Autor Thema: Kurzarbeit im öD  (Read 70798 times)

WasDennNun

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #150 am: 03.04.2020 10:10 »
Was ja auch nicht behauptet wurde.
Von Organisator wurde behauptet, dass es obligatorisch ist:
" für viele Menschen unter 30 ist Home Office kein nice-to-have, sondern obligatorisch für den Arbeitsalltag."

Und ja, viele Menschen stehen dem Home Office positiv gegenüber, junge mehr als alte.

Viele Führungskräfte müssen sich erstmal daran gewöhnen, dass ihre Führung sich nicht auf Anwesenheitskontrolle beschränkt, und beim Führen von Menschen im Home Office man stärker erkennen können muss, welche Leistung erwartet werden kann.

Auch höre ich von vielen, die jahrelang nach Home Office geschrieen haben und es jetzt haben, dass es für sie eben kein Nice to Have ist und sie gestresster sind durch Home Office.

Für mich persönlich ist in meinem Arbeitsleben der Unterschied zwischen Home Office und Büro nur der positive Vorteil bzgl. der Ressourcen die ich im Zugriff haben (sowohl Personell als auch technisch) vs. der positiven Nutzung und Ausdehnung der Pausen.

Was allerdings ganz klar beim Home Office bzgl. der Arbeitsleistung positiv ist, man macht seinen 2 h Mittagspäuschen und Nickerchen und man kann locker 8h (oder mehr) 100% Leistung bringen, dass kann man im Büro nicht oder nur schwer, da man dort idR nicht diese Möglichkeiten der Pausen hat.

Spid

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #151 am: 03.04.2020 10:18 »
Ja, Organisator - wie Du nunmehr korrekt ausführst - hat behauptet: "für viele Menschen unter 30 ist Home Office kein nice-to-have, sondern obligatorisch für den Arbeitsalltag". Mithin hat er nicht behauptet, es sei "für die unter 30" obligatorisch.


BAT

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #152 am: 03.04.2020 10:27 »
Mir fehlt da aber eine ausgewogene Auseinandersetzung.

Wenn B besser ist als A, kann man B nehmen oder A verbessern. Warum pauschal bei so Einigen die erste Variante genommen wird, ist mir noch etwas suspekt.

Variante C (Ausmistung überflüssiger Aufgaben) ist übrigens immer noch die erste und beste Möglichkeit. Die liegt aber sehr oft beim Gesetzgeber.

Und junge Leute unter 30? Also bei Mama und Papa im Kinderzimmer? Gerade bei Älteren wäre das doch optimaler, Kinder aus dem Haus und drei leerstehende Zimmer.

Pädi07

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #153 am: 03.04.2020 11:01 »
Es ist doch beim homeoffice wie bei anderen Dingen auch: nicht "entweder - oder", sondern "sowohl - als auch".
3 Tage Büro und 2 Tage homeoffice-Möglichkeit oder ähnliche Verteilungen, gerne auch flexibel nach Bedarf sind doch die Lösung.
Und jemand, der Kinder unter einer bestimmten Altersgrenze zu Hause betreuen muss, ist mit homeoffice als Dauerlösung meist nicht gut beraten. Das trifft bei dem Beispiel mit Kindern im Alter von 8 und 12 allerdings meist nicht zu, da diese i.d.R. in der Schule weilen und während der Schulzeit konzentriert gearbeitet werden kann.

Organisator

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #154 am: 03.04.2020 11:05 »
Viele Führungskräfte müssen sich erstmal daran gewöhnen, dass ihre Führung sich nicht auf Anwesenheitskontrolle beschränkt, und beim Führen von Menschen im Home Office man stärker erkennen können muss, welche Leistung erwartet werden kann.

Da habe ich ein anderes Verständnis zur Rolle einer Führungskraft. Führung kann sich noch nie auf Anwesenheitskontrolle beschränkt haben, sondern muss auf Leistungserbringung ausgerichtet sein. 

Organisator

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #155 am: 03.04.2020 11:08 »
Mir fehlt da aber eine ausgewogene Auseinandersetzung.

Wenn B besser ist als A, kann man B nehmen oder A verbessern. Warum pauschal bei so Einigen die erste Variante genommen wird, ist mir noch etwas suspekt.


Es war auch nicht meine Intention, B besser als A darzustellen oder umgekehrt. Vielmehr, dass A (Büro) bislang die einzige Variante war und B (Home-Office) auch betrachtet / angeboten werden sollte.

