn der eine nicht mehr hat, dass der andere auch nicht mehr hat. Simpel und Easy.
Sicherlich nicht befriedigend aber für die Pensionäre.

Oder eine Kombination aus beidem? Aktive Beamte bekommen eine angepasste Wochenarbeitszeit und die Ruheständler eben passend dazu x,x%
Du meinst, wenn die Beamte 3% weniger arbeiten müssen, dann bekommen die Pensionäre 3% mehr Pension.
Ich meinte:
Wenn also die Beamten 3% mehr arbeiten müssen, dann bekommen die Pensionäre 3% weniger Pension?

Rollo83

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #35 am: 04.04.2020 07:57 »
Oben hat jemand geschrieben das man 2-3h Arbeitszeit pro Wochen weniger doch gar nicht merkt.
Ganz ehrlich, für mich macht das sehr viel wenn ich Montag bis Donnerstag um 1500 Dienstschluss machen kann anstatt 1530. Das würde ich sogar frei Wählen selbst wenn man mir finanziell 5% mehr anbieten würde.

Realistisch gesehen muss man zur jetzigen Zeit einfach auch mal einsehen das nicht der richtige Zeitpunkt ist nach mehr Geld zu „fragen“.

Die Wochenarbeitszeit zu kürzen ist doch ruck zuck abgewickelt.

Wie hoch seht ihr denn die Chancen das endlich mal an diesen 41h geschraubt wird ?

sailor

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #36 am: 04.04.2020 18:31 »
Die regelmäßige tägliche Arbeitszeit sowie deren Beginn und Ende sind festzulegen. Hierbei dürfen 13 Stunden einschließlich der Pausen nicht überschritten werden.

noch Fragen?

Jeans

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #37 am: 06.04.2020 09:51 »
Es täte der ganzen Diskussion ganz gut, wenn nicht jedes Mal das Wort "Arbeitszeit" bzw. "Arbeiten" benutzt würde. Wer arbeitet denn als Beamter? Ich hab' mir jedenfalls schon während der Ausbildung (von einem Ausbilder) sagen lassen, dass Beamte nicht arbeiten, sondern Dienst tun. Und das trifft erfahrungsgemäß den Nagel auf den Kopf.

Es geht also letzten Endes nur um Anwesenheitszeit. Klar wäre es für die "aktiven" Beamten verlockend, NOCH weniger anwesend zu sein - aber nicht weniger verlockend wäre es eben für die Pensionäre, NOCH mehr Geld zu erhalten (da diese im Gegensatz zu den "Aktiven" ja ohnehin schon deutlich weniger Geld erhalten). Unterm Strich geht es uns allen - egal ob noch im Dienst oder schon außer Dienst - ohnehin so gut, dass eigentlich jede Tarifrunde im Grunde ein bisschen unverschämt ist. Aber da es sie nun mal gibt, erhofft natürlich jede Interessengruppe eine zumindest geringfügige Verbesserung. Da ist es albern, nun die Interessen gegeneinander auszuspielen und immer zu behaupten, die andere als die eigene wäre nicht so wichtig bzw. nicht vertretbar.

Im Übrigen würde ich mir um so was hier schon mal gar keine Gedanken machen:

...
Würde sich auch nicht gut in der Presse machen: Beamte bekommen trotz Krise nun noch höhere Pensionen
...

Denn solche populistischen Schlagzeilen stehen ohnehin nur in der Boulevard-Presse, also nicht in ernst zu nehmenden Medien.
Außerdem wäre Beamte tun trotz Krise nun noch weniger Dienst mindestens genau so pikant.

Und nun wünsche ich den Shitstormern viel Freude beim Zerreißen dieses Beitrags  ;) ...

Bastel

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #38 am: 06.04.2020 10:07 »
(da diese im Gegensatz zu den "Aktiven"

Sollen die den für das "nicht anwesend sein" noch mehr % erhalten? Vielleicht 90 oder sogar 100%? 
Und die aktiven Beamten lassen wir einfach 5-6h länger zu Einsparung "anwesend sein". Merkt man ja sowieso nicht.

Feidl

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #39 am: 06.04.2020 17:06 »
Es täte der ganzen Diskussion ganz gut, wenn nicht jedes Mal das Wort "Arbeitszeit" bzw. "Arbeiten" benutzt würde. Wer arbeitet denn als Beamter? Ich hab' mir jedenfalls schon während der Ausbildung (von einem Ausbilder) sagen lassen, dass Beamte nicht arbeiten, sondern Dienst tun.
Wenn "Arbeit" hier im Zusammenhang mit Beamten benutzt wird, dann ist offensichtlich, dass dies im umgangssprachlichen Sinne benutzt wird. Juristisch ist es natürlich richtig, dass Beamte nicht arbeiten. Dort, wo es auf diesen Unterschied ankommt, weise ich auch auf eventuelle Fehlbenutzungen hin.
Hier spielt das aber keine Rolle, weil es nicht darum geht, WIE gearbeitet/Dienst getan wird, sondern nur, wie lange.


