Autor Thema: Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion  (Read 965074 times)

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1890 am: 03.09.2020 09:17 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.

TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1891 am: 03.09.2020 09:39 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.
Wenn alle stets und ständig rein rational handeln würden, wäre das wohl so.
Nicht wenige Bewerber aber würden flugs in eine Gewerkschaft eintreten, wenn der AG ihnen ein Entgelt in Höhe von Tariftabelle minus 1% anböte.

Schokobon

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1892 am: 03.09.2020 09:43 »
Aufgrund unfähiger Personaler und Vetterleswirtschaft ist das wohl ganz gut so wie es aktuell ist. Auch wenn es einigen wenigen AN zum Nachteil ist.

Britta2

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1893 am: 03.09.2020 09:45 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.
Warum 1% Gehalt an Verdi zahlen, wenn man als AN doch nichts davon hat? Wer aufmuckt, riskiert verhaltensbedingte Kündigung und wird obendrein selbst von den eigenen Kollegen als Unruhestifter angeprangert. Selbst die Mitgliedschaft in einem Betriebsrat bewies sich als Eigentor. Karriere oder Kündigung - das steht zur Wahl. Die 1% Kohle machen die Suppe nicht fett. Gerade der ÖD ist spezialisiert auf Bossing und Mobbing. Eben infolge der zu starren und machtvollen Hierarchien. Jeder gegen möglichst jeden, lt AG optimales Werkzeug zur Steigerung von Motivation und Engagement.
Es wird gern und viel darüber geredet, was alles getan wird um das zu ändern. Gewäsch.

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1894 am: 03.09.2020 09:46 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.
Wenn alle stets und ständig rein rational handeln würden, wäre das wohl so.
Nicht wenige Bewerber aber würden flugs in eine Gewerkschaft eintreten, wenn der AG ihnen ein Entgelt in Höhe von Tariftabelle minus 1% anböte.

Dafür sehe ich keine Anhaltspunkte. Sofern man nicht gerade Steineschmeisserfahrten nach Hamburg oder die Finanzierung sonstiger Antifa-Aktivitäten, Sympathiekundgebungen für sog. "Flüchtlinge" oder die Unterstützung sozialistischer Splitterparteien wie der SPD für positiv besetzt hält, dürfte ja der Eintritt zumindest in eine der DGB-Gewerkschaften eine enorme Überwindung kosten.

MrRossi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1895 am: 03.09.2020 10:11 »
Selbstverständlich zeigt es das: hier wurde ausgeführt, die freien AN würden weit überwiegend das erste Angebot des AG, welches dieselben Leistungen enthielte, wie sie die Gewerkschaften in strapaziösen Verhandlungsrunden ausgehandelt haben, als Arbeitsvertrag annehmen. Das zeigt eindrucksvoll, wie überflüssig Gewerkschaften sind - oder wie schlecht die darin organisierten AN sein müssen. Oder beides.
Es zeigt lediglich dass das Ausgehandelte für die freien  AN noch gut genug ist, nicht aber die Überflüssigkeit der Gewerkschaft/Tarifkommision ohne die es diese "Basis" nicht gäbe. Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Gemeindefuzzi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1896 am: 03.09.2020 10:13 »
Bei uns wird nichts ausgehandelt. Wer aushandeln will, fliegt aus dem Bewerberstapel. Eingestellt wird vorsorglich auch nur mit "Befristung 1-2 Jahren, danach Option Entfristung". Oh Wunder, entweder kriecht man nach den 2 Jahren zu Kreuze und dankt, weil man nochmal 2 Jahre Befristung "geschenkt" bekommt oder darf gehen und die Stelle wird mit neuer Tätigkeitsbeschreibung wieder befristet ausgeschrieben. Ostbewerber.

So ist das mit dem freien (Arbeits)markt!
Wir bekommen hier bis zur E6 nur noch die Verwaltungsstellen besetzt und mir Befristung brauchen wir gar nicht anzukommen.
Im Arbeiterbereich ist es noch schlimmer, da ist ab E5 schon Schluss.
Oberhalb der genannten EG ist es sehr schwierig und es sind eher Glückstreffer.
So haben wir im letzten Jahr einen jungen Beamten (Oberinspektor) bekommen, weil seine Frau hier wohnt.

Und der Bewerberpool setzt sich meist aus "Sonderschulabbrechern, Alkoholkranken oder Alibibewerbern zusammen, die von der ARGE "gezwungen" werden....

Wenn bei Euch noch befristet werden kann, ist bei Euch die (AG) Welt noch in Ordnung!