Welches Lösung für welchen Personenkreis / welche Aufgabengebiete am besten passt, muss im Einzelfall geregelt werden.

Organisator

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #156 am: 03.04.2020 11:12 »
Und junge Leute unter 30? Also bei Mama und Papa im Kinderzimmer? Gerade bei Älteren wäre das doch optimaler, Kinder aus dem Haus und drei leerstehende Zimmer.

Ich habs doch nicht auf Personen unter 30 beschränkt sondern darauf hingewiesen, dass in diesem Personenkreis flexible Modelle der Arbeitszeit und des Arbeitsortes eher erwartet werden, als bei Älteren.

Digital Natives haben nunmal andere Anforderungen an das Arbeitsumfeld als Büro-sozialisierte.

BAT

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #157 am: 03.04.2020 11:14 »
Es ist doch beim homeoffice wie bei anderen Dingen auch: nicht "entweder - oder", sondern "sowohl - als auch".
3 Tage Büro und 2 Tage homeoffice-Möglichkeit oder ähnliche Verteilungen, gerne auch flexibel nach Bedarf sind doch die Lösung.


Was mir bei der Betrachtung fehlt, gerade wenn man auch Ruhe zu Haus hat, also kein Betreuungsleistungen: der wichtigste Grund dürfte dann die Ersparnis von Wegstrecken sein. Hier gilt es aber aufzupassen, daß von uns allen demnächst nicht noch mehr Pendelstrecke mit dem Hinweis auf Homeoffice verlangt wird.

Denn für viele Leute ist dies die Hauptursache für Home-Office. Nicht überall geht es, aber bei vielen wären die Pendelstrecke zu optimieren. Da müssen aber alle zusammen arbeiten und ganz am Ende kommt dann irgendwann mal Home-Office.

BAT

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #158 am: 03.04.2020 11:16 »

Ich habs doch nicht auf Personen unter 30 beschränkt sondern darauf hingewiesen, dass in diesem Personenkreis flexible Modelle der Arbeitszeit und des Arbeitsortes eher erwartet werden, als bei Älteren.

Digital Natives haben nunmal andere Anforderungen an das Arbeitsumfeld als Büro-sozialisierte.

Ich bin durchaus dafür Anreize zu setzen für jüngere Leute. Aber auch hier gilt: erst die wichtigen Aufgaben erledigen (finanzieller Anreiz durch Abschaffung der Stufen 2 bis 5, das GEhalt für Einsteiger ist viel zu niedrig) und dann erst Home-Office.

Was soll ich denn schön im Home Office mit 28, wenn ich nur 60 bis 70 % des Gehalt eines vergleichbaren Privatunternehmens habe?

Spid

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #159 am: 03.04.2020 11:18 »
Und junge Leute unter 30? Also bei Mama und Papa im Kinderzimmer? Gerade bei Älteren wäre das doch optimaler, Kinder aus dem Haus und drei leerstehende Zimmer.

Ich habs doch nicht auf Personen unter 30 beschränkt sondern darauf hingewiesen, dass in diesem Personenkreis flexible Modelle der Arbeitszeit und des Arbeitsortes eher erwartet werden, als bei Älteren.

Digital Natives haben nunmal andere Anforderungen an das Arbeitsumfeld als Büro-sozialisierte.

Die „Digital Natives“ versagen gerade reihenweise bei der Nutzung digitaler Arbeitsumgebungen und Methoden der Zusammenarbeit, weil viele von ihnen nur Bildschirmwischer sind.

Spid

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #160 am: 03.04.2020 11:22 »
Es ist doch beim homeoffice wie bei anderen Dingen auch: nicht "entweder - oder", sondern "sowohl - als auch".
3 Tage Büro und 2 Tage homeoffice-Möglichkeit oder ähnliche Verteilungen, gerne auch flexibel nach Bedarf sind doch die Lösung.


Was mir bei der Betrachtung fehlt, gerade wenn man auch Ruhe zu Haus hat, also kein Betreuungsleistungen: der wichtigste Grund dürfte dann die Ersparnis von Wegstrecken sein. Hier gilt es aber aufzupassen, daß von uns allen demnächst nicht noch mehr Pendelstrecke mit dem Hinweis auf Homeoffice verlangt wird.