...
Würde sich auch nicht gut in der Presse machen: Beamte bekommen trotz Krise nun noch höhere Pensionen
...

Denn solche populistischen Schlagzeilen stehen ohnehin nur in der Boulevard-Presse, also nicht in ernst zu nehmenden Medien.
Außerdem wäre Beamte tun trotz Krise nun noch weniger Dienst mindestens genau so pikant.
Nein, wäre es nicht, denn:
1. Kann man begründen, dass durch die Krise insgesamt weniger zu tun gibt.
2. Beamte haben je nach Dienstherr 40-42h wöchentliche Dienstzeit. Das ist meist mehr als in den Tarifverträgen der freien Wirtschaft. Bei den Renten/Pensionen ist es genau andersrum, da haben meist die pensionierten Beamten mehr als die Rentner aus der freien Wirtschaft (suggerieren zumindest bestimmte Statistiken). Deswegen wird in der Öffentlichkeit eine Pensionserhöhung kritischer gesehen als eine Reduzierung der Dienstzeit.

icheinfachunverbesserlich

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #40 am: 06.04.2020 19:46 »
Mensch Leute! Mal ehrlich! Wer weiß denn schon, was morgen ist. Immer die gleichen Diskussionen und Neiddebatten vor Tarifrunden. Einer gönnt dem anderen nichts. Schaut doch mal auf den Abschluss der Metaller. Es kann nur besser werden.
« Last Edit: 06.04.2020 19:57 von icheinfachunverbesserlich »

CmdrMichael

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #41 am: 11.04.2020 08:53 »
... Unterm Strich geht es uns allen - egal ob noch im Dienst oder schon außer Dienst - ohnehin so gut, dass eigentlich jede Tarifrunde im Grunde ein bisschen unverschämt ist.
Das sehe ich anders. Der öffentliche Dienst hat seit 30 Jahren immer gegenüber der Privatwirtschaft einen schlechteren Abschluss bei Tarifverhandlungen gemacht.
https://oeffentlicher-dienst.info/tvoed/tr/2018/entwicklung2017.html
Von daher gibt es genug aufzuholen. Außerdem gibt es ja auch die Inflation, die mindestens ausgeglichen gehört.

Ich wäre aber auch zufrieden (als Beamter), wenn bei der anschließenden Übertragung des Ergbnisses auf die Besoldung statt einer Erhöhung endlich mal die Stundenanzahl wieder von 41 auf 39 Stunden gesenkt würde. Das könnte man in der aktuellen Zeit, wo es vielen nicht gut geht, politisch besser verkaufen.

2strong

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #42 am: 11.04.2020 12:32 »
Es täte der ganzen Diskussion ganz gut, wenn nicht jedes Mal das Wort "Arbeitszeit" bzw. "Arbeiten" benutzt würde. Wer arbeitet denn als Beamter? Ich hab' mir jedenfalls schon während der Ausbildung (von einem Ausbilder) sagen lassen, dass Beamte nicht arbeiten, sondern Dienst tun. Und das trifft erfahrungsgemäß den Nagel auf den Kopf.
Dann empfehle ich Euch Beiden mal die Lektüre der Arbeitszeitverordnung.

Und auch in der Sache lässt sich Deine Aussage nicht generalisieren. Für meinen Teil habe ich in den letzten drei Jahren beispielsweise 200 Stunden Gleitzeitguthaben sowie zwölf Tage Erholungsurlaub verfallen lassen. Auch sonst bedienen viele Kolleginnen und Kollegen das Klischee nicht.

Rudi_Regenbogen

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #43 am: 13.04.2020 12:02 »
Mal ganz ehrlich: Was Pensionäre dazu denken, wenn die Wochenarbeitszeit reduziert wird, ist mir persönlich völlig egal. Als die Wochenarbeitszeit verlängert wurde, wurden deren Pensionen auch nicht gekürzt. Daher denke ich, dass lediglich der alte Zustand wieder hergestellt würde. 

was_guckst_du

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Antw:Tarifverhandlungen öfftl. Dienst Bund Herbst 2020
« Antwort #44 am: 15.04.2020 08:03 »
...schon mal drüber nachgedacht, was "Alimentation" bedeutet?...da ist die wöchentliche Arbeitszeit doch vollkommen schnurz ::) ...
Gruß aus "Tief im Westen"

Meine Beiträge geben grundsätzlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder und beinhalten keine Rechtsberatung. Meistens sind sie ernster Natur, manchmal aber auch nicht. Bei einer obskuren Einzelfallpersönlichkeit antworte ich auch aus therapeutischen Gründen