TV-Ler

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1897 am: 03.09.2020 10:14 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.
Wenn alle stets und ständig rein rational handeln würden, wäre das wohl so.
Nicht wenige Bewerber aber würden flugs in eine Gewerkschaft eintreten, wenn der AG ihnen ein Entgelt in Höhe von Tariftabelle minus 1% anböte.
...
Sofern man nicht gerade Steineschmeisserfahrten nach Hamburg oder die Finanzierung sonstiger Antifa-Aktivitäten, Sympathiekundgebungen für sog. "Flüchtlinge" oder die Unterstützung sozialistischer Splitterparteien wie der SPD für positiv besetzt hält, dürfte ja der Eintritt zumindest in eine der DGB-Gewerkschaften eine enorme Überwindung kosten.
Das ist natürlich richtig. Aber dafür bzw. dagegen gibts ja auch noch die Gewerkschaften des dbb, die sich bislang mit derartigen Aktivitäten deutlich weniger hervortun. Und die (möglicherweise genau deshalb) auch Mitgliedsbeiträge von weniger als 1% erheben ...

Spid

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1898 am: 03.09.2020 10:15 »
Selbstverständlich zeigt es das: hier wurde ausgeführt, die freien AN würden weit überwiegend das erste Angebot des AG, welches dieselben Leistungen enthielte, wie sie die Gewerkschaften in strapaziösen Verhandlungsrunden ausgehandelt haben, als Arbeitsvertrag annehmen. Das zeigt eindrucksvoll, wie überflüssig Gewerkschaften sind - oder wie schlecht die darin organisierten AN sein müssen. Oder beides.
Es zeigt lediglich dass das Ausgehandelte für die freien  AN noch gut genug ist, nicht aber die Überflüssigkeit der Gewerkschaft/Tarifkommision ohne die es diese "Basis" nicht gäbe. Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Na, die freien AN konnten ja mühelos! - wie Du selbst ausführtest, nehmen die meisten ja einfach das erste Angebot des AG an - dieselben Konditionen aushandeln wie die Gewerkschaften für ihre Mitglieder. Die Bezugnahme auf einen Tarifvertrag macht aus einem Arbeitsvertrag allerdings einen Dreizeiler, während man ansonsten einen halben Groschenroman schreibt. Den freien AN ist völlig egal, ob es eine Gewerkschaft gibt.

Spid

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« Antwort #1899 am: 03.09.2020 10:23 »
Verdi nimmt doch 1% des Gehalts. Somit könnten die AG den freien AN sogar 1% weniger anbieten, ohne daß sich ein Beitritt lohnte, denn der Verdi-Beitrag wird ja aus dem Netto gezahlt und 1% weniger Brutto ist angesichts der Sozialbeiträge da doch das bessere Angebot. Machen die AG nicht, woraus mein o.g. Schluß zwingend ist.
Wenn alle stets und ständig rein rational handeln würden, wäre das wohl so.
Nicht wenige Bewerber aber würden flugs in eine Gewerkschaft eintreten, wenn der AG ihnen ein Entgelt in Höhe von Tariftabelle minus 1% anböte.
...
Sofern man nicht gerade Steineschmeisserfahrten nach Hamburg oder die Finanzierung sonstiger Antifa-Aktivitäten, Sympathiekundgebungen für sog. "Flüchtlinge" oder die Unterstützung sozialistischer Splitterparteien wie der SPD für positiv besetzt hält, dürfte ja der Eintritt zumindest in eine der DGB-Gewerkschaften eine enorme Überwindung kosten.
Das ist natürlich richtig. Aber dafür bzw. dagegen gibts ja auch noch die Gewerkschaften des dbb, die sich bislang mit derartigen Aktivitäten deutlich weniger hervortun. Und die (möglicherweise genau deshalb) auch Mitgliedsbeiträge von weniger als 1% erheben ...

Durchaus. Deren Problem ist jedoch, daß sie einfach zu brav und staatstragend auftreten - und noch mehr auf eine Beschäftigtengruppe schielen, die unmittelbar mit den Tarifverhandlungen nichts zu tun hat: die Beamten und die Übertragung des Tarifergebnisses auf diese. Auch wenn man hier andere Werte für die Rechnung einsetzen muß, bleibt es ja grundsätzlich bei meinen Ausführungen.

Beiden Gewerkschaftskonglomeraten ist ja gemein, daß sie bei Tarifverhandlungen stets von den Interessen der x Millionen Beschäftigten fabulieren - obwohl sie die gar nicht vertreten noch ein Mandat dazu hätten, dies zu tun. Das wiederum führt dazu, daß die AG ihnen vorrechnen können, welche Milliardensummen das verschlingt. Tut es nämlich nicht. Die sonstigen Verpflichtungen, die AG mit Nichtmitgliedern eingegangen sind, sind kein Problem der Gewerkschaften in Tarifverhandlungen.