Denn für viele Leute ist dies die Hauptursache für Home-Office. Nicht überall geht es, aber bei vielen wären die Pendelstrecke zu optimieren. Da müssen aber alle zusammen arbeiten und ganz am Ende kommt dann irgendwann mal Home-Office.

Für seinen Arbeitsweg ist jeder selbst verantwortlich. Was interessiert es den AG, wie weit jemand pendelt oder nicht pendelt. Warum sollte der AG irgendwelche Pendeldistanzen erwarten? Wo der AN wohnt, ist seine Sache.

Organisator

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #161 am: 03.04.2020 11:29 »

Ich habs doch nicht auf Personen unter 30 beschränkt sondern darauf hingewiesen, dass in diesem Personenkreis flexible Modelle der Arbeitszeit und des Arbeitsortes eher erwartet werden, als bei Älteren.

Digital Natives haben nunmal andere Anforderungen an das Arbeitsumfeld als Büro-sozialisierte.

Ich bin durchaus dafür Anreize zu setzen für jüngere Leute. Aber auch hier gilt: erst die wichtigen Aufgaben erledigen (finanzieller Anreiz durch Abschaffung der Stufen 2 bis 5, das GEhalt für Einsteiger ist viel zu niedrig) und dann erst Home-Office.

Was soll ich denn schön im Home Office mit 28, wenn ich nur 60 bis 70 % des Gehalt eines vergleichbaren Privatunternehmens habe?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Anreize zu schaffen. Hier muss man schauen, was eine einzelne Dienststelle zu leisten vermag. Home-Office geht selber, finanzielle Anreize aufgrund des Tarifvertrags jedoch nicht.

Weiterhin ist zu beobachten, dass gerade bei jüngeren Menschen die Sinnhaftigkeit des Arbeitens ein höherer Anreiz ist, als ein hohes Einkommen.

Organisator

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #162 am: 03.04.2020 11:30 »
Die „Digital Natives“ versagen gerade reihenweise bei der Nutzung digitaler Arbeitsumgebungen und Methoden der Zusammenarbeit, weil viele von ihnen nur Bildschirmwischer sind.

Low-Performer kann man nirgendwo gebrauchen, aus keiner Generation. Die Ansprüche an die Arbeitswelt sind jedoch auch bei Nicht-Versagern jüngeren Alters andere, als die bei älteren Nicht-Versagern ;)

Spid

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #163 am: 03.04.2020 11:34 »
Die „Digital Natives“ versagen gerade reihenweise bei der Nutzung digitaler Arbeitsumgebungen und Methoden der Zusammenarbeit, weil viele von ihnen nur Bildschirmwischer sind.

Low-Performer kann man nirgendwo gebrauchen, aus keiner Generation. Die Ansprüche an die Arbeitswelt sind jedoch auch bei Nicht-Versagern jüngeren Alters andere, als die bei älteren Nicht-Versagern ;)

Meine Beobachtung ist jedoch, daß die Generation der „Digital Natives“ aktuell einen strukturell höheren Versagensanteil hat als die Vorgängergeneration, die sich noch mit der 640k-Grenze, autoexec.bat und config.sys herumschlagen mußte.

RsQ

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Antw:Kurzarbeit im öD
« Antwort #164 am: 03.04.2020 11:44 »
Die „Digital Natives“ versagen gerade reihenweise bei der Nutzung digitaler Arbeitsumgebungen und Methoden der Zusammenarbeit, weil viele von ihnen nur Bildschirmwischer sind.

Ist das eine These - oder gefestigte Beobachtung?

Ich habe diese Sorge/Befürchtung schon länger. Die Jugend kennt ja nur noch Wischen und Klicken ... Wenn die aktuelle "Generation Smartphone" in vollem Umfang ins Berufsleben schwappt, wird es spannend. Mal sehen, wann sie dann feststellen, dass berufliche Kommunikation per WhatsApp eben nicht geht. Dann hilft es auch nicht, auf "E-Mail" ähnlich ahnungslos schulterzuckend zu reagieren wie wir seinerzeit auf "Fax".

Dann darf man sich wohl auch von formellen Behördenschreiben, die (weitgehend) ohne Fehler auskommen, verabschieden.

Btw: Ich bin kein "frustrierter Alter", sondern mit digitalen Medien aufgewachsen (und zudem mit 40 auch noch gefühlt jung  8)). Das Kommunikationsverhalten der nächsten Generation macht mir aber Sorgen.