MrRossi

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Antw:Tarifrunde TVöD 2020 - Diskussion
« Antwort #1900 am: 03.09.2020 10:51 »
Selbstverständlich zeigt es das: hier wurde ausgeführt, die freien AN würden weit überwiegend das erste Angebot des AG, welches dieselben Leistungen enthielte, wie sie die Gewerkschaften in strapaziösen Verhandlungsrunden ausgehandelt haben, als Arbeitsvertrag annehmen. Das zeigt eindrucksvoll, wie überflüssig Gewerkschaften sind - oder wie schlecht die darin organisierten AN sein müssen. Oder beides.
Es zeigt lediglich dass das Ausgehandelte für die freien  AN noch gut genug ist, nicht aber die Überflüssigkeit der Gewerkschaft/Tarifkommision ohne die es diese "Basis" nicht gäbe. Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Na, die freien AN konnten ja mühelos! - wie Du selbst ausführtest, nehmen die meisten ja einfach das erste Angebot des AG an - dieselben Konditionen aushandeln wie die Gewerkschaften für ihre Mitglieder. Die Bezugnahme auf einen Tarifvertrag macht aus einem Arbeitsvertrag allerdings einen Dreizeiler, während man ansonsten einen halben Groschenroman schreibt. Den freien AN ist völlig egal, ob es eine Gewerkschaft gibt.
Und die Beantworung der Frage, ich wiederhole:
Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Spid

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« Antwort #1901 am: 03.09.2020 10:58 »
Habe ich beantwortet: Den freien AN ist völlig egal, ob es eine Gewerkschaft gibt.

JahrhundertwerkTVÖD

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« Antwort #1902 am: 03.09.2020 11:01 »
Selbstverständlich zeigt es das: hier wurde ausgeführt, die freien AN würden weit überwiegend das erste Angebot des AG, welches dieselben Leistungen enthielte, wie sie die Gewerkschaften in strapaziösen Verhandlungsrunden ausgehandelt haben, als Arbeitsvertrag annehmen. Das zeigt eindrucksvoll, wie überflüssig Gewerkschaften sind - oder wie schlecht die darin organisierten AN sein müssen. Oder beides.
Es zeigt lediglich dass das Ausgehandelte für die freien  AN noch gut genug ist, nicht aber die Überflüssigkeit der Gewerkschaft/Tarifkommision ohne die es diese "Basis" nicht gäbe. Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Na, die freien AN konnten ja mühelos! - wie Du selbst ausführtest, nehmen die meisten ja einfach das erste Angebot des AG an - dieselben Konditionen aushandeln wie die Gewerkschaften für ihre Mitglieder. Die Bezugnahme auf einen Tarifvertrag macht aus einem Arbeitsvertrag allerdings einen Dreizeiler, während man ansonsten einen halben Groschenroman schreibt. Den freien AN ist völlig egal, ob es eine Gewerkschaft gibt.
Und die Beantworung der Frage, ich wiederhole:
Wären die freien AN in einer besseren Position wenn es keine Gewerkschaft gäbe, was ja deine Wunschvorstellung ist?

Bezogen auf Verdi, ist die Frage relativ einfach zu beantworten:
JA!!!!!!
Alles ist besser, als das was diese Gewerkschaft seit Einführung des TVÖD fabriziert hat.

Allgemein gesehen, ist die Frage nicht ganz so einfach zu beantworten.
Es ist bequemer wenn eine Gewerkschaft versucht die Interessen zu vertreten, statt diese in die eigene Hand zu nehmen und entsprechende Gespräche zu führen.
Funktioniert auch für die große Masse.
Problem ist, dass Verdi nicht die Interessen der aller AN im öffentlichen Dienst vertritt und somit auch kein Interesse hat die Probleme im IT und technischen Bereich zu verändern.

Die Tarifbindung hat auch den faden Beigeschmack, dass im kommunalen Bereich nicht außertariflich Vergütet werden darf. Auch wenn ein AG die Probleme erkennt und bereit wäre in den oben genannten Bereichen etwas zu tun, ist dies nicht möglich.
Somit ist auch dies nachteilig für die genannten AN.

Also, mit einer Gewerkschaft (nicht Verdi) welche bereit ist die Probleme aller Beschäftigten anzugehen wäre es für die meisten der bequemere Weg.

MrRossi

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« Antwort #1903 am: 03.09.2020 11:23 »
Was hat diese Gewerkschaft allein fabriziert?

Gemeindefuzzi

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« Antwort #1904 am: 03.09.2020 12:23 »
Was hat diese Gewerkschaft allein fabriziert?

DEN TVÖD!